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Verstellbare Federung für Motorfahrzeuge, insbesondere mit pendelnden Halbachse.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Federung für Motorfahrzeuge, insbesondere mit pendelnden Halbachse, bei welchen Drehfedern zur Anwendung gelangen, die in ihrer Wirkungsweise durch eine willkürlich betätigte oder selbsttätige Hilfsvorrichtung beeinflusst werden. Zweck der Erfindung ist die Herbeiführung der jeweiligen Änderung der Gesamtcharakteristik der Federung unter Beibehaltung der wirksamen Länge der Hauptdrehfeder in besonders einfacher und wirksamer Weise.
Zur Erreichung dieses Zweckes wird erfindungsgemäss eine an ihren Enden mit Hebelarmen versehene Hilfsfeder vorgesehen, deren Vorspannung durch einen vom Führersitz aus zu betätigenden und auf den einen Hebelarm der Hilfsfeder wirkenden Kolbenmechanismus regelbar ist, wobei sich der andere Hebelarm der Hilfsfeder gemeinsam mit dem Hebel der Hauptdrehfeder gegen einen an der Halbachse befestigten Anschlag abstützt.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sollen an Hand der Zeichnung beschrieben werden.
Fig. 1 der Zeichnung zeigt in schaubildlicher Darstellung eine Radachse, bei der die dem Beschauer abgewendete Achshälfte gemäss einer Ausführungsform der Erfindung und die dem Beschauer zugewendete Achshälfte gemäss einer etwas abgeänderten Ausführungsform der Erfindung abgefedert ist.
Fig. 2 veranschaulicht die Charakteristik der Federungsmittel.
An ein mittleres Tragrohr 1 sind Pendelhalbachsen 2 und 3 angelenkt und wirken auf Hebel 4 bzw. 5 ein, die fest mit einem Ende der Haupttorsionsstange 6 bzw. 7 verbunden sind. Ausserdem wirken die Achsen 2 und 3 auf Hilfshebel bzw. 9 ein, die wieder mit Hilfsfedern 10 bzw. 11 verbunden sind. Die Hilfsfeder 10 ist gleichfalls als Torsionsstange ausgebildet, während die Hilfsfeder 11 eine Variante in Form einer Torsionsschraubenfeder darstellt, die die Haupttorsionsstange 7 umgibt.
In Fig. 2 ist die Charakteristik der Haupttorsionsstange durch die Gerade A, und die Charakteristik
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eines sich in einem Zylinder 16 bewegenden Servokolbens 15 einwirken kann. Der Zylinder 16 kann beiderseits des Kolbens 15 mit einer Flüssigkeit, z. B. Drucköl oder einem komprimierten Gas gefüllt sein, wobei die Menge der von einer Druckquelle gelieferten Füllung durch einen Regulierschieber 17 oder ein anderes Ventilorgan gesteuert wird.
Damit die Hilfsfedern nicht vorzeitig, sondern erst bei einer bestimmten Spannung der Haupttorsionsstange in Wirksamkeit treten, ist zwischen der Stange 14 und den Hebeln 12 und 13 ein gewisses, zweckmässig einstellbares Spiel vorgesehen. Für ein derartiges Spiel kann man natürlich auch an anderer Stelle Sorge tragen, beispielsweise zwischen den Hebeln 8, 9 und der zugehörigen Hilfsfeder 10 bzw. 11, oder zwischen den äusseren freien Enden der Hebel 8, 9 und den Anlageflächen gegen die Achsenden.
Auf die Hilfsfedern wird nun, z. B. in Abhängigkeit von der Wagensteuerung, derart mittels des Servomotors eingewirkt, dass bei Kurvenfahrt die Charakteristik der auf der Kurvenaussenseite liegenden Räder einwirkenden Federung durch Einschaltung der Hilfsfeder verstärkt wird, so dass das Fahrzeug sich nicht nach aussen neigen kann. Eher wird man umgekehrt die Einrichtung so treffen, dass der Wagen sich nach der Innenseite der Kurve zu neigt.
Anstatt die Hilfsfederung in Abhängigkeit von der Wagensteuerung zu betätigen, kann sie auch beispielsweise von einer geeigneten, der Fliehkraft oder gegebenenfalls der Schwerkraft unterliegenden Schwingungsvorrichtung beeinflusst werden, so dass der Wagen nicht nur in Kurven, sondern auch bei durch sonstige Ursachen hervorgerufenen Neigungen im Gleichgewicht gehalten bzw. in dasselbe zurückgebracht wird.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung kann man sich am besten im Verein mit dem Diagramm der Fig. 2 anschaulich machen. Beginnt nämlich der Kolben 15 mittels der Stange 14 auf eine der beiden Hilfsfedern, beispielsweise die Torsionsstange 10, zu wirken, so wird die steilere Charakteristik B nach B'gerückt. Das Spiel zwischen der Stange 14 und den Hebeln ist in dem Diagramm durch den
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der Charakteristik A.
Wie bereits eingangs dargelegt, können zur Beeinflussung der Federung auch Einrichtungen Anwendung finden, die direkt auf die Hauptfederungsmittel einwirken. So kann man beispielsweise an einer geeigneten Stelle der Haupttorsionsstange 6,7 je einen Hebel befestigen, auf den dann die Stange 14 des Servomotors einwirkt ; hiebei beginnt von einem bestimmten Augenblick an, der durch die Wirkung des Kolbens und der Stange 14 auf den genannten Hebel gegeben ist, nur noch die verkürzte Torsionsstange, deren Charakteristik selbstverständlich steiler ist, zu wirken.
Die Öldruckvorrichtung wird mit Drucköl, z. B. durch eine von dem Motor des Fahrzeuges angetriebene Pumpe, versorgt, die gleichzeitig zur Drucköllieferung für verschiedene andere Zwecke im Fahrzeug dienen kann. Anstatt dieser Ölvorrichtung kann, allerdings je nach dem, wie das Fahrzeug in seiner Gesamtheit eingerichtet ist, auch jede andere pneumatische oder mechanische Vorrichtung Anwendung finden.
Die Erfindung ist nicht nur anwendbar auf Torsionsfederungen bzw. unabhängig voneinander auf-und abbeweglichen Lagern, sondern kann auch für andere Federausbildungen und andere Radlagerungen Anwendung finden. So kann man beispielsweise bei Blattfedern die wirksame Länge derselben durch einen hin-und herbeweglichen, entweder an der Achse oder am abgefederten Fahrzeugteil geführten Körper beeinflussen und somit die Federungscharakteristik ändern.
Der Hauptvorteil der Erfindung besteht, wie sich aus der Beschreibung ergibt, darin, dass man bei verhältnismässig weicher Hinderungsfederung eine erwünschtermassen steife Kurvenfederung erzielen kann.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verstellbare Federung für Motorfahrzeuge, insbesondere mit pendelnden Halbachse unter Verwendung von Drehfeder, dadurch gekennzeichnet, dass zwecks Änderung der Gesamtcharakteristik
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Halbachse befestigten Anschlag abstützt.