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Die Erfindung betrifft ein Mikroskop zur Einführung in Körperhöhlen
und zur Beobachtung derselben mit einem optischen Vergrößerungssystem, einer hinter
diesem angeordneten Beobachtungs-Glasfaseroptik, einem dahinter befindlichen Okular,
einem Beleuchtungssystem sowie einem vor dem optischen Vergrößerungssystem angeordneten
optischen System, dessen vordere Endfläche gegen die Normalebene zur optischen Achse
des Vergrößerungssystems geneigt ist.
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Aus der deutschen Auslegeschrift 1 261 275 ist bereits ein Endoskop
bekannt, das am vorderen Ende ein schrägggestelltes abschließendes Fenster aufweist,
hinter dem ein Spiegel schwenkbar angeordnet ist, der eine Beobachtung nach vorn
oder nach der Seite ermöglicht. Die Schrägstellung des Ausblickfensters soll störende
Lichtreflexe im Sehrohr vermeiden, die dadurch entstehen, daß ein Teil des vom Lichtleiter
ausgesandten Lichts zum Bildübertragungssystem reflektiert wird. Ein solches Endoskop
eignet sich zwar zur Einführung in Körperhöhlen und zur Betrachtung des dort vorhandenen
Gewebes; eine mikroskopische Untersuchung ist damit jedoch nicht möglich. Für eine
mikroskopische Untersuchung war es bisher erforderlich, Gewebe oder Zellen aus den
inneren Organen zu entnehmen und diese Probe dann mittels konventioneller Mikroskope
zu untersuchen.
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Ein solches Verfahren ist jedoch sehr zeitraubend und beschwerlich.
Es bestand daher das Bedürfnis, nach Möglichkeit erkranktes Gewebe oder Zellen,
beispielsweise von Geschwülsten innerer Organe des menschlichen Körpers, an Ort
und Stelle zu betrachten und zu untersuchen, ohne daß eine Probe aus dem lebenden
Körper herausgenommen werden muß.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den vorgenannten Nachteil
zu vermeiden und ein Mikroskop zu schaffen, mit dem die direkte Beobachtung kranker
Teile von inneren Organen des lebenden Körpers ermöglicht wird, ohne daß Gewebe
oder Zellen herausgenommen werden müssen.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das optische System das vordere
Ende einer Nadel zum Einstechen in die zu beobachtende Körperhöhle bildet.
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Gemäß einer Ausbildung der Erfindung besitzt das Mikroskop am vorderen
Ende eine Glasfaseroptik von sehr geringem Durchmesser, deren vordere Endfläche
bezüglich der Normalebene zur optischen Achse der Glasfaseroptik geneigt ist. Hierdurch
wird eine Nadel zum Einstechen gebildet. Das Bild des Objekts, das mit der vorderen
Endfläche der Glasfaseroptik in Berührung steht, wird von dieser zu ihrer hinteren
Endfläche weitergeleitet. Das Bild der hinteren Endfläche der Glasfaseroptik wird
durch das vergrößernde Objektivlinsensystem in Vergrößerung auf die vordere Endfläche
des Beobachtungs-Glasfasersystems fokussiert und von dieser auf deren hintere Endfläche
übertragen. Das so auf der Endfläche entstehende Bild der Beobachtungs-Glasfaseroptik
wird durch das Okular betrachtet und dadurch weitervergrößert : Die vorgenannten
optischen Elemente, die in das innere Organ eingeführt werden sollen, sind zum Schutz
derselben von einer festen oder flexiblen Röhre umgeben.
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Gemäß einer anderen Ausbildung der Erfindung kann die Glasfaseroptik,
die die Einstoßnadel bildet, ersetzt werden durch ein paralleles, ebenes optisches
Element,
das bezüglich der Normalebene zur optischen Achse des Vergrößerungssystems geneigt
ist.
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Die vordere Endfläche der Beobachtungs-Glasfaseroptik kann in Beziehung
auf die Normalebene zur optischen Achse des optischen Vergrößerungssystems in der
Weise geneigt sein, daß das parallele, ebene optische Element und die vordere Endfläche
der Beobachtungs-Glasfaseroptik in optisch konjugierter Beziehung zueinander stehen.
