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Österreichische PATENTSCHRIFT ? 15529. WINCHESTER REPEATING ARMS COMPANY m NEW HAVEN (CONNECTICUT, V. ST. v. A.).
Halbeelbettitige Handfeuerwaffe.
Vorliegende Erfindung betrifft eine Feuerwaffe, bei welcher der beim Schusse entstehende Rückstoss zum Spannen des Verschlusses und zum Auswerfen der leeren Patronenhülsen ausgenützt wird und welche zum Unterschied von jenen Waffen, bei welchen der Rückstoss auch die Wiederladung verursacht, halbselbsttätige Feuerwaffen genannt werden.
In beiliegender Zeichnung ist eine nach vorliegender Erfindung konstruierte Waffe dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 einen Aufriss derselben mit weggebrochenem Hinterschaft, Fig. 2 eine zugehörige Draufsicht, Fig. 3 einen senkrechten Schnitt, bei welchem der Verschlussblock in Verschlussstellung ist, Fig. 4 einen senkrechten Schnitt bei gespanntem Verschlussblock, Fig. 5 eine Seitenansicht des Laufes und dessen hinterer Verlängerung mit den daran angebrachten Verschlussteilen, Fig. 6 eine zu 5 gehörige Daruntersicht, bei welcher der vordere Teil des Laufes weggebrochen gedacht ist, Fig. 7 einen Schnitt nach der Linie a-b der Fig. 5, den Patronenaufnehmer und-Auswerfer darstellend, Fig. 8 eine Vergrösserung dieser Einzelheit, Fig. 9 einen Querschnitt nach der Linie c-d der Fig. 4, Fig.
9a einen Querschnitt nach e-f der Fig. 5, Fig. 10 ein Sehaubild des Verschlussblockes, Fig. 10 eine Vorderansicht desselben, Fig. 11 ein Schaubild des Führungsbol/ens für denselben, Fig. 12 eine Ansicht der Verschluss-oder Spannfeder, Fig. 13 und 14 den Abzug in Drauf-und Seitenansicht, Fig. 15 und 16 den Abzugstollen im Aufriss und Grundriss.
Die Waffe besitzt einen röhrenförmigen Verschlussblock 2, welcher nicht zwangläufig verriegelt, sondern, um den Rückstoss aufzunehmen, beweglich ist und so viel Masse besitzt, dass er, wie später ausgeführt werden wird, ohne erheblichen Widerstand nach kurzer
Rückbewegung zum Stillstand gebracht werden kann.
Es ist selbstverständlich, dass sich die Masse des Verschlussblockes nach dem Gewicht der Patrone und der Brisanz und Menge des verwendeten Explosionsstoffes richtet.
Dieser sogenannte ausbalancierte Verschlussblock führt seine hin-und hergehende
Bewegung in einer röhrenförmigen Verlängerung 3 des Laufes 4 aus.
Am Umfange des Verschlussblockes ist eine ringförmige Rippe 5 angeordnet, mit welcher sich der Verschlussblock an der inneren Wandung des mit dem Lauf aus einem
Stück hergestellten Gehäuses 3 führt, wodurch die Reibung auf ein kleines Mass be- schränkt wird.
Am hinteren Ende des Verschlussblockes ist ein fingerförmiger Ansatz 7 angeordnet, welcher dazu dient, den Verschlussblock von Hand aus zurückzuziehen und, da er in einem
Schlitz 8 des Gehäuses 3 geführt ist, gleichzeitig den Versch1ussblock an der Drehung ver- hindert und den Hub desselben begrenzt. In diesem Ansatz des Verschlussblockes ist auch das Schauloch angeordnet, welches dem Schützen zum Visieren dient.
Eine innerhalb des Verschlussblockes angeordnete Schraubenfeder 10 sucht denselben in seine Verschlussstellung zu drücken, indem ihre Enden einerseits gegen die Wand dpr röhrenförmigen Ausnehmung und andererseits an die vordere Fläche eines festen Bolzens 12 stossen. Dieser Bolzen 12 endigt vorne in einen Kopf 11, durch welchen eine Führung für den Verschlussblock gegeben wird, und ist an seinem hinteren Ende mit einem Pfropfen 13, welcher in das Gehäuse eingepasst und damit verbunden ist, befestigt.
