AT13556U1 - Rohrbelüftungsventil - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Rohrbelüftungsventil (10) zum Unterputzeinbau in Nass- und Trockenbauwänden, umfassend ein Gehäuse (20) mit einem Verbindungsstutzen (22) zum Ansetzen an ein Anschlussrohr (70) einer Abflussleitung und einer Gehäusezuluftöffnung (24), sowie weiterhin umfassend eine innerhalb des Gehäuses (20) angeordnete und mit dem Anschlussrohr (70) luftdicht verbindbare Ventildichtungseinheit (30) mit einer Ventilzuluftöffnung (34) sowie zumindest einem Dichtungsventil (31) und jeweils einem komplementären Dichtungsventilsitz (32), wobei das zumindest eine Dichtungsventil (31) bei einem Unterdruck im Anschlussrohr (70) selbsttätig öffenbar ist und bei einem Atmosphärendruck und/oder Überdruck im Anschlussrohr (70) dieses selbsttätig abschließt. In Einbaulage ist dabei eine Dichtungsebene (33) des im Dichtungsventilsitz (32) befindlichen, geschlossenen Dichtungsventils (31) im Wesentlichen senkrecht zu einer Ebene (25) der Gehäusezuluftöffnung (24) angeordnet.
Description
österreichisches Patentamt AT 13 556 Ul 2014-03-15
Beschreibung
ROHRBELÜFTUNGSVENTIL
[0001] Die Erfindung betrifft ein Rohrbelüftungsventil mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
[0002] Ein Rohrbelüfter dient zur Belüftung von Abwassersträngen in Gebäuden, um zu vermeiden, dass im Abwasserstrang Unterdrück entsteht, der die Funktion der Abwasserstränge einschränkt oder sogar außer Kraft setzt. Umgekehrt muss mit dem Rohrbelüfter verhindert werden, dass bei Umgebungs- oder Überdruck im Abwasserstrang Gerüche austreten, wozu der Rohrbelüfter als Ventil ausgebildet ist. Das Ventil ist dabei meist eine Gummimembran, welche im Strömungspfad liegt und bei Unterdrück hochgehoben wird und den Strömungspfad freigibt, sonst aber den Strömungspfad verschließt.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind unterschiedliche Ausführungen solcher Rohrbelüftungsventile bekannt. Beispielsweise sind vom deutschen Unternehmen Abu-plast Kunststoffbetriebe GmbH (www.abu.de) unter der Bezeichnung ventilair® Rohrbelüfterstationen am Markt erhältlich, die für den Nass- und Trockenbau geeignet sind. Zum wandbündigen Einbau werden vergleichsweise große Wandeinbaukästen benötigt, in deren Innerem ein Rohrbelüfter in absolut senkrechter Einbaulage befestigt wird. Jeder Wandeinbaukasten wird dazu mit einer Abdeckplatte mit integrierter Lüftungsöffnung verschlossen, wobei auf eine ausreichende Luftzufuhr des innenliegenden Rohrbelüfters zu achten ist. Im Falle eines Unterdrucks im zu belüftenden Rohrleitungssystem gelangt Zuluft daher seitlich von außen zur Abdeckplatte, wird im Bereich der Lüftungsöffnung umgelenkt und gelangt dann weiter in den Innenraum des Wandeinbaukastens und zum darin befestigten Rohrbelüfter. Nachteilig an dieser Ausführung sind zumindest die erforderliche Größe der Wandausnehmung zum Einbau des separaten Wandeinbaukastens sowie die zum Verschließen des Wandeinbaukastens notwendige Größe der Abdeckplatte. Ein diskreter, kleinflächiger Wandeinbau des Belüftungsventils ist in dieser Ausführung somit nicht möglich. Weiters sind in dieser Ausführung keinerlei Möglichkeiten zur Wartung von innenliegenden Bauteilen des Rohrbelüftungsventils vorgesehen.