Hierdurch ist es möglich, ein scharfes Bild des Objekts auf die vordere Endfläche
der Beobachtungs-Glasfaseroptik zu fokussieren, obgleich die Gleichmäßigkeit der
Vergrößerung des Bildes bis zu einem gewissen Grad verschlechtert ist. Alternativ
kann die vordere Fläche des Beobachtungs-Glasfasersystems parallel zu der Fläche
des parallelen, ebenen optischen Elements verlaufen, so daß der Perspektiveneffekt
des Bildes vermindert wird, d. h. das Phänomen, daß das Bild des Teils des Objekts,
das fern von dem Objektivlinsensystem liegt, kleiner wird im Vergleich zum Bild
des Teils des Objekts, der näher am Objektivlinsensystem liegt.
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Bei der Beobachtung eines Objekts mit einem Mikroskop nach der vorliegenden
Erfindung hat die vordere Endfläche der Glasfaseroptik und/oder des parallelen,
ebenen optischen Elements, das die Einstoßnadel bildet, die Form einer Ellipse,
da die vordere Endfläche in Beziehung auf die optische Achse des Systems unter einem
Winkel geneigt ist Das zu beobachtende Objekt wird mit dieser elliptischen Fläche
der Einstoßnadel in Berührung gebracht, und das so durch eine Ellipse begrenzte
Objekt wird durch das optische Beobachtungssytem mit einem kreisförmigen Querschnitt
betrachtet. Daher ist die Vergrößerung des Bildes in Richtung der Hauptachse der
Ellipse, die die Begrenzung des Objekts bildet, kleiner als in der Richtung der
kleinen Achse der Ellipse. Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kann daher
ein zylindrisches oder ein anamorphotisches Linsensystem in das Objektivlinsensystem
eingebaut werden, so daß die Vergrößerung des Bildes sowohl in Richtung der Hauptachse
als auch der kleinen Achse der Ellipse einander gleich ist.
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Eine Weiterbildung der Erfindung ist ein optisches Instrument, in
das ein Mikroskop wie das vorbeschriebene, jedoch nicht mit einer Beleuchtungs-Glasfaseroptik
versehene, lösbar und verschiebbar eingeführt werden kann. Dieses Instrument enthält
ein Manipulatorgehäuse, an dem ein Okular und ein Außenrohr angebracht sind. Das
vordere Ende des Mikroskops steht über das vordere Ende des Außenrohres des Instruments
vor. Am vorderen Ende des Außenrohrs ist ein Objektivlinsensystem montiert, und
eine Glasfaseroptik, deren vorderes Ende in geeigneter Entfernung hinter dem Objektivlinsensystem
in Richtung der optischen Achse angeordnet ist, erstreckt sich längs des Außenrohres.
Das Bild des Objekts, das durch das Objektivlinsensystem auf die vordere Endfläche
der Glasfaseroptik fokussiert wird, wird durch diese hindurch auf deren hintere
Endfläche übertragen. Das übertragene Bild wird durch das Okular beobachtet, das
auf dem Manipulatorgehäuse montiert ist. Eine Beleuchtungs-Glasfaseroptik erstreckt
sich ebenfalls durch das Außenrohr zum vorderen Ende desselben und überträgt Licht
von einer Lichtquelle, die mit dem optischen Beleuchtungssystem verbunden ist, durch
dieses hindurch
zum vorderen Ende. Hierdurch wird das durch das
Objektivlinsensystem zu betrachtende Objekt beleuchtet. Bei der Anwendung des erfindungsgemäßen
optischen Instruments wird der durch das Mikroskop zu beobachtende Teil zunächst
durch Verwendung des zusätzlichen optischen Systems des Instruments gefunden. Dann
wird das Mikroskop vom Manipulatorgehäuse aus betätigt, so daß das vordere Ende
der Einstoßnadel in den Teil des inneren Organs, der betrachtet werden soll und
der vorher durch Verwendung des zusätzlichen optischen Systems bestimmt worden ist,
eingeführt wird. Wenn das Mikroskop verwendet wird, kann die Glasfaseroptik des
Instruments so umgeschaltet werden, daß sie an Stelle mit dem Okular mit der Lichtquelle
verbunden ist. Dadurch wird die Intensität der Beleuchtung auf dem Objekt erheblich
verstärkt im Vergleich zu der Beleuchtung ausschließlich mit dem Beleuchtungs-Glasfasersystem.
