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Verfahren, um das Abdrucken und das Verwisehen der Druckschrift von frisch bedrucktem Papier zu verhindern.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, um das Abdrucken und Verwischen der Druckfarbe frisch bedruckter Papierbahnen in Druckpressen unter Verwendung von ozonhaltiger Luft zu verhindern.
Bei den bekannten Verfahren wird die Papierbahn mit einer mit Ozon vermischten Luft behandelt bzw. getrocknet. Um die Druckwaren zu oxydieren und zu verharzen, wird dabei das Ozon in heissem Zustande aufgetragen, wodurch die Trocknungszeit vermindert wird. Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, dass die Wirkung des Ozons bekanntlich nur in gekühltem Zustande gross ist. Ferner befinden sich die Druckfarben bei gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur, wenn sie mit dem heissen Ozon in Berührung kommen, in einem Zustande, welcher mehr oder weniger zähe ist und sich dem festen Zustande nähert. Ozon und überhaupt Gase
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möglichst weit entfernt sind.
Von diesen Zuständen kommt als ein Druckverfahren lediglich ein geschmolzener oder teilweise geschmolzener Zustand in Betracht und dieser halbgeschmolzene Zustand wird gemäss der Erfindung dadurch erreicht, dass man die Druckbahn vor der Behandlung mit ozonhaltiger Luft mit heisser Luft behandelt. Dabei ist die ozonhaltige Luft gekühlt. Eine Beschleunigung des Trocknungsprozesses wird durch Vibration der Papierbahn bewirkt. Nach dem Abschneiden in beiderseits bedruckten Bogen wird die getrocknete Papierbahn mit Wasser mit oder ohne Zugabe von Ozon bestäubt, wodurch der bedruckte Papierbogen den nötigen Feuchtigkeitsgehalt erhält.
In der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens dargestellt, u. zw. zeigen Fig. 1 eine schematische Ansicht der Vorrichtung und Fig. 2 einen Querschnitt nach der Linie 2-2 der Fig. 1.
Die Papierbahn 1 läuft zwischen den Andrückzylindern. 2 und dem Druckzylinder 3 hindurch, durch welchen die untere Seite der Papierbahn bedruckt wird, während die obere Seite der Papierbahn durch die darüberliegenden Andrückzylinder und Druckzylinder 5 bedruckt wird. Die Papierbahn wird später in Bogen 6 zerschnitten, welche in einen Behälter 7 fallen. Nach dem Verlassen der Andrückzylinder 2 und des Druckzylinders 3 läuft die Papierbahn oder das Papierband über eine Führungsrolle 8 und dann um den Druckzylinder 5 herum, welcher die andere Fläche des Papierbandes bedruckt.
Der mit a bezeichnete Teil der Papierbahn wird einem heissen Luftstrom ausgesetzt und zu diesem Zweck wird die Papierbahn zwischen im Abstand voneinander befindlichen Vorhängen 9-9 hindurchgeführt, die wie Fenstervorhänge auf unter Federspannung stehenden Rollen aufrollbar sind.
Solche Vorhänge ermöglichen leichte Zugänglichkeit zu den verschiedensten Teilen der Papierbahn. In gestrichelten punktierten Linien sind eine heisse Luftquelle und die Zuführungsleitungen angedeutet. Die Blas- und Heizvorrichtung 10 schickt heisse Luft in Pfeilrichtung durch die Leitung 11 zu den Auslassdüsen 12. Ausserdem wird durch das Gebläse 10 Luft durch die Leitungen 13, 14 angesaugt. Zweimal soviel Luft kann durch die Röhren 13 und 14
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angesaugt werden. als durch die Düsen 12 herausgeblasen wird. Ein Eutlüt'tungsrohr a mit einer Klappe ist an die Leitung 13 angeschlossen, um die Luftzirkulation regeln zu können.
Der Teil a der Papierbahn wird ungefähr auf 1500 C. erhitzt und die Feuchtigkeit dadurch entfernt. Der nächste Teil b der Papierbahn läuft ebenfalls zwischen im Abstand voneinander befindlichen Vorhängen hindurch und wird der Wirkung eines kalten Luftstromes ausgesetzt, der Ozon enthält. Zur Erzeugung dieses Luftstromes ist ein Gebläse 16 vorgesehen. das Luft mit Ozon durch die Leitung 17 schickt, von wo es durch die Düsen J ! 8 in den durch die Vorhänge 9 abgeschlossenen Teil gelangt und dann durch die Auslässe 19 in das Rohr 20
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rohr. 21 mit Klappen für die Regelung der Luftzufuhr ausgerüstet.
