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Einrichtung zur mikroskopischen Untersuchung von lebenden Organismen und weichen organischen und anorganischen Stoffen in durchfallendem Lichte.
Mit durchfallendem Lichte konnten bisher im allgemeinen nur dünne Mikrotomschnitte untersucht werden. Diese Untersuchungen weisen den Nachteil auf, dass die Vorbereitung der Schnitte langwierig ist, besondere Fachkenntnis und Geschicklichkeit erfordert und dass das Material durch die Vorbereitung mehr oder weniger leidet. Systematische Beobachtungen am lebenden Organismus, wie z. B.
Untersuchung funktioneller Störungen, Verletzungen usw. sind bei Anwendung durchfallenden Lichtes in den meisten Fällen überhaupt ausgeschlossen. Von lebenden Organen können im durchfallenden Lichte, ohne Herstellung von Schnitten, nur jene untersucht werden, welche in ihrer ursprünglichen Form derart dünn sind, dass das Licht durch sie dringen kann.
Es sind bereits Leuchtstäbe für zahnärztliche und chirurgische Zwecke bekannt, die aber nur für Untersuchungen mit freiem Auge oder für Sondierungen verwendbar sind. Mit diesen chirurgischen Hilfsmitteln können mikroskopische Untersuchungen nicht durchgeführt werden.
Die Erfindung ist eine Einrichtung zur mikroskopischen Untersuchung von lebenden Organismen und weichen organischen und anorganischen Stoffen mit durchfallendem Lichte, bestehend aus einem Leuchtstabe aus durchsichtigem Material, z. B. Glas, dessen äusseres Ende scharf zugespitzt ist, um es von aussen her durch Einstechen in das Objekt unter die zu prüfende Stelle bringen zu können.
Die erfindungsgemässe Einrichtung ermöglicht mikroskopische Untersuchungen an lebenden Organismen beliebiger Abmessungen sowie an weichen organischen und anorganischen Stoffen mit stärkster Vergrösserung im durchfallenden Lichte, ohne Anfertigung von Mikrotomschnitten. Die grösste Bedeutung der Einrichtung gemäss der Erfindung besteht in der Möglichkeit, mikroskopische Untersuchungen an lebenden Organismen vorzunehmen, da während der Untersuchung keine wesentliche Änderung in der Lebenstätigkeit des zu untersuchenden Organes eintritt, und nicht nur Mikrophotographien, sondern auch mikrokinematographische Aufnahmen zu machen.
Fig. 1 zeigt schematisch eine beispielsweise Ausführungsform der Einrichtung.
Zum Beobachten der Herztätigkeit eines lebenden Frosches wird die Spitze des aus durchsichtigem Material, z. B. aus Glas bestehenden Stabes a in die Muskelsehicht der Herzwand vorsichtig eingeführt, wobei darauf zu achten ist, dass der Blutkreislauf des lebenden Tieres nicht gestört wird. Das rückwärtige Ende des Stabes a ist durch eine polierte Fläche begrenzt, durch die das Licht in den Stab a eintritt. Um eine grosse Liehtausbeute zu erhalten, wird durch den Kondensator c die Lichtquelle b in oder in der Nähe der Eintrittsfläche abgebildet. Das Streulieht, welches die Untersuchung stören würde, wird durch einen am Stab a, in der Nähe seines hinteren Endes lösbar befestigten, aus einem das Licht nicht durchlassende Stoffe bestehenden Schirm d aufgefangen.
Die am verjüngten Ende des Stabes a austretende Lichtstrahlung ist so gross, dass die über der Spitze des Stabes a liegende Schicht des Objektes durchleuchtet wird. Diese Schicht kann mittels des Mikroskops in beliebiger Vergrösserung untersucht oder photographiert werden. Es handelt sich hier also um Beobachtungen am lebenden Objekt, z. B. der Blutzirkulation und ähnlicher Vorgänge im lebenden Organismus.
Die Lichtquelle b kann mit der Sammellinse c vereinigt und als besondere Einheit gehandhabt werden. Der Stab a kann mit dem mit ihm lösbar vereinigten Schirm d zweckmässig an dem einstellbaren Objekttisch befestigt werden. Beim Einstellen ist dafür Sorge zu tragen, dass das verdünnte Ende des Stabes a ungefähr senkrecht zur optischen Achse des Mikroskops e zuliegen kommt.
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Das liehtzuführende Ende des aus durchsichtigem Material, z. B. aus Glas, Kristall, Zelluloid hergestellten Stabes mit beliebigem, z. B. kreisförmigem oder vieleckigem Querschnitt wird der Art des zu prüfenden Objektes angepasst. Fig. 2 zeigt einen Stab, bei welchem die geometrische Achse des Stabes mit der geometrischen Achse der kegelförmigen Spitze zusammenfällt. In Fig. 3 schneidet die geometrische Achse der kegelförmigen Spitze die geometrische Achse des Stabes unter einem von 1800 abweichenden Winkel. In Fig. 4 ist die Spitze des Stabes keilförmig ausgebildet. Fig. 5 zeigt eine weitere Ausbildung der Stabspitze. Das verjiingte Ende des Stabes a kann auch messerförmig ausgebildet werden oder eine Kombination der oben beschriebenen Lösungen sein.
Wo es die Untersuchung erfordert, kann am zu untersuchenden Stoff ein Einschnitt gemacht und das verjüngte Ende des Stabes a unter die durch den Einschnitt geschaffene neue Fläche eingeführt werden.