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Überlagerungsempfänger.
Die Erfindung bezieht sich auf den Empfang von modulierten Hochfrequenz-Signalen, im besonderen auf die Erleichterung der Auswahl solcher Signale und die Verbesserung der Wiedergabegenauigkeit.
Ein Rundfunksignal wird gewöhnlich auf einer Trägerwelle mit zwei Modulationsfrequenzseitenbändern, die sich in einer ungefähren Breite von 6 kHz an jeder Seite des Trägers befinden, übertragen. Zur Zeit sind die verschiedenen Trägerfrequenzen mit gewöhnlich 10 kHz Abstand über den Rundfunkbereich verteilt ; in vielen Fällen überlappen die Seitenbandfrequenzen eines Zeichenkanals diejenigen eines benachbarten Zeichenkanals oder greifen sonst scharf in sie ein. Beim Abstimmen eines Rundfunkempfängers auf ein gewünschtes Zeichen in einem solchen Kanal ist es in jedem Falle schwierig, Interferenz, die von Zeichen in den benachbarten Kanälen herstammt, zu eliminieren ; besonders wenn solche interferierende Zeichen mit ungefähr gleicher Stärke wie die gewünschten Zeichen empfangen werden.
Um einen interferenzfreien Empfang zu erreichen, kann man das vom Siebsystem durchzulassende Frequenzband so schmal machen, dass der Durchgang der interferierenden Zeichen im wesentlichen verhindert wird. Die Einengung des auf diese Weise ausgewählten Bandes beeinträchtigt gewöhnlich die Empfangsgenauigkeit der Zeichen, da die Seitenbandfrequenzen, welche den höheren Hörmodulationsfrequenzen entsprechen, unterdrückt werden.
Es ist bekannt, dass beim Betriebe der Superheterodyne-Empfänger eine Zwischenträgerfrequenz erzeugt wird, die der Differenz zwischen der Zeichenträgerfrequenz und der örtlichen Oszillatorfrequenz gleich ist. Diese Zwischen-oder Differenzfrequenz wird gewöhnlich durch Regulierung der Hochfrequenzkreise und des Oszillatorfrequenzkreises mit Hilfe einer Einknopfbedienungseinrichtung über einen grossen Abstimmungsbereich konstant gehalten. Die zwei Modulationsseitenbänder, die sich an jeder Seite der Zeichenträgerfrequenz befinden, liegen gleichfalls an jeder Seite der Zwischenträgerfrequenz. Bei den Superheterodyneempfängern ist es üblich, die die Hauptbandbreite bestimmenden Kreise in den Zwischenfrequenzteil zu verlegen. Daher wird die oben erwähnte eingeengte Bandbreite in einem hochselektive Zwischenfrequenzsiebsystem entstehen.
Die Erfindung stellt und löst die Aufgabe, einen Überlagerungsempfänger zu entwerfen, der eine grosse Genauigkeit der Zeichenwiedergabe aufweist, obwohl nur ein schmales hochselektive Frequenzband durch das Siebsystem dieses Empfängers hindurchgelassen wird. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass man in einem Überlagerungsempfänger ausser dem Bedienungsgriff zur gleichzeitigen Abstimmung der Zeichen-und der Oszillatorfrequenz einen von dieser Abstimmung unabhängigen weiteren Bedienungsgriff vorsieht, der eine Vorrichtung zur Veränderung des Abstandes der Oszillatorfrequenz gegenüber der Zeichenfrequenz betätigt.
Eine Änderung des Abstandes zwischen Oszillatorfrequenz und Zeichenfrequenz bedeutet eine gleiche Änderung der erzeugten Zwischenfrequenz ; wenn aber das Zwischenfrequenzsiebsystem unverändert bleibt, so ist die Folge dieser Verschiebung der Zwischenträgerfrequenz ein weiteres Abschneiden der extremen Frequenzen des einen Seitenbandes und ein gleichzeitiges Durchlassen eines grösseren Teiles der extremen Frequenzen des andern Seitenbandes. Verschiebt man die Zwischenträgerfrequenz über den ganzen Weg bis zum einen oder zum andern Extrem des ausgewählten Bandes, so kann schliesslich nur ein einziges Seitenband, das eine
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Breite gleich der gesamten ausgewählten Bandbreite hat, das Siebsystem durchlaufen.
