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Einrichtung und Verfahren zur Herstellung von Crêpe.
Nach den bekannten Verfahren und Einrichtungen zur Herstellung von Crêpe wird Kunstseide in Strangform als Ausgangsmaterial verwendet. Gewöhnlich weist der Faden schon eine Zwirndrehung von 100 bis 200 Umdrehungen pro Meter auf. Die Kunstseide wird in Strangform geschlichtet. Hienach werden auf der Spulmaschine vom Strang Spulen hergestellt, die entweder auf die Ringzwirn-oder die Etagenzwirnmaschine gebracht werden, um auf diesen Maschinen dem Faden den sogenannten Vorzwirn zu geben, d. h. der Faden erhält bei diesem Arbeitsgange weitere 500 bis 800 und noch mehr Zwirntouren pro Meter. Die Aufnahmespule des Zwirnfadens ist gewöhnlich als Zwirnspule ausgebildet, die als solche auf der sogenannten Etagenzwirnmachine verwendet wird, um den Faden von hier aus fertig als Crêpe zu verzwirnen.
Diese Aufnahmespule, die den fertig gezwirnten Crepefaden auf der Etagenzwirnmaschine aufnimmt, ist gewöhnlich eine Randspule mit einem Löcher aufweisenden Spulenhals. Der gecrêpte Faden wird auf dieser Spule gedämpft, um den durch die Crêpebildung"lebendig"gewordenen Faden wieder zu lähmen. Nach der Dämpfung des Fadens muss derselbe beispielsweise in Kreuzspulen umgespult werden, weil die Wicklung durch die Dämpfung locker geworden ist. Meist wird auch nach dem ersten Umspulen der Faden nochmals gedämpft, um die im Faden noch vorhandenen Spannungen noch mehr herabzumindern.
Um den Crêpefaden beispielsweise als Schuss beim Verweben zu verwenden, müssen durch ein weiteres Umspulen Schussspulen hergestellt werden.
Es ist bekannt, dass am Faden während der Crêpebildung sowie während aller weiterer Manipulationen sich sogenannte Krängel"bilden, die, sobald sie sich gebildet haben, nicht mehr zu beheben sind ; zur Beseitigung derselben muss der Faden gebrochen werden. Diese Krängelbildung rührt von zwei Faktoren her. Weist der Fadendurchmesser grosse Schwankungen auf, so entstehen stärkere und schwächere Stellen am Faden, und bei den schwächeren Stellen sammelt sich während des Zwirnprozesses zuviel Zwirn an, wodurch eine Gefahr zur Krängelbildung entsteht. Jedoch liegt die Gefahr zur Krängelbildung vielmehr beim Zwirnprozess selbst, und zwar ist dieser Fehler beim Abzug des Fadens während der Zwirnbildung zu finden. Die Zwirnfadenaufnahmespule wird mittels einer Walze angetrieben, auf der die Spule lose gelagert ist.
Durch diese lose Lagerung der Spule entstehen ganz beträchtliche Schlüpfe zwischen Antriebswalze und Spule, wodurch die Abzugsgeschwindigkeit des gezwirnten Fadens eine ganz ungleichmässige ist. Dadurch entsteht ein ganz ungleicher Zwirn, was unbedingt am Faden eine Krängelbildung bringen muss.
Zusätzlich zu der ungleichmässigen Abzugsgeschwindigkeit kommt noch der Fadenführerhub, mittels dessen der Faden auf der Spule hin-und hergelenkt wird. Zwirnspindel und Fadenhalter sitzen fest in der Mitte der ebenfalls ortsfesten Aufwickelspule, und durch die Fadenführerhubbewegung entstehen pro Hub ungleiche Fadenabzüge und Fadenspannungen und dadurch wiederum ungleicher Zwirn, wodurch die Krängelbildung noch weiter erhöht wird.
Das bisher angewandte Crêpezwirnverfahren ist mithin nicht nur teuer und umständlich, sondern dazu noch fehlerhaft und mangelhaft. Der ungleiche Zwirn wirkt sich auch noch beim Weiterverarbeiten, Färben usw. recht ungünstig aus.
Gemäss der Erfindung wird bei der Herstellung von Crêpezwirn der Faden in einem einzigen Arbeitsgang zuerst gezwirnt, dann befeuchtet, geschlichtet, gestreckt, mit Dampf behandelt und getrocknet und schliesslich ohne Umspulung in jede für die Weiterverarbeitung erforderliche Spulenform (konische Kreuzspulen, Schussspulen, zylindrische Spulen usw.) gebracht.
