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Die Erfindung bezieht sich auf einen Feuchtigkeitsregler mit Ausdehnungskörper, welcher es ermöglicht, die Feuchtigkeit in einem Raum dadurch konstant zu halten, dass bei Abweichen von dem gewünschten Feuchtigkeitsgrad eine Befeuchtungs-oder eine Trocknungseinrichtung zur Beeinflussung des Feuchtigkeitsgehaltes des Raumes in Tätigkeit gesetzt wird.
Gemäss der Erfindung wird durch den bei Feuchtigkeitsänderungen seine Länge ändernden Körper ein unter Luftabschluss liegender Kontakt zur Steuerung eines Stromkreises für die Betätigung der Befeuchtungs-oder Troeknungseinrichtung eingeschaltet. Der Ausdehnungskörper kann beispielsweise aus zwei vorzugsweise rohrförmigen Teilen bestehen, von denen der eine ständig zusätzlich befeuchtet wird. Statt dessen kann man aber auch als Ausdehnungskörper einen einzigen, langgestreckten, flachen Streifen, insbesondere aus Faserstoff, z. B. Papier, verwenden, der auf einem Vergleichskörper montiert ist.
Auf der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele dargestellt. Fig. 1 zeigt einen lotrechten Schnitt durch eine erste Ausführungsform der Erfindung, deren Schaltbild in Fig. 2 veranschaulicht ist.
In Fig. 3 ist in Ansicht, teilweise im Schnitt, eine zweite Ausführungsform der Erfindung dargestellt, die teilweise in Fig. 4 in Draufsicht veranschaulicht ist. Fig. 5 zeigt eine Abänderung der Ausführung nach Fig. 3.
Bei der Einrichtung nach Fig. 1 wird das auf seinen Feuchtigkeitsgehalt zu prüfende Mittel mittels eines Ventilators 3 angesaugt, der in einem Gehäuse 1 angeordnet und von einem Motor 2 angetrieben wird. In einem zylindrischen Teil 4 des Gehäuses 1 ist das Ausdehnungsthermometer 6 mittels eines Halteringes 5 in seiner Längsachse verstellbar gelagert. Das trockene Thermometerrohr 7 des Ausdehnungsthermometers ist von dem befeuchteten Rohr 9 durch ein Pertinaxrohr 8 zur Wärmeisolation getrennt.
Das trockene Rohr 7 ist vorn aus dem Gehäuse 1 herausgeführt und trägt eine Skala 10 ; es kann durch Drehung gegenüber der Lage des befeuchteten Rohres 9 in seiner Längsrichtung verschoben werden, vorzugsweise mittels einer Schraube von hoher Übersetzung. Gegenüber dem andern Ende des trockenen Rohres 7 ist ein um eine im Rohr 9 befestigte Achse 11 drehbarer Kniehebel 12 angeordnet, dessen einer Hebelarm auf dem Schalthebel 13 des Vakuumkontaktes 14 aufliegt. Der Vakuumkontakt 14 ist im Innern des Rohres 9 befestigt. Das Ausdehnungsthermometer 6 ist von einer Schutzkappe 15 umgeben. Die Öffnung 16 für den Gaseintritt befindet sich an einem Ende des trockenen Thermometerrohres, und Öffnungen für die Belüftung des feuchten Thermometers 9 sind bei 17 und 18 angedeutet.
Zur Befeuchtung des Rohres 9 ist über dieses ein Strumpf 19 gezogen, dessen eines Ende in den Wasserbehälter 20 am Boden des Gehäuses 1 eintaucht. Zwischen dem Ventilator3 und einem Schalter 21 ist ein Untersetzungsgetriebe 22 angebracht, das mit Hilfe einer Nockenscheibe 23 geöffnet bzw. geschlossen wird. In Fig. 2 ist der Stromkreis zur Betätigung der Befeuchtungseinrichtung, z. B. einer mittels Elektromagneten 24 verschliessbaren Düse 25 eines Wasserbehälters 26, dargestellt. 14 stellt den Vakuumkontakt und 21 den vom Ventilator betätigten Schalter (vgl. Fig. 1) dar.