Man verschiebt die Zwischenträgerfrequenzen natürlich vcn den Interferenzzeichen fort nach der Seite hin, wo die
Interferenzzeichen schwächer oder gar nicht vorhanden sind.
Entsprechend dieser Erfindung ist ein Siebsystem vorgesehen, das von einer hochselektiven bis zu einer mässig selektiven Bandbreiteneinstellung reguliert werden kann. Das einstellbare System wird durch Variierung der Kopplung zwischen einem Paar von gekoppelten abgestimmten Kreisen und durch gleichzeitige Variierung des Widerstandes, der in wenigstens einem dieser abgestimmten
Kreise vorhanden ist, erzielt. Da eine Änderung des Widerstandes in einem abgestimmten Kreis auch die übertragene Leistung verändert, ist die variierende Kopplung so angeordnet, dass man die über- tragene Leistung automatisch im wesentlichen konstant erhält, während der Widerstand verändert wird. Dies wird an Hand der Zeichnungen noch genauer erläutert.
Einen wesentlichen Teil der Erfindung bildet eine Vorrichtung, die die gleichzeitige Bedienung der Zwischenfrequenzverschiebung und der Bandbreitenregulierung ermöglicht. Es soll damit erreicht werden, dass man gleichzeitig durch Frequenzverschiebung Störfrequenzen ausweichen und durch
Bandbreitenausdehnung die Genauigkeit der Wiedergabe wieder herstellen kann.
Die Kopplung von Bandbreitenregelung und Frequenzenversehiebung hat zur Voraussetzung, dass einem bestimmten Grad der Verstellung in jedem Teil des gesamten Einstellungsbereiehes der kombinierten Regelvorrichtung jedesmal eine gleich grosse Frequenzänderung im Oseillatorkreis entspricht. Ein dem Abstimmungskondensator des Oszillatorkreises zum Zwecke der Frequenzversehiebung parallel geschalteter Feinabstimmungskondensator würde aber in Zusammenhang mit verschiedenen Einstellungen des Hauptkondensators ganz verschieden grosse Frequenzänderungen bewirken.
Deshalb wird erfindungsgemäss ein Hilfsabstimmungskondensator in Reihe mit einer Induktivität geschaltet, wobei diese Reihenschaltung aus der Induktivität und dem Hilfsabstimmungskondensator parallel zu einem im eigentlichen Oszillatorsehwingungskreis liegenden festen Kondensator geschaltet ist.
Bei dieser Ankopplung der Hilfsabstimmung an den Oszillatorkreis rufen gleiche Kapazitätsänderungen des Hilfskondensators gleiche Frequenzverschiebungen in allen Frequenzen des Oszillatorkreises hervor.
Fig. 1 zeigt einen Superheterodyneempfänger, der alle Merkmale dieser Erfindung enthält.
Fig. 2 zeigt graphisch, wie die örtliche Oszillatorfrequenz entsprechend der Erfindung versehoben wird. Fig. 3 zeigt graphisch die Ausdehnung des Bandes, das durch ein abgestimmtes Kopplungssystem entsprechend der Erfindung ausgewählt ist. In dieser Figur ist die Impedanz (Ordinaten y) als Funktion der in Mfs angegebenen Frequenz (Abszissen x) aufgetragen. Fig. 4 zeigt graphisch den kombinierten Effekt der Verschiebung der örtlich en Oszillatorfrequenz und der Ausdehnung des Bandes, welches durch ein abgestimmtes Kopplungssystem ausgewählt ist. In dieser Figur ist die Impedanz (Ordinaten y) als Funktion der in kHz angegebenen Frequenz (Abszissen x) aufgetragen. Fig. 5 zeigt die Impedanzvariation eines der Kreise des abgestimmten Kopplungssystems beim Übergang zum ausgedehnten Zustand.
In dieser Figur ist die Impedanz (Ordinaten y) als Funktion der Frequenz in kHz (Abszissen x) aufgetragen.
Fig. 1 zeigt einen Superheterodyneempfänger, der folgende Teile enthält : Eine Antenne 10 und Erde 11 ; einen Hochfrequenzverstärker 12, eine Oszillatormodulatorröhre 13 ; einen Zwischenfrequenzverstärker 14 und einen Detektor-und Hörfrequenzverstärker und Lautsprecher 15. Die Einrichtungen 12, 14 und 15 sind nur angedeutet, da sie keinen Teil dieser Erfindung darstellen.