Die Sicherung des
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den Pfropfen besser verdrehen zu können, ist dessen Rilckwandung mit einer querlaufenden Nut 17 versehen. I
An der unteren Wand des Verschlussblockes ist eine Ausnehmung 19 angeordnet, in welche die Nase 20 des Abzugstollens 21. eingreifen kann. Letzterer ist, wie aus Fig. 3 und 15 ersichtlich, um einen durch ein Langsloch 23 des Abzugstollens gehenden, fest gelagerten Bolzen 22 drehbar, so dass er neben der schwingenden auch eine hin und her gehende Bewegung ausführen kann. Der abwärts reichende Arm 24 des Abzugstollens besitzt eine seichte, tellerförmige Vertiefung 25, gegen welche das eine Ende einer schwachen
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Der hintere Arm des Abzugstollens 21 ist mit einem nach abwärts reichenden Haken 29 versehen, welcher mit dem Anschlag 30 des Abzuges in Verbindung gebracht werden kann. Der Abzug 28 ist um einen Bolzen 31 drehbar und trägt an seinem vorderen Ende eine Blattfeder 32, die sich gegen die Wand des Schlossgehäuses 3 legt. Der am anderen Ende des Abzuges bofindliche Drücker 33 wird bei Gebrauch der Waffe durch den Daumen betätigt. Unterhalb des Drückers 33 hat der Schaft 35 eine Ausnehmung 34, welche dem Abzug den nötigen Spielraum bei seiner Betätigung ermöglicht. Infolge dieser geschützten Stellung des Drückers wird ein besonderer Verschluss desselben entbehrlich.
Das Gehäuse, innerhalb welches sich der Drücker und der Abzugstollen bewegen, wird aus zwei Flanschen 36 gebildet, die entweder aus einem Stück mit dem Gehäuse 3 hergestellt sind oder aber in dasselbe eingepasst werden. Sie tragen natürlich die Zapfen 22
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Am hinteren Ende des Laufes ist eine Ausnehmung für den Hin und Hergang des Patronenauswerfers und-Zubringers 37 geschaffen. Derselbe besteht aus einem mit einer Feder-und Nutführung in den Lauf eingesetzten, massiven Körper und einem daran angeschlossenen federnden Stück 42, dessen Bewegung durch eine in der Nut 44 eingepasste Nase 43 begrenzt wird. Der Spielraum zwischen der von der Ausnehmung 39 des Gehäuses ausgehenden Führung 40 und den Führungsrippen 41 hat den Zweck, beim Einstossen der Patrone in den Lauf den Zubringer gegen den Widerstand der Feder 42 etwas zurückschwingen zu können, um dem Rand 48 der Patrone 49 das Einschnappen in die durch die Nase 46 geschützte Nut 47 des Auswerfers 37 zu ermöglichen.
Soll eine Ladung aus dem Lauf gezogen werden, so wird der Auswerfer 37 mittels der Nase 45 von Hand aus zurückgeschnellt, während das Auswerfen der leeren Hülsen durch den Rückstoss erfolgt, bei welchem der Rand 48 der Patronenhülse den Auswerfer
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Zubringer wird die Patrone nach Einstossen in den Lauf festgehalten, so dass sie bei den verschiedenen Stellungen der Walze nicht herausfallen kann.
Damit der Verschlussblock bei seinem Vorwärtsgang durch die Nase 46 nicht aufgehalten ist, besitzt derselbe vorne eine Nut 52 und damit er sich glatt an die Rückwand des Laufes lege, eine dem Patronenrand entsprechende Vertiefung 51, Der Schlagstift 50 an der Vorderwand des Verchlussblockes ist mit diesem aus einem Stück, so dass die freie Schlussbewegung des letzteren das Abfeuern der Waffe zur Folge hat.