Die Wirkungsweise des Reglers ist folgende :
Ein Teil des Gases, dessen Feuchtigkeit geregelt werden soll, wird vom Ventilator 3 durch die Ein- trittsöffnung 16, durch das Thermometerrohr 7 und dann, nach dem Durchtritt durch das Loch 17, an
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der Aussenfläche des Thermometerrohres 9 vorbeigesaugt. Die entstehende psychrometrische Differenz zwischen den beiden Rohren ergibt infolge deren Wärmeausdehnung eine Längendifferenz, wodurch der Vakuumkontakt 14 geschlossen wird. Die Temperaturdifferenz, d. h. der Feuchtigkeitsgehalt des Gases, bei dem der Vakuumkontakt 14 ansprechen soll, ist an der Skala 10 einstellbar. Ist auch der Kontakt 21 geschlossen, so wird die Sprühdüse 25 (vgl. Fig. 2) in Tätigkeit gesetzt.
Die Betätigung des Kontaktes 21 kann je nach der Grösse der Räume, deren Feuchtigkeitsgehalt geregelt werden soll, durch ein umsehalt- bares Untersetzungsgetriebe verändert werden.
Es kann durch eine ähnliche Anordnung auch bei grosser psychrometrischer Differenz der Vakuumkontakt geöffnet werden, wodurch beispielsweise eine Heizvorrichtung abgestellt wird. Die Folge davon ist, dass der relative Feuchtigkeitsgehalt, da die Temperatur nicht mehr zunimmt und eventuell fällt, bei gegebener konstanter Wasserzufuhr nicht mehr abnimmt, sondern gegebenenfalls wieder steigt.
Statt zweier Rohre kann man als feuchtigkeitsempfindliches Organ auch einen langgestreckten Streifen aus Faserstoff, z. B. Papier oder geschichtetem Pressmaterial, verwenden. Die Oberfläche eines solchen Streifens ist verhältnismässig gross, so dass er seine Länge bei Feuchtigkeitsändeiungen schnell ändert. Ein solches Steuerorgan ergibt zwar eine schleichende Bewegung, jedoch ermöglicht es bei Verwendung mit einem Vakuumschalter trotzdem eine augenblickliche Ein-und Ausschaltung des Regelstromkreises. Ausserdem fallen auch bei einem solchen Steuerorgan bei Anwendung eines Vakuumschalters trotz der schleichende Bewegung des Organs Einschaltpunkt und Ausschaltpunkt zusammen, so dass die Fehlergrenze denkbar gering ist.
Bei der Einrichtung nach den Fig. 3 und 4, in denen eine solche Ausführungsform der Erfindung dargestellt ist, ist an einem Schenkel eines U-förmig gebogenen Metall-oder Isolierteiles 31 eine Vakuumschaltpatrone 32 in einer Hülse 33 befestigt. Das Gehäuse der Patrone bildet in bekannter Weise ein in das Innere gestülptes Wellrohr 34, durch dessen innenliegendes Ende das stabförmige Betätigungsglied 35 eingeführt ist. Das Ende legt sich gegen eine federnd angeordnete Kontaktplatte 36, die das Bestreben hat, sich gegen das zweite Kontaktstück 37 des Schalters zu legen. Die Zuleitungen sind an die Klemmen 38 angeschlossen. Das aussenliegende freie Ende des Betätigungsstabes 35 ist mit dem streifenförmigen Steuerorgan 39 verbunden. Die Verbindung erfolgt unter Verwendung einer Anschlaggabel 40, zwischen deren Zinken sich der Stab 35 befindet.
Die Anschlaggabel ist in dem Lagerkörper 31 verschiebbar geführt, derart, dass ihre Bewegungen durch einen Anschlag 41 begrenzt sind. Der Streifen 39 besteht aus Papier od. dgl., z. B. geschichtetem Pressmaterial. Er kann z. B. eine Dicke von etwa 1/10 mm und eine Breite von etwa 1 cm haben. Mit der Anschlaggabel 40 ist der Streifen 39 durch eine gelenkig gelagerte Halteplatte 42 verbunden. Das entgegengesetzte Ende des Streifens 39 ist mit Hilfe einer ähnlichen Lagerplatte 42 an einem Lagerteil 43 befestigt, der in dem Körper 31 verschiebbar geführt und mit Hilfe einer Schraube 44 einstellbar ist. Fig. 4 zeigt eine Aufsicht auf einen Teil der Anordnung, die die Ausbildung der Halteplatten 42 erkennen lässt.
Die Platten sind durch eine Schraube 45 od. dgl. gelenkig mit dem Halter 43 (bzw. 40) verbunden, so dass sich der Streifen 39 auf gleichmässige Beanspruchung einstellen kann.
Mit der Stellschraube 44 kann ein Zeiger verbunden sein, der auf einer Skala die einzustellenden Feuchtigkeitsgrade angibt.
