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Nippel zum Befördern und Verschrauben von Elektroden für elektrische Öfen.
Bei elektrischen Öfen werden vielfach kontinuierlich arbeitende Elektroden benutzt, wobei das auf der einen Seite des Elektrodenstabes ständig abbrennende Stück auf der andern Seite durch Ansetzen eines neuen Stückes ergänzt wird. Zu diesem Zwecke werden meist runde zylindrische Kohlen verwendet, die einerseits mit einer Gewindemuffe, anderseits mit einem Gewindezapfen versehen sind, oder aber jede Elektrode besitzt beiderseitig Gewindemuffen und zur Verbindung der Muffen zweier Elektroden werden besondere Gewindenippel benutzt.
Das Anstückeln der Elektroden geschieht vielfach unmittelbar über dem Ofen. Die anzustückelnde Elektrode wird, an einem Kran hängend, über den Ofen gebracht und auf die Restelektrode herabgesenkt.
Zur Beförderung der Elektroden benutzte man bisher vielfach einen Eisennippel, der mit einer Tragöse versehen ist. Der Nippel besitzt das gleiche Gewinde wie die Elektrodenverbindung und wird in das obere Ende der Kohle eingeschraubt. Solche Nippel werden aber bei grossen Elektroden sehr schwer. und durch das Einschrauben der eisernen Tragnippel in die Kohle entstehen oft Verletzungen des Elektrodengewindes. Die an dem Tragnippel hängende Elektrode wird nun mit der feststehenden Restelektrode verschraubt. Hiebei muss die neue Elektrode gedreht und gleichzeitig, der Gewindesteigung entsprechend, gesenkt werden. Das Anstückeln der Elektrode erfordert grosse Geschicklichkeit und Übung der Arbeiter, ganz besonders bei Elektroden mit grossem Durchmesser. Bekanntlich werden heute bereits Elektroden mit etwa 1 m Durchmesser und mehreren Tonnen Gewicht hergestellt.
Durch Einfügen in die Gewindegänge oder Aufsetzen auf die Gewindegänge können leicht Stücke aus den Gewinden ausbrechen, die sich dann an den Gewindeflanken festsetzen und ein vollkommenes Versehrauben verhindern. Vielfach sind solche Schäden beim Anstückeln selbst noch nicht wahrnehmbar. Sie stellen sich oft erst dann ein. wenn nach Verschraubung der elektrische Strom von der einen Kohle auf die andere übertragen werden soll. Eine nicht ganz einwandfrei ausgeführte Elektrodenverbindung hat geringere Festigkeit. Sie erwärmt sich sehr stark und die Elektrode brennt dann an der Verbindungsstelle stärker ab. Die Folge solcher mangelhaft ausgeführten Verbindungen sind dann die im Elektroofenbetrieb gefürchteten Elektrodenund Nippelbrüehe, die oft mit erheblichen Betriebsstörungen und Unkosten verbunden sind.
Gemäss der Erfindung werden diese Nachteile durch eine besondere Konstruktion des Nippels behoben.
Der Nippel gemäss der Erfindung besteht aus zwei miteinander zu einem einheitlichen Werkzeug unlösbar verbundenen Teilen, u. zw. aus einem mit Elektrodengewinde versehenen hohlen Tragnippel und aus einer an seinem oberen Teil damit versehraubbar verbundenen Gewindespindel, deren Ganghöhe dieselbe ist wie die des Nippels.
In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele dargestellt. Fig. 1 zeigt einen Tragnippel mit zylindrischem Elektrodengewinde beim Anschrauben an eine Elektrode, Fig. 2 veranschaulicht das Zusammenschrauben zweier Elektroden mit zylindrischem Elektrodengewinde und Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform eines Nippels mit konischem Elektrodengewinde beim Einschrauben in die Kohle. d ist die mit einer Tragöse ausgerüstete Gewindespindel, an der der mit Elektrodengewinde versehene gusseiserne Tragnippel a versehraubbar hängt. Gewindebolzen und Tragnippel sind zu einem einheitlichen Werkzeug unlösbar verbunden ; der Tragnippel kann während der Arbeit mit der Gewindespindel nicht ausser Eingriff geraten. Die Steigung des Gewindes des Bolzens d ist gleich der des Elek-
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trodengewindes.
Der Tragnippel und die Gewindespindel sind mit Griffen c und b versehen, die als Angriffsteile zum Einschrauben und zum Herausdrehen der Kohle dienen.
Der Nippel wird beim Einsetzen in die Kohle mit Hilfe des Flaschenzuges e so weit gesenkt, dass sich die ersten Gewindegänge leicht berühren. Durch entgegengesetztes Drehen von Spindel und Tragnippel wird letzterer so eingestellt, dass die Gewindegänge eben fassen. Die Spindel wird nun an den Griffen b gegen Verdrehen festgehalten und der Tragnippel durch Drehen an den Griffen c in die Kohle hineingeschraubt, ohne dass die Gewindegänge vom Gewicht des Nippels belastet werden. Durch geringes Drehen des Bolzens in entgegengesetzter Richtung wird der Kranhaken entlastet und der Tragnippel kann bis zum festen Sitz eingeschraubt werden. Hierauf dreht man den Bolzen wieder bis zum Ende in den Nippel, wobei der'Kranhaken gesenkt werden muss.
Die Kohle kann nun durch Hebezeuge angehoben und über die Restelektrode gebracht werden.
Nachdem das Innengewinde sowie das Zapfengewinde der Elektroden mit Elektrodenkitt bestrichen ist, wird die neue Elektrode f zur leichten Berührung der ersten Gewindegänge auf die Restelektrode g gesenkt und im gleichen Sinne verfahren wie beim Einschrauben des Nippels in die Kohle. Die Gewindespindel wird am Griff b von Hand festgehalten und die Kohle gedreht, wobei sie sich entsprechend der Höhe des Gewindes der Elektrode und der Spindel senkt. Zum Versehrauben der Kohle ist also ein Senken mit Hilfe des Hubwerkes nicht erforderlich. Der Tragnippel wird hierauf wieder aus der oberen Kohle herausgedreht, wobei er entsprechend der Gewindesteigung der Elektrode an der Gewindespindel hochgeschraubt wird.
Nachdem der Tragnippel vom Elektrodengewinde herausgedreht ist, kann er vom Hubwerk weiter herausgezogen und zum Anstückeln einer andern Elektrode verwendet werden. Da das Gewinde der Spindel selbsthemmend ausgebildet ist, kann sich die angehängte Last nicht von selbst herunterschrauben.
Durch die vorliegende Erfindung wird ein müheloses und sicheres Verbinden von Kohleelektroden in elektrischen Ofen überall dort erreicht, wo eine Verlängerung des Elektrodenstabes durch Einschrauben eines neuen Stückes erfolgen soll.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Nippel zum Befördern und Verschrauben von Elektroden für elektrische Öfen, dadurch gekennzeichnet, dass derselbe aus zwei miteinander zu einem einheitlichen Werkzeug unlösbar verbundenen Teilen besteht, u. zw. aus einem mit Elektrodengewinde versehenen hohlen Tragnippel und aus einer an seinem oberen Teil damit verschraubbar verbundenen Gewindespindel, deren Ganghöhe gleich der Ganghöhe des Nippels ist.