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Gummifaden sowie Verfahren zu seiner Herstellung.
Die Erfindung betrifft einen Gummifaden und die Herstellung von Gummifäden, wie sie zur Herstellung von Hosenträgern oder andern elastischen Bändern oder Stoffen benutzt werden. Diese 'Gummifäden werden vielfach vor dem Verweben mit feinem Textilgarn umsponnen. Solche Gummifäden sollen verhältnismässig leicht eindrückbar sein, damit die Umspinnung auf den Fäden nicht rutscht. Anderseits sollen die Fäden glatt sein, damit beim Reiben der Fäden keine Risse entstehen.
Gemäss der Erfindung werden die Gummifäden so gestaltet, dass sie beide Eigenschaften, gutes Haften der Umspinnung und hohe Aufreibfestigkeit, vereinen, was dadurch erzielt wird, dass die Fäden aus mehreren, jedoch miteinander verbundenen Einzelfäden zusammengesetzt werden. Der Gesamtfaden hat dadurch einen Querschnitt, der Einbuchtungen aufweist, so dass zwischen je zwei Einbuchtungen abgerundete Kanten verbleiben, die sich beim Umspinnen eindrücken lassen,'aber durch ihre Rundung gegen Aufreiben gesichert sind. Der Krümmungsradius dieser Kanten beträgt je nach der Zahl der Kanten ein Drittel oder weniger vom Krümmungsradius des Gesamtquerschnittes.
Die Kanten sind dabei so angeordnet, dass der Querschnitt mindestens zwei Symmetrieachsen aufweist, so dass sich stets ein fadenförmiges, nicht bandartiges Gebilde ergibt, das gut umsponnen werden kann.
Es ist schon vorgeschlagen worden, Fäden ähnlicher Querschnitte aus Kunstseide zu bilden, weil durch die Auflockerung des Querschnittes das Koagulieren der Kunstseide im Fällbad erleichtert wird. Die für die Gummifäden nach der Erfindung kennzeichnende Eigenschaft, die, Eindrückbarkssit der Kanten und die Festigkeit gegen Aufreiben sind Merkmale, die bei Kunstseidenfäden nicht vorliegen und auch ohne Bedeutung wären, weil ein Umspinnen der Kunstseidenfäden nicht in Betracht zu ziehen ist.
Es ist auch schon in Betracht gezogen worden, mehrere, durch Auspressen oder Auflaufenlassen von Latex auf Bänder entstandene Gummifäden zu einem Gesamtfaden zu vereinigen. Dabei ist stets erstrebt worden, die Fäden entweder zu kreisrunden oder zu viereckigen Gesamtfäden zu vereinigen. Die Bildung besonderer, möglichst stark gerundeter Kanten, welche durch besondere Einbuchtungen getrennt sind, wurde dabei weder erstrebt noch erreicht.
Die Herstellung der Gummifäden nach der Erfindung kann in der Weise erfolgen, dass aus Gummilösungen durch dünne Düsenplatten gepresste Teilfäden unmittelbar anschliessend an den Austritt aus der Düsenplatte zusammengeführt und bei der anschliessenden Vulkanisation dauernd miteinander verbunden werden. Die Teilfäden können insbesondere durch besondere Gestaltung der Düsenplatte schon während des Auspressens, also unmittelbar an der Düsenplatte unter Druck zusammengeführt werden. Es ist wichtig, dass die einzelnen Teilfäden miteinander fest verbunden sind, denn aus mehreren unverbundenen Einzelfäden bestehende Stränge haben viel geringere Festigkeit, weil sie sich beim Einspannen ungleichmässig ziehen.
Die Zeichnung zeigt in Fig. 1 bis 5 verschiedene Querschnittsformen im Schnitt, während in Fig. 6 bis 11 die zugehörigen Düsenplatten in Ansicht bzw. im Schnitt gezeigt sind.