Das Betätigungsorgan 35 des Vakuumsehalters wird durch eine Blattfeder 46 in einer Lage gehalten, wo der Kontakt zwischen den Kontaktteilen 36 und 37 unterbrochen und das Steuerorgan 39 gespannt gehalten ist.
Verkleinert sich der Feuchtigkeitsgehalt der Luft, so zieht sich der Streifen 39 zusammen und bewegt dadurch das Betätigungsorgan 35 der Schaltpatrone entgegen der Kraft der Blattfeder 46 in eine solche Lage, wo der Kontakt zwischen 36 und 37 geschlossen ist. Der Vakuumschalter schaltet dadurch z. B. eine Alarmglocke oder eine Anzeigevorrichtung ein, oder er setzt eine Anlage in Tätigkeit, welche die Luft anfeuchtet, z. B. ein Gebläse, das einen angefeuchteten Luftstrom liefert.
Die Ansehlaggabel 40 mit dem Anschlag 41 schützt den Vakuumschalter vor Überbeanspruchung durch das sich zusammenziehende Steuerorgan 39. Um auch das Steuerorgan vor Beschädigungen zu schützen, kann man es an einem Ende an einem bei Überbeanspruchung nachgebenden Lager befestigen.
Eine derartige Anordnung ist durch Fig. 5 wiedergegeben. Der Halter 13 ist hier in einer Platte 47 geführt, die um einen Bolzen 48 schwenkbar gelagert ist, aber im allgemeinen durch eine Feder 49 gegen den
Schenkel des Gestelles 31 gedrückt wird. Die Feder 49 übt eine stärkere Federkraft aus als die Blattfeder 46. Infolgedessen tritt sie nur in Tätigkeit, nachdem der Anschlag 41 zur Anlage am Gestell 31 gekommen ist und eine für das Arbeiten des Feuehtigkeitsreglers nicht mehr notwendige Überbeanspruchung des Streifens 39 vorliegt.
Der Regler lässt sich auch so ausbilden, dass er nicht bei Verminderung, sondern bei Steigerung des Feuchtigkeitsgehaltes anspricht. Ferner ist es ohne weiteres möglich, mit Ruhestrom zu arbeiten, d. h. den Kontakt imVakuumsehalter im allgemeinen geschlossen zu halten und ihn durch das Ansprechen des Steuerorgans 39 offen zu lassen.
In manchen Fällen ist es vorteilhaft, die Vakuumpatrone 32 mit dem Streifen 39 gleichachsig anzuordnen. Auch das ist ohne Schwierigkeiten möglich, wenn man zwischen Vakuumschalter und Steuer-
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organ einen Winkelhebel anordnet, auf dessen einen Schenkel das Organ einwirkt und dessen andrer Schenkel das Betätigungsglied der Schaltpatrone beeinflusst.
Unter Umständen kann sich bei einem Regler nach der Erfindung der Einfluss von Temperatur- änderungen unerwünscht bemerkbar machen. Der Streifen 39 dehnt sich nämlich im allgemeinen nicht nur bei Steigerung der Feuchtigkeit, sondern auch bei Steigerung der Raumtemperatur aus, so dass sich Fehlanzeigen ergeben können. Falls man diese Fehler nicht durch eine zusätzliche selbsttätige Regelung der Raumtemperatur vermeiden will, kann man den Feuchtigkeitsregler gemäss der Erfindung auch so einrichten, dass er gegen Temperaturänderungen unempfindlich ist. Zu diesem Zweck wird die Basis der Vorrichtung, die bei dem dargestellten Beispiel durch das Gestell 31 selbst verkörpert ist, aus einem Material hergestellt, das das gleiche Wärmeausdehnungsvermögen hat wie das Steuerorgan. Man kann den Vergleichskörper z.
B. aus dem gleichen Material herstellen wie den Streifen 39 selbst, ihn aber durch einen Lacküberzug oder durch Imprägnieren vor dem Einfluss von Feuchtigkeit schützen. Dann spricht der Vergleiehsstreifen nur auf Temperatureinflüsse an und gleicht die in derselben Weise auch auf das Steuerorgan wirkenden Einflüsse aus.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Feuchtigkeitsregler mit Ausdehnungskörper, dadurch gekennzeichnet, dass ein bei Feuchtigkeit- änderungen seine Länge verändernder stab-oder streifenförmiger Körper einen unter Luftabschluss, vorzugsweise im Vakuum, angeordneten Kontakt steuert.