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Bremsenüberwachungsvorrichtung, insbesondere für hydraulische Bremsen von Kraftfahrzeugen.
Gegenstand der Erfindung ist eine Bremsenüberwaehungsvorrichtung, insbesondere für hydraulische Bremsen von Kraftfahrzeugen, mit einer in der Bremsflüssigkeitsleitung angeordneten Ventilkugel, die für gewöhnlich lose gegen einen Ventilsitz in einem verschiebbaren Ventilkäfig anliegt, der durch ein Gestänge mit dem Kupplungsfusshebel verbunden ist, um das Ventil beim Einrücken der
Kupplung aus einer Sicherungslage heraus zu bewegen, in welcher es die Flüssigkeitsleitung absperrt und so eine Abstellung der angestellten Bremsen verhütet.
Die bekannten Bremsenüberwaehungsvorriehtungen dieser Art dienen hauptsächlich dazu, um das Kraftfahrzeug gegen ein Rckwärtsrollen zu siehern, wenn das Fahrzeug auf einer Steigung der Fahrstrasse zum Stillstand kommt. Da nun die Vorrichtung ein Rüekwärtsrollen des Fahrzeuges verhütet, so mag es mit Schwierigkeiten verbunden sein, wenn man trotzdem in wohlbeabsichtigter Weise das Fahrzeug an einer Steigung nach abwärts und rückwärts fahren lassen will. Es ist nämlich unmöglich, die Bremsen zu lösen, solange die Kupplung ausgerückt bleibt. Beim Rückwärtsfahren entlang einer Strassenneigung ist aber die Einrückung der Kupplung, d. h. die Antriebsverbindung des Motors mit den Wagenrädern, nicht notwendig und häufig auch nicht erwünscht.
Dieses ist insbesondere dann der Fall, wenn man beispielsweise das Kraftfahrzeug rückwärts aus einer Garage herausfahren will, wobei die Fahrstrasse tiefer liegt als die Garage und man daher entlang einem Gefälle nach rückwärts und abwärts fahren muss.
Die vorliegende Erfindung beseitigt nun diese an den genannten Vorrichtungen vorhandenen
Unbequemlichkeiten, indem dafür gesorgt wird, dass die die Bremsen in ihrer angestellten Lage sichernden Teile der Einrichtung durch das Geschwindigkeitsweehselgetriebe des Fahrzeuges nach Einsehaltung des Rückwärtsganges in ihrer unwirksamen Lage auch bei ausgerückter Kupplung festgehalten werden, so dass man das Fahrzeug genau so handhaben kann, als wenn die die Bremsen in ihrer angestellten
Lage sichernde Vorrichtung überhaupt nicht angeordnet wäre.
Erfindungsgemäss überwacht die den Rückwärtsgang des Geschwindigkeitswechselgetriebes einsehaltende Sehaltstange ein Gestänge, das mit dem durch den Kupplungsfusshebel überwachten, zum Ventilkäfig führenden Gestänge verbunden ist. Beim Einschalten des Rückwärtsganges und einmal eingerückter Kupplung wird das letztgenannte Gestänge, selbst bei Wiederausrüekung der Kupplung, in einer Lage festgehalten, in welcher die Ventilkugel durch den Ventilkäfig in Offenlage gehalten wird, so dass die Bremsenüberwachungsvorriehtung, welche das Kugelventil enthält, vollständig aus- geschaltet, d. h. unwirksam ist.
Es ist nun schon früher vorgesehlagen worden, die den Rückwärtsgang des Geschwindigkeits- wechselgetriebes einstellende Sehaltstange zum Überwachen eines Gestänges zu benutzen, welches ein Ventil in einer Bremsenüberwachungsvorrichtung verstellt, jedoch wird bei Öffnung dieses bekannten
Ventils nicht etwa die Überwachungsvorriehtung ohne weiteres ausgeschaltet, denn es ist bei der bekannten Überwaehungsvorrichtullg noch ein zweites durch die Kupplung überwachtes Ventil vor- handen, sowie ein drittes, lediglieh durch die Sehräglage des Fahrzeuges sieh selbsttätig einstellendes
Kugelventil.
Gemäss der Erfindung ist aber nur ein einziges Ventil vorhanden, welches durch zwei verschiedene, von der Kupplung bzw. dem Geschwindigkeitswechselgetriebe überwachte Gestänge betätigt werden kann, wodurch die gesamte Überwachungsvorrichtung einfacher und billiger ausfällt.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben und dargestellt, welches für ein hydraulisches Bremssystem bestimmt ist.
