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Vorrichtung zur Umstellung des Übersetzungsverhältnisses bei Fahrzeugbremsen.
Die Erfindung bezieht sieh auf derartige Fahrzeugbremsen, insbesondere Eisenbahnwagen- bremsen, bei denen die Bremshebel zwecks Anpassung der Bremskraft an die Beladung des Wagens ein stufenweise veränderliches Übersetzungsverhältnis haben, wobei die Änderung des Übersetzungs- verhältnisses durch Ein-und Ausschalten von an verschiedenen Punkten der Bremshebel angreifenden Kupplungsstangen geschieht.
Besonders bei neuzeitlichen Leichtbaufahrzeugen mit grosser Tragfähigkeit ist es häufig erwünscht, mehr als zwei Bremskraftstufen anzubringen, z. B. ausser den gewöhnlichen Einstellungen "leer" und "beladen" auch noch eine Einstellung halb beladen". Die bekannten Vorrichtungen zum Ein-und
Ausschalten von Kupplungsstangen eignen sich indessen weniger gut zur Verwendung in solchen mehrstufigen Bremsvorrichtungen, teils, weil sie bei kleinem Abstand zwischen den verschiedenen ein-und auszuschaltenden Kupplungsstangen schwer unterzubringen sind, und teils, weil ihre Einstellorgane
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genannter Umstand führt bei Bremsvorrichtungen mit mehr als zwei Bremskraftstufen den Nachteil mit sich, dass, wenn z.
B. die beiden ersten Stangen nicht nur abwechselnd einschaltbar sein sollen, sondern auch beim Einschalten der dritten Stange beide gleichzeitig ausgeschaltet werden können, die Vorrichtung zur Betätigung der Ein-und Ausschaltung der verschiedenen Stangen in den meisten Fällen recht umständlich wird.
Die Erfindung bezweckt, eine Vorrichtung zum Ein-und Ausschalten von Kupplungsstangen zu schaffen, die sich besonders gut für mehrstufige Bremsvorrichtungen eignet und die sich dadurch auszeichnet, dass sie erstens sehr wenig Raum in seitlicher Richtung beansprucht, nämlich kaum mehr als die normale Stangenöse, so dass sie sich auch bei sehr dicht aneinanderliegenden Stangen einbauen lässt, und dass sie zweitens eine beliebige Anzahl (z. B. drei oder vier) nacheinanderfolgende Einstellung-
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eingeschaltet und in allen andern Lagen ausgeschaltet ist. Es wird weiter bezweckt, diese Vorrichtung so auszubilden, dass die vorteilhafte Einstellung des Leerganges einer jeden Kupplungsstange, so wie sie z. B. durch die österreichische Patentschrift Nr. 144094 bekannt geworden ist, beibehalten werden kann.
Die Erfindung wird auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Fig. 1 zeigt im Grundriss, wie die zur Umstellung des Übersetzungsverhältnisses dienende Vorrichtung in einem üblichen Bremsgestänge angebracht ist. Die Fig. 2 und 3 veranschaulichen in zwei zueinander senkrechten Längsschnitten die Anordnung der zusammenwirkenden Ansehläge bei der einen der Kupplungsstangen. Fig. 4 zeigt eine Endansicht der drei den Kupplungsstangen zugeordneten Umstellvorriehtungen, von denen die eine im Schnitt nach der Linie C-D in Fig. 2 dargestellt ist.
Die Fig. 5, 6 und 7 zeigen im Querschnitt ungefähr nach der Linie 1-. ss in Fig. 1 die zusammenwirkenden Anschläge bei den drei Kupplungsstangen in den drei verschiedenen Umstellungslagen.
In Fig. 1 bezeichnet 1 den Bremszylinder, 2 den Hauptbremshebel, an welchem die Bremskolbenstange angreift, und. 3 den sogenannten Festpunkthebel. Die beiden Hebel 2 und 3 sind durch drei an verschiedenen Punkten derselben angelenkten Kupplungsstangen 4, 5 und 6 miteinander verbunden, welche wahlweise dadurch einsehaltbar sind, dass jede derselben einen Leergang aufweist, der durch mit Gegenanschlägen zusammenwirkende, umstellbare Anschläge vermindert oder aufgehoben werden kann.
Bei der gezeigten Ausführungsform ist der Leergang in der Verbindung der Kupplungsstangen mit dem Festpunkthebel 3 vorgesehen, u. zw. dadurch, dass die Kupplungsstangen
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mit einem Langloch 7 versehen sind, durch welches der die Kupplungsstange mit dem Festpunkthebel 3 verbindende Bolzen 8 geführt ist, wie am besten aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich ist. Bei der gezeigten
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längerung 10 der Kupplungsstange in der Weise einstellbar angebracht, dass das äussere Ende der Verlängerung 10 als Schraubenspindel ausgebildet ist, auf welcher die mit einer Mutter 11 vereinigten Gegenanschläge 9 in verschiedenen Einstellagen feststellbar aufgeschraubt sind.