Die Oszillatormodulatorröhre 13 ist von der Hexodentype. Die Röhre enthält ein Zeiehen-
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gekoppelt ist, dessen Sekundärspule auf Zeichenkanäle des Rundfunkbereiches durch einen variablen
Kondensator 18 abgestimmt wird.
Der Röhre 13 ist ein örtliches Oszillatorsystem 19 zugeordnet, das eine Spule 20 enthält, die in einer von einem inneren Schirm 21 zu einem inneren Schirm 22 über einen Kondensator 23 führenden Verbindungsleitung liegt. Ein Kondensator 24 ist zwischen Erde und einem Zwischenpunkt 25 der Spule geschaltet. Eine Quelle positiver Arbeitsspannung + B ist über einen Widerstand 26 an den Punkt 25 geschaltet, um eine passende Gleichspannung für den Schirm 21 zu liefern. Ein variabler Kondensator 27 liegt zwischen Erde und dem oberen Ende der Spule 20. Die Kondensatoren 24 und 27 und der Teil der Spule 20 oberhalb Punkt 25 bilden einen Resonanzkreis, der die Frequenz des Schwingungssystems bestimmt ; diese Oseillatorfrequenz kann mit Hilfe des Kondensators 27 ver- ändert werden.
Ein verhältnismässig kleiner variabler Kondensator 28 ist zwischen Erde und einem zweiten Zwisehenpunkt 29 der Spule 20, der sich ausserhalb des frequenzbestimmenden Resonanzkreises befindet, geschaltet. Die Funktion und die Wirkung des Kondensators 28 wird genauer im folgenden erklärt werden.
Modulation tritt zwischen der empfangenen Zeichenfrequenz, die dem Gitter 16 aufgedrückt wird und der örtlichen Oszillatorfrequenz auf die im Patent Nr. 149.760 genauer beschriebene Weise ein. Die so erzeugte Zwischenfrequenz durchfliesst die Anode 30 und die Primärspule des Kopplungsystems 31. Um eine konstante Frequenzdifferenz und daher eine konstante Zwischenträgerfrequenz aufrechtzuerhalten, sind die variablen Kondensatoren 18 und 27 mechanisch miteinander gekoppelt,
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um gleichzeitige Betätigung durch eine Einknopfbedienungseinrichtung, die generell durch L be- zeichnet ist, zu ermöglichen.
Ein Kopplungssystem 31, geschaltet zwischen die Anode 30 der Röhre 13 und den Eingang des Zwischenfrequenzverstärkers 14, wird so abgestimmt, dass es ein festes Zwischenfrequenzband durchlässt.
Das Frequenzband, das durch das abgestimmte Kopplungssystem 31 ausgewählt und hindurchgelassen wird, ist graphisch in Fig. 2 gezeigt. In Fig. 2 wird die Zwischenträgerfrequenz durch die senkrechte Linie A dargestellt, die in diesem Falle zu 175 kHz angenommen ist. Das Kopplungssystem wird so eingestellt, dass es ein Zwisehenfrequenzkanalband von 8 kHz Breite, von 171 bis 179 kHz, auswählt und durchlässt ; diese zwei Ränder des ausgewählten Bandes werden durch die entsprechenden strichpunktierten Linien B und C dargestellt.
Der Kondensator 28, der dem Oszillatorkreis zugeordnet ist, ermöglicht es, die Oszillatorfrequenz in jeder Richtung um irgendeinen gewünschten Betrag bis zur Breite eines Seitenbandes zu verschieben. ohne den gewählten Hochfrequenzkanal zu ändern. Weil die Seitenbandbreite für den betrachteten Fall 4kHz beträgt, sollte dies die vom Kondensator abhängige Grenze der Frequenzverschiebung sein. Wenn die Oszillatorfrequenz höher als die empfangene Zeichenfrequenz ist, wie es gewöhnlich der Fall ist, so wird eine Verringerung der Oszillatorfrequenz, wenn sie von keiner Änderung der ausgewählten Hochfrequenz begleitet ist, die Zwischenträgerfrequenz um den gleichen Betrag abwärts verschieben, und umgekehrt.
