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Österreichische PATENTSCHRIFT Ni. 15584.
HANS SIEGWART IN LUZERN (SCHWEIZ).
Verfahren zur Herstellung von Hohlbalken aus Kunststein.
Vorliegende Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Hohlbalken aus Beton oder dgl. für Bauzwecke, deren Seitenflächen zwecks Bildung von Decken oder Böden mit schrägen gegeneinander geneigten Rinnen versehen sind. Solche Hohlbalken worden beim Bau nebeneinander gelegt und die sich deckenden Rinnen mit einer bindenden Masse ausgegossen, so dass die eingegossene Masse sowohl in den schrägen Rinnen entlang, als auch durch die Rinnen austretend auch ausserhalb der Rinnen an den Ober-und Unterseiten der Hohlbalken bindend wirken kann.
Ausser diesem Zweck haben aber die schräg gegeneinander geneigten Rinnen noch dadurch eine statische Bedeutung, dass das die Rinnen füllende Material das Durchbiegen oder Federn eines einzigen Balkens nicht gestattet, sondern eine auf einem Balken ruhende Belastung auf die nebenliegenden mitverteilt, so dass auch letztere die Belastung tragen helfen müssen.
In der Zeichnung ist das Verfahren an der Hand einer Vorrichtung veranschaulicht, u. zw. zeigt : Fig. 1 eine Oberansicht der Vorrichtung, teilweise im Schnitt nach der Linie A--A in Fig. 3, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie B-B in Fig. 1 und Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie C-C'in Fig. 1.
Auf eine horizontale Auflageplatte ; ird eine Schichte d von der die Hohlbalken bildenden Masse (welche vorteilhafter Weise ein feinkörniger Beton ist) ausgebreitet und auf diese Schichte eine Reihe hohler Kerne e, welche in ihrem Querschnitt verkleinert werden können, aufgelegt. Die Auflageplatte ist vorteilhaft einseitig mit einer Wand b ausgestattet, welche zur Begrenzung der herzustellenden Hohlbalken dient und mit Einschnitten c versehen ist. Damit die Balken an ihren Enden geschlossen sind, werden die Kerne so aufgelegt, dass ein kleiner Raum zwischen diesen und der Wand 1, freibleibt, wobei die Enden der Kerne durch Schieber h verschlossen werden. Das andere Ende der herzustellenden Betonplatte kann dadurch begrenzt werden, dass über jeden Modellkorn aine Gabel i gesteckt wird, welche man mit ihren Spitzen in die Auflageplatte eintreibt.
Zwischen je zwei Gabeln t bleibt ein kleiner Abstand, ungefähr von der Breite der Einschnitte c in der Wand b. Die Länge des Raumes zwischen den Gabeln i und der Wand b bestimmt die Länge der herzustellenden Hohlbalken. Nachdem die Modellkerne in die richtige Lage gebracht worden sind, werden die Räume zwischen denselben mit Beton ausgefüllt und darauf auch die Oberseite derselben mit einer Schicht k Beton bedeckt.
Auch der Raum zwischen der Wand b und den Schieberplatten h wird mit Beton ausgefüllt, worauf die Schieberplatteu h entfernt und der von denselben hinterlassene Spalt (Fig. 1) mit Beton geschlossen wird.
Die auf diese Weise hergestellte Platte enthält die Hohlbalken, welche mit ihren Seitenwänden noch aneinander haften. Die einzelnen Hohlkalkon werden nun mittels zweier Messer l abgetrennt, welche in der gemeinschaftlichen Schneidebene gegeneinander beweglich
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Messer 1 sitzen an dem Gestell : : einer in der Zeichnung schematisch angedeuteten Maschine, welche mittels Räder r fahrbar auf Schienen y aufruht und auf letzteren parallel zu den Hohl- balken fortbewegt worden kann. Jedes der beiden Messer hängt an zwei parallel zueinander
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rad u sitzt, das in Eingriff mit einer Schnecke v ist.
Die Schnecken v sit, zen auf einer auf dem Gestelle gelagerten Welle M', wolche vermittels eines Handrades j drehbar ist. Durch Drehen an letzterem können die Zahnstangen mit den an ihnen hängenden Messern nach unten bewegt werden, wobei letztere infolge der Schriigführung der Zahnstangen so weit gegeneinander rucken, bis sie mit-den gegenüberliegenden Kopfenden aneinander stossen (strichpunktierte Stellung Fig. 2).
Die Messer haben vorteilhaft einen stark konischen Querschnitt und sind an beiden Seiten mit Rippen ut versehen, welche in derselben Richtung verlaufen, wie die Schrägführung der Messer, so dass sie während des Schneidens in die noch plastische Betonmasse sich mit einpressen und schräge Rinnen n in den Schnittflächen zurücklassen. Während des Schneidens können die Messer ungehindert einerseits durch die Einschnitte c der Wand b, andererseits zwischen den Abständen der Gabeln i schräg hindurchtreten. Die Hohlbalken erhalten während des Schneidens durch den starken Anzug der Messer an den Schnittflächen eine für die Festigkeit des Materials nützliche Pressung.
Um aber dabei ein seitliches Verschieben des geschnittenen Balkens zu verhindern, wird in die Schnittfugen trockener feiner Sand (Streusand) eingeführt, so dass die Fuge von demselben ganz ausgefüllt wird. Ein weiterer Vorteil durch das Einführen von Sand in die Schnittfugen besteht darin, dass eine Wiedervereinigung der gegenüberstehenden Schnittflächen vermieden wird. Nachdem die Betonmasse erhärtet ist, werden die Kerne entfernt. Um dies leicht zu bewerkstelligen, können die Wandungen der Modellkerne in bekannter Weise zusammenlegbar sein, so dass die Kerne nach allen Seiten hin freien Spielraum in dem sie umschliessenden Hohlbalken haben und ungehindert aus letzterem herausgenommen werden können.