Die Gegenanschläge 9 bestehen dabei aus zwei von der Mutter 11 axial nach innen vorragenden Vorsprüngen, die mit entsprechenden Vorsprüngen 13 auf einem die Kupplungsstangenverlängerung 10 umgebenden hülsenförmigen Körper 12 zusammenwirken. Die Hülse 12 ist auf der Kupplungsstangenverlängerung 10 drehbar, aber im Verhältnis zu dem die Kupplungsstange mit dem Bremshebel 3 verbindenden Bolzen 8 nicht axial verschiebbar gelagert. Bei der gezeigten Ausführungsform ist die Hülse 12 mit einem Flansch 14 versehen, der von zwei Haken 15a umfasst wird, die auf einem die Kupplungsstangenverlängerung 10 umfassenden gabelförmigen Glied 15 angebracht sind, welches an seinen Schenkelenden auf dem die Kupplungsstange mit dem Festpunkthebel verbindenden Bolzen 8 gelagert ist.
Die Haken 15a verhindern eine gegenseitige axiale Verschiebung der Hülse 12 und des gabelförmigen Gliedes 15, ohne aber ein gegenseitiges Drehen dieser Glieder zu verhindern. Die Anschläge 1. 3 und Gegenanschläge 9 haben im Querschnitt die Form von einander diametral gegenüberliegenden Sektoren, welche im gezeigten Beispiel einen Winkel von 600 umfassen, so dass beim Drehen der Hülse 12 um je 600 im Verhältnis zur Kupplungsstangenverlängerung und der daran befestigten Mutter 11 mit den Gegenanschlägen 9 die Anschläge 13 in drei verschiedene Einstellungslagen geführt werden können.
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zugehörige Kupplungsstange eingeschaltet wird, wogegen bei den andern zwei Lagen die Anschläge 13 in den Ausnehmungen zwischen den Gegenanschlägen eintreten können, wodurch die betreffende
Stange ausgeschaltet wird. Zum Drehen der Hülse 12 mit den Anschlägen 13 in die verschiedenen Einstellungslagen ist diese mit einem Arm 16 versehen, der an seinem freien Ende mit einer Gelenkstange 17 a verbunden ist, welche ihrerseits an ein an sich bekanntes Betätigungsgestänge 17, 18, 19 angelenkt ist.
Dadurch, dass jede der zu den drei verschiedenen Kupplungsstangen 4, 5 und 6 gehörenden Hülsen 12 in dieser Weise mit der Gelenkstange 17a verbunden sind, werden die Hülsen durch Inbetriebsetzen des Betätigungsgestänges 17, 18, 19 gemeinsam gedreht, und die Anordnung ist solcher Art, dass die Hülsen durch diese Drehung gleichzeitig in irgend eine von drei verschiedenen Einstellungslagen geführt werden können, in je einer von welchen die drei Hülsen mittels ihrer Vorsprünge 13 mit den Gegenanschlägen 9 zusammenwirken, wie aus den Fig. 5,6 und 7 ersichtlich ist, welche die drei Vorrichtungen in je einer der drei verschiedenen Umstellungslagen veranschaulichen. Somit ist jede der den verschiedenen Kupplungsstangen zugeordneten Vorrichtungen nur in einer der drei genannten Einstellungslagen wirksam.
Um eine bessere Führung der Hülse 12 auf der Kupplungsstangenverlängerung 10 zu erhalten, ist die Hülse 12 mit einer die Anschläge 13, Gegenanschläge 9 und die Mutter 11 umfassenden axialen, zylinderförmigen Verlängerung 20 ausgestattet, welche an ihrem äussersten Ende mit einer Führungsfläche 21 für die Mutter 11 versehen ist. Dadurch wird auch eine Abdichtung gegen Verschmutzung der Anschläge geschaffen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Umstellung des Übersetzungsverhältnisses bei Fahrzeugbremsen, insbesondere Eisenbahnwagenbremsen, mit an verschiedenen Punkten der Bremshebel angreifenden Kupplungstangen, die einen gewissen Leergang besitzen und wahlweise mittels umstellbarer Anschläge zur Verminderung oder Beseitigung des Leerganges ein-und ausgeschaltet werden können, dadurch gekennzeichnet, dass die umstellbaren Anschläge (13) an konzentrisch zu den Kupplungsstangen (4, 5, 6) drehbaren, in verschiedene Drehlagen umstellbaren hülsenförmigen Körpern (12) angeordnet sind und in den verschiedenen Drehlagen mit entsprechenden Gegenanschlägen (9) zusammenwirken bzw. in die Lücken zwischen diesen Gegenanschlägen eintreten können.