<Desc/Clms Page number 1>
Verdichter für Gase und Dämpfe mit Luftkühlung.
EMI1.1
besondere bei grossen minutlichen Drehzahlen, wegen ihrer starken Wirkung, die Wasserkühlung notwendig. Um aber gemäss dem neuzeitlichen Bestreben auch hier die Luftkühlung zu ermöglichen, wurde schon die Zahl der Verdichtungsstufen vermehrt und die minutliche Drehzahl verringert.
Durch die vorliegende erfindungsgemässe Ausbildung des Verdichters wird jedoch auch bei Luftkühlung eine so starke Kühlwirkung beim Verdichtungsvorgang erzielt, dass die vorhin angedeuteten teueren Massnahmen, wie Drehzahlverminderung und Stufenvermehrung nur im geringsten Ausmasse und meist gar nicht nötig sind.
Erfindungsgemäss wird der Verdichterkolben mit einem offenen Halsrohr versehen, so dass die kühlende Luft das zu verdichtende Gas von Innen her, also durch den Kolben selbst kräftig kühlt.
Beim Verdichtungsvorgang wird daher das Gas auch im Kern gekühlt.
Fig. 1-4 zeigen Ausführungsbeispiele einer solchen Kühlanordnung.
Fig. 1 zeigt einen einstufigen Verdichter mit Luftkühlung, bei welchem der Kolben 1 das offene Halsrohr 2 trägt, welches im Stufenzylinder sicht gleitet. An Stelle der Dichtung durch die Kolbenringe 5 ist natÜrlich auch die Anwendung einer Stopfbüchse am Stufenzylinder 6 möglich.
Fig. 2 zeigt einen doppeltwirkenden Kolben 8 mit dem offenen Halsrohr 2, wobei die beiden Verdiehtungsräume 9 und 10 wie dargestellt, verschieden oder aber gleich gross ausgeführt sein können.
9 und 10 können auch verschiedene Stufen darstellen.
Um die Kühlwirkung der durch den Halskolben 1, 2 strömenden Kühlluft zu verstärken, werden nach Fig. 1 im Kolben 1 verschieden gestaltete Rippen 3 angeordnet. Gemäss Fig. 2 sind auch im Halsrohr 2 die Rippen 11 vorgesehen. Werden diese drallförmig ausgeführt, so kann durch die dadurch erreichte Drehbewegung der Kühlluft, das Anschmiegen der kühleren Luftteile an die zu kühlenden Halskolbenfläehen bewirkt werden. Um den Kühlluftstrom nach Wunsch zu führen und seine Geschwindigkeit auf die gewünschte Grösse zu bringen, werden auch fallweise Leitflächen 4 im Halskolben 1, 2 angeordnet.
Bei der Anordnung nach Fig. 1 und 2 wird die Kühlluftströmung im offenen Halskolben entsprechend der Luftverdrängung im Kurbelgehäuse hin-und hergehend, also ein Wechselstrom sein.
Erfindungsgemäss kann die Verdrängerwirkung des Halskolbens im Kurbelgehäuse auch zur Erzeugung eines Kühlluftgleiehstromes benützt werden, indem am Kurbelgehäuse und Halsrohr, oder auch am Halskolben selbst Kühlluftsaug-und-druckventile angeordnet werden. Es können naturgemäss auch weitere am Kurbelgehäuse wirkende Kolben diese Wirkung erzeugen oder verstärken.
Weiter wird erfindungsgemäss der durch den Halskolben strömende Kühlluftgleichstrom dadurch erzeugt, dass am gleichen Kurbelgehäuse wirkende Motorzylinder ihre Arbeitsluft oder Spülluft (bei Viertakt oder Zweitakt) durch den Halskolben ansaugen.
Fig. 3 zeigt einen solchen Motorverdichter mit Zweitaktmotorzylinder 15, welcher seine Spülund Arbeitsluft durch das Kurbelgehäuse 14, den Halskolben 1, 2 und das Kühlluftsaugventil 13 ansaugt. Um auch den Stufenzylinder 6 stärker zu kühlen, wird die Kühlluft durch den Zylinder 16 gezwungen auch aussen längs des Stufenzylinders 6 zu strömen. Bei der Anordnung nach Fig. 3 wird die Kühlwirkung auch dadurch sehr stark, weil das Durchströmen der Kühlluft durch den Halskolben gerade während des Verdichtnngshubes des Verdichters erfolgt.
Gemäss Fig. 2 ist zwecks Erzeugung eines Kühlluftgleiehstromes im Halskolben ein Plattenventil 22 angeordnet, welches selbsttätig wirkt. Mit 23 ist die Kolbenstange bezeichnet.
<Desc/Clms Page number 2>
Fig. 4. zeigt eine Anordnung mit Viertaktmaschine 20, bei welcher der Motor seine Lait über den Vergaser 18 durch das Kurbelgehäuse 19 und den Halskolben 1, 2 des Verdichters 21 ansaugt.
Es sind natürlich auch alle andern Anordnungen möglich, wie z. B., dass der Motor über dem Vergaser 18, dem Stufenzylinderrohr 6, Halskolben 1, 2 aus dem Kurbelgehäuse ansaugt.
Schliesslich wäre noch der Fall anzuführen, bei welchem die angesaugte Luft weiterer am gleichen Kurbelgehäuse wirkender Verdichter-oder Motorzylinder durch den Halskolben 1, 2 geleitet wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verdichter für Gase und Dämpfe mit Luftkühlung, dadurch gekennzeichnet, dass der Verdichterkoben einen zylindrischen offenen Hals trägt, welcher durch den Verdichterzylinderdeekel dicht gleitend hindurchgeht und dessen Innenraum zwecks Durchströmung von Kühlluft, mit dem kurbelseitig offenen hohlen Verdichterkolben in Verbindung steht.