Durch eine Röhre kann ein Färbemittel zugeführt werden, die sich vom Manipulatorgehäuse
aus durch das Außenrohr erstreckt, so daß eine klare Beobachtung des Objekts durch
Anfärbung desselben erreicht werden kann. Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung werden im folgenden an Hand der Zeichnungen im einzelnen beschrieben.
In diesen zeigt Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch eine erste Ausbildung
eines Mikroskops nach der vorliegenden Erfindung, wie es zur mikroskopischen Betrachtung
innerer Organe eines lebenden Körpers verwendet wird, F i g. 2 einen schematischen
Längsschnitt durch eine zweite Ausführungsform eines Mikroskops nach der vorliegenden
Erfindung, Fig. 3 einen Schnitt ähnlich dem der Fig. 2, jedoch mit einer Abänderung,
Fig.4 eine schematische Gesamtansicht einer weiteren Ausbildung der Erfindung, in
der das Mikroskop lösbar mit einem optischen Instrument verbunden ist, F i g. 5
einen detaillierten Schnitt durch einen Teil des in F i g. 4 dargestellten optischen
Instruments in Vergrößerung, F i g. 6 einen Querschnitt durch den in F i g. 5 dargestellten
Teil.
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Unter Bezugnahme auf F i g. 1 soll zunächst die erste Ausführungsform
eines Mikroskops nach der vorliegenden Erfindung beschrieben werden. Dieses System
enthält eine Glasfaseroptik 1, deren vordere Endfläche 1 a gegen die Normalebene
zur Längsachse der Glasfaseroptik geneigt ist. Die Glasfaseroptik bildet dadurch
eine Einstoßnadel, die leicht in denjenigen Teil des inneren Organs eines lebenden
Körpers eingeführt werden kann, der direkt beobachtet werden soll. Wenn die Nadel
in das innere Organ eingeführt ist, steht die vordere Fläche la der Glasfaseroptik
1 in enger Berührung mit dem Gewebe oder den Zellen dieses inneren Organs und überträgt
das Bild, das auf der vorderen Endfläche 1 a entsteht, durch die Glasfaseroptik
1 auf die hintere Endfläche 1 b desselben. Ein vergrößerndes Objektivlinsensystem
2, das aus einer oder mehreren Linsenelementen oder Gruppen von Linsenelementen
besteht, ist axial zu der Glasfaseroptik 1 hinter der hinteren Endfläche lb und
in geeignetem Abstand davon angebracht, und fokussiert das Bild von der hinteren
Endflächeib der Glasfaseroptik 1 in vergrößertem Maßstab auf die vordere Endfläche
3 a des Beobach-
tungs-Glasfasersystems 3, das in axialer Richtung und in geeigneter
Entfernung hinter dem vergrößernden Objektivlinsensystem 2 angeordnet ist. Das auf
diese vordere Endfläche 3 a fokussierte vergrößerte Bild der Betrachtungs-Glasfaseroptik
3 wird von dieser zu deren hinteren Endfläche 3 b übertragen. Das auf der hinteren
Endfläche 3 b der Glasfaseroptik 3 entstehende Bild kann in weiter vergrößertem
Maßstab von einem Beobachter durch das Okular 4 betrachtet werden, das einstellbar
in axialer Richtung hinter der hinteren Endfläche 3 b der Beobachtungs-Glasfaseroptik
3 in geeigneter Entfernung von dieser angebracht ist. Ein Beleuchtungs-Glasfasersystem
5 umgibt das Glasfasersysteml, das die Einstoßnadel bildet, und das vergrößernde
Objektivlinsensystem 2, wie auch die gesamte oder einen Teil der Länge der Beobachtungs-Glasfaseroptik
3, wie dies in der Zeichnung dargestellt ist. Ein zylindrisches Trennungsstück,
das das Beleuchtungsglasfasersystem 5 von denjenigen Elementen trennt, die von diesem
System 5 umgeben sind, kann so angeordnet sein, daß es diese in ihrer Lage hält.