[0004] Derzeit ist am Markt eine weitere Ausführung eines Rohrbelüfters beispielsweise unter dem Namen Ario® des italienischen Unternehmens Redi (www.redi.it) erhältlich. Bei diesem Rohrbelüfter wird eine Dichtungsscheibe des Ventils, welches quer zum Strömungspfad liegt und bei Unterdrück hochgehoben wird und den Strömungspfad freigibt, mittels einer Feder von innen gegen Öffnungen im Abdeckungsgehäuse gedrückt. Somit gelangt Zuluft durch den Rohrbelüfter erst dann in das zu belüftende Rohrleitungssystem, wenn darin ein entsprechend großer Unterdrück aufgebaut ist, welcher entgegen der Federkraft der Dichtungsscheibe wirkt. Aufgrund der federnd gelagerten Dichtungsscheibe des Ventils kann dieser Rohrbelüfter beispielsweise auch in waagrechter Position in einer Wand eingebaut werden. Die Dichtungsscheibe des Ventils ist dabei jeweils parallel zur in Einbaulage von außen sichtbaren Abdeckplatte des Abdeckungsgehäuses positioniert. Allerdings ist dazu jeweils eine genaue Justierung der Federkraft, mit der die Dichtungsscheibe in geschlossener Position des Ventils gehalten wird, erforderlich, was aufwendig ist. Wenn nämlich beispielsweise bei waagrechtem Einbau des Rohrbelüfters die auf die Dichtungsscheibe wirkende Federkraft nicht exakt justiert ist, wird entweder eine unzureichende Dichtwirkung erzielt und Abgase aus der Kanalisation gelangen dabei ins Innere von Wohnräumen, oder aber die Dichtungsscheibe sitzt zu fest auf den Zuluftöffnungen des Ventils, wodurch der Rohrbelüfter seine Funktion verliert und keine ausreichende Belüftung der Rohrleitungen erfolgt. Weiters ist bei dieser Ausführung von Nachteil, dass die Zuluft bei geöffnetem Ventil durch seitliche Lüftungsschlitze der Abdeckung ins Innere des Rohrbelüfters gelangt.
[0005] Es ist somit die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Rohrbelüftungsventil bereitzustellen, das die geschilderten Nachteile des Standes der Technik vermeidet.
[0006] Diese Aufgabe wird von einem Rohrbelüftungsventil gemäß dem Oberbegriff des An- 1 /12 österreichisches Patentamt AT 13 556 Ul 2014-03-15
Spruchs 1 mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teiles des Anspruchs 1 gelöst. Die Unteransprüche betreffen weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
[0007] Bei einem erfindungsgemäßen Rohrbelüftungsventil zum Unterputzeinbau in Nass- und Trockenbauwänden, umfassend ein Gehäuse mit einem Verbindungsstutzen zum Ansetzen an ein Anschlussrohr einer Abflussleitung und einer Gehäusezuluftöffnung, sowie weiterhin umfassend eine innerhalb des Gehäuses angeordnete und mit dem Anschlussrohr luftdicht verbindbare Ventildichtungseinheit mit einer Ventilzuluftöffnung sowie zumindest einem Dichtungsventil und jeweils einem komplementären Dichtungsventilsitz, wobei das zumindest eine Dichtungsventil bei einem Unterdrück im Anschlussrohr selbsttätig öffenbar ist und bei einem Atmosphärendruck und/oder Überdruck im Anschlussrohr dieses selbsttätig abschließt, ist in Einbaulage eine Dichtungsebene des im Dichtungsventilsitz befindlichen geschlossenen Dichtungsventils im Wesentlichen senkrecht zu einer Ebene der Gehäusezuluftöffnung angeordnet.
[0008] Bei einem erfindungsgemäßen Rohrbelüftungsventil ist von Vorteil, dass das zumindest eine Dichtungsventil innerhalb der Ventildichtungseinheit selbsttätig nur aufgrund der jeweiligen Druckverhältnisse innerhalb des Anschlussrohrs des Abwasser- bzw. Kanalsystems und somit ohne eine zusätzliche Federkraft bewegt wird. Das zumindest eine Dichtungsventil wird dabei bei Normaldruck durch die Schwerkraft selbsttätig gegen den Dichtungsventilsitz gedrückt und dichtet somit das Anschlussrohr im Normalbetrieb bzw. bei Überdruck im Abwasser- oder Kanalsystem luftdicht nach außen ab. Durch die Wahl der Dichtungsebene des Dichtungsventilsitzes bzw. des darin beweglich gelagerten Dichtungsventils im Wesentlichen senkrecht zur Ebene der Gehäusezuluftöffnung wird gewährleistet, dass das Rohrbelüftungsventil auch bei einer waagrechten Einbaulage in einer Wand bei einem Unterdrück im Anschlussrohr selbsttätig öffnet und bei einem Atmosphärendruck oder Überdruck im Anschlussrohr dieses selbsttätig abschließt. Die Ventildichtungseinheit ist somit besonders robust und in seiner Wartung und Instandhaltung äußerst kostengünstig.
