<Desc/Clms Page number 1>
EMI1.1
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Aluminium Magnesium-Legierungen von hoher Korrosionsbeständigkeit.
EMI1.2
Während diese Legierungen in bezug auf Festigkeit den zahlreichen Ansprüchen genügen und sogar vergüteten Aluminiumlegierungen in dieser Beziehung ebenbürtig waren, wurde schon bald auf die schlechte Korrosionsbeständigkeit dieser Legierungen als einen schweren Mangel hingewiesen. Die Auffassung, dass die Legierungen aus diesem Grunde für technische Zwecke völlig ungeeignet seien, findet sich in zahlreichen literarischen Hinweisen bis in die neueste Zeit vertreten.
Da aber die guten mechanischen Eigenschaften der Legierungen stets einen Anreiz zu ihrer technischen Verwertung darstellten, hat man auf mannigfache Weise versucht, ihre Korrosionsbeständigkeit durch Zusätze, die passivierend wirken sollten, wie Antimon, Kadmium usw., zu heben. In der Annahme, dass das beim normalen Vergiessen der Legierungen sich bildende heterogene Gefiige ebenfalls eine Ursache der schlechten Korrosionsbeständigkeit sei, hat man auch versucht, durch Ausglühen der Legierungen ihre Widerstandsfähigkeit gegen korrodierende Einflüsse zu erhöhen.
Es wurde nun erkannt, dass das schlechte Korrosionsverhalten der Aluminium-MagnesiumLegierungen mit überwiegendem Aluminiumgehalt bei Gehalten von mehr als etwa 3% Magnesium in ausschlaggebender Weise durch die Anwesenheit von gewissen bei der Herstellung der Legierung auftretenden Verunreinigungen bedingt ist. Während nämlich geschmolzenes Aluminium mit den Bestandteilen der Atmosphäre verhältnismässig wenig reagiert, ist dies bei geschmolzenem Magnesium in erheblichem Masse der Fall. Es bilden sich dabei Oxyde und Nitride des Magnesiums, die mit in die Legierung gelangen und ihre Korrosionsbeständigkeit wesentlich herabsetzen.
Ein weiterer Grund zur Verunreinigung ist darin zu erblicken, dass bis vor wenigen Jahren eine Gewähr für völlige Chloridfreiheit des auf dem Markte befindlichen Magnesiums nicht übernommen werden konnte. Wird aber chloridhaltiges Magnesium für die Legierung mit Aluminium verwendet, so gelangt auch diese im Magnesium, wenn auch nur spurenweise, ausserordentlich fein verteilte Verunreinigung in die Legierung und bildet Angriffsstellen für die korrodierenden Medien. Aus diesem Grunde hat man auch vor der Verwendung
EMI1.3
übrigen ist auch die Verwendung von Salzschmelzen bei der Herstellung von Legierungen des Aluminiums nicht üblich.
Auf Grund dieser überraschenden Erkenntnis wurde gefunden, dass man das Legieren des Magnesiums mit Aluminium unter solchen Bedingungen vorzunehmen hat, die eine restlose Entfernung etwa vorhandener nicht metallischer Verunreinigungen der beiden Metalle sowie die Verhütung der Neubildung solcher Verunreinigungen beim Legierungsprozess gewährleisten.
Es zeigt sich nun, dass die bisher nur für die Reinigung und das rmschmelzen von Leiehtmetallen und ihren Legierungen empfohlenen Verfahren, die den Gegenstand des Patentes 360818 und der Zusatzpatente 403802 und 479481 bilden, wenn sie bei der Herstellung von Aluminium-Magnesium-Legierungen zur Anwendung gebracht werden, Legierungen liefern, die auch den höchsten Anforderungen an eine korrosionsbeständige Aluminium-
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
dass Aluminium mit Magnesium oder mit einer in beliebiger Weise erhaltenen Aluminium-MagnesiumVorlegierung in Gegenwart von Salzschmelzen gemäss einem der Verfahren der obengenannten Patente verschmolzen werden.
Nach Eintritt der völligen Schmelzung wird die Legierung, gegebenenfalls unter Zugabe weiterer Mengen Schutzmittel sowie bei etwas erhöhter Temperatur, kräftig umgerührt und der Gehalt an Schutzmittel dabei, soweit erforderlich, laufend ergänzt. Zweckmässig wird schliesslich eine dünne Schicht des Schutzmittels auf die Oberfläche des Tiegelinhaltes aufgetragen und die Schmelze gegebenenfalls überhitzt. Man lässt dann abkühlen, schiebt die Schutzdecke beiseite und vergisst die Legierung.
Bei dieser Arbeitsweise findet auch eine verlustlos Aufnahme des zugesetzten Magnesiums statt,
EMI2.2
unreinigungen, je nach dem Magnesiumgehalt mehr oder weniger leicht verwalzen, versehmieden, verpressen oder auch für Formgusszwecke verwenden, vorausgesetzt, dass bei dem in letzerem Falle erforderlichen Umsehmelzen Bedacht darauf genommen wird, die Neubildung von nicht metallischen Verunreinigungen durch an sich bekannte Massnahmen zu unterbinden.
Überraschenderweise sind die gemäss Erfindung hergestellten Legierungen nach der Kaltverformung nicht unbeständiger als die Legierungen im geglühten Zustande.
Den Legierungen können im Verlauf des Verfahrens weitere Fremdmetalle, wie z. B. Mangan zur Erhöhung der Festigkeit, zugesetzt werden, sei es als Metall oder in Form einer durch die Metallschmelze reduzierbaren Verbindung.
Die Prüfung von walzharten Walzblechen von l mm Stärke aus einer auf die beschriebene Weise hergestellten Legierung der Zusammensetzung 6, 5% Magnesium, 0, 3-0, 5% Mangan, Rest Aluminium, auf mechanische Eigenschaften und Korrosionsbeständigkeit sowie auf den Einfluss einer langandauernden Einwirkung korrodierender Mittel auf die Festigkeitseigenschaften ergab folgendes :
Die Zerreissfestigkeit in Höhe von 42 kg pro mm2 blieb auch nach 100 tägiger Einwirkung einer 3% igen Kochsalzlosung bei Zimmertemperatur praktisch völlig unverändert. Auch die Dehnung in Höhe von 11% zeigte keinerlei Rückgang ; ebenso liess das Äussere der Bleche nach dieser Zeit keine Ver- änderung erkennen.
Das kristalline Gefüge der Bleche wurde im Querschliff untersucht und erwies sich am Ende der 100 tägigen Probe als vollkommen einwandfrei.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von hoehkorrosionsbeständigen Legierungen des Aluminiums mit bis zu etwa 50% Magnesium, dadurch gekennzeichnet, dass das Einlegieren des Magnesiums in Gegenwart von wasserfreiem Chlormagnesium bzw. von Salzgemisehen, die neben wasserfreiem Chlormagnesium Verdickungsmittel, wie Oxyde oder Fluoride, enthalten, vorgenommen wird, wobei gegebenenfalls nach erfolgtem Einlegieren ein weiterer Zusatz des Salzgemisphes auf die Oberfläche der Metallschmelze und eine Überhitzung der letzteren vorgenommen wird.