Das Beleuchtungs-GlasfasersystemS dient dazu, das Licht von einer nicht gezeichneten
Lichtquelle zur vorderen Endfläche 5 a des Beleuchtungs-Glasfasersystems zu leiten,
um den Teil des inneren Organs zu beleuchten, in den die Einstoßnadel zur Beobachtung
eingeführt wird. Derjenige Teil des Beleuchtungs-Glasfasersystems, der das optische
Glasfasersystem 1, das Vergrößerungssystem 2 und den vorderen Endteil des Beobachtungs-Glasfasersystems
3 umgibt, ist wasserdicht ummantelt durch eine Kanüle 5 aus einem geeigneten Material,
wie Metall oder einem harten synthetischen Harz od. dgl. Das optische System 1,
das Vergrößerungsobjektivsystem 2 und das vordere Ende 3 a des Beobachtungs-Glasfasersystems
werden so in optischer Ausrichtung aufeinander gehalten.
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Der verbleibende Teil des Beleuchtungs-Glasfasersystems 5 und der
Teil des Beobachtungs-Glasfasersystems 3, der sich über das Beleuchtungs-Glasfasersystem
5 hinaus erstreckt, sind durch eine bewegliche oder feste Röhre 7 abgedeckt, die
an ihrem einen Ende mit einem Gehäuse verbunden sind, an dem ein Okular 4 in bekannter
Weise angebracht ist.
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Ein Ausführungsbeispiel eines Mikroskops, das in der in Fig. 1 dargestellten
Weise aufgebaut ist, hat die folgenden Merkmale: Vergrößerung des optischen Vurgrößerungssystems
. 10X Vergrößerung des Okulars. 10X Gesamtvergrößerung... . . 100 X Tatsächlicher
Durchmesser der Betrachtungs-Glasfaseroptik .. 1,5 mm Durchmesser der Fasern in
der Glasfaseroptik. 511 Die Größe des zu beobachtenden Objekts, das in Berührung
mit der vorderen Endfläche la der Glasfaseroptik 1 steht, kann 0,15 mm in Richtung
der kleinen Achse der Ellipse, die die Begrenzung der vorderen Endfläche la bildet,
betragen. Durch Verwendung von Glasfasern, die einen Durchmesser von 5 ffi haben,
in der Glasfaseroptik war es möglich, mit Erfolg Zellen oder Gewebe zu unterscheiden,
die eine Größe von 10 bis 40 F hatten.
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In der beschriebenen Vorrichtung hat das vom Beobachter wahrgenommene
Bild kreisförmige Form,
während das Objekt selbst, das in Berührung
mit der vorderen Endfläche la steht, die Form einer Ellipse hat. Das heißt, die
Vergrößerung des Bildes des Objekts in Richtung der Hauptachse der Ellipse, die
die Begrenzung des Objekts bildet, ist geringer als die Vergrößerung in Richtung
der kleinen Achse der Ellipse. Jeder Fachmann weiß jedoch, daß, um eine genaue Vergrößerung
des Objekts in allen Richtungen zu erhalten, ungleiche Vergrößerung des Objekts
kompensiert werden kann durch Verwendung bekannter Mittel, beispielsweise durch
Zylinderlinsensysteme oder anamorphotische Linsensysteme, die in das Vergrößerungslinsensystem
eingebaut werden.