[0009] Vorteilhaft ist bei einem Rohrbelüftungsventil gemäß der Erfindung die Ventildichtungseinheit in Einbaulage aus dem Gehäuse entnehmbar sowie in das Gehäuse wieder einsetzbar. Somit kann das Rohrbelüftungsventil in eingebauter Lage besonders einfach gereinigt und gewartet werden. Erforderlichenfalls kann eine Ventildichtungseinheit auch problemlos ausgetauscht werden, ohne dass dabei das Gehäuse des Rohrbelüftungsventils beschädigt wird oder ausgebaut werden muss.
[0010] Zweckmäßig ist bei einem Rohrbelüftungsventil die Ventildichtungseinheit in die Gehäusezuluftöffnung einsetzbar. In dieser besonders komfortablen Ausführung kann die Ventildichtungseinheit in die in Einbaulage von vorne zugängige Gehäusezuluftöffnung eingesetzt bzw. dieser erforderlichenfalls auch wieder entnommen werden.
[0011] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist bei einem Rohrbelüftungsventil in Einbaulage eine Ebene der Ventilzuluftöffnung parallel zur Ebene der Gehäusezuluftöffnung angeordnet. Die Ventilzuluftöffnung liegt hier vorteilhaft parallel zur Ebene der Gehäusezuluftöffnung. Somit wird einerseits eine besonders leichte Zugänglichkeit der Ventildichtungseinheit gewährleistet. Andererseits gelangt bei einem Unterdrück im Anschlussrohr Zuluft durch die Gehäusezuluftöffnung direkt und ohne Umlenkung zur parallel dahinter angeordneten Ventilzuluftöffnung, was einen weiteren Vorteil des erfindungsgemäßen Rohrbelüftungsventils darstellt.
[0012] Zweckmäßig liegt bei einem Rohrbelüftungsventil gemäß der Erfindung in Einbaulage die Ebene der Ventilzuluftöffnung in der Ebene der Gehäusezuluftöffnung. In dieser Ausführung liegen die Ventilzuluftöffnung und die Gehäusezuluftöffnung in einer gemeinsamen Ebene. Vorteilhaft wird damit das Einströmverhalten von Zuluft im Inneren des Gehäuses weiter verbessert und der Strömungspfad der Zuluft ohne Umlenkungen weiter verkürzt.
[0013] Vorteilhaft ist bei einem erfindungsgemäßen Rohrbelüftungsventil die Ventildichtungseinheit innerhalb des Gehäuses mit zumindest einem Befestigungselement reversibel befestigbar. In dieser Ausführung kann die Ventildichtungseinheit durch den Einsatz eines oder mehrere Befestigungselemente in ihrer Lage innerhalb des Gehäuses genau festgelegt werden. Als 2/12 österreichisches Patentamt AT13 556U1 2014-03-15
Befestigungselemente kommen beispielsweise einsteckbare oder einrastbare Fixierungsmittel in Frage, die in Ausnehmungen oder Vorsprüngen des Innenraums des Gehäuses befestigbar sind.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung ist bei einem Rohrbelüftungsventil, welches weiterhin einen Bauschutz umfasst, der Bauschutz im Wesentlichen senkrecht zur Ebene der Gehäusezuluftöffnung am Gehäuse reversibel befestigbar. Ein Bauschutz bietet zahlreiche Vorteile. Unter anderem wird durch den Bauschutz verhindert, dass während der Montage des Rohrbelüftungsventils Verunreinigungen in den Gehäuseinnenraum gelangen oder Einbauten im Gehäuseinneren beschädigt werden.
[0015] Zweckmäßig ist bei einem erfindungsgemäßen Rohrbelüftungsventil der Bauschutz an Fixierelementen am Gehäuse, insbesondere an einem Rand der Gehäusezuluftöffnung, fixierbar.
[0016] Von besonderem Vorteil ist bei einem Rohrbelüftungsventil gemäß der Erfindung ein Bauschutz in seiner Baulänge variabel ablängbar. In dieser Ausführungsvariante kann der Bauschutz als Verbindungskanal für die Zuluft verwendet werden. Das Gehäuse des Rohrbelüftungsventils wird bei Einsatz an einer Trockenbauwand beispielsweise an einer tragenden Mauerwand des Gebäudes befestigt. Eine Wandvorsatzplatte, welche üblicherweise durch eine zwischenliegende Isoliermittelschicht von der Mauerwand beabstandet ist, dient zur Befestigung einer Lüftungsabdeckung bzw. eines Abdeckungsdeckels. Die Distanz wischen der Sichtseite der Wandvorsatzplatte und der hinterhalb gelegenen tragenden Mauerwand kann durch den in seiner Baulänge variabel ablängbaren Bauschutz überbrückt werden.