In dem betrachteten Beispiel kann daher die Oszillatorfrequenz so angesehen werden, als sei sie um 175 kHz höher als die ausgewählte Zeichenfrequenz, wenn der Kondensator 28 in seiner neutralen oder normalen Stellung ist. Die gestrichelte Linie D in Fig. 2 zeigt die Lage der Zwischenträgerfrequenz, wenn die Oszillatorfrequenz um 3 kHz vom normalen Wert abwärts verschoben ist. Die ZwHchenfrequenz, die durch Linie D dargestellt wird, soll nach Belieben in irgendeine Stellung zwischen den Grenzlinien Jj und 0 verschoben werden können.
Da die Stellung des ausgewählten Zwischenfrequenzbandes fest bleibt, bewirkt eine solche Ver- schiebung der Zwischenträgerfrequenz, dass die äusseren Frequenzen eines Seitenbandes abgeschnitten und zu den äusseren Frequenzen des andern Seitenbandes im gleichen Umfang hinzugefügt werden.
Für den Verschiebungsbetrag, der in Fig. 2 dargestellt ist, verbleiben in dem niedrigeren Seitenband nur die Frequenzen zwischen 171 und 172 kHz, die den Hörfrequenzen von 0 bis 1000 Hz entsprechen.
Die niedrigeren Zwischenfrequenzseitenbandfrequenzen, die den Hörfrequenzen von 1 bis 4 kHz ent- sprechen, sind nicht ausgewählt worden. Das obere Zwischenfrequenzseitenband ist nun indessen 7 anstatt 4 7cHs breit, denn es dehnt sich nun von 172 bis 179 kHz aus. Daher überträgt das auswählende
System nunmehr, anstatt Frequenzen, die einer Hörfrequenz von 0 bis 4 7cHz entsprechen, Frequenzen, die einer Hörfrequenz von 0 bis 7 7cHz entsprechen.
Auf diese Weise wird die Hörfrequenzgenauigkeit ohne Vergrösserung der übertragenen Bandbreite verbessert ; es muss jedoch bemerkt werden, dass zur selben Zeit Frequenzen, welche niedrigen
Hörfrequenzen (0 bis 1000 in diesem Falle) entsprechen, mit stärkerer Leistung übertragen werden, als die höheren Hörfrequenzen entsprechenden Frequenzen. Der Grund dafür ist der, dass Frequenzen, die niedrigen Hörfrequenzen entsprechen, durch beide Seitenbänder übertragen werden. Die Übertragungsungleichheit kann beträchtlich durch eine passend bestimmte ausgleichende Schaltung in dem Hörfrequenzverstärker kompensiert werden.
Gemäss dieser Erfindung ist ein zweites veränderliches Zwisehenfrequenzkopplungssystem : 32 zwischen dem Ausgang des Zwischenfrequenzverstärkers 14 und dem Eingang des Detektors, Hörfrequenzverstärkers und Lautsprechers angeordnet. Dieses Kopplungssystem ist ein weiteres Mittel, durch das die Breite des übertragenen Bandes variiert und damit die Selektivität und Genauigkeit des Empfangszeichens geändert werden kann. Dieses Mittel erweitert die Oszillatorfrequenzverschiebungsanordnung und kann in Verbindung mit ihr gebraucht werden. Das Kopplungssystem 32 enthält eine Primärspule 33, die elektromagnetisch mit einer Sekundärspule 34 gekoppelt ist. Die Spule 33 ist durch einen Kondensator 35 und Spule 34 gleichfalls durch einen Kondensator 36 auf die Zwischenträgerfrequenz abgestimmt.
Zwischen den unteren Enden (den niederen Potentialenden) der Spule 34 und des Kondensators 36 ist in Serie eine Spule 37 und ein Potentiometer, das die Widerstände 38 und 39 enthält, angeordnet. Ein Schalter 40 schaltet Spule 37 über den Widerstand 38 oder 39, je nachdem ob Schalter 40 mit Schaltpunkt 41 oder Schaltpunkt 42 Kontakt macht. Die Spule 37 ist mit der Primärspule 33 elektromagnetisch gekoppelt. Der Potentiometerkontaktarm 43 ist mit Punkt 44 verbunden und macht, wenn er in der neutralen Stellung ist, mit dem neutralen Punkt 45 zwischen den zwei Widerständen Kontakt. In dieser Stellung sind die niedrigen Potentialenden der Spule 34 und des Kondensators 36 direkt verbunden.
