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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Glasröhre oder-stäben.
Das Stammpatent Nr. 127938 hat ein Verfahren zur Herstellung von Glasröhren aus einem Bad von geschmolzenem Glas, in welchem unterhalb der Ziehstelle ein gekühlter Ansatz vorhanden ist, zum Gegenstande, nach welchem das Rohr direkt über dem Ansatz aus dem Glasbad aufwärts gezogen wird,
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ein Glasrohr hergestellt wird, das auf der einen Seite innerhalb der Wandung einen Streifen gefärbten Glases besitzt.
Die Erfindung hat Verbesserungen dieses Verfahrens und der zur Durchführung desselben verwendeten Vorrichtung zum Gegenstande und bezweckt, den Querschnitt oder bzw. und die Anordnung des färbigen Glasstreifens an dem Rohr genauer beeinflussen oder regeln zu können. Man kann demnach Glasrohre oder Glasstangen herstellen, die den bisher durch Handarbeit erzeugten Artikeln vollkommen gleichwertig, in manchen Fällen sogar überlegen und in der Erzeugung bei weitem wirtschaftlicher sind.
Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass das gefärbte Glas unter der Oberfläche der Hauptmasse des Glasbades bis an die Stelle, an der die Bildung des Glasrohres od. dgl. beginnt, allseits umgrenzt gehalten wird.
Die Erfindung hat ferner eine zur Durchführung dieses Verfahrens dienende Vorrichtung zum Gegenstande, die einen Behälter für das gefärbte Glas besitzt, der einen unter die Oberfläche des Glasbades in den Bereich der Ziehstelle für das Rohr od. dgl. sich erstreckenden Auslaufstutzen aufweist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung gemäss der Erfindung dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 einen Ofen mit den in ihm angeordneten Behältern zur Aufnahme der Glasmassen in Draufsicht mit teilweisem Schnitt und Fig. 2 einen lotrechten Längsschnitt nach der Linie 2-2 der Fig. 1.
Der Ofen 10 besteht aus dem Boden 11, den Seiten-und Stirnwänden 12 und-M und ist durch
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das durch einen nach aussen vorspringenden Ringflansch M in seiner Lage gehalten ist. In der zunächst der Entnahmeöffnung 17 liegenden Ofenstirnwand 1. 3 ist eine Ausnehmung 20 vorgesehen, deren Zweck später erläutert ist.
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Glasbades, der durch eine Querwand 2- ? in zwei Räume 26 und 27 unterteilt ist, die durch eine Boden- öffnung 28 in der Trennungswand 25 miteinander in Verbindung stehen. Unter der Entnahmeöffnung 17 ist der Trogboden 24 mit einer Ausnehmung 29 zur Aufnahme einer Kappe 30 versehen, die eine mittlere Öffnung 31 besitzt, deren Bestimmung weiter unten angeführt ist.
Durch die Öffnung 15 in der Ofendecke 14 reicht anschliessend an die Trennungswand 25 ein Schieber. 32 in die Kammer 26 des Troges 24, durch den der Abfluss der Glasmasse aus der Kammer 26 in die Kammer 27 gesteuert wird.
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zulaufenden Auslauf 35 versehen ist, durch den geschmolzenes gefärbtes Glas gegen die Kappe 30 hin fliesst. Ein durch die Öffnung 16 der Deckplatte 14 in den Behälter 34 reichender Schieber 36 regelt die durch das Auslaufrohr 35 abfliessende Glasmenge. Es ist klar, dass der Auslauf 35 in der Querrichtung derart geformt werden kann, dass der davon abfliessende Gasstrom veranlasst wird, eine gewünschte Querschnittsform z. B. die eines Halbmonds anzunehmen, wie dies gewöhnlich bei Instrumentenrohren, z. B. Thermometer, angewendet wird.
