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Österreichische PATENTSCHRIFT Nr 15804.
FIRMA CLAUDEL & Co. IN PARIS.
Verfahren und Vorrichtung zur Vergasung brennbarer Flüssigkeiten.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vergasung brennbarer Flüssigkeiten, welches ermöglicht, die teilweise Wiederbitdung der ursprünglichen Kohlenwasserstoffe, sowie die Koksablagerung vollständig zu beseitigen, ohne Generator und ohne besondere Kosten für Brennmaterial, wobei eine beträchtliche Wärmemenge, die gewöhnlich verloren geht, gewonnen wird. Das Verfahren besteht darin, dass in die Vergaserretorten verbrannte Gase eingeleitet werden, wie z. B. die Auspuffgase von Explosions-oder Vnrbrennungskraft- maschinen, die Abgase von Hochöfen, Kalköfen u. dgt.
Die Wirkungsweise dieser Gase kann wie folgt erklärt werden. Diese üase enthaltcn
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enthalten sie auch Wasserdampf. Der Stickstoff sowie die anderen unwirksamen (lasse wirken dadurch, dass sie sich zwischen die Moleküle der Dissoziationsprodukte legen und deren Verbindung zu den ursprünglichen Kohlenwasserstoffen verhindern.
Die Kohlensäure vermeidet die Koksablagerung, indem sie den sich bildenden Kohlenstoff im Entstehungszustande absorbiert und sich zu Kohlenoxyd reduziert nach der Gleichxng
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Der Wasserdampf wirkt in ähnlicher Weise nach den (ileidtungcn
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(gleichzeitig werden die häufig nicht unbeträchtlichen Wärmemengen, welche in den an gewandten Abgasen enthalten sind, wiedergewonnen, denn es ist klar, dass die durch diese Abgase in die Retorten eingebrachte Wärme um so viel die Wärme, welche diesen Retorten sonst durch äussere Heizung zugeführt werden muss, vermindert. Damit die Ver-
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fortschreitend und verhältnismässig langsam erfolge.
In den Zeichnungen ist diese Vorrichtung dargestellt. Die brennbare Flüssigkeit wird durch die Düse 2 in die Retorte 1 eingespritzt. Diese Flüssigkeit kann der Düse in geeigneter Weise zugeführt werden und erfolgt boispiotsweise mit Hilfe eines Speiserohres von einem Behälter, das mit einem Regelungsventil versehen ist oder mit Hilfe einer
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Hei ihrem Eintritte in die Retorte wird die brennbare Flüssigkeit zerstäubt und mischt sich mit den durch das Ventil 5 eingetretenen Auspuff- oder dgl. Gasen. Die Mischung geht in dem mässig beheizten mittleren rohrförmigen Toi ! J7 nach abwärts, wo die brennbare Flüssigkeit verdampft. Beim Austritte aus dem Verdampferrohr 17 kommt die Mischung in innige Berührung mit dem stark erhitzten Boden der Retorte und wird gezwungen, die Richtung zu ändern und in dem ringförmigen, auf eine hohe Temperatur
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sichert dadurch eine verhältnismässig langsame Weiterbewegung des Gases und eine vollständige Berührung mit den Wänden der Retorte, so dass die Vergasung vollständig ist, wenn die Gase zu der Austrittaöffnung 15 gelangen.
Der unterste Flügel ist der grösste und gibt daher zu den grössten Verlusten Veranlassung. Es können sich daher die mineralischen Teile, sowie die tropfenförmigen Bestandteile von den permanenten Gasen trennen und auf der oberen Fâche diesels Flügels ahtagern. Die auf diese Weise abgelagerten Rückstände werden sehr stark beheizt und zersetzen sich demzufolge, so dass schliesslich auf dem unteren Flügel nur die mineralischen, nicht vorgasbaren Teile zurückbleiben.
In dem mittleren Verdampferrohr 17 wird zweckmässig ein unschmelzbares Netz 35 ans Metall oder einem anderen geeigneten Stoffe untergebracht, welches dasselbe ausfüllt und den Dämpfen beim Durchströmen ein Hindernis bildet. Durch dieses Netz wird die Verdampferoberfläche vergrössert und vermieden, dass Tropfen der brennbaren Flüssigkeit j auf den Boden der Retorte fallen, wodurch die Zersetzung beeinträchtigt würde. Zur Aus- fmtung des Verdampferrohres können mit Vorteil kohlenstoffhältige Substanzen, wie z. B. Koks in Stücken verwendet werden.
In einem solchen Falle erhält man, wenn die Menge der durch das Ventil 5 zugeführten Auspuffgase Kohlensäure oder Wasserdampf hin- rt'ichond vermehrt wird, infolge der Umwandlung des Kokses in Kohlenoxyd ein an diesem (rase reiches, brennbares Gas und die Vorrichtung bildet einen Gaserzeuger, welcher Kohlenoxyd, mit Petroleumdämpfen gemischt, erzeugt. Eine geeignet angeordnete Beschickung- (iffnung ermöglicht die Einfüllung von Koks nach Massgabe seines Verbrauches.
Die Beheizung der Retorte kann in beliebiger Weise erfolgen und z. B. mit Hilfe einer Petroleumlampe 19 bewirkt werden. Die Retorte wird derart angeordnet, dass sie die Wilnno so gut als möglich ausnützt. Zu diesem Zwecke besitzt dieselbe an der Aussenseite Flilgel 26 und 27, welche, von den heissen Gasen der Feuerung bestrichen, diesen Gasen während ihres Hochganges eine drehende Bewegung um die Retorte verleihen. Die Retorte und die Feuerung sind in einem doppelwandigen Gehäuse 22 aus Gusseisen eingeschlossen und gehen durch den dadurch gebildeten Mantelraum Wasserdampf, Kohlensäure oder Auspuffgase, bevor dieselben zu dem Ventil 5 gelangen. Diese Gase bezw. der Wasserdampf treten in den Mantel durch einen der Stutzen 28 ein, während sie bei dem anderen aus-
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t'oppclmantel und verhindert Wärmeverluste durch Strahlung.
Zwischen diesem Asbestmantel 23 und dem Mante ! gehäuse 22 verbleibt ein ringförmiger Luftraum 24, welcher mit der äusseren Luft durch Öffnungen 29 in Verbindung steht, so dass im Sinne der eingezeichneten feile die Verbrennungsluft durch die Öffnung 30 zu der Feuerung strömen kann. Auf diesem Wege wird die Luft erwärmt, ehe sie zu der Feuerung 19 gelangt, so dass deren Flamme sehr heiss ist.
PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Yerfahren zur Yergasung brennbarer Flüssigkeiten, wie Petroleum, Spiritus u. s. w. zu Beleuchtungs- oder Beheizungszwecken oder zum Betriebe von Kraftmaschinen durch Kr) n < /t'n derselben auf eine hohe Temperatur während deren Durchgang durch eine oder mehrere Retorten. dadurch gekennzeichnet, dass in diese Retorten gleichzeitig mit der brennbaren Flüssigkeit aus Kohlensäure und unwirksamen Gasen, wie Stickstoff u. dgl.