Der Schalter 40 steht zum Potentiometerarm 43 in Wechselbeziehung, so dass, wenn der Arm 43 auf Widerstand 38 wirkt, der Schalter 40 mit Punkt 41 Kontakt macht ; wenn jedoch der Arm 43 auf den Widerstand 39 wirkt, macht der Schalter 40 mit Punkt 42 Kontakt.
Wenn Arm 43in jeder Richtung von der neutralen Lage entlang Widerstand 39 oder Widerstand 3 bewegt wird, wird in den Sekundärkreis von der Kopplung zwischen den Spulen 37 und 33 mehr Spannung übertragen, da ja die Spannung über Spule 37 auch über den Potentiometerwiderstand erscheint.
Zur selben Zeit wird mehr Widerstand in den Sekundärkreis von dem Potentiometer eingeführt. Der
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Wert der Kopplung und des Widerstandes steigt abhängig davon, wie weit der Arm 43 vom neutralen
Punkt hinwegbewegt wird, in dem resonanten Sekundärkreis an.
Es ist bekannt, dass bei geringer Kopplung zwischen einem Paar von gekoppelten abgestimmten
Kreisen die Resonanzcharakteristik des Systems scharf ist, bei einem Anstieg der Kopplung über den Optimum"-Wert wird jedoch das System durch zwei Resonanzen charakterisiert, welche einzeln ausgedehnt werden und auf diese Weise die ausgewählte Bandbreite vergrössern. Die Bezeichnung "Optimum"-Kopplung meint denjenigen Grad von Kopplung zwischen den zwei abgestimmten Kreisen, welcher die grösste Verstärkung bei nur einer einzigen Resonanzfrequenz hervorruft.
Auf diese Weise wird also durch Bewegung des Armes 43 das ausgewählte Band ausgedehnt.
Der Sekundärkreis würde durch zwei betonte Resonanzspitzen in dem ausgedehnten Zustand charakterisiert sein, wenn nicht ein Widerstand in den Sekundärkreis eingeschaltet werden würde.
Bei gleichzeitiger Widerstandseinschaltung und Kopplungserhöhung wird das Band gedehnt, ohne unangenehme Resonanzspitzen im Sekundärkreis zu erzeugen.
Das doppelt abgestimmte Kopplungssystem 32 wird so eingestellt, dass in der neutralen Stellung des Armes 43 (kein Widerstand ist eingeschaltet), die Selektivität recht scharf ist. Eine typische
Selektivitätskurve unter dieser Bedingung ist Kurve B der Fig. 3 ; diese ist eine graphische Darstellung der Dämpfung, dargestellt als Funktion der Frequenz. In dem dargestellten Beispiel ist die Zwischen- trägerfrequenz 175 Ms. Die durch Kurve jE dargestellte Selektivität ist so gross, dass ein Band von ungefähr 4 kHz Breite durchgelassen wird, d. h. die Breite jedes durchgelassenen Seitenbandes beträgt für eine Trägerfrequenz von 175 Ms 2 mis.
Da die durch die Kurve E dargestellte Charakteristik hohe Selektivität vorsieht, ist die Ge- nauigkeit schwach. Um die Genauigkeit sodann zu verbessern, wird der Potentiometerarm 43 von der neutralen Position hinwegbewegt, um die Kopplung zu erhöhen und um Widerstand in den abge- stimmten Kreis einzuführen, wie oben erklärt. Wenn der Arm 43 in die äusserste Stellung in einer oder der andern Richtung gedreht wird, nimmt die Übertragungscharakteristik die Form der Kurve F in
Fig. 3 an. Gemäss Kurve F lässt das Kopplungssystem 32 ein Band von ungefähr 8 kHz Breite, also Frequenzen von 171 bis 179 kHz, durch, es besitzt demnach nahezu die gleiche Charakteristik wie die
Kopplungsorgane 31.