Die Verbindung des Schaftes mit dem Lauf ist lösbar und erfolgt durch einen Bindebloc1\ 52" in welchem eine Verbindungsschraube 53 eingeschraubt ist, welche sich gegen die durch eine Büchse ausgefütterte Wandung des Schaftes 35 stemmt
Die Wirkung des Waffe ist folgende :
Zuerst wird der Verschlussblock 2 mittels des Ansatzes 7 der Spannung der Feder 10
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einschnappt. Durch den Zug auf die Nase 20 wird der Abzugstollen so lang vorwärts geschoben, bis der Drehbolzen 22 an der hinteren Wand das Langloches 23 anliegt. Hiebei wird die Feder 26 zwischen dem Arm 25 des Abzugstollens und dem Loch 27 des Abzuges zusammengedrückt, was ohne weiters möglich ist, da dieselbe ja viel schwächer als. die Verschlussfeder 10 ist.
Bei dieser Vorwärtsbewegung des Abzugstollens 21 tritt der Haken 29 desselben unter den Anschlag 30 des Abzuges, so dass die Waffe gespannt ist.
Eine Patrone 49 wird hierauf von Hand aus in die Einbringungsöftnung 39 eingesetzt und in die Kammer 4 & des Laufes vorwärts geschoben, bis die Nut 47 des Zubringers 37 den Rand erfasst und an den Lauf presst.
Hierauf wird durch das Guckloch 9 des Fingers 7 visiert und durch DrUcken des Abzuges abgefeuert. Beim Niederdrücken des Drückers 33 wird nämlich der Abzug und
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Knapp bevor der Verschlussblock in Verschlussstellung gelangt, stösst der Schlagstift 50 auf die Patrone und bewirkt die Explosion.
Da der Verschlussblock nicht verriegelt, sondern frei beweglich ist, so wird er bei dem nun erfolgenden Rückstoss gleichzeitig mit dem Auswerfer zurückgetrieben. Dieser Rückgang des Verschlussblockes erfolgt so rasch, dass der Schütze nicht Zeit hat, den Druck auf den Drücker 33 zu lösen.
Die Einrichtung des Abzugstollens aber und der Umstand, dass der Verschlussblock eine bedeutende Masse besitzt, ermöglichen das Anhalten desselben bei seinem Rückgang durch die Nase 20 des Abzugstollens. Sowie nämlich letztere ausser Eingriff mit dem Verschlussblock kommt, treibt die Feder 26 den Abzugstollen zurück, vorerst so lange, bis der Haken 29 ausser Eingriff mit dem Anschlag 30 gelangt, worauf der Abzugstollen dann unter der Wirkung der Feder 26 weiter gedreht wird, bis die Hakennase über den Anschlag 30 zu liegen kommt.
Sowie nun die Ausnehmung 19 des Verschtussblockes über die Nase 20 gelangt, schnappt die letztere ein und wird so lange vorgeschoben, bis der Zapfen 23 des Abzugstollens 21 die Hinterwand des Langloches berührt, sodann aber durch den Zug der Feder 10, der sich zu dem Druck der Feder 26 addiert, gehalten, so dass der Verschlussblock gespannt ist.
Um die Waffe in Tätigkeit setzen zu können, muss nunmehr der Drücker 38 los- gelassen werden, worauf sich der Abzug unter dem Einfluss der Feder 32 bebt und selbst- tätig mit seinem Anschlag 30 in den Haken 29 des Abzugstollens 21 einlegt (Fig. 4).
Die Ladung der Waffe und das Wiederabfeuern gehen dann in der bereits be- sehriebenen Weise vor sich.
PATENT-ANSPRÜCHE :
Halbselbsttätige Handfenerwaffe, gekennzeichnet durch einen röhrenförmigen, unver- riegelton Verschlussblock (2), der, entgegen dem Drucke der von ihm umschlossenen Selling- und Schliessfeder (10) durch den Rückstoss zurückgeworfen, längs des in seine Bohrung reichenden Kopfes (11) eines Stützbolzens (12) geführt und in gespannter Stellung von einem Abzugstollen (21) gefangen wird, so dass ihn nach Auslösen des Abzugstollens die
Schlag-und Schliessfeder gegen die von Hand geladene Patrone vortreibt, wodurch gleich- zeitig der Laufverschluss gebildet und die Patrone abgefeuert wird.