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In Fig.2 ist eine zweite Ausführungsform des Mikroskops nach der
vorliegenden Erfindung dargestellt. Diese Vorrichtung ist ähnlich der in Fig. 1
dargestellten, außer daß die Glasfaseroptik in Fig. 1 durch das parallele, ebene
optische Element 21 ersetzt ist, das zur Normalebene zur optischen Achse des Objektivlinsensystems
22 geneigt ist, welches dem Objektivlinsensystem 2 in Fig. 1 entspricht. Die vordere
Endfläche 23 a des Beobachtungs-Glasfasersystems 23, das der vorderen Endfläche
3 a in F i g. 1 entspricht, ist gegen die Normalfläche zur optischen Achse des Objektivlinsensystems
22 geneigt, so daß eine optisch konjugierte Beziehung zwischen diesem parallelen,
ebenen optischen Element 21 und der vorderen Endfläche 23 a des Betrachtungs-Glasfasersystems
23 besteht. Hierdurch kann eine hohe Auflösung des Bildes des Objekts, das in Berührung
mit der vorderen Endfläche 21 a des parallelen, optischen Elements 21 besteht, erhalten
werden, obgleich in gewissem Maße ein perspektivischer Effekt, d. h. die ungleiche
Vergrößerung des Objekts entsteht, was jedoch bei der Diagnose keine Schwierigkeit
bildet.
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Wie die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung ist auch die in Fig. 2
dargestellte mit einem Beleuchtungs-Glasfasersystem 25 versehen. Das von einer nicht
dargestellten Lichtquelle durch das Beleuchtungs-Glasfasersystem 25 zum vorderen
Ende 25 a desselben übertragene Licht beleuchtet den Teil A des inneren Organs des
lebenden Körpers, der betrachtet werden soll.
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Die verschiedenen Elemente einer derartigen Vorrichtung können im
einzelnen dieselben sein wie dies beispielsweise in Verbindung mit der Vorrichtung
nach Fig. 1 beschrieben worden ist. Bei Verwendung eines Okjektivlinsensystems 22
mit einer zehnfachen Vergrößerung und eines Okulars 4 mit ebenfalls zehnfacher Vergrößerung
sowie eines Beobachtungs-Glasfasersystems 23 mit einem Durchmesser von 1,5 mm lassen
sich Zellen oder Gewebe mit einer Größe von 10 bis 40 > bei einer Gesamtvergrößerung
von 100mal erfolgreich beobachten durch geeignete Wahl des Durchmessers der das
optische System bildenden Glasfasern mit etwa 5 p. Für den Fachmann ist klar, daß
in derselben Weise wie bei Fig. 1 auch in der Vorrichtung nach Fig. 2 zylindrische
oder anamorphotische Linsensysteme angeordnet werden können, um die Verzerrung oder
ungleiche Vergrößerung des Objekts in Richtung der großen und der kleinen Achse
der Ellipse, die die Begrenzung der vorderen Endfläche 21a des parallelen, ebenen
optischen Elements 21 bilden, zu verbessern.
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Fig 3 zeigt eine alternative Vorrichtung zu Fig. 2. Sie gleicht im
wesentlichen der in Fig. 2 dargestellten Vorrichtung. Nur ist hier die vordere
Endfläche
23' a des Beobachtungs-Glasfasersystems 23 parallel zur hinteren Endfläche21 b des
parallelen, ebenen optischen Elements 21 angeordnet anstatt in optisch konjugierter
Beziehung, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist. Diese Konstruktion vermeidet perspektivische
Effekte auf dem Bild und gibt eine gleiche Vergrößerung der Teile des Objekts, die
entfernt von dem Objektivlinsensystem liegen, verglichen mit solchen, die sich näher
am Objektivlinsensystem befinden. Das heißt, das in Fig. 3 auf den unteren Teil
der vorderen Endfläche 23' a fokussierte Bild hat dieselbe Vergrößerung wie das
auf den oberen Teil der vorderen Endfläche 23' a fokussierte, obgleich das Auflösungsvermögen
des Objektivlinsensystems 22 in gewissem Umfang verschlechtert ist.