In der Zeichnung veranschaulicht die Fig. 1 eine Bremseinrichtung für Kraftfahrzeuge, welche mit der Einrichtung der Erfindung ausgerüstet ist, und Fig. 2 veranschaulicht einen Längsschnitt
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durch das Kugelventil, dessen Lage durch den Kupplungsfusshebel des Kraftfahrzeuges überwacht wird, und beispielsweise bei ausgerückter Kupplung das Zurücklaufen der Bremsflüssigkeit aus den Bremsen verhütet.
Der Hauptzylinder 1 der hydraulischen Bremsanlage des Kraftfahrzeuges ist von bekannter Konstruktion und verfügt über einen nicht dargestellten Kolben, der durch die Stange 3 mit dem Bremsfusshebel 2 verbunden ist, so dass durch Niederdrücken des letzteren die Bremsflüssigkeit unter Druck versetzt wird, was ein Anstellen der Bremsen zur Folge hat. Der Hauptzylinder 1 ist durch Leitungen mit den Radbremsen 4 verbunden, von denen jedoch lediglich eine veranschaulicht ist. Zwischen dem Hauptzylinder 1 und den Leitungen 5 ist diejenige Einrichtung 6 angeordnet, welche dazu dient, unter gewissen Umständen die Bremsen in ihrer angestellten Lage zu siehern. Die Einrichtung 6 ist an sieh bekannt.
In das Auslassende des Hauptzylinders 1 ist ein Stutzen 7 eingeschraubt. Dieser Stutzen ist mit dem Gehäuse 8 der Einrichtung 6 verbunden, u. zw. durch einen Bolzen 9, der mit einem Kanal 10 versehen ist, welcher den Kanal 11 des Stutzens mit dem Kanal 12 verbindet, der zum Innern des Gehäuses 8 führt. Das Gehäuse 8 hat eine zylindrische Kammer 13, in welcher ein Käfig 14 verschiebbar angeordnet ist. Der Käfig besteht aus den Endplatten 15 und 16, die durch Stangen 17 miteinander verbunden sind. Die zwei unteren Stangen 17 dienen als eine Rollbahn, auf welcher eine Kugel 18 frei beweglich ruht.
Die Endplatte 16 ist mit einer Mittelöffnung versehen, in welcher ein ringförmiger Gummiring 19 angeordnet ist, dessen eine Fläche mit einer Fläche 12'in Eingriff gerät, welche das Auslassende des Kanals 12 umgibt, während die andere Fläche des Gummiringes 19 einen Ventilsitz für die Kugel 18 bildet. Das Gehäuse 8 ist derartig angeordnet, dass die Rollbahn, auf welcher die Kugel rollt, ein wenig nach vorwärts ansteigend angeordnet ist, wie dieses auch in der Zeichnung veranschaulicht ist. Die Kammer 13 wird von einer drehbaren Querwelle 20 durchsetzt, an welcher eine Hubnocke 21 sitzt, die mit der Endplatte 15 des Käfigs zusammenarbeitet. Durch Ausschwingung der Welle 20 wird daher der Käfig von der in Fig. 2 veranschaulichten Stellung nach rechts bewegt.
Der Käfig wird für gewöhnlich durch eine Feder 22 nach links gedrückt, so dass der Gummiring 19 sich in Eingriff mit der Fläche 12'befindet, die das Auslassende des Kanals 12 umgibt. Die Feder 22 ist unter Spannung zwischen der Endplatte 15 und einem Verschlusspfropfen 23 des Gehäuses 8 angeordnet. An dem äusseren Ende der Welle 20 sitzt ein Hebelarm 24, der zwecks Verdrehung der Welle mit einer Stange 25 verbunden ist.
Gemäss der Erfindung werden der Hebelarm 24 und die Stange 25 durch den Kupplungsfusshebel und durch die Sehaltvorriehtung des Geschwindigkeitswechselgetriebes des Kraftfahrzeuges überwacht.
Die Stange 25 ist mit dem oberen Ende eines Hebels 26 verbunden, der zwischen seinen Enden drehbar auf der Welle 27 ruht, an der auch der Kupplungsfusshebel28 angeordnet ist, der in an sich bekannter Weise die nicht dargestellte Kupplung überwacht. An dem Kupplungsfusshebel 28 sitzt ein'Ansatz 29 mit einem verstellbaren Bolzen 30, welcher bei Ausschwingung des Kupplungsfusshebels in entgegengesetzter Richtung des Uhrzeigers mit dem Hebel 26 in Eingriff kommt und diesen Hebel 26 mitnimmt.