[0017] Zweckmäßig ist bei einem erfindungsgemäßen Rohrbelüftungsventil weiters ein Wandabdeckungsdeckel vorgesehen, welcher zumindest einen Lüftungsschlitz aufweist, wobei der Wandabdeckungsdeckel am Gehäuse oder am Bauschutz reversibel befestigbar ist. Je nach Einbausituation ist es möglich, einen Wandabdeckungsdeckel wahlweise entweder direkt am Gehäuse des Rohrbelüftungsventils oder aber am variablen Bauschutz zu befestigen.
[0018] In einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist bei einem Rohrbelüftungsventil die Einströmrichtung von Zuluft innerhalb des zumindest einen Lüftungsschlitzes im Wesentlichen senkrecht zur Ebene der Gehäusezuluftöffnung orientiert. In dieser Ausführung gelangt bei Unterdrück im Abfluss- oder Kanalsystem Zuluft von außen durch die Lüftungsschlitze des Wandabdeckungsdeckels in das Innere des Rohrbelüftungsventils.
[0019] Zweckmäßig ist bei einem Rohrbelüftungsventil gemäß der Erfindung in Einbaulage zumindest ein umlaufendes Abdichtungselement zwischen der Gehäusezuluftöffnung und der Ventilzuluftöffnung angeordnet. In dieser Ausführung wird zumindest ein Abdichtungselement zwischen der Gehäusezuluftöffnung und der Ventilzuluftöffnung vorgesehen, um in Einbaulage bei einem geschlossenen Dichtungsventil einen flüssigkeits- und luftdichten Abschluss des Gehäuseinnenraums gegenüber der Ventilzuluftöffnung zu erzielen. Beispielsweise ist das zumindest eine umlaufende Abdichtungselement als wechselbarer O-Ring oder als ein Formelement aus Elastomerkunststoff hergestellt. Im Rahmen der Erfindung ist es ebenfalls möglich, mehrere Abdichtungselemente vorzusehen, um eine hermetische Dichtwirkung zwischen dem Gehäuse und der Ventildichtungseinheit im Bereich der Gehäusezuluftöffnung bzw. der Ventilzuluftöffnung zu erzielen. Zum Positionieren der umlaufenden Abdichtungselemente sind beispielsweise entsprechende Ausnehmungen oder Führungen am Gehäuse und/oder der Ventildichtungseinheit vorgesehen.
[0020] In einer Weiterbildung der Erfindung ist bei einem Rohrbelüftungsventil das Abdichtungselement mit dem Gehäuse, insbesondere mit einem Rand der Gehäusezuluftöffnung, und/oder mit der Ventildichtungseinheit, insbesondere mit einem Rand der Ventilzuluftöffnung, verbunden. In dieser Ausführung ist das Abdichtungselement direkt am Gehäuse und/oder der Ventildichtungseinheit beispielsweise durch Aufspritzen oder Kleben aufgebracht. Somit kann die Ventildichtungseinheit besonders komfortabel ausgetauscht werden, ohne dass auf die Lage eines separaten Abdichtungselements zu achten wäre. 3/12 österreichisches Patentamt AT 13 556 Ul 2014-03-15 [0021] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Erläuterung eines in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels. In den Zeichnungen zeigen: [0022] Fig. 1 in einer isometrischen Explosionsdarstellung schräg von oben ein erfindungsgemäßes Rohrbelüftungsventil zum Unterputzeinbau in Nass- und Trockenbauwänden, um an ein Anschlussrohr beispielsweise eines Abflusssystems angesetzt zu werden; [0023] Fig. [0024] Fig. in einer weiteren isometrischen Explosionsdarstellung schräg von vorne das in Fig. 1 dargestellte Rohrbelüftungsventil in teilweise bereits zusammengesetzter Lage; in einer isometrischen Darstellung schräg von vorne das in Fig. 2 dargestellte Rohrbelüftungsventil mit einem bereits montierten Bauschutz sowie einem separaten, noch nicht befestigten Abdeckungsdeckel; [0025] Fig. 4 in einer Detailansicht schräg von oben ein erfindungsgemäßes Rohrbelüftungs ventil in Einbaulage in einer Trockenbauwand mit einer Wandvorsatzplatte; [0026] Fig. 5 die in Fig. 4 dargestellte Detailansicht in einer Frontalansicht; [0027] Fig. 6 ein erfindungsgemäßes Rohrbelüftungsventil in Einbaulage in einer Schnittan sicht von der Seite entsprechend der in Fig. 5 eingezeichneten Schnittebene A-A.