In den Ofen reichen in Fortsetzung der Seiten und der oberen Begrenzung der Öffnung 20 Wände 37 hinein, die an den inneren Enden durch eine Querwand 38 verbunden sind, so dass direkt unter der Kappe 30 eine Kammer entsteht, in die durch die Ausnehmung 20 eine Luftleitung 39 reicht, die mit einem aufrechten Rohrstück 40 versehen ist, das unter der Öffnung 31 der Kappe 30 endigt.
Für die Inbetriebsetzung der beschriebenen Einrichtung wird geschmolzenes Glas von gewünschter Art in die Kammer 26 des Troges 24 eingebracht und der Behälter 34 mit geschmolzenem, gefärbtem Glas beschickt, wobei selbstverständlich diese beiden Glasmassen durch (nicht gezeichnete) Brenner im geschmolzenem Zustand erhalten werden. Nach dem erwähnten Einbringen der Glasmassen wird der Schieber 32 angehoben, damit geschmolzenes Glas aus der Kammer 26 in das Abteil 27 gelangt, wobei die Standhöhe des Glasbades in letzterem durch die Einstellung des Schiebers geregelt werden kann.
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mässig kühlen Oberfläche die mit ihr in Berührung kommende Glasmasse leicht erstarren lässt. Durch die Austragsöffnung 17 und den Formmantel 18 hindurch wird sodann ein Fangstück niederbewegt bis es mit der oberhalb der Kappe 30 befindlichen Glasmasse in Berührung kommt.
Beim Anheben des Fangstückes wird Glasmasse an ihm haften bleiben und mit hochgezogen, wobei sie in die Ziehvorrichtung 22 gelangt, von der weiterhin das Ziehen fortlaufend bewerkstelligt wird. Durch Einblasen von Luft durch das Rohr 39 in die Öffnung 31 der Kappe 30 wird in dem aufwärts gezogenen Glasstrang
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Schieber 36 in die gewünschte Lage angehoben, so dass die gefärbte Glasmasse durch den Auslaufstutzen 35 in die im Ziehen befindliche Hauptglasmasse einfliesst.
Die Form dieser gefärbten Glasschicht wird bestimmt durch die Querschnittsform des Auslaufes 35 ; da auf Grund der Tiefenlage des letzteren in dem Glasbade das gefärbte Glas sehr nahe an der Bohrung des endgültigen Rohres angeordnet sein wird, ist es klar, dass die Lagerung des gefärbten Glases umso näher der Bohrung des Glasrohres erfolgen wird, je näher zur Kappe 30 das gefärbte Glas in die Kammer 27 ausfliesst. Da der Glasstrang nach oben abgezogen wird, ist er durch die Berührung mit dem unteren Rande des Formstückes 18 gezwungen, die gewünschte Querschnittsform anzunehmen.
Infolgedessen wird das fertige Glasrohr eine bestimmte Querschnittsform aufweisen, die Bohrung in richtiger Lage sich befinden und der Streifen gefärbten Glases wird eine bestimmte, durch die Form des Auslaufes 35 bedingte Gestalt zeigen. Überdies wird die Lagerung des Streifens gefärbten Glases in bezug auf die Bohrung des Rohres über die gesamte
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Derartige Glasrohre können in ununterbrochenem Arbeitsvorgang durch beliebig lange Zeit hergestellt werden, wenn in ausreichendem Masse Glas in den Trog 24 und in den Behälter 34 eingebracht wird, um in der Kammer 27 den notwendigen Vorrat an geschmolzenem Glas aufrechtzuerhalten.
An dem Glasrohr können auch mehrere Streifen gefärbten Glases vorgesehen werden, deren Anordnung durch die Lage der diesbezüglichen Ausläufe entsprechender Behälter 34 bestimmt wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Glasröhren oder-stäben, in die ein Streifen gefärbten Glases eingelegt ist, nach dem Patent Nr. 127938, dadurch gekennzeichnet, dass das gefärbte Glas unter der Oberfläche der Hauptmasse des Glasbades bis an die Stelle, an der die Bildung des Glasrohres od. dgl. beginnt, allseits umgrenzt gehalten wird.