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Die F i g. 4 bis 6 zeigen eine weitere Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung. Das dort dargestellte optische Instrument umfaßt ein flexibles oder festes
Außenrohr 31, ein Beleuchtungs-Glasfasersystem 34, das sich innerhalb des Außenrohres
31 in Längsrichtung erstreckt, ein Glasfasersystem33, das sich ebenfalls in Längsrichtung
im Außenrohr 31 erstreckt. Ferner befindet sich am vorderen Ende des Außenrohres
31 ein Objektivlinsensystem 32, das aus einer oder mehreren Linsenelementen oder
Linsengruppen besteht und das vor der vorderen Endfläche 33 a einer Glasfaseroptik
33 in geeigneter Entfernung davon angeordnet ist. Das hintere Ende des Außenrohres
31 ist mit einem Manipulatorgehäuse 35 verbunden, an dem ein einstellbares Okular
36 befestigt ist. Mit diesem kann das durch das Objektivlinsensystem 32 und das
Glasfasersystem 33 zur hinteren Endfläche desselben (nicht dargestellt) übertragene
Bild beobachtet werden. Das Manipulatorgehäuse 35 ist mit einer Einlaßöffnung 37
versehen, und das damit verbundene Führungsrohr 38 erstreckt sich durch das Außenrohr
31.
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Das Mikroskop 39 nach der vorliegenden Erfindung ist verschiebbar
in das Führungsrohr38 eingesteckt, und zwar so, daß die vordere Endfläche 40 a des
Glasfasersystems 40 des Mikroskops 39 über die vordere Endfläche des Außenrohres
31 hinaus vorsteht. Die vordere Endfläche 40 a kann daher in den zu betrachtenden
Teil des inneren Organs des lebenden Körpers eingestoßen werden, der in mikroskopischer
Vergrößerung mit dem Mikroskop 39 betrachtet werden soll, während der Teil des inneren
Organs, wie im folgenden beschrieben, durch das Okular 36 des Instruments beobachtet
wird. Das Mikroskop, das im wesentlichen mit dem Bezugszeichen 39 bezeichnet ist,
umfaßt eine Glasfaseroptik 40 am vorderen Ende mit einer vorderen Endfläche 40 a,
die gegen die Normalebene zur optischen Achse der Glasfaseroptik 40 geneigt ist,
ferner ein vergrößerndes Objektivlinsensystem 41, das aus einer oder mehreren Linsenelementen
oder Linsengruppen besteht und das hinter dem Glasfasersystem 40 in Richtung der
optischen Achse desselben ausgerichtet ist.
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In geeigneter Entfernung von dem Objektivlinsensystem 41 und in optischer
Ausrichtung darauf ist das Beobachtungs-Glasfasersystem 42 mit vorderer Endfläche
42 a angeordnet. Am hinteren Ende des Mikroskops 39 befindet sich ein einstellbares
Okular 44. Die vorgenannten Elemente sind durch eine Kanüle 43 und ein festes oder
flexibles Außenrohr in derselben Weise wie in F i g. 1 abgedeckt. Das in dieser
Vorrichtung verwendete Mikroskop ist im wesentlichen ähnlich dem in F i g. 1 dargestellten,
außer,
daß das Beleuchtungsglasfasersystem in dem in Fig. 4 bis 6 dargestellten Mikroskop
nicht vorgesehen ist. Es ist für den Fachmann klar, daß die Glasfaseroptik 40, die
in F i g. 4 bis 6 dargestellt ist, durch das parallele, ebene optische Element 21
der F i g. 2 oder 3 ersetzt werden kann und daß die vordere Endfläche 42a der Beobachtungs-Glasfaseroptik
42 geneigt sein kann zu der Ebene, die senkrecht zur optischen Achse des Objektivlinsensystems
41 steht, wodurch eine optische Übertragung erhalten wird, wie sie vorstehend in
Verbindung mit den F i g. 2 und 3 beschrieben worden ist.
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Das in Fig. 6 dargestellte Rohr 45 erstreckt sich von dem Betätigungsgehäuse35
durch das Außenrohr 31 zum vorderen Ende desselben. Das Rohr 45 dient zur Einführung
eines Färbemittels in den Teil des inneren Organs, der beobachtet werden soll, um
die Beobachtung desselben durch Anfärben der Zellen oder des Gewebes zu erleichtern.
Das Beleuchtungs-Glasfasersystem 34 überträgt Licht von einer nicht gezeichneten
Lichtquelle durch das Glasfasersystem zur vorderen Endfläche desselben, so daß der
entsprechende Teil des inneren Organs beleuchtet ist.
