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Vorrichtung zum Dressieren von Konditorwaren.
Es sind bereits Vorrichtungen zum Dressieren von Konditorwaren bekannt, bei welchen die aus Düsen z. B. eines Masse (Teig) presskastens austretenden Massestränge auf einer entsprechend der gewünschten Warenform bewegten Platte bzw. einem von dieser Platte getragenen Backblech ausgelegt werden. Zu diesem Zwecke waren in der Regel Schablonen vorgesehen, welche die allerdings nur in horizontalen Bahnen bewegte Platte (Laufplatte) steuerten. Um nun auch die Möglichkeit zu haben, die Laufplatte bestimmte räumliche Bahnen beschreiben zu lassen, wie es für die Erzielung bestimmter Warenformen erforderlich ist, wird gemäss der Erfindung die Laufplatte an mindestens drei Stellen gegen untereinander gleiche räumliche Führungsflächen abgestützt.
Bei der Bewegung der Platte erfährt daher dieselbe eine räumliche Parallelverschiebung nach vorbestimmten, d. h. von der Form der räumlichen Führungsflächen abhängigen Bahnen. Der für die sichere Führung erforderliche Kontakt zwischen den Führungsflächen und den an der Laufplatte vorgesehenen Abstützorganen wird dabei durch die Schwere der Laufplatte gewährleistet.
Besondere Bedeutung besitzt diese Einrichtung für das Dressieren von Baissers oder ähnlichen
Konditorwaren. Diese wurden bislang von Hand aus, u. zw. dadurch hergestellt, dass man den aus einem Dressierbeutel ausgequetschten Teigstrang nach spiraligen Schraubenlinien auf am Backblech angeordnete, vorzugsweise halbkugelförmige aus Holz bestehende Kernstücke ausgelegt hat, auf welchen sie auch während des Backens belassen wurden. Durch die Anwendung der erfindungsgemässen Einrichtung ist es nun möglich, die Herstellung solcher Konditorwaren bedeutend zu vereinfachen bzw. zu verbilligen, indem gleichzeitig eine Vielzahl derselben geformt werden kann.
Zu diesem Zwecke werden gemäss einem weiteren Kennzeichen der Erfindung die zur Führung des Backbleches bzw. seiner Tragplatte vorgesehenen räumlichen Führungsflächen als spiralige Wendelflächen ausgebildet, die vorzugsweise in je einem an einer gemeinsamen Grundplatte befestigten Körper eingeschnitten sind. Weitere Merkmale der Erfindung beziehen sich auf die besondere Ausgestaltung der Führungsflächen bzw. der auf dem Backblech angeordneten Kernstücke.
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes, u. zw. zeigt Fig. 1 schematisch eine Seitenansicht der Gesamtanordnung, während die Fig. 2 eine Draufsicht auf die Laufplatte wiedergibt. Die Fig. 3 und 4 zeigen zwei verschiedene Ausbildungen der Führungs- flächen, während die Fig. 5 einen Schnitt durch eines der auf dem Backblech angeordneten Kernstücke darstellt.
In Fig. 1 ist mit 1 die Laufplatte bezeichnet, auf welcher das Backblech 2 aufgelegt und durch geeignete an sich bekannte Klemmvorrichtungen festgehalten wird. Auf dem Backblech 2 sind Kernstücke 3 angebracht, welche eine der Innenform von Baisserssehalen entsprechende, im wesentlichen halbkugelförmige Gestalt besitzen. Über der Laufplatte 1 ist der Masse (Teig) presskasten 4 angeordnet, an dessen Unterseite Düsen 5 sitzen, aus welchen die Masse (Teig) stränge austreten und auf das Backblech bzw. auf die Kernstücke. 3 auf die später beschriebene Weise ausgelegt werden.
Die Laufplatte 1 wird bei ihrer Bewegung erfindungsgemäss an mindestens drei Stellen gegen untereinander gleiche räumliche Führungsflächen abgestützt, welche bewirken, dass die Laufplatte bei ihrer Bewegung eine räumliche Parallelverschiebung sowohl in der Horizontalebene als auch der Höhe nach erfährt. Im vorliegenden Falle wird die Laufplatte mittels drei an ihrer Unterseite vorgesehener Stifte 6 gegen spiralige Wendelflächen 7 abgestützt, welche vorzugsweise in je einen auf der gemeinsamen Grundplatte 8 befestigten Führungskörper 9 eingeschnitten (eingegossen) sind.
Die Form dieser Wendelflächen ist im wesentlichen an die Form der Kernstücke. 3 angepasst, so dass bei der Bewegung der Laufplatte die Düsen 5 des Presskastens 4 die Oberfläche des ihnen zugeordneten Kernstückes in fast gleichem Abstand
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nach spiraligen Schraubenlinien bestreichen. Zu diesem Zweck wird der Laufplatte von Hand aus eine kreisende Bewegung erteilt, wobei die Durchmesser dieser Bewegungskreise mit dem durch die Steigung der Wendelfläche bedingten Absinken der Laufplatte immer kleiner werden. Die Begrenzung der BeBewegungskreise nach aussen erfolgt durch die am äusseren Rande der Wendelfläche vorgesehene
Schulter 7a (Fig. 3).
