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Sieherheitsglas.
Es ist bereits bekannt, Sicherheitsglas in der Weise herzustellen, dass zwei Glasplatten und eine Zwischenschicht aus Celluloid-oder Acetylcellulosefolie durch ein Bindemittel verbunden und zusammengepresst werden. Als Bindemittel hat man bisher Gelatine, Casein, Fischleim, Dextrin, Kunstharz und ähnliche verwendet. Ein Teil dieser Bindemittel haben jedoch den Nachteil, dass sie mit der Zeit unter der Einwirkung der Sonnenstrahlen gelb oder braun werden und daher, insbesondere bei Verwendung des Sicherheitsglases für Windschutzscheiben von Kraftwagen, die Sicht unangenehm beeinträchtigen. Überdies sind derartige Gläser auch nur beschränkt splitterfest, da diese Bindemittel in erstarrtem Zustand mehr oder weniger brÜchig sind.
Aus demselben Grunde lassen sieh derartige Sicherheitsgläser auch nur in erwärmtem Zustand schneiden, weil sonst das Bindemittel sich an der Schnittkante vom Glas löst und den Eintritt von Feuchtigkeit in das Innere der verbundenen Platten ermöglicht.
Gemäss der Erfindung werden alle diese Nachteile dadurch vermieden, dass zwischen den Glasplatten eine Trägerschicht angeordnet ist, die aus einem elastischen, filmbildenden Kunstharz, vorzugsweise Harnstoffkondensationsprodukt, besteht, in welche zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit bei aussergewöhnlichen Temperaturen eine Folie aus Cellhorn od. dgl. eingebettet ist, wobei die Stärke der Kunstharzschicht mindestens genau so gross oder grösser als die Stärke der Folie ist, so dass beide Schichten gemeinsam als Trägersehichten wirken. Derartige Gläser lassen sieh genau so wie gewöhnliches Glas in kaltem Zustande leicht schneiden. Infolge der elastischen Nachgiebigkeit der Zwischenschicht ist auch die Splitterfestigkeit dieses Glases erheblich höher als diejenige der bekannten Gläser.
Da hier weiterhin die Zwischenschicht selbst einen festen Film bildet, kann die Celluloid-bzw. Acetylcellulosezwischen- schicht viel schwächer gewählt werden als bisher, so dass die unvermeidliche Bräunung dieser Schicht auf die Durchsichtigkeit des Glases überhaupt keinen Einfluss mehr hat. Sowohl die Kunstharzschicht
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beiden Schichten in ausreichender Weise den grossen Anforderungen, die an das Sicherheitsglas gestellt werden, Genüge geleistet werden kann.
Allerdings kann es dann vorkommen, dass diese dünne Zwischenschicht unter der Einwirkung des Bindemittels oder der zum Austreiben der Luft verwendeten Badflüssigkeit weich wird ; um dem vorzubeugen, ist es zweckmässig, die Zwischenschicht mit einer dünnen Schutzschicht aus Gelatine, Eiweiss od. dgl. zu versehen, durch welche das Eindringen des Bindemittels oder der Badflüssigkeit in das Material der Zwischenschicht verhindert wird.
Aus demselben Grunde und um Blasenbildung im Glas sicher zu vermeiden, ist es auch zweckmässig, das Pressen nicht, wie bisher üblich, mittels zweier Pressplatten zu bewirken, sondern mittels einer Grundplatte und einer Walze, da hiebei der Druck von dem einen Rand der Scheibe nach dem andern fortschreitet und dadurch die Badflüssigkeit viel sicherer bis auf den letzten Rest aus der Scheibe herausgepresst wird. Die Grundplatte wird dabei vorteilhaft auf etwa 50-600 C erwärmt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Sicherheitsglas, bestehend aus zwei Glasschichten und einer Zwischenschicht aus Celluloidoder Aeetylcellulosefolie, welche durch ein Bindemittel aus Kunstharz od. dgl. miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenschicht aus einer lichtbeständigen und filmbildenden Kunstharzschicht besteht, in welche eine Folie aus Cellhorn od. dgl. eingebettet ist, wobei die Stärke der Kunstharzschicht mindestens genau so gross oder grösser als die Stärke der Folie ist, so dass beide Schichten gemeinsam als Träger wirken.
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