Würde man versuchen, das Band nur durch Hinzufügung von Widerstand auszudehnen, so würde die Charakteristik eine Form etwas ähnlich der Kurve G der Fig. 3 annehmen. Kurve G zeigt innerhalb des Bandes eine grössere Dämpfung als Kurve R Diese Zunahme ist abhängig von der durch den hinzugefügten Widerstand bewirkten Verminderung der übertragenen Leistung. Kurve F zeigt dagegen eine geringere Dämpfung als Kurve G und ungefähr dieselbe Dämpfung wie Kurve E. Der Unterschied in der Dämpfung zwischen den Kurven G und F wird durch die von der Spule 37 abhängige zusätzliche Kopplung verursacht. Auf diese Weise kompensiert die von der Kopplungsspule 37 abhängige Dämpfungsabnahme die von dem Widerstand abhängige Dämpfungszunahme.
Günstige Ergebnisse zeigte die gleichzeitige Betätigung des Kondensators 28 und des Potentiometerarmes 43 (ebenso des Schalters 40) durch eine einzige mechanische Steuereinrichtung, die generell durch die gestrichelten Linien und durch Knopf S bezeichnet ist. Die Einrichtung S ist so ausgebildet, dass zur Erzeugung der Minimumbandbreite, etwa gemäss der Kurve E in Fig. 3, sowohl der Kondensator 28 als auch der Arm 43 in der neutralen Lage gehalten werden. Um das Band zu verbreitern, wird der Knopf in der einen oder der andern Richtung gedreht. Drehung in einer Richtung veranlasst den Arm 43, sich entlang des Widerstandes 38 zu bewegen, und veranlasst gleichzeitig den Kondensator 28, die Zwischenträgerfrequenz in einer Richtung zu verschieben.
Drehung des Knopfes in der andern Richtung bewegt den Schalter 40 zum Kontaktpunkt 42, den Arm 43 zum Widerstand 37 und veranlasst den Kondensator 28, die Zwisehenträgerfrequenz in der andern Richtung zu verschieben.
Die Einstellung sollte vorzugsweise bewirken, dass die Maximumfrequenzverschiebung mit der Maximumbandbreite zusammenfällt (Kurve F).
Fig. 4 zeigt die Gesamtwirkung der Betätigung des Knopfes S, sowohl die Oszillatorfrequenz zu verschieben, als auch die Bandbreite des Systems 32 auszudehnen. Kurve H entspricht Kurve B der Fig. 3 und zeigt die Gesamtcharakteristik im hochselektiven Zustand, dem Zustand für Abstimmung.
Kurve 1 zeigt die Gesamtselektionscharakteristik, wenn der Knopf S gedreht wird, um die Bandbreite in der Richtung des niederen Seitenbandes vollständig auszudehnen. Es ist zu sehen, dass Kurve 1 von im wesentlichen derselben Breite wie Kurve F in Fig. 3 ist, abgesehen davon, dass sie nach unten verschoben ist. Kurve J zeigt ähnlich den Effekt der vollständigen Ausdehnung in der Richtung des oberen Seitenbandes.
Die Anordnung gemäss der Erfindung ist leicht auf viele Variationen der beschriebenen be- sonderen Ausführungsform anwendbar. Z. B. wenn gefunden wird, dass der Primärkreis 33, 35 durch Belastung durch beide parallelen Widerstände 38 und 39 bestehen kann, braucht der Schalter 40 nicht berücksichtigt zu werden und eine dauernde Verbindung kann zwischen den Punkten 41 und 42 und dem Punkt, mit dem der Schalter, wie gezeigt, verbunden ist, hergestellt werden.
Dem Empfänger ist ein System der automatischen Leistungssteuerung zugeordnet. Dieses System enthält eine Verbindung 46 zwischen einem Punkt 47 der Spule 33 und einem Punkt 48, der
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über den Widerstand 49 mit dem Zeichengitterkreis der Röhre 13 verbunden ist. In der Verbindung 46 liegt ein automatischer Leistungssteuerungsapparat, der durch das Rechteck 50 bezeichnet ist. Dieser automatische Leistungssteuerungsapparat kann von irgendeiner gebräuchlichen Form sein, die ge- wöhnlich einen Gleichrichter zur Entwicklung einer einheitlich gerichteten Spannung hat, die das
Gitter 16 der Röhre 13 umgekehrt zu irgendeinem Wechsel der Zwischenfrequenzspannung in Spule 33 vorspannt.