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In der Zeichnung sind Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens gemäss der Erfindung in mehreren Ausführungsbeispielen dargestellt, u. zw. zeigt die Fig. 1 das Ausführungsbeispiel l, die Fig. 2 einen waagrechten Querschnitt durch den Trockenapparat nach der Fig. 1, die Fig.-3 das Ausführungbeispiel 2, die Fig. 4 das Ausführungsbeispiel 3, die Fig. 5 das Ausführungsbeispiel 4 die Fig. 6 und 7 das Ausführungsbeispiel 5 und die Fig. 8 das Ausführungsbeispiel 6. Die dargestellten Beispiele beziehen sich auf die Herstellung von Crêpezwirn aus Viskosekunstseide.
Der vorzugsweise schon auf der Spinnspule J ! nachbehandelte gebleichte und angetrocknet Faden wird mit der Spinnspule auf eine Spindel 2 gesteckt und gezwirnt, wobei der Faden vorteilhaft einen Feuchtigkeitsgehalt von mehr als 50% aufweist. Um den noch feuchten Faden möglichst zu schonen und ihn während des Zwirnen feuchtzuhalten, ist die Spule 1 von einer Glocke 3 umgeben, die zur Führung des Fadens oben eine kleine Öffnung 4 und einen Haken 5 trägt. Dicht oberhalb dieses Hakens 5 ist ein Abzugswalzenpaar 6,7 angeordnet. Die Walzen können mit einem geeigneten, den Faden schonenden Material, wie Plüsch, Samt, Filz u. dgl., überzogen sein. Die Zwirnung des Fadens erfolgt erfindunggemäss grösstenteils auf der kurzen Strecke zwischen Haken 5 und Abzugswalzenpaar 6,7.
Oberhalb der Walzen 6,7 läuft der Faden weiter über die Benetzungsrolle 8. Als Benetzungflüssigkeit wird Wasser verwendet, das Weichmaehungs-und Schlichtemittel enthält.
Der Faden wird zwischen dem Abzugswalzenpaar 6,7 und der Aufwickelspule. M gestreckt.
In der Trockenvorrichtung 9 soll der Faden nicht nur sehr rasch getrocknet werden, sondern er wird auch unmittelbar vor dem Eintreten des trockenen Zustandes noch zuvor gedämpft, damit er die ihm durch die Zwirnung erteilte besondere Form beibehält und die Neigung zur Krängelbildung verliert.
Diese Dämpfung wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass in der Troekenvorrichtung eine Temperatur von 300 C und darüber herrscht, so dass die am Faden haftende Flüssigkeit verdampft. Für jede Zwimstelle ist eine besondere Trockenvorrichtung vorgesehen, die jedoch in verschiedenartiger Weise ausgebildet werden kann, beispielsweise gemäss der in Fig. 1 und 2 wiedergegebenen Konstruktion.
Der Faden bewegt sich in der Einkerbung 10 eines Hohlzylinders 11, der mit Dampf, Heissluft oder auf elektrischem Wege geheizt werden kann. Um diesen Heizkörper ist zum Einführen des Fadens ein gegeschlitzter Isoliermantel 12 angeordnet, der zum Vermeiden von Wärmeverlusten infolge des Schlitzes von einem weiteren, ebenfalls geschlitzten, aber drehbaren Isoliermantel 23 umgeben sein kann. Zum Einführen des Fadens wird der letztgenannte Schlitz so gedreht, dass er sich mit dem Schlitz des Isoliermantels 12 deckt. Nach dem Einführen des Fadens wird der Schlitz im Mantel 13 wieder zurückgedreht, so dass der Schlitz im Isoliermantel12 wieder völlig überdeekt ist.
Die beiden geschlitzten Isoliermäntel 23 und ! 3 können natürlich auch durch einen Mantel ersetzt werden, der zum Einführen des Fadens mit einem über die ganze Länge verlaufenden, mit Isoliermaterial bedeckten, verschliessbaren Deckel aus- gerüstet ist. Oben und unten an der Trockenvorrichtung 9 können, ebenfalls zur besseren Isolierung, geschlitzte drehbare Abschlusskappe M, 15 angebracht sein.
