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Zur Herstellung von Kunstmassen aller Art, insbesondere von Kunstharzen, wird bekanntlich als Aufbaumaterial eine erhebliche Menge von Holzmehl verwendet. Das Mehl muss äusserst feinkörnig, also puderartig, und vor allem völlig splitterfrei sein. Das aus den Sägemühlen kommende Sägemehl ist nur zu einem sehr geringen Teil verwendbar, da es bloss wenig körniges, sondern meist späneartiges Material enthält. Der verwendbare Anteil des Sägemehl wird durch starke Sichtung gewonnen. Die erheblichen Kosten für den Transport des nicht verwendbaren Anteiles des Sägemehls aber sind unnötig verausgabt worden.
Das Verfahren nach der Erfindung liefert ein für die Kunstmassenherstellung geeignetes Holzmehl.
Das Wesen der Erfindung besteht darin, dass getrocknetes Holz, vorzugsweise Hartholz, an der Hirnseite durch dicht aneinanderliegende Kreissägeblätter quer zur Faserriehtung abgeraspelt und das so gewonnene Gut durch ein Gebläse in einen Sichter gefördert wird, wo die zu groben und faserigen Teilchen abgeschieden werden. Diese Teilchen werden gegebenenfalls vermahlen.
Werden die Sägeblätter mit den bei Kreissägen üblichen Umfangsgeschwindigkeiten angetrieben, so wird ein Holzmehl von für viele Kunstmassen hinreichender Feinheit erhalten. Um ein besonders feines Mehl zu erzeugen, ist eine erheblich grössere- Schnittgeschwindigkeit bei geringer Geschwindigkeit des Holzvorsxhubes erforderlich. Die Sägeblätter werden daher mit einer Schnittgeschwindigkeit von mehr als 70 mlsee. und die Einrichtung zum Holzvorschub mit einer Geschwindigkeit von weniger als Viooo der Schnittgeschwindigkeit betrieben und die Sägeblätter durch einen an der Schnittstelle vorbeigeführten Luftstrom gekühlt.
Die grosse Umfangsgeschwindigkeit bei dem kleinen Vorschub bringt es nämlich mit sich, dass an der Schnittstelle viel Wärme entwickelt wird, die zum raschen Verschleiss der Sägeblätter und sogar zur Entzündung des Holzes führt, wenn nicht für eine starke Kühlung gesorgt wird, Die Kühlwirkung kann dadurch verstärkt werden, dass der Kühlluft zerstäubte Flüssigkeit, z. B. Wasser, zugesetzt wird. Um das von der feuchten Kühlluft mitgerissene und daher feucht gewordene Gut zu trocknen, wird die Rohrleitung hinter den Sägeblättern beheizt.
Die hohe Schnittgeschwindigkeit hat eine starke Abnutzung der Sägeblätter zur Folge, so dass diese ziemlich häufig zu schärfen sind. Um während dieser Zeit die Maschinenanlage nicht unbenutzt stehen zu lassen, empfiehlt es sich, mehrere Sägeblättersätze vorzusehen und diese abwechselnd in Betrieb zu nehmen. Zum schnellen Herausnehmen des Sägeblättersatzes aus der Maschine dient ein Wagen.
Die Fig. 1 der Zeichnung zeigt eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens. Die Fig. 2-6 veranschaulichen Einzelheiten. Die Fig. 7 zeigt eine andere Anlage. Die Fig. 8 zeigt den Wagen zum Auswechseln des Sägeblättersatzes und die Fig. 9 einen Querschnitt zu Fig. 8.
Gemäss Fig. 1 gelangt das getrocknete Holz 1 vorerst in die es zerkleinernde Maschine 2. Die Zerkleinerung erfolgt mittels der auf der Welle 3 dicht nebeneinander angeordneten Sägeblätter 4. Das hiebei erzeugte Gut 5 wird von einem Ventilator 6 durch eine Leitung 7 abgesaugt und gelangt durch diese in den Sichter 8. Aus diesem wird das bereits entsprechend staubfeine Material durch die Leitung 9
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abgeführt. Die noch zu groben Teilchen gelangen durch die Leitung 10 in eine Trommelmühle 11, die teilweise mit abgeschliffenen Steinen 12 gefüllt ist. Aus der Mühle wird das Holzmehl durch die Leitung 13 mittels des Ventilators 14 abgesaugt und gelangt in den Sammelbehälter 15. Aus dem Sammelbehälter 15 und aus der Leitung 9 kann das Holzmehl mittels der Schieber 16, 17 entleert werden.
Fig. 2 zeigt, dass die Sägeblätter 4 auf der mit einer Nut 19 versehenen Welle 3 derart nebeneinander angeordnet sind, dass die Zähne 21 benachbarter Sägeblätter 4 jeweils in einer Parallelen zur Welle 3 liegen. Fig. 3 zeigt die versetzte Anordnung der Zähne 21, die dadurch erreicht wird, dass die Sägeblätter 4 auf der Welle 3 mittels einer schraubenförmig verlaufenden Nut 20 gehalten werden. Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, sind die Sägeblätter 4 je mit einem Vorsprung 18 versehen, der in die Nut 19 bzw. 20 eingreift. Statt des Vorsprunges 18 können die Sägeblätter 4 eine Aussparung erhalten, und in diese und in die Nut 19 bzw. 20 kann eine Feder eingelegt werden. Fig. 5 zeigt in vergrössertem Massstab die Anordnung der Zähne 21 bei der Stellung nach Fig. 2, Fig. 6 bei der Stellung nach Fig. 3.