Diese Einrichtung zusammen mit dem automatischen Leistungsausgleich am veränderlichen
Kopplungssystem 32 gewährleistet eine im wesentlichen gleichförmige Spannung am Ausgang des Zwischenfrequenzverstärkers. Die Gleichmässigkeit der Spannung wird jedoch noch beeinträchtigt durch Impedanzänderungen des Primärkreises 33, 35, die vom verschiedenen Kopplungsgrad des
System 32 abhängen.
Impedanzcharakteristiken des Primärkreises 33, 35 sind in Fig. 5 dargestellt, in der die Impedanz in Abhängigkeit von der Zwischenfrequenz aufgetragen ist. Kurve K zeigt die relativ scharfe Impedanz- kurve, die erhalten wird, wenn das Band, das durch das Kopplungssystem durchgelassen wird, durch
Einstellung des Armes 43 auf die neutrale Stellung zusammengezogen ist. Wenn dagegen durch Be- wegung des Armes 43 in irgendeiner Richtung das durchgelassene Band breiter wird und die Kopplung zwischen den Primär-und Sekundärkreisen des Kopplungssystems dadurch ansteigt, wird die Impedanz in dem Primärkreis durch den doppelten Resonanzeftekt, der von der Übeioptirnuirkopplung abhängig ist, charakterisiert.
Die Impedanz des Primärkreises bei dem ausgedehnten Zustand ist durch
Kurve L gezeigt, die zwei betonte Resonanzspitzen aufweist ; zwischen ihnen ist eine Vertiefung bei der Trägerfrequenz. Der Grund dafür, dass im Primärkreis derartig betonte Selektionsspitzen auftreten im Gegensatz zu dem Sekundärkreis, liegt in der Tatsache, dass in den Primärkreis, wenn die
Kopplung angestiegen ist, kein zusätzlicher Widerstand eingeschaltet ist.
Die Spannung für den automatischen Leistungssteuerungsapparat wird dem Primärkreis des
Kopplungssystems entnommen. Diese Spannung muss geringer werden, wenn die Bandbreite erweitert worden ist, weil dann die Zwischenfrequenz innerhalb der Vertiefung in der Kurve L liegt. Infolgedessen steigt bei Erweiterung der Bandbreite die Zwischenfrequenzverstärkung und die Ausgangsleistung etwas an. Damit wird aber die Amplitudenverkleinerung ausgeglichen, die von der Bewegung des Trägers zu einer Seite der schrägen Resonanzcharakteristiken und von dem Abschneiden eines Teils der Seitenbänder herrührt.
Wenn der Empfänger bei ausgedehnter Bandbreite abgestimmt wird, so entsteht infolge der eigenartigen Impedanzcharakteristik des Primärkreises vom Kopplungssystem 32 der günstige Effekt eines verstärkt ausgeprägten Abstimmungsmaximums und einer Schwächung der Störspannungen an beiden Seiten der Resonanzstelle, denn an jeder Seite der genauen Resonanzfrequenz ist die Spannung, die die automatische Leistungssteuerung betätigt, abnorm hoch und vermindert so die Empfängerleistung, während bei genauer Resonanz die automatischeLeistungssteuerungsspannung abnorm niedrig ist. Dieser Zustand ruft einen schnellen und ohne Schwierigkeit erkennbaren Ausgangsleistungsanstieg beim Abstimmen über Resonanz hervor, welcher den Punkt, bei welchem der Empfänger genau abgestimmt ist, besonders deutlich anzeigt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Überlagerungsempfänger zum Empfang modulierter Trägerschwingungen mit einer Siebkreisanordnung im Zwischenfrequenzteil, innerhalb deren Durchlassbereich die Zwischenträgerfrequenz liegt, bei welchem mindestens ein auf die Empfangsfrequenz abgestimmter Kreis und der Abstimmkreis des örtlichen Überlagerers gemeinsam mit Hilfe eines und desselben Handgriffes abgestimmt werden, dadurch gekennzeichnet, dass ein durch einen andern Handgriff während des Betriebes verstellbares, auf die Abstimmungdes Oszillatorkreises einwirkendes Mittel vorgesehen ist, um die Oszillatorfrequenz in ihrem Abstand gegenüber der Empfangsfrequenz um solche Beträge zu verändern, dass die Zwischenfrequenz innerhalb der Grenze des Durchlassbereiches der Siebkette verschoben werden kann.