In der Fig. 3 ist ein anderes Beispiel einer Troekenvorrichtung dargestellt. Hier entfällt ein eigentlicher Heizkörper. Es befindet sich lediglich im unteren Teil der Heizvorrichtung ein Brenner 102, der ähnlich wie die bekannten Brenner der Gassengmaschinen ausgebildet sein kann. Der nasse Faden kann über oder direkt durch die Flamme durchgezogen werden, wobei sich sofort die erwünschte Dampfschicht um den Faden bildet, so dass dieser nicht über 100 C erhitzt werden kann. Die übrige Ausbildung der Trockenvorrichtung kann dieselbe bleiben wie im Ausführungsbeispiel 1.
Oberhalb der Trockenvorrichtung (Fig. l) wird der Faden unter völliger Vermeidung von Spannungsschwankungen aufgewickelt. Dies ist für eine gleichmässige Zwirnung des Fadens von grösster Wichtigkeit.
Wird nämlich der Faden an irgendeiner Stelle infolge einer Spannungsschwankung stärker (bei geringer Verstreckung) oder schwächer (bei grosser Verstreckung), so wandert der anfänglich gleichmässig verteilte Zwirn des Fadens an die schwächste Stelle, an der sich sodann bei Entspannung des stark gezwirnten Fadens ein sogenannter Krängel (Schleife) bildet. Es wurde erkannt, dass Spannungssehwankungen durch den vor der Aufwickelspule hin-und hergehenden Fadenführer verursacht werden, da sich die Fadenlänge zwischen dem vorletzten ruhenden Fadenführer und dem vor der Spule hin-und hergehenden Fadenführer ständig ändert. Dementsprechend wird erfindungsgemäss die Aufwickelspule 16 hin-und herbewegt, während der sich davor befindliche Fadenführer 17 ruht.
Dadurch sind jegliche Spannungsschwankungen ausgeschlossen, und zudem kann die erwähnte Strecke zwischen vorletztem (in diesem Falle der Deckel 15) und letztem Fadenführer 16 beliebig klein gehalten werden, was masehinenbautechnisch von grossem Vorteil ist. Dementsprechend wird die Spule 16, z. B. eine Rand- oder Kreuzspule, vom Exzenter 18 hin-und herbewegt, während sie mit Hilfe des Getriebes 19, 20 entsprechend der Bewicklungzunahme mit abnehmender Drehzahl angetrieben wird.
Die Abzugsgeschwindigkeit der Spule 16 ist so gross, dass der Faden zwischen den Abzugswalzen 6, 7 und der Spule 16 gestreckt wird.
Auch bei der Herstellung von Schussspulen, Flaschenspulen, konischen Kreuzspulen mit abfallenden Enden usw. wird erfindungsgemäss praktisch jede Spannungsschwankung vermieden. Bei der Herstellung von Cannetten wird dies z. B. wie folgt erreicht :
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Die Cannette 21 sitzt auf der Welle 22, die von den Zahnrädern 23, 24, 25 und 26 angetrieben wird. Zahnrad 24 erhält seinen Antrieb mittels Gleitsteines und Zapfens 27 von Zahnrad 25, das exzentrisch zum Zahnrad 24 auf der Welle 28 sitzt, die den Hubexzenter 29 für den Fadenführer 30 trägt.
Somit ändert sieh periodisch mit jedem Hin-und Hergang des Fadenführers 30 die Umdrehungsgeschwindigkeit der Cannette, und zwar derart, dass die Drehzahl mehr oder weniger genau umgekehrt proportional dem Durchmesser ist, auf den der Faden aufgewiekelt wird, da bekanntlich der Wieklungsaufbau bei Cannetten konisch ist.
Neben der reinen hin-und hergehenden Bewegung führt der Fadenführer noch eine zusätzliche Fortbewegung in der Längsrichtung der Cannette aus, um diese in ihrer ganzen Länge bewickeln zu können.
Die zusätzliche Fortbewegung des Fadenführers 30 wird durch die folgende Schaltung erreicht : In dem vom Exzenter 29 angetriebenen Mitnehmer 31 des Fadenführers 30 ist eine Büchse 32 drehbar gelagert. Diese Büchse 32 wird von den Rändern,33, 34, 36 und dem Ritzel 37 angetrieben, so dass sie neben der hin-und hergegenden Bewegung noch eine Drehung ausführt. Der Fadenführer sitzt auf der mit Gewinde versehenen Stange 38, die von der ebenfalls mit Gewinde ausgestatteten Büchse 32 mitgenommen wird, aber an der Drehung durch den in der geschlitzten Buchse 39 geführten Keil 40 verhindert wird. Mit jeder Umdrehung der Büchse 32 wird somit der Fadenführer 30 um einen Gewindegang zusätzlich nach vorn geschaltet.