Das untere Ende des Hebels 26 ist mit einem drehbaren Klotz 31 versehen, der von einer Queröffnung durchsetzt ist, die eine verschiebbare Stange 32 aufnimmt, die mit einem Hebel 33 verbunden ist.
Der Hebel 33 ist zwischen seinen Enden an einer Fortsetzung 35 des Getriebegehäuses 34 sehwingbar angeordnet. Die Stange 32 hat an ihrem durch den Klotz 31 hindurchgehenden Ende einen Kopf 36, und dieser Kopf wird für gewöhnlich in Eingriff mit dem Klotz 31 gehalten, u. zw. durch eine Feder 37,
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Stellring 38 eingespannt ist.
Von dem Geschwindigkeitsweehselgetriebe ist lediglich die Sehaltvorriehtung veranschaulicht, u. zw. besteht dieselbe aus zwei verschiebbaren Stangen 39 und 40, die im oberen Teil des Gehäuses 34 angeordnet sind. Die Stange 39 trägt eine Sehaltgabel 41, welche den zweiten Gang und den höchsten Geschwindigkeitsgang des Getriebes einschaltet, indem die Stange nach links bzw. nach rechts ver- schaben wird, wie auch durch die Buchstaben,,) S"' und Z ?" angedeutet ist. Die Stange 40 trägt eine
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die Buchstaben"RII und"LII angedeutet ist. Die Sehaltgabeln verfügen über Kerben 43 bzw. 44, in welche der an sich bekannte, jedoch nicht dargestellte Schalthebel eingreift.
Die Stange 40 für den Rückwärtsgang und niedrigsten Gang ragt mit ihrem einen Ende aus dem Getriebegehäuse 34 heraus, um mit dem Hebel 33 in Eingriff geraten zu können. Eine Feder 45 dient dazu, den Hebel 33 für gewöhnlich gegen das nach auswärts ragende Ende der Stange 40 zu drücken.
Wenn der Kupplungsfusshebel 28 sich in seiner normalen Lage befindet, wie in gestrichelten Linien in der Zeichnung angedeutet ist, befindet sich die Kupplung im eingerückten Zustand. Der Hebelarm 26 befindet sich ebenfalls in der in gestrichelten Linien angedeuteten Lage, so dass der Käfig durch die Welle 20 in der Kammer 13 nach rechts verschoben ist und somit der Gummiring 19 von der Fläche 12'abgehoben ist.
Man erkennt, dass unter diesen Verhältnissen die Bremsen jederzeit durch Betätigung des Bremsfusshebels 2 angestellt und abgestellt werden können, denn die Einrichtung.
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Befindet sich das Kraftfahrzeug in Fahrt und wird die Kupplung ausgeschaltet, dann folgt der Hebel 26 der Ausschwingung des Kupplungsfusshebels, weil die Feder 45 das Bestreben hat, die Teile in die in ausgezogenen Linien in der Zeichnung dargestellten Lage zu schwingen, in welcher sich die Einrichtung zum Festhalten der angezogenen Bremsen in Arbeitslage befindet, d. h. der Käfig wird in Eingriff mit der Fläche 12'bewegt.
Die Bremsen können, solange sich das Fahrzeug noch in Fahrt befindet, angestellt und wieder freigegeben werden, weil die Kugel 18 infolge ihres Beharrungsvermögens bei der Verzögerung der Geschwindigkeit des Kraftfahrzeuges ausser Berührung mit dem Sitz 19 bleibt.
Kommt das Fahrzeug auf einer ansteigenden Fahrstrasse zum Stillstand und ist der Kupplungsfusshebel niedergedrückt, dann rollt die Kugel 18 infolge der Schwerkraft nach links und schliesst die Öffnung in dem Ring 19. Sind die Bremsen angestellt oder werden sie angestellt, dann werden sie in der angestellten Lage festgehalten, weil die Bremsflüssigkeit nicht in den Hauptzylinder 1 zurückströmen kann. Es ist nunmehr nicht notwendig, den Bremsfusshebel niedergedrückt zu halten, sondern man kann den Fuss abnehmen und ihn zur Betätigung anderer Teile, z. B. zur Betätigung des Gashebels, benutzen.
