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Aufbewahrungs-und Entnahmegefäss für chirurgisches Nahtmaterial.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Aufbewahrungs-und Entnahmegefäss für chirurgisches Naht- material, sogenanntes Katgut, u. zw. auf ein Gefäss dieser Art, das drei koaxial angeordnete, dicht schliessend miteinander verbundene Gefässteile aufweist, von denen der Mittelteil mit einem Durchführungskanal für das Nahtmaterial versehen ist und ein Endteil zur Aufnahme eines Knäuels von
Nahtmaterial dient. Die bekannten Gefässe der obengenannten Art sollen die Aufbewahrung eines
Knäuels von Katgut in einer Aufbewahrungs- und Sterilisierungsflüssigkeit, in der Regel Jodalkohol, ermöglichen und auch eine Sterilisierung des Fadenendes gestatten, das durch den Durchführungskanal nach aussen geführt ist.
Dadurch, dass bei ihnen das Nahtmaterial auch während des Nichtgebrauch in der Aufbewahrungsfliissigkeit liegt, erleidet dessen Zugfestigkeit eine Einbusse. Die Erfindung löst in erster Linie das Problem, diesen Ubelstand zu beseitigen. Ihr Wesen besteht darin, dass die Gefässteile, die sich zu beiden Seiten des Mittelteiles befinden, an ihren dem Mittelteile abgewandten Flächen als Standflächen derart ausgebildet sind, dass das Gesamtgefäss wahlweise auf einer jeden der Standflächen stabil zu stehen vermag, und dass das Flüssigkeitsfassungsvermögen der Gefässteile derart bemessen ist, dass die Flüssigkeitsmenge, die erforderlich ist, um den in einem Endteile befindlichen
Knäuel zu bedecken, wenn das Gefäss auf der Standfläche dieses Endteiles steht,
aus dem genannten Endteil unter Trockenlegung des Knäuels in die ändern Gefässteile abfliesst, wenn das Gesamtgefäss durch Drehung um 180 auf die andere seiner beiden Standflächen gestellt wird. Bei Gebrauch, d. h. wenn dem Gefäss Katgut entnommen werden soll, wird es auf die Standfläche desjenigen Endteils gestellt, der den Katgutknäuel enthält. Die Aufbewahrungsflüssigkeit steht dann in dem genannten Endteile so hoch, dass sie den Katgutknäuel bedeckt und sterilisiert. Der andere Endteil wird sodann entfernt, und das Nahtmaterial kann in der jeweils erforderlichen Menge durch den Durchführung- kanal des Mittelteiles entnommen werden.
Nach Gebrauch wird der Endteil, der zuvor entfernt worden war, wieder aufgesetzt und das Gesamtgefäss wird durch eine Drehung um 180 auf die andere seiner beiden Standflächen gestellt. Die Flüssigkeit, die zuvor den Knäuel bedeckte, fliesst nunmehr aus dem den Knäuel enthaltenden Endteil ab und gelangt dabei vollständig in den andern Endteil oder in den andern Endteil und in den Mittelteil, u. zw. dergestalt, dass der Knäuel trocken gelegt wird.
In dieser Lage dient das Gefäss zur Aufbewahrung des Nahtmaterials. Soll dem Gefäss wiederum Nahtmaterial entnommen werden, so wird es durch eine abermalige Drehung um 1800 auf die andere seiner beiden Standflächen gestellt.
Um die Höhe des Gesamtgefässes möglichst klein zu machen, weist zweckmässig ein Endteil desselben einen Wandungsteil auf, an dessen Innenfläche der Mittelteil und an dessen Aussenfläche der andere Endteil dichtend sitzt.
In Verbindung mit einem erfindungsgemässen Gefäss müssen Katgutknäuel verschiedener Grösse benutzt werden können. Wenn man die Grösse des Endteils, der zur Aufnahme des Katguts dient, der jeweiligen Knäuelgrösse anpasst, so müssen Gefässe verschiedener Abmessungen auf Lager gehalten werden, was umständlich ist. Bemisst man jedoch den Endteil, der zur Aufnahme des Katgutknäuels dient, derart, dass auch der grösste in Betracht kommende Knäuel in ihm untergebracht werden kann, so besteht bei Anwendung von Knäueln geringerer Grösse die Möglichkeit, dass diese sich während des Transportes und des Gebrauchs in dem betreffenden Endteil so stark bewegen, dass das Knäuelende in oder aus dem zu seiner Führung dienende Kanal gleitet und dann nur unter grossen Schwierigkeiten oder gar nicht mehr zur Entnahme zugänglich ist.
Dieser Ubelstand wird erfindungsgemäss
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dadurch behoben, dass in dem zur Aufnahme des Knäuels dienenden Endteile ein Knäuelhalter angeordnet ist, dessen Weite kleiner ist als die lichte Weite des ihn aufnehmenden Endteils. Dieser Knäuelhalter ist zweckmässig glockenartig ausgebildet und an dem Mittelteil befestigt. Der Knäuelhalter kann an dem Mittelteile leicht lösbar befestigt sein, wodurch es möglich ist, ihn im Bedarfsfall gegen einen andern Knäuelhalter mit andern Abmessungen zu vertauschen.
In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele der Erfindung wiedergegeben. Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch ein vollständiges Aufbewahrungs-und Entnahmegefäss für Katgut. Fig. 2 stellt einen Teil des Gefässes gemäss Fig. 1 in etwas abweichender Ausführung in einem Längsschnitt dar.