Bei der Anlage nach Fig. 7 sind zwei Sägesätze 22 vorhanden, die die zugeführten Bretter 23 verarbeiten. Die Kreissägen mögen mit einer Drehzahl von 5000 Tourenminuten und mehr laufen, was bei einem Sägeblattdurchmesser von 400 mm einer Umfangsgeschwindigkeit von etwa 105 m/see. entspricht.
Der Vorschub der Bretter 23 wird jedoch ganz klein gehalten, beispielsweise 5 m/min., also weniger als der Umfangsgeschwindigkeit. Von den Sägesätzen 22 wird das zerkleinerte Gut durch die Leitungen 24, in denen sich Absperrschieber 25 befinden, abgesaugt und gelangt über die schlangenförmig gewundene Leitung 26 zum Abscheider 27. Die Leitung 26 ist durch einen Dampfmantel 28 beheizt, der durch die Leitung 29 Dampf erhält und das Kondensat durch die Leitung 30 abgibt. Im Innern des Dampfmantels 28 sind Drallstege 31 angeordnet. Zur Kühlung der Sägeblätter 22 dient eine Druekluft- leitung 32, die von einem Druckgebläse 33 gespeist wird. Durch die Leitung 34 wird aus dem Flüssigkeitsbehälter 35 Flüssigkeit zu den Zerstäuberdüsen 36 innerhalb der Leitung 32 angesaugt.
Die Leitung 32 ist durch Schieber 37 abschliessbar, so dass bei Ausserbetriebnahme eines der beiden Aggregate durch Schliessen der betreffenden Schieber 25,37 das andere Aggregat die erforderliche Luft erhält. Vom Abscheider 27 gelangt das abgeschiedene Holzmehl nach unten durch die Leitung 38 zum Sichter 39, aus dem es an den Entnahmestelle 40, 41, 42 in verschiedenen Feinheitsgraden entnommen werden kann.
Der Luftstrom geht vom Abscheider 27 durch die Leitung 43 und den Staubfilter 44 zum Saugstutzen 45, an dem das Sauggebläse 46 angeschlossen ist. Im Filter 44 fällt der allerfeinste Staub an, der an der Entnahmestelle 47 entnommen werden kann. Die vom Saugstrom mitgerissenen abgesplitterten und gröberen Teilchen, die vom Abscheider 27 in den Sichter 39 gelangen, können bei 61 entfernt werden.
Die Ausbildung der Sägesätze zeigen die Fig. 8 und 9. Die Sägeblätter 22 sind dicht nebeneinander auf der Welle 48 angeordnet, die in den Lagern 49 gelagert und über die Riemenscheibe 50 angetrieben ist. Ein abschraubbares Kupplungsstück 51 verbindet die Riemenscheibenwelle mit der Welle 48. Das Walzenpaar 52 besorgt den Vorschub der Bretter 23. Der Antrieb des Walzenpaares 52-erfolgt von der Welle 48 aus mittels eines nicht dargestellten Getriebes mit einer Übersetzung von mehr als 1 : 1000 der Umfangsgeschwindigkeit der Sägeblätter, wobei eine Reibungskupplung zwischengeschaltet sein kann.
Die Fig. 8 zeigt in vollen Linien den Wagen in der Stellung unterhalb des Sägesatzes 22 und in gestrichelten Linien den ausgefahrenen Wagen. Auf den beiden Wellen 55, die im Wagengestell 53 gelagert sind, sind zweiarmige Spreizhebel 56, 60 befestigt, an deren einen Enden die Laufrollen 57 gelagert sind. Die andern Enden 58, 59 der Hebel 56,60 greifen ineinander. Durch Niederdrücken des auf der einen Welle 55 befestigten Handhebels 54 wird diese Welle 55 gedreht, so dass. die Hebel 56,60 bewegt werden und das Wagengestell 53 gehoben wird. Dann wird die Kupplung 51 gelöst, das rechte Lager 49 entfernt und die rechte Wand der Verkapselung des Sägesatzes 22 abgenommen.
Hierauf wird der Wagen samt dem daraufliegenden Sägesatz 22 in die gestrichelt gezeichnete Stellung gefahren.
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l ; Verfahren zur Erzeugung von Holzmehl für die Herstellung von Kunstmassen, dadurch gekenn- zeichnet, dass getrocknetes Holz, vorzugsweise Hartholz, an der Hirnseite mit dicht aneinanderliegenden Kreissägeblättern quer zur Faserrichtung abgeraspelt und das so gewonnene Gut durch ein Gebläse in einen Sichter gefördert wird, in dem die groben und faserigen Teilchen ausgeschieden werden.