[0028] Fig. 1 veranschaulicht ein erfindungsgemäßes Rohrbelüftungsventil 10 zum Unterputzeinbau in Nass- und Trockenbauwänden. Das Rohrbelüftungsventil 10 umfasst dabei ein Gehäuse 20 mit einem Innenraum 21 sowie einem Verbindungsstutzen 22, der in einer Längsachsenrichtung 23 an der Bildunterseite in den Gehäuseinnenraum 21 einmündet und zum Anschluss an ein Anschlussrohr des zu belüftenden Abfluss- oder Kanalrohrsystems dient. Weiters umfasst das Gehäuse 20, welches hier aus einem Hartkunststoff hergestellt ist, eine Gehäusezuluftöffnung 24, deren Rand in einer Ebene 25 liegt. Wie in Fig. 1 dargestellt, wird an der Bildoberseite das Gehäuse 20 durch einen Gehäusedeckel 26 verschlossen. Je nach Ausführung kann der Gehäusedeckel 26 vom Gehäuse 20 abgenommen werden oder auch mit dem Gehäuse 20 flüssigkeitsdicht sowie luftdicht beispielsweise durch Verschweißen verbunden sein. Fixierelemente 27 an der Außenseite des Gehäuses 20 dienen zum Befestigen weiterer Bauteile des Rohrbelüftungsventils 10.
[0029] An der der Gehäusezuluftöffnung 24 gegenüberliegenden Außenseite des Gehäuses 20 sind mehrere Befestigungslaschen 28 am Gehäuse 20 vorgesehen, welche zur Befestigung des Gehäuses 20 an einer nicht dargestellten Mauerfläche dienen. In Richtung einer Lotrechten 29 zur Ebene 25 der Gehäusezuluftöffnung 24 ist hier eine Ventildichtungseinheit 30 durch die Gehäusezuluftöffnung 24 hindurch in den Innenraum 21 des Gehäuses 20 von außen ersetzbar. Die Ventildichtungseinheit 30 umfasst ein Dichtungsventil 31, welches hier als Dichtungsmembran 31 ausgeführt ist. Das Dichtungsventil 31 bzw. die Dichtungsmembran 31 liegt in geschlossener Position in einem Dichtungsventilsitz 32, welcher in einer Dichtungsebene 33 des geschlossenen Dichtungsventils 31 angeordnet ist. Weiters umfasst die Ventildichtungseinheit 30 eine Ventilzuluftöffnung 34, deren Rand eine Ebene 35 der Ventilzuluftöffnung 34 bildet. In Fig. 1 ist innerhalb der Ventilzuluftöffnung 34 eine Entnahmehilfe 36 zu erkennen, welche beispielsweise wie hier in Form eines Steges oder alternativ in Form einer Rippe oder eines Bügels ausgeführt sein kann und das Entnehmen der eingebauten Ventildichtungseinheit 30 aus dem Gehäuse 20 erleichtert.
[0030] Weiters sind Positionierungsmittel 37 in Form von mehreren Rippen für das Dichtungsventil 31 zu erkennen, welche in Einbaulage des Rohrbelüftungsventils 10 wie ein seitlicher Begrenzungskorb dazu dienen, dass die Dichtungsmembran 31 in angehobener, geöffneter Position 38 nicht seitlich verrutschen kann und in abgesenkter, geschlossener Position 39 jeweils wieder mit dem Dichtungsventilsitz 32 fluchtend zu liegen kommt.
[0031] Außerdem sind in Fig. 1 zwei Befestigungselemente 40 zu erkennen, welche in einge- 4/12 österreichisches Patentamt AT 13 556 Ul 2014-03-15 bauter Lage die Ventildichtungseinheit 30 innerhalb des Gehäuses 20 so positionieren, dass die Ventilzuluftöffnung 34 innerhalb der Gehäusezuluftöffnung 24 zu liegen kommt. Um einen flüssigkeitsdichten sowie luftdichten Abschluss zwischen der Ventildichtungseinheit 30 und dem Gehäuse 20 im Bereich der Ventilzuluftöffnung 34 bzw. der Gehäusezuluftöffnung 24 zu gewährleisten, ist ein umlaufendes Abdichtungselement 41 in Form einer Gummidichtung vorgesehen.