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Für den Fachmann ist ohne weiteres klar, daß auch in dem Mikroskop
nach F i g. 4 bis 6 zur Kompensation der Verzerrung oder ungleichen Vergrößerung
des Objekts zylindrische oder anamorphotische Linsensysteme verwendet werden können,
wie dies in Verbindung mit den Fig. 1, 2 und 3 beschrieben worden ist. Die Einzelheiten
im Aufbau der Mikroskope der F i g. 4 bis 6 können dieselben sein wie die in F i
g. 1 bis 3 gezeichneten.
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Die Wirkungsweise der in den F i g. 4 bis 6 dargestellten Vorrichtung
ist folgendermaßen: Das optische Instrument nach Fig.4 wird zunächst mit oder ohne
Mikroskop 39 in das zu beobachtende innere Organ des lebenden Körpers eingeführt.
Der entsprechende Teil des inneren Organs wird durch das Beleuchtungs-Glasfasersystem
34 beleuchtet, so daß er durch das Objektivlinsensystem 32, das Beobachtungs-Glasfasersystem
33 und das Okular 36 des zusätzlichen optischen Systems betrachtet werden kann.
Das Mikroskop 39 kann in das optische Instrument eingeführt werden, nachdem derjenige
Teil des inneren Organs, der in mikroskopischer Vergrößerung beobachtet werden soll,
durch Verwendung des vorbeschriebenen zusätzlichen optischen Systems bestimmt worden
ist. Es ist jedoch vorzuziehen, das Mikroskop 39 in das optische Beobachtungsinstrument
einzusetzen, bevor das Instrument in das innere Organ eingeführt wird, um ein schnelles
Arbeiten des Mikroskops 39 zu gewährleisten. Nachdem der Teil des inneren Organs,
der in mikroskopischer Vergrößerung untersucht werden soll, bestimmt worden ist,
wird das Mikroskop 39 vom Manipulatorgehäuse 37 aus betätigt, wodurch die vordere
Endfläche 40a in ähnlicher Weise, wie in den Fig. 1, 2 und 3 dargestellt, in den
zu untersuchenden Teil des inneren Organs eingeführt wird.
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Die Beobachtung in mikroskopischer Vergrößerung wird bewirkt durch
das Glasfasersystem 40 (oder das parallele, ebene optische Teil, wie im Falle der
F i g. 2 und 3), das Vergrößerungslinsensystem 41, das Beobachtungs-Glasfasersystem
42 und das Okular 44.
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Während der Beobachtung des zu untersuchenden Teils des inneren Organs
durch das Mikroskop 39 kann eine zusätzliche Beleuchtung dieses Teils zu der
Beleuchtung,
die durch das Beleuchtungs-Glasfasersystem 34 erzielt wird, erhalten werden durch
Verwendung des zusätzlichen optischen Beobachtungssystems des Instruments als Beleuchtungssystem.
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Hierzu wird das Okular 36 des ferner aus dem Objektivlinsensystems
32 und der Glasfaseroptik 33 bestehenden Systems durch eine Lichtquelle ersetzt,
so daß das von dieser kommende Licht durch das optische Glasfasersystem 33 und das
Objektivlinsensystem 32 auf den Teil des zu beobachtenden inneren Organs übertragen
wird.
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Wenn die Beobachtung durch das Mikroskop 39 nicht gewünscht wird,
kann nach dessen Entfernung eine Probenahmevorrichtung, wie eine Pinzette, in das
Führungsrohr 38 eingeschoben werden.
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Die Ausführung des Mikroskops 39 kann dieselbe sein wie die in den
F i g. 1,2 und 3 dargestellten Vorrichtungen.
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Weiterhin können zylindrische oder anamorphotische Linsensysteme
in das Mikroskop 39 eingesetzt werden in ähnlicher Weise, wie dies vorstehend in
Verbindung mit den Fig. 1, 2 und 3 beschrieben worden ist.
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Die vorliegende Erfindung kann mit besonderem Vorteil bei der Diagnose
im Bereich der Bronchien oder in ähnlichen Teilen des menschlichen Körpers verwendet
werden.