Die Bremsen bleiben angestellt, werden aber selbsttätig abgestellt, sobald die Kupplung , eingerückt wird, denn der verstellbare Anschlag 29,. 30 wird bei Einrückung der Kupplung gegen den Hebel 26 anschlagen und ihn mitnehmen, so dass durch die Stange 25 und den Hebelarm 24 die Welle 20 verdreht und der Käfig nach rechts verschoben wird, so dass der Gummisitz 19 von der Fläche 12' abgehoben wird und somit die Bremsflüssigkeit von den Bremsen in den Hauptzylinder zurückströmen kann. Die Einstellung wird derartig vorgenommen, dass der Käfig gleichzeitig mit der Einrückung der Kupplung nach rechts bewegt wird.
Diese Arbeitsweise der beanspruchten Vorrichtung tritt ein, solange das Geschwindigkeitsweehselgetriebe entweder in neutraler Lage oder für die erste, zweite oder höchste Geschwindigkeit eingestellt ist, denn die Schaltstange 39,40 haben in dieser Stellung keinerlei Einfluss auf den Hebel 33.
Wenn jedoch das Geschwindigkeitswechselgetriebe auf den Rückwärtsgang eingestellt wird, indem die Stange 40 nach links verschoben wird, dann wird durch die Stange 40 der Hebel 33 in Uhrzeigerrichtung ausgesehwungen, und der Hebel 26 wird durch die Feder 37 in die in gestriehelten Linien
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kann daher nicht mehr die Bremsen in angestellter Lage festhalten. Die Vorrichtung zum Sichern der Bremsen in angestellter Lage wird also beim Einschalten des Rückwärtsganges vollständig wirkungslos.
In dem Falle, dass bei Einschaltung des Rückwärtsganges die Bremsen angestellt und die Kupplung ausgerückt sein sollte, werden die Bremsen nicht eher gelöst, bis die Kupplung eingerückt wird, denn die Feder 37 ist nicht stark genug, um den Käfig 14 entgegen dem Flüssigkeitsdruck in der Bremsleitung zu verstellen. Beim Einrücken der Kupplung kommt der Kupplungsfusshebel mit dem Hebel 26 in
Berührung, verschwenkt denselben und schiebt den Käfig nach rechts. Nunmehr ist der Ventilsitz 19 von der Fläche 12'abgehoben. Es kann daher das Fahrzeug entlang einer Neigung in der Fahrstrasse nach rückwärts fahren. Selbst dann, wenn die Kupplung ausgerückt wird, findet keine Festhaltung der Bremsen statt.
Das Fahrzeug lässt sich also in dieser Weise genau so handhaben, als wenn die
Bremsensieherungsvorriehtung überhaupt nicht angeordnet wäre. Sobald jedoch das Geschwindigkeits- wechselgetriebe wieder in die neutrale Lage, erste, zweite oder dritte Gesehwindigkeitsstellung, ein- gerückt wird, kommt die Einrichtung zur Festhaltung der angestellten Bremsen wieder in Arbeits- lage, und der Kupplungsfusshebel dient abermals dazu, diese Einrichtung zu überwachen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Bremsenüberwaehungsvorrichtung, insbesondere für hydraulische Bremsen von Kraftfahr- zeugen, mit einer in der Bremsflüssigkeitsleitung angeordneten Ventilkugel, die für gewöhnlich lose gegen einen Ventilsitz in einem versehiebbaren Ventilkäfig anliegt, der durch ein Gestänge mit dem
Kupplungsfusshebel verbunden ist, um das Ventil bei Einrücken der Kupplung aus einer Sieherungslage heraus zu bewegen, in welcher es die Flüssigkeitsleitung absperrt und so eine Abstellung der angestellten
Bremsen verhütet, dadurch gekennzeichnet, dass die den Rückwärtsgang des Geschwindigkeitsweehsel- getriebes (34) einschaltende Schaltstange (40) ein Gestänge (33, 32) überwacht, welches mit dem durch den Kupplungsfusshebel (28)
überwachten Gestänge (24-26) verbunden ist und nach Ein- schalten des Rückwärtsganges und einmal eingerückter Kupplung das letztgenannte Gestänge (24-26), selbst bei Wiedereinrüekung der Kupplung, d. h. bei niedergedrücktem Kupplungsfusshebel (28) in einer Lage festhält, in welcher durch den Ventilkäfig (14) die Ventilkugel (18) in Offenlage gehalten wird.