[0032] Ein Bauschutz 50 dient während des Einbaus des Rohrbelüftungsventils 10 als Abdeckung der Gehäusezuluftöffnung 24. Der Bauschutz 50 ist beispielsweise ebenfalls aus Kunststoff hergestellt. Eine Baulänge 51 des Bauschutzes 50 kann je nach Bedarf variabel gekürzt bzw. abgelängt werden, wobei die vordere geschlossene Seite des Bauschutzes 50 beispielsweise mit einem scharfen Messer entlang der umlaufenden Seitenflächen abgetrennt wird. Die Seitenflächen weisen dazu beispielsweise Führungsrillen 54 auf, welche wie ein Lineal dazu dienen, den Bauschutz 50 möglichst gerade abzukürzen. An den Außenkanten des Bauschutzes 50 sind jeweils Profile, welche als Deckelaufnahmemittel 52 verwendet werden können, vorgesehen. An seiner in Fig. 1 rückwärtigen offenen Seite kann der Bauschutz 50 mittels mehrerer Bauschutzfixierelemente 53 an den Fixierelementen 27 des Gehäuses 20 lösbar befestigt werden.
[0033] Weiters ist ein Abdeckungsdeckel 60 mit einem umlaufenden Lüftungsschlitz 61 an seiner Vorderseite dargestellt. Vorteilhaft gelangt in Einbaulage bei einem Unterdrück im Anschlussrohr des Abflusssystems Zuluft in Einströmrichtung 62 direkt von außen im Wesentlichen in Richtung der Lotrechten 29 auf die Ebene 25 der Gehäusezuluftöffnung 24 durch den Abdeckungsdeckel 60 in das Innere der Ventildichtungseinheit 30. Deckelbefestigungsmittel 63 sind hier an den Ecken der in Einbaulage befindlichen Rückseite des Abdeckungsdeckels 60 angeordnet.
[0034] Weiters ist im unteren Teil von Fig. 1 ein Anschlussrohr 70 zum Ansetzen des Rohrbelüftungsventils 10 strichliert skizziert. Das Anschlussrohr 70 gehört nicht mehr zum erfindungsgemäßen Rohrbelüftungsventil 10, sondern ist Teil des zu belüftenden Abflussrohrsystems.
[0035] Fig. 2 zeigt in einer weiteren isometrischen Explosionsdarstellung schräg von vorne das in Fig. 1 dargestellte Rohrbelüftungsventil 10 in teilweise bereits zusammengesetzter Lage. So ist in Fig. 2 der Gehäusedeckel 26 bereits am Gehäuse 20 luft- und flüssigkeitsdicht befestigt. Weiters befindet sich das umlaufende Abdichtungselement 41 bereits in seiner Einbaulage in einer umlaufenden Nut an der Außenseite der Ventildichtungseinheit 30 am Rand der Ventilzuluftöffnung 34. Auch sind die beiden Befestigungselemente 40, welche in Ausnehmungen des Rands der Gehäusezuluftöffnung 24 eingerastet werden, bereits in Führungen am Rand der Ventilzuluftöffnung 34 angesteckt. Die Dichtungsmembran 31 befindet sich hier in geschlossener Position 39 am Dichtungsventilsitz 32 anliegend. Der Bauschutz 50 weist noch eine geschlossene Front auf und ist daher noch nicht in seiner Baulänge 51 abgelängt.
