<Desc/Clms Page number 1>
Lager für Achsen von Eisenbahnwagen od. dgl.
Die bekannten Lagerbüchsen oder Lagergehäuse für die Stutzen oder Enden von Eisenbahn- wagenachsen werden von Bügeln oder Jochen des Wagenkastenrahmens getragen und sind mit Traglagern od. dgl. aus Bronze oder einem gleichwertigen Antifriktionsmetall ausgestattet, mit welchen die aus Stahl bestehenden Achsstutzen zusammenwirken. Die Gleitflächen bilden in diesem Falle die Zylinderfläche der aus Stahl bestehenden Achsstutzen und die Lauffläche der aus Bronze oder einem gleichwertigen Metall verfertigten Lager. Die geeignetsten Lagermaterialien sind plastisch und daher, trotzdem die Teile aus Lagermaterial selbst gewöhnlich durch deren Verbindung mit einem Tragteil aus widerstandsfähigerem Metall verstärkt sind, nachgiebig und werden bei Verwendung verzerrt.
Die Formveränderung hatte übermässige Erwärmung und rasche Abnutzung zur Folge und machte die oftmalige Erneuerung der Lager notwendig. Weiters mussten die Achsen erneuert werden, sobald deren Stummel verletzt, beispielsweise verkratzt wurden, da sie selbst bei neuen Lagern nicht mehr verwendbar waren. Daher mussten sowohl die Lager, wie auch die vollständigen Achsen oft ausgetauscht werden, da die letzteren nur wegen der Verletzung ihrer Achsstummel unbrauchbar waren.
Die Erfindung betrifft nun ein Lager für Achsen von Eisenbahnwagen od. dgl. mit einer auf dem Achsstummel angeordneten und mit diesem drehbaren Büchse aus Stahl od. dgl. und deren wesentliches Merkmal besteht darin, dass auf diese Büchse ein dünnes Auflager aus Bronzelagermetall, durch plötzliches Abkühlen von innen her, aufgeschweisst ist.
Die Erfindung ist in der Zeichnung in beispielsweiser Ausführungsform veranschaulicht, u. zw. zeigt Fig. 1 einen lotrechten Längsschnitt nach der Linie 1-1 der Fig. 2 durch ein Ende einer mit
EMI1.1
der Linie 2-2 der Big. l dar. ig. d zeigt schematisch die Art der Herstellung der erfindungsgemässen
Lagerbüchsen.
Wie in der Zeichnung veranschaulicht, ist ein Ende der Welle 4 eines Eisenbahnwagens od. dgl. in einer hohlen Lagerbüchse oder einem Lagergehäuse. 5 angeordnet, welches von einem Joch getragen wird, das einen Teil des gebräuchlichen Seitenrahmens bildet und den Wagenkasten auf den Achsen abstützt.
Im Gehäuse 5 ist ein Lagersehuh 6 angeordnet, der vorzugsweise aus gehärtetem Stahl besteht und die Stelle des bisher bei Eisenbaltnwagenachslagern verwendeten Lagers aus Antifriktionsmetall oder Antifriktionslegierung einnimmt. Der Schuh 6 ist selbstverständlich bedeutend stärker und weitaus widerstandsfähiger gegen Beschädigungen als die bekannten Lager aus verhältnismässig weichen und nachgiebigen Antifriktionsmetallen und seine Lebensdauer ist fast unbeschränkt, so dass sein Austausch nicht oder äusserst selten erforderlich ist. Um die Kosten zu vermindern, ist der Stahlschuh vorzugsweise mit einer Unterlage 7 aus billigerem Material, z. B. Gusseisen, ausgestattet.
Wenn erwünscht, können die Teile 6 und 1 zu einer Einheit vereinigt sein, so dass ein aus einem Stück gebildeter Stahlschuh entsteht.
Bisher arbeiteten die Stahlstummel der Eisenbahnwagenachsen unmittelbar in Berührung mit in den Lagergehäusen angeordneten Lagern aus Antifriktionsmetall. Ein Lager gemäss der Erfindung besitzt jedoch eine rohrförmige Eisen-und Stahlbüchse , welche den Achsstummel 9 der Achse 4 umgibt und mit einem aus Antifriktionsmetall bestehenden Auflager 10 ausgestattet ist, das aussen auf der zylindrischen Büchse 8 aufgeschweisst ist und mit dem aus gehärteten Stahl verfertigten
<Desc/Clms Page number 2>
Schuh 6 zusammenwirkt. Die Büchse 8 sitzt fest am Achsstummel oder ist mit diesem auf geeignete Weise verbunden und dreht sich mit ihm.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird dies dadurch bewirkt, dass die Buchse 8 mit einer Abschlusswand 11 ausgestattet und mittels Bolzen 12 mit dem Achsstummel verschraubt ist. In der Absehlusswand ist ein Gewindeloch 13 vorgesehen, in welchem ein Gewindebolzen zum Abziehen der Büchse vom Aehsstummel verschraubbar ist. Mit Öl getränkte Abfallprodukte 14 schmieren die Lagerflächen.