Die durch die Driven/8 zugeführte Luftmenge kann halb so gross sein als die durch den Auslass 19 abgesaugte Luft-
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Drucken dadurch nicht beeinträchtigt wird. Das den zweiten Druckzyhnder. t verlassende Papierband e wird beiderseitig wieder einem heissen Luftstrom ausgesetzt, der entgegen der Bewegungsrichtung der Papierbahn an dieser vorbeistreicht. Die Luft wird durch die vorher
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einem feinen Sprühregen von Wasser mit oder ohne Ozon ausgesetzt. Zu diesem Zweck sind Düsen 22 vorgesehen. Auf diese Weise erhalten die Papierbogen ihren früheren, normalen Feuchtigkeitsgehalt und bei Verwendung von Ozon wird die schliessliche Behandlung der Tinte erleichtert.
In den ersten beiden Verfahrensschritten wird die Tinte zuerst unter Wärme polymerisiert und im zweiten Verfallrensschritt hauptsächlich unter Kälte oxydiert. Den nötigen Feuchtigkeitsgrad erhält das Papier schliesslich, um es für die erforderlichen Arbeiten. wie Binden, Falten usw., verarbeitbar zu machen. Im ersten Verlalrrensschritt werden die Poren des Papierhandes durch Erwärmung geöffnet, was weiterhin das Absorbieren der Tinte durch das Papier erleichtert und damit das Festwerden der Tinte beschleunigt.
Wie bereits erwähnt, wird die Erhitzung zweckmässig durch einen heissen Luftstrom herbeigeführt. welcher die Oszillation der in der Tinte enthaltenen Ölmoleküle beschleunigt und damit die Polymerisation, d. h. den schnellen Ausbau von Multimolekülgruppen, was das Festwerden der Tinte beschleunigt. Da die Erwärmung in Gegenwart von Sauerstoff stattfindet, wird die Oxydation der Ölmoleküle beschleunigt, so dass die Oberflächenschicht der Tinte schnell fest wird und nicht leicht verwischt werden kann, jedenfalls die beim Drucken auftretenden Beanspruchungen aushält.
Da die Luftströme in Berührung mit der Gesamtfläche der Papierbahn stehen, wird eine schnelle Vibrationswirkung erzeugt, was die Berührung der Tintenoberfläehe mit Sauerstoff und damit die Oxydation der Oberflächenmoleküle beschleunigt.
Da die Vibration der Papierbahn und die unmittelbare Erwärmung und Zuführung von Sauerstoff zu gleicher Zeit auftritt, wird die Zeit, in welcher die Polymerisation und Oydation vor sich geht, wesentlich reduziert, was bei Schnelldruckpressen von grosser Bedeutung ist.
Im zweiten Verfahrenssehritt wird die bereits behandelte Tinte einem mit Ozon geladenen kalten Luftstrom ausgesetzt. Diese Wirkung vervollständigt die schnelle Oxydation des Öles in der Tinte und bringt eine Oberflächenhärtung der Tinte hervor, was deren Widerstand gegen Verzerrung oder Verwischen erhöht und einen sauberen Druck sichert und Abklatschen verhindert. Da Ozon Oxygen in sehr aktivem Zustand ist, wird die Oxydationswirkung beträchtlich erhöht und durch die Kühlwirkung wird eine zähe Tintenoherfläche gebildet.
Bekannter Weise sind Leinöl und Chinaholzül die hauptsächlich in Drucktinten vorhandenen Öle und diese Öle enthalten Kohlenstoffelemente, deren Moleküle die Eigenschaft haben, sich chemisch zu vereinigen, wobei Molekülgruppen von festen Eigenschaften gebildet werden, die das Festwerden der Tinten herbeiführen. Es sei nochmals darauf hingewiesen, dass die frisch gedruckte Tinte in zwei Verfahrensschritten entweder getrennt oder zusammen behandelt wird, die Polymerisation und Oxydation bewirken. Erstere bewirkt eine gleichmässige Behandlung der Tinte und letztere eine Oberflächenbehandlung und bewirkt mit der ersteren zusammen das gewünschte Festwerden der Tinte und eine Oberflächenbeschaffenheit. welche den beim Drucken vorkommenden Beanspruchungen genügenden Widerstand entgegensetzt.
Beide Wirkungen, Polymerisation und Oxydation, werden durch das Vibrieren der Papierbahn beschleunigt, was bei Schnelldruckpressen von Wichtigkeit ist. Schliesslich werden die abgeschnittenen Bogen einem Sprühregen von Wasser mit oder ohne Ozon ausgesetzt, um die weitere Bearbeitung der Bogen zu erleichtern. Das Verfahren nutzt also in erster Linie die
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