An Stelle von Cannetten können auch konische Spulen mit abfallenden Enden erzeugt werden.
Auch hier muss die Abzugsgesehwindigkeit sowie die Fadenspannung möglichst konstant bleiben, um Unregelmässigkeiten im Zwirn zu vermeiden. Um dies zu erreichen, müssen Spule und Fadenführer auf ziemlich komplizierte Art und Weise angetrieben werden, denn es sind folgende Punkte zu berücksichtigen :
1. Zunahme des mittleren Durchmessers.
2. Veränderung des Durchmessers während eines Hin-und Herganges des Fadenführers.
3. Veränderung der Verhältnisse vom maximalen zum minimalen Durchmesser während eines Hin-und Herganges des Fadenführers bei zunehmender Bewicklung.
4. Veränderung der Fadenführergeschwindigkeit bei einem Hin-und Hergang und bei zunehmender Bewicklung, um überall eine gleiche Schichtdicke zu erhalten.
5. Veränderung des Verhältnisses von maximaler zu minimaler Geschwindigkeit des Fadenführers bei zunehmender Bewicklung.
6. Die durch Punkt 4 bedingte verschiedene Schräglage des Fadens auf der Spule.
7. Abnahme der Bewicklungslänge bei zunehmendem Durchmesser.
Dementsprechend kann der Antrieb etwa nach folgendem Schema ausgebildet werden :
Der Antrieb erfolgt über die beiden Konoiden 41, 42, wobei mittels Exzenters 43 und Riemenführers 44 der Riemen 45 entsprechend der zunehmenden Bewicklung der Spule 46 verschoben wird.
Direkt mit Konoid 42 verbunden sind die Konoidenpaare 47, 48 und 49,50. Durch das Konoidenpaar 49, 50 wird die Spule 46 über das Getriebe 51 angetrieben, wobei der Riemen 52 von der Gabel 53 derart hin und her verschoben wird, dass der Ausschlag der Gabel 53 langsam immer kleiner wird. Dies wird dadurch erreicht, dass das Lineal 54 von einem Exzenter 55 hin-und herbewegt wird. Von diesem Lineal 54 wird ein mit Schlitz 57 versehener Schwenkhebel 56, an den die Riemenverstellgabel 53 angelenkt ist, hin-und hergeschoben. Im Schlitz 57 wird der Schwenkbolzen 58 des Hebels 59 mittels Exzenters 60 langsam verschoben. Über das vom Konoidenpaar 41, 42 angetriebene Konoidenpaar 47, 48 werden über Zahnräder 61, 62 die Exzenter 63,64 und 55 angetrieben. Mit Exzenter 55 wird, wie schon erwähnt, die Riemenverstellgabel 53 hin-und herbewegt.
Mit Exzenter 64 wird der Fadenführer 65 über das Lineal 66 und den Schwenkhebel 67 angetrieben, wobei ebenfalls wieder, um den Hub des Fadenführers 65 langsam verändern zu können, der in dem Schlitz 68 des Schwenkhebels 67 eingreifende Schwenkbolzen 69 mittels Hebels 70 und Exzenters 71 verschoben wird. Der Exzenter 63 dient zum Hin-und Herschieben der Riemenführergabel 72. Auch hier wird wieder auf die schon beschriebene Art und Weise mittels Lineals 74, Schwenkhebels 75, Schwenkbolzens 76, Hebels 73 und Exzenters 77 der Ausschlag der Riemenführergabel 72 langsam verändert.
Die Wirkungsweise der verschiedenen Getriebe ist folgende :
Mit dem Konoidenpaar 41, 42 und Exzenter 43 wird die Tourenzahl bzw. die Hubzahl der Spule 46 und des Fadenführers 65 entsprechend der Zunahme des mittleren Spulendurchmessers verlangsamt, während mittels Exzenters 55 und Konoidenpaar 49, 50 die Tourenzahl der Spule 46 bei jedem Hin-und Hergang des Fadenführers 65 entsprechend den verschiedenen Spulendurchmessern und der verschiedenen Schräglage des Fadens auf der Spule 46 reguliert wird. Mit Exzenter 60, Hebel 59, Schwenkbolzen 58 und Schwenkhebel 56 wird bewirkt, dass diese Tourenzahlschwankungen langsam kleiner werden, da mit zunehmender Bewicklung das Verhältnis von maximalem zu minimalem Spulendurchmesser abnimmt.
