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MAX BEHRISCH m BERLIN.
Pumpe mit Druckwechsel im Gestänge nach Beginn des Saughubes.
Am Ende des Druckhubes und am Beginn des Saughubes jeder Pumpe tritt plötzlich ein Druckwechsel im Gestänge auf, entsprechend dem plötzlichen Wechsel der Druckspannung im Pumpenraume in die Saugspannung. Der Druck auf die eine Lagerscitf des Triebwerkes springt plötzlich auf die entgegengesetzte Lagerseite über. Dieser entgegengesetzt gerichtete Druck setzt sich aus dem entgegengesetzt gerichteten Arbeitsdruck und dem Beschleunigungsdruck für das Gestänge zusammen. Beide Pressungen müssen bei einer elektrisch oder durch Transmission angetriebenen Pumpe durch den Kurbelzapfen auf das Gestänge übertragen werden.
Für die rasch laufenden Pumpen ist der Beschleunigungs- druck zur Beschleunigung des Gestänges sehr gross, anfänglich oft grösser als der ganze Pumpendruck. Der Druckwechsel in den Lagern wird durch einen Schlag in diesen hörbar
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schläge, besonders bei rasch laufenden Pumpen, in mässigen Grenzen zu halten.
Bei Dampfpumpen, bei welchen der Plunger oder Ko ! bon der Pumpe unmittelbar mit der Dampfkolbenstange verkuppelt ist, genügt bei hoher Admissionsspannung meist der hiedurch gegebene Kclbenüberdruck zur Beschleunigung der ganzen Gestängemasse, einschliesslich dem Pumpendruck, dagegen muss bei Zwillingspumpcn mit Verbunddampfmaschinenantrieh
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das Schwungrad den grössten Teil der Beschleunigungsarbeit leisten, d.h. der Kurbelzapfen muss in diesem Falle den Beschleunigungsdruck übertragen.
Die in weiterem beschriebene und durch Fig. und 2 dargestellte Erfindung soll diesem Übelstande abhelfen.
Die Einrichtung ist so getroffen, dass das Druckventil nach dem Hubwechsel noch eine Zeitlang offen bleibt, so dass Druckwasser in den Pumpenkörper zurückströmt. Hiedurch wird der Pumpenkolben durch das zurückströmende Wasser zurückgedrückt.
Bei einfach wirkenden Pumpen mit Tauchkolben tritt infolgedessen bei genügend hohem Wasserdrucke im Hubwechscl noch nicht der Druckwechsel ein, sondern erst nachdem das Druckventil im weiteren Verlauf des Pumpenhubes geschlossen ist, die Druckspannung
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Bei doppeltdrückenden Pumpen hingegen (z. B. Pumpen mit zweiseitig wirkenden Scheibenkolben) ist nach dem erfolgten Hubwochse ! bei noch geöffnetem Druckventil auf beiden Kolbenseiten die gleiche Druckspannung vorhanden, infolgedessen von Hubbeginn bis zum erfolgten Schluss des einen druckventiles keine Druckarbeit geleistet wird. Es herrscht Gleichgewichtszustand und erfolgt nur eine Verschiebung des Wassers.
D. er Druck- wechsel bei der Plungerpumpe liegt demnach nicht mehr im Hubwechsel und auch bei 'der Kolbenpumpe ist im Hubwechsel nicht mehr der volle Druck vorhanden, sondern der volle Druck tritt erst ein Stück nach Beginn des neuen Hubes ein, und zwar mit Schluss des Druckventiles, und es ist durch allmählichen Schluss des Druckventiles mögtich, den vollen Druckwechsel auch allmählich eintreten zu lassen.
Die Fig. 1 und 2 zeigen Konstruktionen, durch welche das Druckventil durch den @ Plunger oder Kolben einer Pumpe im Totpunkte offen gehalten wird und erst später sich
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schwindigkeit des Kolbens. Damit das Druckventil D auf alle Fälle dieser Geschwindigkeit des Kolbens zu folgen vermag, ist es mit einer Feder F belastet. Damit der Kolben, wenn er auf den Bolzen B trifft, der seinerseits mit dem Druckventil D in Verbindung steht, nicht hart auf diesen Bolzen aufschlägt, ist der Anschlag des Kolbens durch die Feder A oder durch einen Gummipuffer elastisch gemacht.
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kann-auch getrennt ausgeführt sein. Der Hub des Druckventiles kann grösser oder gleich dem Hub sein, um den das Druckventil im Totpunkt von dem Kolben noch offen gehalten wird.
Bei dem Rückgang des Kolbens wird Druckwasser aus dem Pumpendruckraum in den Pumpenraum zurückströmen.
Um hohe Rückströmungsgesehwindigkeiten zu vermeiden, ist es erforderlich, das Verdrängungsvolumen des Druckventiles beim Schlusse gleich oder grösser zu halten als das während der Schlusszeit wirkende Hubvolumen des Kolbens ; es wird alsdann nur eben jenes Wasser, das unter dem Druckventil sich befindet, in den Pumpenraum zurücktreten, nicht aber Wasser aus dem eigentlichen Druckraum. Beachtet man diese Rücksicht, so wird damit eine grosse Dauer der Sitzflächen erreicht werden, und ausserdem werden die Stosswirkungen vermieden, die im Augenblicke des Schlusses des Druckventiles auftreten, wenn hohe Durchflussgeschwindigkeiten auftreten und ihnen entsprechend grosser Überdruck auf die Ventilflächo wirkt.
Fig. 2 zeigt eine geänderte Ausführungsform, die gleichfalls ermöglicht, das Druckventil im Totpunkte offen zu halten. Es ist hier nicht ein Bolzen B vorhanden, der sich gegen das Druckventil stützt, sondern es ist durch den Spalt des Druckvcntiles ein rohrartiger Schieber R durchgeführt, der sich unmittelbar gegen das Druckventil stützt, während bei der Ausführungsform nach Fig. 1 der Bolzen B entweder im Ventilsitz dicht angepasst oder durch Stopfbüchse abgedichtet werden muss, oder auch selbst einen ventilartigen Sitz bekommen kann. Um den Rückfluss des Druckwassers in den Pumpenraum nach Schluss des Druckvontiies zu verhindern, ist nach Fig. 2 keine Abdichtung erforderlich,
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Pumpendruckraum beseitigt ist.
Dieser Rohrschieber muss alsdann eine besondere Feder erhalten, welche die Sicherheit bietet, dass er dem Kolben mit dessen Geschwindigkeit folgt. Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 kann man den Bolzen B gleichfalls durch eine getrennte Feder belasten.
ATENT-ANSPRÜCHE :
1. Pumpe, dadurch gekennzeichnet, dass der Pumpenkolben den Schluss des Druckventiles erst nach Überschreitung der Totpunktlage zulässt, so dass nach dem Hubwechsel noch Druckwasser in den Pumpenkörper zurückströmt, um den Druckwechsel im Gestänge im Totpunkte abzuschwächen bezw. hinter den Hubwechsel zu verlegen.