AT142884B - Verfahren zur Pigmentieren, insbesondere zum Mattieren von Kunstseidefäden oder anderen Faserstoffen. - Google Patents

Verfahren zur Pigmentieren, insbesondere zum Mattieren von Kunstseidefäden oder anderen Faserstoffen.

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AT142884B
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  Verfahren zum Pigmentieren, insbesondere zum   Mattieren   von   Kunstseidefäden   oder anderen Faser- stoffen. 



   Zum Zwecke des Aufbringens von Pigmenten auf Faserstoffe, insbesondere zum Mattieren von Kunstseide, hat man bisher die Pigmente durch chemische Umsetzungen in oder auf der Faser erzeugt, 
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 säure. Auch ist es schon bekannt, die Fasern durch Fällungsreaktionen mit Zinnphosphat sowie mit
Titanverbindungen zu beladen. 



   Gemäss der französischen Patentschrift Nr. 739745 sollen bei dem bereits erwähnten Verfahren zur Mattierung durch Ausfällung von Bariumsulfat auf den Fasern Paraffinemulsionen mitverwendet werden. In der französischen Patentschrift Nr. 743922 ist ferner bereits beschrieben worden, bei der   Mattierung durch Ausfällung   weisser Pigmente, die aus Metalloxyde   oder-hydroxyden,   z. B. Titanoder Zinkverbindungen, bestehen, Netzmittel mitzuverwenden. Alle diese Verfahren haben jedoch den
Nachteil, dass die Pigmente mehr oder weniger stark abstäuben sowie dass sie durch Waschen der damit behandelten Waren im wesentlichen wieder entfernt werden.

   Eine brauchbare Mattierung von gefärbten Waren, insbesondere in dunklen Tönen, ist bisher überhaupt noch nicht gelungen, da die bisher zur Mattierung benutzten Pigmente sämtlich weiss sind, so dass die damit behandelten dunkel gefärbten Waren wie bestäubt erscheinen. 



   Es wurde nun gefunden, dass man eine vorzügliche, nicht   staubende,     wasserbeständige Mattierung   erzeugen kann, indem man feinst verteilte weisse bzw. farbige Pigmente mittels zweier verschiedener Emulgatoren, von welchen einer negativ, der andere positiv aufladet, auf die Faser aufbringt. Als wesentliche Pigmente kommen Oxyde oder Hydroxyde des Magnesiums, Zinks, Zinns, Titans, Bariums, Aluminiums und anderer Metalle, auch deren Resinate, in Frage. Als gefärbte Pigmente können z. B. Eisenoxyd, feinst verteilter Kohlenstoff, die bekannten   Mineralfarben   und unlösliche organische Farbstoffe, wie Küpenfarben, dienen. 



   Das weisse oder farbige Pigment wird nun zunächst mit Wasser unter Zusatz negativ aufladender Emulgatoren kalt oder warm angeteigt. In die gut   durchgeführte   Trübe gibt man eine Lösung von positiv aufladendem Emulgator in einer der Menge des negativ aufladenden Emulgators äquivalenten Menge. 



  Das Gemisch muss so lange gut gerührt werden, bis die elektro-neutrale Verbindung, die das Pigment adsorptiv in sich einschliesst, in Flocken zu Boden fällt. Nach einigem Stehen kann die oben abgeschiedene klare Lösung abgetrennt werden. Bei Anwendung genau äquivalenter Mengen der beiden Emulgatoren schäumt die überstehende Lösung nicht mehr. Man kann auch umgekehrt verfahren und das Pigment zunächst mit dem positiv aufladenden Emulgator dispergieren und dann den electro-negativ aufladenden Emulgator zur Ausfällung verwenden. Die Adsorptionsverbindung von Pigment und elektro-neutraler Fettsubstanz lässt sich sehr leicht mit der positiven oder negativen Komponente der elektro-neutralen Verbindung peptisieren.

   Von besonders praktischer Bedeutung ist eine Peptisation der Mattierungmasse mit dem elektro-positiven Netzmittel, da dann Suspensionen entstehen, die auf Kunstseiden wie basische   Farbstoffe. aufziehen.   Vorteilhaft ist es, zu dem Pigmentschlamm eine Lösung des elektropositiven Netzmittels in Glycerin oder einem anderen hygroskopischen Mittel zuzusetzen, um das Austrocknen der fertigen Paste zu verhüten. Zur Peptisation der Adsorptionsverbindung aus Pigment und elektro-neutraler Fettsubstanz wird am besten die gleiche Menge von positiv aufladendem Netzmittel benutzt, die vorher zur Herstellung   der elektro-neutralen Verbindung   gedient hat. 

