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Elektrischer Wickelkondensator.
Es sind elektrische Wickelkondensatoren bekannt geworden, deren Körper nacheinander mit zwei Isoliermassen imprägniert worden sind. Zu dem zweiten Imprägnierprozess wurde entweder die gleiche Isoliermasse wie zum ersten Imprägnierprozess verwendet oder eine Isoliermasse mit einem Schmelzpunkt, der niedriger liegt als der der ersten Masse.
Bei Kondensatoren, bei denen die zweite Isoliermasse gleich der ersten ist, ergibt sich die Erscheinung, dass sich beim Erkalten Haarrisse bilden. Dies ist insbesondere der Fall bei den mehr oder weniger kristallinen Chlornaphthalinprodukten, die mit Vorteil wegen ihrer hohen Dielektrizitätskonstante benutzt werden. Um gerade diese Haarrisse zu vermeiden, ist als zweite Isoliermasse ein flüssiges oder zähflüssiges nicht kristallines Dielektrikum, wie z. B. Öl oder Vaseline, verwendet worden.
Wird der nach dem ersten Imprägnierprozess völlig erkaltete Wickel mit der zweiten Isoliermasse imprägniert, z. B. mit Vaseline, so zeigt sich, dass die Vaseline Teile der ersten Isoliermasse aus dem Wickel herauslöst. Diese Erscheinung tritt in gleicher Weise während des Betriebes auf, wenn der Kondensator höheren Betriebstemperaturen ausgesetzt ist.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich nun auf einen elektrischen Wickelkondensator, dessen Körper nacheinander mit zwei Isoliermassen imprägniert worden ist und bezweckt, die angeführten Nachteile zu vermeiden. Gemäss der Erfindung wird dies dadurch erreicht, dass die für den zweiten Imprägnierungsprozess benutzte Isoliermasse aus einem Gemisch der ersten Masse mit einer andern Isoliermasse besteht, deren Schmelzpunkt niedriger liegt als der der ersten Masse. Erfindungsgemäss ist hiebei die zweite Isoliermasse bei der Betriebstemperatur des Kondensators mit der ersten gesättigt.
Ähnlich wie bei Metall-Legierungen ergibt sich auch bei Mischungen von chemisch verschiedenen Isoliermassen, wie es z. B. er lornaphthalin einerseits und Kohlenwasserstoffe, wie Vaseline oder Öl anderseits, darstellen, ein Eutektikum, d. h. es bilden sich Gemische, deren Schmelzpunkte niedriger liegen als der der niedrigst schmelzenden Komponenten.
Als besonders günstig hat es sich gezeigt, die Nachbehandlung mit Gemischen vorzunehmen, die einem derartigen Eutektikum entsprechen. Hiebei ist jedoch noch die Betriebstemperatur des Kondensators zu beachten. Wenn der Schmelzpunkt des eutektischen Gemisches niedriger liegt als die Betriebstemperatur des Kondensators, so muss die zweite Isoliermasse weiterhin mit der ersten Isoliermasse bis zu dem der Betriebstemperatur des Kondensators entsprechenden Mischungsverhältnis abgesättigt werden. Damit ist gewährleistet, dass ein Herauslösen auch während der Betriebstemperatur nicht stattfindet.
Im folgenden wird ein Verfahren zur Herstellung eines Kondensators nach der Erfindung beschieben unter Benutzung eines Chlornaphthalinproduktes als erste Isoliermasse mit einem Schmelzpunkt von zirka 90 und als zweite Isoliermasse eines Chlornaphthalin-Vaselin-Gemisches, wobei die Vaselinkomponente einen Schmelzpunkt von 500 besitzt.
Ein Papierwickelkondensator wird gewickelt, mit dem chlorierten Naphthalinprodukt unter Anwendung von Vakuum in bekannter Weise imprägniert. Eine Vaseline wird in einem Behälter auf zirka 40 über dem Schmelzpunkt des chlorierten Naphthalinproduktes erhitzt. Zur Entfernung von Feuchtigkeit wird die Masse zweckmässiger Weise unter Vakuum vorbehandelt. Der erhitzten Vaseline wird die zur Sättigung erforderliche Menge Naphthalinprodukt zugesetzt.
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Zur Herstellung eines Kondensators für eine Betriebstemperatur von 65 bis 70 C wird das VaselinChlornaphthalin-Gemisch bis auf 20-250 unter dem Schmelzpunkt des Naphthalinproduktes (zirka 90 ) abgekühlt. Hiebei scheiden sich überschüssige Anteile von Chlornaphthalin in fester Form aus.
Mit dieser Lösung wird der bis auf Zimmertemperatur abgekühlte, mit der ersten Isoliermasse im-
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eine halbfeste, salbenartige Konsistenz angenommen hat. Zur Vermeidung der dabei auftretenden praktischen Schwierigkeiten ist es angebracht, die mit der ersten Isoliermasse imprägnierten Wickel in dichte Becher einzubauen, die beim zweiten Imprägnierprozess völlig mit der halbfesten Masse ausgefüllt werden. Hiedurch besteht die Möglichkeit, die halbfeste Masse noch in flüssigem Zustand bis auf die im Becher verbleibende Menge abzuziehen, was eine wesentliche technische Erleichterung bei gleichzeitiger Verbesserung der Qualität des Kondensators bedeutet. Das Erkalten der mit der halbflüssigen Masse gefüllten Becher wird auch in diesem Falle zweckmässiger Weise unter Überdruck vorgenommen.
Nach obigen Ausführungen ist es ersichtlich, dass man mit Vorteil als Komponente für die zum zweiten Imprägnieren benutzte Isoliermasse ein Dielektrikum verwendet, dessen Schmelzpunkt bereits annähernd bei der Betriebstemperatur des gewünschten Kondensators liegt. Für das angeführte Beispiel würde man also ein Vaselinprodukt mit einem Schmelzpunkt von zirka 650 benutzen. Bei Kondensatoren mit noch höheren Betriebstemperaturen eignet sich als Nachbehandlungskomponente zweckmässiger Weise auch Kolophonium, das in gleicher Weise wie Vaseline mit den Chlornaphthalinprodukten (z. B. mit einem Schmelzpunkt von 130 ) ausgesprochen eutektisehe Gemische bildet.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Elektrischer Wickelkondensator, dessen Körper nacheinander mit zwei Isoliermassen imprägniert worden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die für den zweiten Imprägnierungsprozess benutzte Isoliermasse aus einem Gemisch der ersten Masse mit einer andern Isoliermasse besteht, deren Schmelzpunkt niedriger liegt als der der ersten.