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Verfahren und Einrichtung zur Regelung der Lautstärke bei elektrischen Musikinstrumenten.
Beim Spiel elektrischer Musikinstrumente ist die Möglichkeit der Lautstärkeregelung innerhalb sehr weiter Grenzen gegeben. Diese Lautstärkeregelung findet derzeit unabhängig von der Tonhöhe für alle Töne gleichmässig statt. Die althergebrachten, in der Musik bisher angewandten Instrumente sowie die menschliche Stimme haben aber von Natur aus die Eigenheit, dass beim Crescendieren, also beispielsweise stärkerem Anblasen der Blasinstrumente, stärkerem Anschlagen der Schlag- instrumente usw. von selbst neben der allgemeinen Steigerung der Intensität der Schwingungen auch das Schallspektrum (Verteilung und gegenseitiges Stärkeverhältnis der Obertöne) sich ändert, u. zw.
vorzugsweise in dem Sinne, dass einem lauteren Spiel auch ein perzentuell grösserer Gehalt an Ober- tönen zukommt, wobei zumeist bestimmte Gruppen von Obertönen bevorzugt werden.
Hiezu kommt noch, dass das menschliche Ohr bei verschiedenen Lautstärken für verschiedene
Frequenzen verschieden empfindlich ist und aus raumakustischen, physiologischen und psychologische
Gründen eine physikalisch gleichartige Veränderung der Lautstärke verschiedener Teiltöne verschieden empfindet. Aus diesen Gründen ergibt sich beim einfachen Betätigungen eines Regelorgans, das in hergebrachter Weise auf alle Frequenzen gleichmässig einwirkt, eine nicht den natürlichen Verhält- nissen entsprechende Wirkung und diese wird daher vom musikalisch geschulten Ohr als eine mangel- hafte empfunden.
Diesem Übelstand wird durch das erfindungsgemässe Verfahren zur Regelung der Lautstärke abgeholfen. Erfindungsgemäss wird der Lautstärkeregler so ausgebildet, dass er die absolute Lautstärke verschiedener Töne bzw. Klangkomponenten verschiedener Höhe in ungleichem Ausmasse beeinflusst. Durch die Bevorzugung einzelner oder aller Töne oder Tongruppen, insbesondere höherer Frequenz gegenüber solchen niedrigerer Frequenz wird gleichzeitig mit der Veränderung der absoluten
Stärke der Klänge erzielt, dass der Klangeindruck bei jeder Lautstärke subjektiv richtig erscheint.
Durch Vergrössern des Ausmasses der Bevorzugung von Tönen höherer Frequenz gegen solche niedrigerer Frequenz kann sogar der Effekt erzielt werden, dass die Lautstärke subjektiv grösser erscheint, als sie der vorgenommenen Veränderung der absoluten Stärke der Klänge entspricht. Insbesondere kann diese Ungleichheit derart gewählt werden, dass das subjektive Klangbild für alle Verstärknngsgrade gleich bleibt oder sogar der dynamische Effekt durch physiologisch und psychologisch begründete Übertreibung unterstützt wird.
Ausser durch relative Bevorzugung von Obertönen gegen Töne niedrigerer Frequenz kann der erfindungsgemässe Effekt auch durch Hinzufügen von neuen Obertönen erzielt oder verstärkt werden, die in den ursprünglichen Klängen noch nicht enthalten waren.
Praktisch kann der Erfindungsgedanke beispielsweise derart ausgeführt werden, dass in an sich bekannter Weise eine Unterteilung nach Tongruppen erfolgt, wobei aber d'e Lautstärke der Tongruppen nach verschiedenen Gesetzen geändert wird. Die Trennung in einzelne Gruppen für das Creseendieren kann nach Fussbezeichnung (z. B. 16'-8'-4'), nach Grund- und Obertönen, nach Bass und Diskant oder nach dem,. Werkprinzip", nach Klaviaturen oder auch nach andern Gesichtspunkten erfolgen.
Hiebei können Potentiometer, Spulen mit verschiedenen Anzapfstellen, Regelröhren, Regeltransformatoren vorbestimmter Gesetzmässigkeit od. dgl. vorgesehen sein.
Es können aber auch etwa gleiche elektrische Organe von einem gemeinsamen Spielmittel auf beispielsweise mechanischem Wege (Nocken od. dgl.) simultan oder schrittweise nach verschiedenen Gesetzen betätigt werden,
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EMI2.1