[0036] Fig. 3 veranschaulicht in einer isometrischen Darstellung schräg von vorne das in Fig. 2 dargestellte Rohrbelüftungsventil 10 mit einem bereits montierten Bauschutz 50 sowie einem separaten, noch nicht am Bauschutz 50 befestigten Abdeckungsdeckel 60. Der Bauschutz 50 ist hier bereits in seiner Baulänge 51 abgelängt und somit ist der Bauschutz 50 an seiner Frontseite bereits geöffnet. Der Bauschutz 50 dient nunmehr als Verlängerungskanal und Verbindung des innerhalb einer Wand befestigten Gehäuses 20 mit der bündig mit einer Wandfläche abschließenden Ebene des Abdeckungsdeckels 60. Somit können durch individuelles Ablängen 51 des Bauschutzes 50 unterschiedliche Einbaudistanzen ausgeglichen werden und das Rohrbelüftungsventil 10 kann besonders flexibel zum Unterputzeinbau sowohl in Nass-, als auch in Trockenbauwänden verwendet werden. Der Abdeckungsdeckel 60 wird in Fig. 3 in seitlich verschwenkter Lage mit seiner Rückseite im Bildvordergrund gezeigt. An den rückseitigen Ecken des Abdeckungsdeckels 60 sind jeweils die Deckelbefestigungsmittel 63 dargestellt, welche zum Anstecken in den Deckelaufnahmemittel 52 des Bauschutzes 50 vorgesehen sind. Der Bauschutz 50 weist wiederum an seinen Außenseiten mehrere parallele Führungsrillen 54 auf, welche wie ein Raster dazu dienen, eine Führungshilfe zum möglichst geraden Ablängen 5/12 österreichisches Patentamt AT 13 556 Ul 2014-03-15 auf die jeweils benötigte individuelle Baulänge 51 zu bieten.
[0037] Fig. 4 zeigt in einer Detailansicht schräg von oben ein erfindungsgemäßes Rohrbelüftungsventil 10 in Einbaulage an einer Trockenbauwand 80 mit einer Wandvorsatzplatte 81. Dazu ist das Gehäuse 20 mittels der Befestigungslaschen 28 an einer Wand 80 befestigt. Die von der Wand 80 beabstandete Wandvorsatzplatte 81 weist eine Ausnehmung zum Einsetzen des Abdeckungsdeckels 60 auf. Zuluft gelangt in Einströmrichtung 62 im Wesentlichen senkrecht zur Ebene des Abdeckungsdeckels 60 in den umlaufenden Lüftungsschlitz 61 und von dort durch den Lüftungsschlitz 61 hindurch zur Ventildichtungseinheit 30 innerhalb des Gehäuses 20.
[0038] Fig. 5 stellt die in Fig. 4 gezeigte Detailansicht eines erfindungsgemäßen Rohrbelüftungsventils 10 in Einbaulage in einer Frontalansicht dar.
[0039] Fig. 6 zeigt ein erfindungsgemäßes Rohrbelüftungsventil 10 in Einbaulage in einer Schnittansicht von der Seite entsprechend der in Fig. 5 eingezeichneten Schnittebene A-A. Das Rohrbelüftungsventil 10 befindet sich zwischen der rückwärtigen Wand 80 und der Wandvorsatzplatte 81. Es ist hier deutlich zu erkennen, dass in Einbaulage die Dichtungsebene 33 des im Dichtungsventilsitz 32 befindlichen geschlossenen Dichtungsventils 31 im Wesentlichen senkrecht zur Ebene 25 der Gehäusezuluftöffnung 24 angeordnet ist. Die Ventildichtungseinheit 30 ist in Einbaulage aus dem Gehäuse 20 entnehmbar 36 sowie wieder einsetzbar. Weiters ist beim dargestellten Rohrbelüftungsventil 10 die Ventildichtungseinheit 30 in die Gehäusezuluftöffnung 24 einsetzbar. 6/12 österreichisches Patentamt AT 13 556 Ul 2014-03-15 LISTE DER POSITIONSZEICHEN: 10 Rohrbelüftungsventil 20 Gehäuse 21 Innenraum des Gehäuses 22 Verbindungsstutzen 23 Längsachse des Verbindungsstutzen 24 Gehäusezuluftöffnung 25 Ebene der Gehäusezuluftöffnung 26 Gehäusedeckel 27 Fixierelement am Gehäuse 28 Befestigungslasche am Gehäuse 29 Lotrechte zur Ebene der Gehäusezuluftöffnung 30 Ventildichtungseinheit 31 Dichtungsventil bzw. Dichtungsmembran 32 Dichtungsventilsitz 33 Dichtungsebene des geschlossenen Dichtungsventils 34 Ventilzuluftöffnung 35 Ebene der Ventilzuluftöffnung 36 Entnahmehilfe 37 Positionierungsmittel für das Dichtungsventil 38 geöffnete Position des Dichtungsventils 39 geschlossene Position des Dichtungsventils 40 Befestigungselement 41 Abdichtungselement 50 Bauschutz 51 Baulänge des Bauschutzes 52 Deckelaufnahmemittel 53 Bauschutzfixierelement 54 Führungsrille 60 Abdeckungsdeckel 61 Lüftungsschlitz 62 Einströmrichtung von Zuluft (Pfeil) 63 Deckelbefestigungsmittel 70 Anschlussrohr 80 Wand 81 Wandvorsatzplatte 7/12
