DE392703C - Verfahren zur Untersuchung von Stoffen aller Art mittels Roentgenstrahlen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Untersuchung von Stoffen aller Art mittels Röntgenstrahlen. Die Zerlegung der weißen Lichtstrahlen durch Beugungsgitter in eine Anzahl gleichartiger Strahlenbündel, d. h. in ein Spektrum, ist seit langer Zeit bekannt. Auch die Röntgenstrahlen kann man durch Einschalten eines als Beugungsgitter wirkenden Kristalles in mehrere homogene Strahlenbündel, in ein sogenanntes Röntgenspektrum, zerlegen. Man hat auch bereits erkannt, daß das zur Herstellung der Antikathode der Röntgenröhre ver-%v endete Metall einen charakterisierenden Einfluß auf das Röntgenspektrum hat. Auf dieser Erkenntnis sind wissenschaftliche Untersuchungsmethoden aufgebaut, um mit Hilfe des Röntgenspektrums den Aufbau der als Antikathode verwendeten Stoffe zu erforschen. Diese Methoden sind, obwohl ihnen für die naturwissenschaftliche Forschung die denkbar größte Bedeutung zukommt, jedoch für allgemeineren Gebrauch wegen ihrer Unwirtschaftlichkeit nicht geeignet. Jeder Stoff, der untersucht werden- soll, muß nämlich als Antikathode in eine Röntgenröhre eingebaut werden. Dies ist aus wirtschaftlichen Gründen unmöglich.
• Bei dem `'erfahren der Erfindung wird der zu untersuchende Stoff nicht als Antikathode eingebaut, sondern der Bestrahlung einer Röntgenröhre unterworfen, derart, daß zur Bestrahlung nur immer homogene Strahlenbündel des Röntgenspektrums verwendet werden. Die so erhaltenen verschiedenen Radiograninie -neigen dann, «-elchen Widerstand der zii untersuchende Körper im Vergleich zu bekannten Körpern dem Durchdringen der verschiedenen Strahlenbündel entgegensetzt. Hieraus können dann sichere Schlußfolgerungen über die Zusammensetzung des untersuchten Körpers gezogen werden.
• Das Verfahren wird beispielsweise folgendermaßen durchgeführt: Zur Untersuchung des Körpers X werden die Röhren I, 1I und III mit den aus verschiedenen bekannten Metallen bzw. Legierungen hergestellten Antikathoden Al, All und @Ijjl verwendet, durch die man durch Einschalten eines Beugungsgitters die homogenen Strahlenbündel a l, b l, cl, dl der Röhre I, all, b11, Cll, djl der Röhre II und a111, blii, Ciil, (1'lii der Röhre I1I erhält. Es werden nun zunächst mittels dieser einzelnen homogenen Strahlenbündel dem zu untersuchenden Körper X nahestehende bekannte Körper bestrahlt und ihre Radiogramme festgehalten, die dann mit den in gleicher Weise von dem zu prüfenden Körper X genommenen Radiogrammen verglichen werden und so die Unterlagen für die Bestimmung der Eigenschaften des Körpers X geben.
• Die Untersuchungen brauchen nicht jeweils mit einem einzigen homogenen Strahlenbündel, sie können vielmehr auch unter gleichzeitiger Einwirkung mehrerer homogener Strahlenbündel durchgeführt werden. Iri diesem Falle wird für jedes gewünschte homogene Strahlenbündel je ein Beugungsgitter angeordnet, welches mit derartigen Abhlendvorrichtungen versehen ist, daß es nur das gerade gewünschte Strahlenbündel auf den zu untersuchenden Körper wirft. Da bekanutlich die Beugungsgitter jedes homogene Strahlenbündel unter einem anderen Winkel ablenken, so können sie derart in den Strahlengang einer Röhre eingeschaltet werden, (lall sich die vom Beugungsgitter reflektierten homogenen Strahlenbündel unter spitzen Winkeln auf dein zu durchleuchtenden Körper treffen. In gleicher Weise können gleichzeitig aus den Strahlen verschiedener Röhren finit verschiedenen Antikathoden bestimmte homogene Strahlenbündel durch je ein Beu-1;ungsgitter unter gleichzeitiger Abblendung der übrigen Strahlen auf den zu untersuchenden Körper reflektiert «-erden. Man kann also z. B. entweder gleichzeitig die Strahlenbündel al, cl der Röhre I oder auch beispielsweise die Strahlenbündel 0 der Röhre 1I und a111 der Röhre III auf den Körper einwirken lassen. Durch eine derartige Vielgestaltigkeit der möglichen Kombinationen läßt sich die denkbar größte Feinheit bei der Durchführung der C'ntersuchtiugen erzielen, wobei inan auch Röhren mit auswechselbaren Antikathoden verwenden kann. Auch ist es möglich, die gefilterten Strahlenhündel,welche eine gewisse Schwächung erlitten haben könlzen, wieder zu verstärken.
• Das beschriebene Verfahren kann in ähnlicher Weise wie zur Erforschung von Metallen, festen Körpern und ähnlichen Stoben auch zur Erforschung, Förderung oder Hemil?ung biologischer Prozesse sowie zur Untersuchung und Heilung der Gewebe des menschlichen Körpers benutzt werden. Insbesondere im letzten Falle dürfte das Verfahren eint: Förderung der Röntgendiagnostik und -therapie ermöglichen. Ntmmehr kann nämlich festgestellt werden, welche Art der homogenen Strahlenbündel einen günstigen und «-elche einen ungünstigen Einfluß auf die menschlichen und tierischen Gewebe ausüben, und die als günstig ermittelten Strahlen können dann zu Heilzwecken verwendet werden.

Claims (1)

1. PATRNT-ANSPRUCH: Verfahren zur Untersuchung von Stoffen aller Art mittels Röntgenstrahlen, dadurch gekennzeichnet, daß zur Durchleuchtung der zu erforschenden Stoffe sowie der als Vergleichsobjekte dienenden bekannten Stoffe eine oder mehrere (z. B. von Röntgenröhren finit verschiedenen Antikathodeninetallen erzeugte) homogene Strahlenbündel des Röntgenspektrums gleichzeitig oder nacheinander verwendet werden, die in bekannter Weise durch Einschalten eines als Beugungsgitter wirkenden Kristalles und entsprechender Abblendung der unerwünschten Strahlen erzeugt -werden.