Es können beispielsweise, wie in Fig. 1 gezeigt, die Einzelfäden t zusammengeführt werden, die dort, wo sie zusammenstossen, ineinander übergehen. Es entstehen dadurch vier Einbuchtungen h sowie im Innern der Fäden ein Hohlraum, der das Gewicht des Fadens pro laufenden Meter verringert und die Weichheit des Fadens erhöht. Es können jedoch auch, wie in Fig. 2 dargestellt, vier Fäden n
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so aneinandergeführt werden, dass sie vollkommen ineinander überlaufen. Es entsteht dann ein massiver Querschnitt mit Einbuchtungen i.
Eine wirtschaftlich günstige, weil voluminöse Ausführung ergibt sich beim Zusammenführen von fünf Einzelfäden o, p in sternförmiger Anordnung. Der Mittelfaden kann dabei, wie in Fig. 3 dargestellt, grösseren Durchmesser als die Aussenfäden aufweisen, oder es können alle Einzelfäden etwa gleichen Durchmesser zeigen, wie aus Fig. 4 ersichtlich ist.
Eine sehr günstige Fadenform, die einen sehr ruhigen Spiegel im Gummigewebe ergibt, wird beim Zusammenführen von sieben Einzelfäden f gemäss Fig. 5 erreicht. Diese Einzelfäden sind so angeordnet, dass die Aussenkanten auf einem umschriebenen Kreise liegen, so dass der Gesamtquerschnitt des Fadens von der Kreisform nicht viel abweicht, aber doch Einbuchtungen bzw. halbkreisförmige Kanten aufweist, die die Eindrückbarkeit des Fadens gegenüber der Umspinnung sichern.
Die Herstellung der Fäden kann in sehr günstiger Weise nach dem Pressverfahren vorgenommen werden, nach welchem eine Kautsehuklösung oder Kautschukdispersion (Latex) von entsprechender Konsistenz durch Düsen ausgepresst wird. Beim Verlassen sind die Einzelfäden bereits so fest, dass ein Verlaufen, d. h. eine Änderung des gewünschten Querschnittes nicht mehr von selbst eintritt, so dass das Zusammenführen der Teilfäden schon in der Düse oder sofort anschliessend an diese erfolgen kann. Eine Düsenform zur Herstellung des Fadenquerschnittes nach Fig. 1 ist in Fig. 6 in Ansicht, in Fig. 7 im Schnitt A-A der Fig. 6 dargestellt. In der Düsenplatte c sind die zweckmässig kegeligen Düsenbohrungen a angeordnet.
Der aus den Düsenöffnungen a austretende Einzelfaden b quillt etwas beim Austritt aus der Düse und legt sich daher an die nächstliegenden Gummifäden d, e, so dass die Fäden an den Berührungsstellen ineinander übergehen. Je nach dem Abstand der Düsenbohrungen a voneinander, entstehen im Innern des Gesamtfadens mehr oder minder grosse Hohlräume g. Sind, wie in Fig. 8 in Ansicht, in Fig. 9 im Schnitt A-A gemäss Fig. 8 dargestellt, die Achsen 1 der Düsenbohrungen k einander zugekehrt, so dass sie in der Richtung der Fadenbewegung zusammenlaufen, so pressen sich die Einzelfäden besonders fest aneinander.
Um die Rillen zwischen den einzelnen Fäden besonders tief auszubilden, kann an der Austrittsseite in der Düsenplatte eine Aussparung vorgesehen werden, wie in Fig. 10 in Ansicht, in Fig. 11 im Schnitt A-A der Fig. 10 gezeigt wird. Bei dieser Ausführung ist die Düsenplatte c mit einer Ausnehmung m versehen. Die zwischen den einzelnen Düsenöffnungen sonst entstehenden Brücken sind dadurch verkürzt und die Quellung des Einzelfaden geht dann im wesentlichen nur nach innen. Es entsteht die in Fig. 2 dargestellte Quersehnittsform.
Die einzelnen Düsenbohrungen müssen nicht rund sein. Es ist in manchen Fällen vielmehr zweck- mässig. besonders bei der Herstellung von Fäden grösserer Stärke, unrunde Teilfäden zusammenzuführen und zu verkitten.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Gummifaden, insbesondere geeignet für das Umspinnen mit Textilgut, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt mindestens drei etwa symmetrisch verteilte kreisförmig gerundete Ausbuchtungen aufweist, auf die sich der Umspinnungsfaden legen kann.