Um zu verhindern, dass die Führungsstifte 6 von der Führungsbahn 7 nach innen abgleiten, wird zweckmässig mindestens an zwei der Führungsstücke 9, z. B. an den hinteren 9a (Fig. 2), auch am Innenrande der Wendelfläehe 7 eine Schulter 7b (Fig. 4) vorgesehen.
Bei der Bewegung der Laufplatte werden also, wie schon erwähnt, die aus den Düsen 5 aus- tretenden Massestränge (Teig, Windmasse od. dgl. ) auf den Holzkernen 3 auf die in Fig. 5 bei S strichliert angedeutete Weise ausgelegt und bilden in ihrer Gesamtheit einen schalenförmigen Körper, der zusammen mit dem Kernstück 3 ausgebacken und hierauf von demselben abgehoben wird. Um dabei zu erreichen, dass die Teigstränge die Backhitze gleichmässig und nur von oben erhalten, wird der an dem Kernstück vorgesehene Flansch 3a stark verbreitert, so dass er eine hinreichende Abschirmung gegen unten bzw. gegen das Backblech gewährleistet.
Für die Erzielung genaueruntereinander gleicher Warenformen muss dafür Sorge getragen werden, dass die Kernstücke stets ihre genaue Lage gegenüber den Presskastendüsen einhalten. Zu diesem Zwecke sind auf dem Backblech 2, wie ebenfalls Fig. 5 veranschaulicht, Passstifte 10 vorzugsweise durch Vernieten befestigt, welche in Bohrungen der Kernstücke 3 eingreifen. Zur Verhinderung einer Verdrehung der Kernstücke (beim Auslegen des Teigstranges zufolge der Zähigkeit desselben) werden diese Passstifte und dementsprechend auch die mit ihnen zusammenwirkenden Bohrungen der Kernstücke mehrkantig, z. B. vierkantig, ausgebildet.
Für einen ruhigen Gang der Laufplatte und für eine möglichst geringe Abnutzung der Führung- stifte 6 bzw. der Führungsflächen 7 ist es zweckmässig, die Reibung zwischen diesen Organen durch eine geeignete Schmierung bzw. Ölung herabzusetzen. Die erfindungsgemässe Ausgestaltung der Führungsflächen bzw. Führungskörper gestattet dies in besonders einfacher Weise, indem die durch das Einschneiden der Führungsflächen in die Führungskörper gebildeten napfförmigen Hohlräume bis zu einem
Teil ihrer Höhe mit Schmiermittel gefüllt werden. Die Verteilung desselben auf die Führungsfläche wird durch die bei jeder Arbeitsbewegung der Laufplatte eintauchenden Stifte 6 von selbst besorgt.
Um Abnutzungen an den Stiften 6 ausgleichen bzw. dieselben eventuell gegen neue Stifte aus- wechseln zu können, werden die Stifte in geeigneten, an der Unterseite der Laufplatte angeordneten
Halteorganen auswechselbar befestigt (Fig. 3). Diese Halteorgane müssen dabei natürlich so geformt werden, dass sie den freien Lauf der Stifte 6 entlang der Führungsbahn 7 nicht hemmen. Dies führt im wesentlichen zu der in dieser Figur dargestellten konischen Gestalt derselben.
Ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen, wäre es natürlich auch möglich, die erfindungsgemässe Einrichtung auch für andere Warenformen, welche eine räumliche Verschiebung der Laufplatte bzw. des Backbleches bedingen, auszubilden. Zu diesem Zwecke ist lediglich eine entsprechende Abänderung der Führungsflächen bzw. auch der auf dem Backblech vorgesehenen Kernstücke erforderlich. Auch wäre es möglich, die Führungsflächen statt wie dargestellt und beschrieben durch Einschneiden in an der Grundplatte befestigten Körpern durch ein entsprechend gewundenes Band zu bilden. Die zur Sicherung der Stützorgane gegen Abgleiten vorzusehenden Schultern können dabei durch entsprechende Profilgebung des Bandes erhalten werden. Diese Ausgestaltung ist besonders für kompliziertere Führungsbahnen bzw. Warenformen sehr vorteilhaft.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Dressieren von Konditorwaren, bei welcher die aus Düsen austretenden Masse (Teig) stränge auf einer entsprechend der gewünschten Warenform bewegten Platte (Backblech) ausgelegt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte an mindestens drei Stellen gegen untereinander gleiche räumliche Führungsflächen abgestützt ist, so dass die Platte bei ihrer Bewegung eine räumliche Parallelverschiebung erfährt.