Fig. 3 ist ein Längsschnitt durch ein vollständiges Aufbewahrungs-und Entnahmegefäss für Katgut in etwas anderer Ausführung.
Gemäss Fig. 1 besteht das Gesamtgefäss aus den koaxial angeordneten Gefässteileni, 2, 8. Der
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und an dessen Aussenfläche der Endteil ! des Gesamtgefässes dichtend sitzt. Die Gefässteile 1 und 3, die sich zu beiden Seiten des Mittelteils 2 befinden, sind an ihren dem Mittelteil abgewandten Flächen als Standflächen 1 a, 3 a derart ausgebildet, dass das Gesamtgefäss wahlweise auf einer jeden der beiden Standflächen stabil zu stehen vermag. In dem Endteile 3 befindet sich die Aufbewahrungsflüssigkeit 5, u. zw. ist der Flüssigkeitsspiegel ein so hoher, dass der Knäuel 4 von der Flüssigkeit vollständig bedeckt wird. Bei der Lage des Gesamtgefässes, die in Fig. 1 dargestellt ist, kann diesem Katgut entnommen werden. Zu diesem Zweck ist es lediglich erforderlich, den Endteil abzuheben.
Sodann kann ein beliebiges Stück des chirurgischen Nahtmaterials durch den Durchführungskanal 2 a hindurch ent- nommen werden. Nach Gebrauch wird der Endteil wieder aufgesetzt, und man dreht das Gesamtgefäss um 180 , so dass es nicht mehr auf seiner Standfläche 3 a, sondern auf seiner Standfläche 1 a steht. Die Aufbewahrungsflüssigkeit fliesst dann in die Gefässteile 1 und 2, was durch das Vorhandensein von Öffnungen 2 b in dem Mittelteil 2 erleichtert wird. Das Flüssigkeitsfassungsvermögen des Teiles 1 und des Teiles 2 ist derart bemessen, dass die Flüssigkeitsmenge, die zuvor erforderlich war, um den Knäuel 4 vollständig zu bedecken, aus dem Endteil 3 unter Trockenlegung des Knäuels 4 in die Gefässteile 1 und 2 abfliesst.
Wenn das Gesamtgefäss auf der Standfläche 1 a steht, wird der Katgutknäuel 4 in ihm aufbewallrt, ohne dass seine Zugfestigkeit durch Lagerung in der Aufbewahrungsflüssigkeit hiebei herabgesetzt wird. Der Durchführungskanal 2 a kann beispielsweise durch ein Glasrohr gebildet sein, das in dem Halse 2 c des Mittelteils 2 befestigt ist. Der Mittelteil 2 ist mit dem glockenförmigen Knäuelhalter 2 d versehen, der verhindert, dass der Knäuel 4 sich in dem Endteile 3 in unzulässig starker Weise hin und her zu bewegen vermag.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 2 ist nur der Endteil 3, der auf der Standfläche 3 a steht, und der Mittelteil 2 zu sehen. An letzterem ist der glockenförmige Knäuelhalter 2 d, in dem sich der Knäuel 4 befindet, leicht lösbar befestigt. Die Weite des Knäuelhalters 2 d ist kleiner als die lichte Weite des ihn aufnehmenden Endteils 3. In Fig. 2 ist schliesslich noch der Durchführungskanal 2 a zu sehen, der zum Herausführen des Katgutendes dient.
Gemäss Fig. 3 ist der Mittelteil 2 mit zwei form-und grossengleichen Dichtungsflächen versehen, und er besitzt zu diesem Zweck die Gestalt eines Doppelpyramidenstumpfes. Durch den Mittelteil 2 ist der Durchführungskanal 2 a hindurchgeführt, der das Ende des Knäuels 4 enthält. Die beiden Endteile 1 und 3 sitzen auf den Dichtungsflächen des Mittelteils 2 und sind form-und grössengleich ausgebildet, wodurch die Herstellungskosten des Gefässes herabgesetzt werden und die Lagerhaltung vereinfacht wird.
Die Gefässteile 1, 2 und 3 bestehen vorzugsweise aus Glas, und auch das den Durchführungskanal 2 a bildende Rohr kann zweckmässig aus Glas hergestellt sein.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Aufbewahrungs-und Entnahmegefäss für chirurgisches Nahtmaterial, das drei koaxial angeordnete, dicht schliessend miteinander verbundene Gefässteile aufweist, von denen der Mittelteil mit einem Durchführungskanal für das Nahtmaterial versehen ist und ein Endteil zur Aufnahme eines Knäuels von Nahtmaterial dient, dadurch gekennzeichnet, dass die Gefässteile, die sich zu beiden Seiten des Mittelteils befinden, an ihren dem Mittelteil abgewandten Flächen als Standflächen derart ausgebildet sind, dass das Gesamtgefäss wahlweise auf einer jeden der beiden Standflächen stabil zu stehen vermag, und dass das Flüssigkeitsfassungsvermögen der Gefässteile derart bemessen ist, dass die Flüssigkeitsmenge, die erforderlich ist, um den in einem Endteil befindlichen Knäuel zu bedecken,
wenn das Gesamtgefäss auf der Standfläche dieses Endteils steht, aus dem genannten Endteil unter Trockenlegung des Knäuels in die andern Gefässteile abfliesst, wenn das Gesamtgefäss durch Drehung um 180 auf die andere seiner beiden Standflächen gestellt wird.