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   Als negativ aufladende Emulgatoren eignen sich vorzüglich die Fettalkoholsulfonate, z. B. die Natriumsalze der Schwefelsäureester der aliphatischen Alkohole mit 8-12 Kohlenstoffatomen oder auch andere höher molekulare Fettalkoholsulfonate. Geeignet sind ferner die Ester der Fettsäuren mit Oxy-   sulfonsäuren.   Auch Seife kann verwendet werden, ist jedoch aus dem Grunde weniger günstig, weil infolge der schwachsauren Reaktion der   Mattierungsmasse   eine gewisse Ausscheidung von Fettsäure unvermeidlich ist. Auch Rotöle können verwendet werden, sind aber weniger vorteilhaft.

   Die obengenannten synthetischen Emulgiermittel, insbesondere Fettalkoholsulfonate, geben   nämlich gleichzeitig   mit der Mattierung eine vorzügliche Avivage, so dass dieser Nachbehandlungsvorgang   vollständig   entfallen kann. Verwendet man jedoch zur Bereitung der Mattierungsmasse Rotöle, so erweist sich in den meisten Fällen eine nachträgliche Avivage als notwendig. Als electro-positiv aufladende Netzmittel eignen sich die quaternären Ammoniumsalze mit hochmolekularen aliphatischen Resten, u. zw. wegen der besonders einfachen Herstellungsmöglichkeit, insbesondere die quaternären Verbindungen, die sich von heterocyclischen Stickstoffbasen, wie z. B. Pyridin und seinen Homologen, ableiten. Vorzüglich geeignet ist z.

   B. die quaternäre Ammoniumverbindung, die aus technischen Pyridinbasen durch Ein-   wir1. "1mg   von   Dodecylsehwefelsäureester   bei erhöhter Temperatur erhalten wird. Die so vorbereitete Lösung des elektro-positiv aufladenden Netzmittels wird hierauf der Aufschwemmung des Pigmentes in der Lösung des elektro-negativ aufladenden Netzmittels hinzugefügt. 



   Die neuen Mittel lassen sich in kaltem Wasser anteigen und geben beim Verdünnen sehr beständige Suspensionen. Schon mit 2 g pro Liter lässt sich eine Mattierung erzielen. Je nach der gewünschten Intensität der Mattierung verwendet man bis zu etwa 10   y   pro Liter, ohne dass die Gefahr besteht, stäu- 
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 verwenden, um eine   genügende Mattierung zu erreichen.   Die neuen Mittel sind daher nicht nur durch ihre vorzügliche und   beständige Mattierungswirkung und   den gleichzeitigen Avivageeffekt, sondern auch durch besondere Sparsamkeit im Gebrauch ausgezeichnet. Durch die Anwendung der Mattierungsmittel gemäss der Erfindung wird erstmalig das gegenwärtig   ausserordentlich   wichtige Problem der Mattierung von Kunstseiden in völlig befriedigender Weise gelöst. 



   Beispiel :   400 {f Zinksu1fid   werden mit   100 cm   einer Lösung von Kokosfettalkoholsulfonaten (30% Fett) angeteigt. In die gut durchgerührt Emulsion giesst man eine Lösung von 64 g des quaternären Salzes aus   Dodeeylsehwefelsäureester   und technischen Pyridinbasen. Hierauf wird so lange gerührt, bis die Adsorptionsverbindung sich abgeschieden hat. Man trennt darauf die abgeschiedene klare Lösung ab und   peptisiert-die aus-eschiedene Masse durch   Behandlung mit einer Lösung von 64      des obenerwähnten quaternären Salzes in 250   CN Glyeerin.   Die fertige Paste enthält ausserdem noch etwa 300 cm Wasser. 



  Je nach der gewünschten Intensität der Mattierung verdünnt man die Paste zu einer 2-10 gjl enthaltenden Emulsion und behandelt mit dieser Emulsion die zu mattierende weisse Kunstseidenware. schleudert ab und trocknet. Man erhält eine mattiert, nicht stäubende und auch nach dem Waschen matt bleibende Ware von   vorzüglich   weichem Griff. Die oben stehende Vorschrift kann in weitestem Umfange abgeändert werden. Man kann z. B. nur die Hälfte der oben angegebenen Mengen an den beiden Emulgatoren verwenden ; der Griff der behandelten Ware ist jedoch dann selbstverständlich weniger weich.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zum Pigmentieren, insbesondere zum mattierten von Kunstseidenfäden oder anderen Faserstoffen mit Pigmenten in Form von mit Netzmitteln hergestellten Dispersionen, gekennzeichnet durch die Verwendung von mit Hilfe von Netzmitteln dispergierten Adsorptionsverbindungen von weissen oder farbigen Pigmenten an elektro-neutrale Verbindungen von positiv aufladenden Netzmitteln mit negativ aufladenden Netzmitteln.
AT142884D 1933-07-05 1934-04-26 Verfahren zur Pigmentieren, insbesondere zum Mattieren von Kunstseidefäden oder anderen Faserstoffen. AT142884B (de)

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