Da die Tourenzahlschwankungen der Spule 46 in direktem Zusammenhang mit der Stellung des Fadenführers 65 stehen, wird Exzenter 55 direkt vom Fadenführerexzenter 64 angetrieben. Der Faden-
EMI3.1
paar 47, 48, dessen Riemen durch das Getriebe 63, 72, 74 und 75 so gesteuert wird, dass die Schichtdicke der Spule 46 überall dieselbe wird, d. h. die Fadenfuhrergesehwindigkeit muss umgekehrt proportional
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zum jeweiligen Spulendurchmesser sein. Da aber, wie schon erwähnt, das Verhältnis vom maximalen zum minimalen Spulendurchmesser mit zunehmender Bewicklung abnimmt, muss der Ausschlag der Riemenführergabel 72 durch den Exzenter 77, Hebel 73, Schwenkbolzen 76 und Schwenkhebel 75 entsprechend verkleinert werden.
Durch das Getriebe 66,67, 69,70 und 71 wird auch noch der Ausschlag des Fadenführers 65 mit zunehmender Bewicidung verkleinert, um eine Wicklung mit abfallenden Enden zu erhalten.
Die Kurven der verschiedenen Exzenter können so festgelegt werden, dass man während der ganzen Bewicklungszeit eine absolut konstante Abzugsgeschwindigkeit erhält.
Es versteht sich, dass die einzelnen Getriebe und Hebelmechanismen beliebig durch andere gleichwertig arbeitende ersetzt werden können. Auch ist es möglich, das eine oder andere Getriebe vollständig wegzulassen, wenn man die dadurch entstehenden kleinen Ungenauigkeiten, in Kauf nehmen will, oder man kann einzelne Getriebe durch einfachere und billigere, die vielleicht nicht ganz genau nach der verlangten Charakteristik arbeiten, ersetzen. Insbesondere könnten z. B. die Getriebe 49, 50, 52, 53, 57, 55, 56, 54, 58, 59, 60 und 47, 48, 61, 62,62, 72, M, 74, 75, 76,77 durch je ein sogenanntes Unrundgetriebe mit verstellbarer Exzentrizität ersetzt werden.
Man kann sogar diese beiden Unrundgetriebe durch eines ersetzen, wie in Fig. 5 schematisch wiedergegeben, ohne dass dadurch die Ungenauigkeiten allzu gross werden. In diesem Falle würde dann die Spule 46 vom Fadenführerexzenter 64 über die beiden Zahnräder 78, 79 angetrieben, während dieser vom Konoidenpaar 41, 42 über das Unrundgetriebe 80, 81, dessen Exzentrizität mit Hebel 82 und Exzenter 83 verstellt wird, angetrieben wird.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist in Fig. 6 und 7 dargestellt. Auch in diesem Beispiel wird erfindungsgemäss jede Spannungsschwankung vermieden, um dadurch einen möglichst gleichmässigen
Zwirn zu erreichen.
Der Faden wird durch die mit konstanter Geschwindigkeit laufenden Abzugswalzen 84, 85 von der Zwirnspule 1 abgezogen und über eine Ausgleichsvorrichtung 86 der konischen Kreuzspule mit oder ohne abfallenden Enden 46 zugeführt. Die Drehzahl ist während eines Hin-und Herganges des Fadenführers 65 konstant, nimmt aber entsprechend dem zunehmenden mittleren Spulendurchmesser langsam ab.
Während jedes Hin-und Herganges des Fadenführers 65 wechselt also die Abzugsgeschwindigkeit der Spule 46 entsprechend ihrer Konizität, während der Faden durch die Abzugswalzen 84, 85 mit konstanter
Geschwindigkeit von der Zwirnspule 1 abgezogen wird. In der Ausgleichsvorrichtung 86 wird der Faden, solange die Spule 46 langsamer abzieht als die Walzen 84, M, aufgespeichert und wieder abgegeben, wenn die Abzugsgeschwindigkeit grösser wird als die der Walzen 84, 85. Es ist also lediglich erforderlich, dass die mittlere Abzugsgeschwindigkeit der Spule 46 genau gleich gross ist wie die der Walzen 84, 85.
Erfindungsgemäss wird die Ausgleichsvorrichtung 86 derart ausgebildet, dass sowohl das Auf- speichern wie das Wiederabgeben des Fadens praktisch vollständig ohne Spannungsschwankungen voll- zogen wird, und zwar in der einfachen Weise, dass an die sich bildende Fadenschleife ein ganz leichtes
Gewicht 87 gehängt und in einem Rohr 88 od. dgl. geführt wird. Am oberen Rohrende kann der Faden noch durch zwei Leitrollen 81, 90 geführt werden.