Claims (13)
- österreichisches Patentamt AT 13 556 Ul 2014-03-15 Ansprüche 1. Rohrbelüftungsventil (10) zum Unterputzeinbau in Nass- und Trockenbauwänden, umfassend ein Gehäuse (20) mit einem Verbindungsstutzen (22) zum Ansetzen an ein Anschlussrohr (70) einer Abflussleitung und einer Gehäusezuluftöffnung (24), sowie weiterhin umfassend eine innerhalb des Gehäuses (20) angeordnete und mit dem Anschlussrohr (70) luftdicht verbindbare Ventildichtungseinheit (30) mit einer Ventilzuluftöffnung (34) sowie zumindest einem Dichtungsventil (31) und jeweils einem komplementären Dichtungsventilsitz (32), wobei das zumindest eine Dichtungsventil (31) bei einem Unterdrück im Anschlussrohr (70) selbsttätig sowie reversibel öffenbar ist und bei einem Atmosphärendruck und/oder Überdruck im Anschlussrohr (70) dieses selbsttätig abschließt, dadurch gekennzeichnet, dass in Einbaulage eine Dichtungsebene (33) des im Dichtungsventilsitz (32) befindlichen geschlossenen Dichtungsventils (31) im Wesentlichen senkrecht zu einer Ebene (25) der Gehäusezuluftöffnung (24) angeordnet ist.
- 2. Rohrbelüftungsventil (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventildichtungseinheit (30) in Einbaulage aus dem Gehäuse (20) entnehmbar (36) sowie wieder einsetzbar ist.
- 3. Rohrbelüftungsventil (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventildichtungseinheit (30) in die Gehäusezuluftöffnung (24) einsetzbar ist.
- 4. Rohrbelüftungsventil (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, dass in Einbaulage eine Ebene (35) der Ventilzuluftöffnung (34) parallel zur Ebene (25) der Gehäusezuluftöffnung (24) angeordnet ist.
- 5. Rohrbelüftungsventil (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in Einbaulage die Ebene (35) der Ventilzuluftöffnung (34) in der Ebene (25) der Gehäusezuluftöffnung (24) liegt.
- 6. Rohrbelüftungsventil (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventildichtungseinheit (30) innerhalb des Gehäuses (20) mit zumindest einem Befestigungselement (40) reversibel befestigbar ist.
- 7. Rohrbelüftungsventil (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, weiterhin umfassend einen Bauschutz (50), welcher im Wesentlichen senkrecht (29) zur Ebene (25) der Gehäusezuluftöffnung (24) am Gehäuse (20) reversibel befestigbar ist.
- 8. Rohrbelüftungsventil (10) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Bauschutz (50) an Fixierelementen (27) am Gehäuse (20), insbesondere an einem Rand der Gehäusezuluftöffnung (24), fixierbar ist.
- 9. Rohrbelüftungsventil (10) nach Anspruch 7 oder 8, gekennzeichnet durch einen in seiner Baulänge (51) variabel ablängbaren Bauschutz (50).
- 10. Rohrbelüftungsventil (10) nach einem der vorigen Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Wandabdeckungsdeckel (60), welcher zumindest einen Lüftungsschlitz (61) aufweist, wobei der Wandabdeckungsdeckel (60) am Gehäuse (20) oder am Bauschutz (50) reversibel befestigbar ist.
- 11. Rohrbelüftungsventil (10) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Ein-strömrichtung (62) von Zuluft innerhalb des zumindest einen Lüftungsschlitzes (61) im Wesentlichen senkrecht (29) zur Ebene (25) der Gehäusezuluftöffnung (24) orientiert ist.
- 12. Rohrbelüftungsventil (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass in Einbaulage zumindest ein umlaufendes Abdichtungselement (41) zwischen der Gehäusezuluftöffnung (24) und der Ventilzuluftöffnung (34) angeordnet ist. 8/12 österreichisches Patentamt AT 13 556 Ul 2014-03-15
- 13. Rohrbelüftungsventil (10) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Abdichtungselement (41) mit dem Gehäuse (20), insbesondere mit einem Rand der Gehäusezuluftöffnung (24), und/oder mit der Ventildichtungseinheit (30), insbesondere mit einem Rand der Ventilzuluftöffnung (34), verbunden ist. Hierzu 3 Blatt Zeichnungen 9/12
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