Der Stahlsehuh 6 braucht fast nie erneuert zu werden. Die Lebensdauer des von der Büchse 8 und ihrem Auflager 10 aus Antifriktionslagermetall gebildeten, eine Einheit darstellenden Lagerteiles ist bedeutend länger, als dies bei den bisher bekannten feststehenden Lagern aus Antifriktionsmetall (ähnlich dem Schuh 6) der Fall ist. Der Lagerteil wird zwar von Zeit zu Zeit zu erneuern sein, jedoch bleibt die Erneuerung nur auf diesen Teil beschränkt und es muss nicht wie bisher, die ganze Achse ausgewechselt werden, wenn die Achsstummel infolge langer Verwendung zerkratzt sind. Bei Austausch eines Lagerteiles ist das Gehäuse 5 mittels eines Hebewerkzeuges so lange anzuheben, bis die Unterlage 7 durch die Nase 15 des Gehäuses freigegeben ist, worauf die Unterlage 7 und der Stahlschuh 6 aus dem Gehäuse seitlich entfernt werden.
Nun werden die Bolzen 12 herausgesehraubt und durch Einschrauben eines Bolzens 18, der mit der Stirnwand des Achsstummels 9 zusammenwirkt, wird die Lagerbüchse vom Achsstummel abgezogen. Hierauf wird eine neue Büchse aufgesetzt und der Stahlschuh 6 und die Unterlage ? werden in das Gehäuse wieder eingesetzt, da ein einziger Schuh gewöhnlich mehrere Stahlbüchsen und deren Antifriktionsmetallauflagen überdauert.
Das Auflager 10 ist äusserst dünn, beispielsweise 0-8-1-6 mm. Aus diesem Grunde, und da es weiters über seine ganze Fläche mit der Stahlbüchse verschweisst ist, kann es während des Gebrauches nicht,, fliessen" und sich verzerren. Bei den bekannten Lagern ist das Verzerren oder Fliessen eine Folge der Stärke und innewohnenden Plastizität der verhältnismässig massiven Lager. Infolge des
EMI2.1
lastung viel näher zum Achsstummel wie bisher, wobei letztere der tatsächliche Träger der Last ist.
Das bei vorliegender Erfindung verwendete Antifriktionslagermetall besteht aus hochwertigem Blei oder plastischer Bronze, welches ein besonders gutes Lagermaterial darstellt und sich vorziiglieh für Eisenbahnwagenlager eignet, deren Beanspruchung aussergewöhnlich stark und deren Schmierung unsicher ist und zeitweise sogar aussetzt. Gleichmässig gute Ergebnisse wurden mit plastischer Bronze und mit Legierungen erzielt, die aus 30-50% Blei und 70 bzw. 50% Kupfer bestehen. Geringe Mengen (einige Prozente) anderer Metalle, wie z. B. Zinn, Nickel oder Silber, können wohl vorhanden sein, jedoch sind die wichtigsten Bestandteile der plastischen Bronze, Kupfer und Blei ; mehr als 10% von andern Metallen sind nicht vorhanden.
Fig. 3 veranschaulicht die Art, in welcher der aus der Eisen-oder Stahlbüchse 8 und dem Auflager 10 aus plastischer Bronze bestehende Lagerteil hergestellt wird. Ein rohrförmiger Mantel 16, aus dem die Büchse 8 hergestellt wird und ein Eisen-oder Stahlrohr 17 werden ineinander, im Abstand voneinander angeordnet und am unteren Ende bei 18 miteinander verschweisst. Die auf diese Weise gebildete Form wird auf Rotglut oder Weissglut erhitzt und geschmolzene Bronze wird bei 19 in den Ringraum zwischen Mantel und Rohr gegossen und diese verschweisst sich autogen mit der Aussenfläche des Mantels 16.
Die stark erhitzte Form, welche die plastische Bronze enthält wird nun durch die letztere hindurch von innen nach aussen rasch abgekühlt, indem die Form über eine Wasserzufuhr (nicht dargestellt) gehalten wird, so dass das Wasser in das Innere des Mantels einlauf.
EMI2.2