Um eventuelle kleine Unstimmigkeiten zwischen Abzugsgeschwindigkeit der Walzen 84, 85 und mittlerer Abzugsgeschwindigkeit der Spule 46 auszugleichen, können gemäss Fig. 7 die Walzen 84, 85 konisch ausgebildet werden. Stimmen die Abzugsgeschwindigkeiten von Spule 46 und Walzen 84, 86 nicht überein, so wird der Faden vom Fadenführer 91 auf einen grösseren bzw. kleineren Durchmesser der Walzen 84, 85 zum Auflaufen gebracht, so dass sich die Abzugsgeschwindigkeit der Walzen der der Spule wieder angleicht. Der Fadenführer 91 wird von zwei im Rohr 88 angeordneten FüI1hebeln 92, 93 durch Hebel oder andere Übertragungsmittel gesteuert.
Steigt oder fällt das Gewicht 87 zu stark, ist also die Abzugsgeschwindigkeit der Spule gegenüber der der Walzen zu gross oder zu klein, so betätigt das Gewicht 87 die Fühlhebel 92,93, die ihrerseits den Fadenführer entsprechend verschieben.
Durch die Konoide 94, 95, Riemengabel 96 und Exzenter 97 wird die Spule 46 derart angetrieben, dass die mittlere Umfangsgeschwindigkeit konstant bleibt. Der Fadenführer 65 wird vom Exzenter 98 angetrieben, wobei zur Erzeugung von Spulen mit abfallenden Enden der Fadenführerhub durch Exzenter 99 und Schwenkhebel100 entsprechend verkleinert werden kann.
Im Ausführungsbeispiel 8 ist gezeigt, wie der Faden auch trocken von der Zwirnspule 1 abgezogen werden kann, wobei das Abzugswalzenpaar 6,7 durch eine Abzugswalze 101 ersetzt ist. Diese Walze ist zweckmässig mit Plüsch, Gummi od. dgl. überzogen. Zur besseren Mitnahme ist der Umschlingungwinkel des Fadens mindestens 90 . Die Umfangsgeschwindigkeit der Abzugswalze ist mit Vorteil etwas grösser als die der Aufwickelspule. Die Trocknungsvorrichtung 9 kann auch elektrisch mit Niederspannung, z. B. 10-40 Volt, geheizt werden, wobei die Heizelemente mit Vorteil in ein den Faden umgebendes U aus Kupfer oder dgl. eingebettet werden. Zweckmässig wird der Faden auch auf zylindrische Kreuzspulen mit seitlich abfallenden Enden aufgewickelt.
Es ist klar, dass die verschiedenen Antriebsvorrichtungen oder Teile derselben für Fadenführer und Aufwickelspule bei allen Ausführungsbeispielen sich für jede Zwirnstelle oder einzelne Gruppen von Zwirnstellen wiederholen oder auch sämtliche Spulen und Fadenführer der Maschine antreiben können.
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Ebenso versteht sieh, dass das im Ausführungsbeispiel 1 nach Fig. 1 beschriebene Prinzip des stillstehenden Fadenführers und der hin-und hergehenden Spule auch auf alle andern Ausführungbeispiele übertragen werden kann.
Die beschriebenen neuen Aufspulvorrichtungen mit Vermeidung von Fadenspannungsschwankungen können natürlich auch mit besonderem Vorteil an allen andern Textilmaschinen, an denen ein Spulprozess durchgeführt wird, wie z. B. Spinnmaschinen, Ring-und andere Zwirnmaschinen, Umspul-, Cannettier-, Kreuzspul-, Randspul-, Flaschenspulmasehinen usw., Verwendung finden. Dasselbe gilt für die Trockenvorrichtung, die z. B. auch an Nasshaspel, Nasszwirn- und Spinnmaschinen usw. verwendet werden kann.
Ob dabei das verwendete Fadenmaterial aus Kunstseide, echter Seide, Baumwolle, Wolle, Hanf, Flachs usw. besteht, ist ohne Einfluss auf den Erfindungsgegenstand.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Crêpezwirn, dadurch gekennzeichnet, dass der Faden in einem einzigen Arbeitsgang zuerst gezwirnt, dann befeuchtet, geschlichtet, gestreckt, mit Dampf behandelt und getrocknet und schliesslich in jede für die Weiterverarbeitung erforderliche Spulenform gebracht wird.