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Verfahren zur Beobachtung von physiologischen Sehwingungsvorgängen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beobachtung von physiologischen körperlichen Schwingungsvorgängen am Lebewesen (Menschen, Tieren und Pflanzen) und besteht darin, dass man das schwingende Organ (z. B. die Haut) mechanisch auf einen Kondensator wirken lässt, welcher in einen Indikator, z. B. in einen elektrischen Schwingungskreis geschaltet ist, so dass die Schwingungen des Organs wahrnehmbar gemacht werden können.
Das Verfahren dient in erster Linie dazu, die Schwingungen an der Oberfläche des menschlichen Körpers zu untersuchen, um abnorme Veränderungen festzustellen, aber auch um den physiologischen Mechanismus des gesunden Organismus wissenschaftlich zu untersuchen. Es ist vor allem daran gedacht, rhythmische Schwingungen der Haut, soweit sie durch mechanische Bewegungen der Hautgefässe bedingt sind oder sofern die Haut durch mögliche Aktionsströme der Hautgefässe rhythmische, mittels des Kondensators fassbare Veränderungen erfährt, zu untersuchen. Das neue Verfahrensinstrument erweist sich auch in der Praxis des Arztes ganz besonders wertvoll, z. B. zur Untersuchung des Herzens und der peripheren Gefässe.
Der Hauptwert der Erfindung liegt darin, dass man die untersuchte Körperstelle praktisch nicht belasten muss und diese keine Dämpfung der natürlichen Schwingungen erfährt.
Auf der Zeichnung ist eine Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens in einer beispielsweisen Ausführung in Fig. 1 im Längsschnitt dargestellt. Fig. 2 zeigt einen gleichartigen Schnitt durch eine zweite Ausführungsform (Kondensatordose mit verstellbarem Belag), Fig. 3 zeigt die schwingende Haut in verschiedenen Lagen.
Auf die zu untersuchende Körperstelle 1 wird eine Metallfolie, zweckmässig Goldfolie 2, aufgelegt. Die Membrane wird vorteilhaft, um unbeabsichtigte Verschiebungen zu vermeiden, aufgeklebt, z. B. mit Eiweiss. Die zarte und praktisch gewichtslose Folie beeinflusst die Schwingungvorgänge der Haut nicht, und macht somit alle Hautschwingungen vollkommen unverzerrt, ohne Phasenverschiebungen oder Änderungen des Rhythmus mit. Die Metallfolie wird als der eine Belag eines Kondensators benützt, dessen zweiter Belag in einer auf die Haut aufsetzbaren Dose untergebracht ist, deren Decke 4 metallisch ist und deren innerer Belag durch eine Isoliermasse gebildet wird. Der Isolierbelag 5 hat die Aufgabe, die leitende Berührung der Beläge 4 und 2 zu verhindern.
Man kann zu demselben Zweck die Folie 2 an der Aussenfläche mit einem isolierenden Anstrich versehen. z. B. mit Lack oder Email, so dass die isolierende Schichte 5 der Dose überflüssig wird. Selbstverständlich muss der Überzug so zart sein, dass sich die erhöhte Trägheit praktisch nicht bemerkbar macht. Die Metallschichten 2 und 4 bilden einen Kondensator, dessen Kapazität mit den Schwingungen der Membrane 2 schwankt.
In Fig. 3 ist ersichtlich, wie sich die Schwingungen vollziehen.
Der nichtleitende Belag 5 der Dose bildet am Rand einen Wulst oder Füsse 3 zum Aufsetzen auf den Körper. Von grosser Bedeutung ist, dass der Durchmesser der Dose solche Grösse besitzt, dass sie mit dem Wulst bzw. den Füssen auf nicht schwingende Körperteile
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zu vermeiden.
Aus Fig. 2 ist ersichtlich, wie der Belag 4 des Kondensators in verschiedene Entfernung von der Metallfolie einstellbar ist. Ein Mikrometerradchen , das auf einer Skala 7 spielt, zeigt
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genau die Entfernung der beiden Beläge an, um bei Kontrollen, z. B. bei demselben Patienten wieder dieselben Voraussetzungen zur Beobachtung herstellen zu können, indem man auf die gleiche Belagsentfernung einstellt.
Der Belag 2 ist z. B. mit einer um den Körper gelegten Gurte 11 aus Metall an dem einen Pol 12, der metallische Teil 4 der Dose an den andern Pol 8 eines Indikators angeschlossen. Der Indikator kann aus einer beliebigen bekannten Verstärkerschaltung bestehen, z. B. aus zwei aufeinander abgestimntten Schwingungskreisen 9 und 10, von denen der eine Kreis 9 durch die Kondensatorwirkung verstimmt wird, so dass sich auch im Schwingungvorgang des Kreises 10 eine Veränderung bemerkbar macht, die optisch oder akustisch zur Wahrnehmung gebracht werden kann. Diesem Zwecke kann aber auch eine Brückenschaltung oder eine andere Schaltung dienen.
Die beobachteten Schwingungen können entweder mit bekannten Mitteln als Diagramm aufgezeichnet werden ; man kann sie aber auch mittels Lautsprecher oder Kopfhörer hörbar machen, oder auf phonographischem Wege festhalten und beliebig oft reproduzieren, ein Vorteil, insbesondere für den Unterricht. Auch die Steuerung eines Spiegels kann man im letzten Kreis besorgen und einen als Zeiger dienenden reflektierten Lichtstrahl auf einer Skala spielen lassen. In erster Linie ist aber die akustische Methode zu bevorzugen. Der Rhythmus, die Raschheit der Aufeinanderfolge und die Stärke der Schwingungen geben dem beobachtenden Arzt oder Physiologen ein Mass für den Ablauf der wirklichen Lebensvorgänge.
PATENT-ANSPRÜCHE :
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Lebewesen (Menschen, Tieren und Pflanzen), dadurch gekennzeichnet, dass man das schwingende Organ (z. B. die Haut) mechanisch auf einen Kondensator wirken lässt, der einen Indikator beeinflusst, z. B. in einen elektrischen Schwingungskreis geschaltet ist, so dass die Schwingungen des Organs wahrnehmbar gemacht werden können.