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Vorrichtung zum Entnehmen von geschmolzenem Glas.
Die Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen zum Entnehmen von geschmolzenem Glas mit Hilfe eines Löffels, der zur Vereinfachung seiner Handhabung und zur Verminderung der hiezu notwendigen Kraft von einem fahrbaren Hebezeug, etwa einem Laufkran mit Winde oder Zahnstange, getragen ist, dessen Bewegungen steuerbar sind.
Erfindungsgemäss werden die aus Druckkontaktknöpfen bestehenden Steuerorgane für die Bewegungen des Hebezeugs am Griff des Löffels angeordnet, so dass ein einziger Arbeiter imstande ist, fast ohne Anstrengung und mit vollkommener Sicherheit auch grosse Mengen von Glas dem Ofen oder sonstigen Schmelzbehälter zu entnehmen. Die Erfindung betrifft ferner besondere Lagerungen oder Aufhängungen des Löffels am Hebezeug.
In der Zeichnung sind schematische AusfÜhrungsformen der Erfindung dargestellt :
In Fig. 1 ist die gesamte Einrichtung zum Ausheben und Festhalten des Laufkran dargestellt. Fig. 2 ist eine in grösserem Massstabe gezeichnete Ansicht des Löffels, der an dem Laufkran aufgehängt ist. Fig. 3 ist eine Abänderung der Aufhängung des Löffels und Fig. 4 stellt einen Beförderungs-und Hebewagen für den Löffel dar.
Der elektrische Laufkran 1, welcher in Fig. 1 dargestellt ist, ist auf Schienen 2 längs der Schmelzofenbatterie 3, aus welcher das zu bearbeitende Glas entnommen werden kann, beweglich. Sie trägt einen Wagen 4, der mit einer Winde 5 versehen ist, an der der Löffel mit einer Kette 6 aufgehängt ist. An dem Griff 8 des Löffels sind zwei elektrische Kontaktdosen 9 und 10 befestigt, die mit Kontaktdruckknöpfen versehen sind. Die Knöpfe sind für den Arbeiter, welcher die Enden des Griffs hält, um den Löffel zu bewegen, leicht erreichbar. Ein Kabel 11 verbindet die Kontaktdosen 9 und 10 mit Relaisunterbrechern von geeigneter Form, welche die verschiedenen Elektromotoren des Krans, des Wagens und der Winde steuern. Die Motoren werden von einer geeigneten Stromquelle gespeist.
Die Kontaktdose 9 trägt zwei Paare von Kontaktknopfen, von denen das eine 12, 121 das Vorrücken und das Zurückziehen des Kranes 1 und das andere 13, 13'das Vorrüeken und das Zurückziehen des Wagens 4 hervorruft. Die beiden Knöpfe J 4 der Kontaktdose 10 bewirken das Steigen und Sinken des Löffels mit Hilfe der Winde 5.
Um Glas aus einer bestimmten Ofenbatterie 3 zu entnehmen, drückt der Arbeiter, welcher den Griff des Löffels 7 hält, beispielsweise auf den Knopf 12, um den Kran in die Achse der Öffnung 15 des Ofens zu bringen, dann auf den Knopf 14 oder 14', um den Löffel in die Höhe der Öffnung zu heben oder zu senken, und zuletzt auf den Knopf 13, um den Löffel nach der Öffnung vorzuschieben und ihn durch diese in den Ofen 3 zu bringen, wo er das Glas in bekannter Weise entnimmt, indem er den Löffel mit Hilfe des Griffes 8 neigt und dann wieder hebt.
Der Arbeiter zieht darauf den Löffel aus dem Ofen, indem er auf den Knopf 13'drückt, um den Wagen 4 zurückgehen zu lassen ; dann betätigt er diejenigen Knöpfe, welche den mit Glas belasteten Löffel zu dem gewünschten Ort und der gewünschten Höhe führen, beispielsweise über einen Giesstisch oder ein Glaswalzwerk.
Diese verschiedenen Vorgänge erfordern von seiten des Arbeiters nur eine ganz geringe Kraft, die hauptsächlich aufgewendet werden muss, um das Gewicht der (Hasbeschickung durch
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erforderlich, da der durch den Teil des Stiels, der zwischen dem Griff 8 und dem Auf- hängungs- und Gelenkpunkt 16 liegt, gebildete Arm des Hebels lang ist. Es ist also vorteilhaft, diesen Punkt 16 so nahe wie möglich zu der Tasche des Löffels zu legen, um über einen möglichst grossen Hebelarm zu verfügen und die von dem Arbeiter zu leistende Arbeit so gering wie möglich zu machen.
Wenn man jedoch die Kette 6 oder ein anderes Auf. hängungsorgan unmittelbar an dem Löffel 7 und ganz in der Nähe von seiner Tasche befestigen würde, so wäre es wegen der Dicke der Wand des Ofens an der Stelle der Öffnung 15 nicht möglich, den Löffel weit genug in den Ofen einzuführen, um das Glas zu entnehmen.
Vielmehr würde die Kette 6 den Löffel am Eingang der Öffnung aufhalten, indem sie gegen die Wand des Ofens stösst.
Diese Schwierigkeit kann beseitigt werden, indem man den Aufhängepunkt der Kette 6 nach hinten verlegt, u. zw. an das Ende eines Jochs 17, welches den Stiel des Löffels 7 in der Nähe der Tasche desselben mit Hilfe einer Muffe 18 umfasst, in welcher der Stiel frei drehbar ist (Fig. 2). Man gibt diesem Joch 17 eine Länge, die ungefähr gleich der Dicke der Ofenwandung ist. Wenn man aber eiue Aufhängung durch Kette oder Seil verwendet, so nötigt die Wirksamkeit dieser Aufhängung dazu, den Gelenkpunkt 16 des Löffels an den Angriffspunkt der Kette an dem Joch zu legen. Hiedurch wird der Nachteil hervorgerufen, dass die Länge des Hebelarmes, über die man verfügt, um das Gewicht der Glasbeschickung auszugleichen, vermindert wird. Dieser Nachteil entsteht nicht bei einer starren Aufhängung mit Hilfe einer Zahnstange, wie sie in Fig. 3 dargestellt ist.
In diesem Falle kann man den Drehpunkt 16 ganz in die Nähe dar tasche des Löffels 7 bringen, indem man an dieser Stelle das Ende des Jochs 17 an der Muffe 18 anlenkt Der Stiel des Löffels kann auch hier in der Muffe 18 drehbar sein. Anderseits kann das Joch 17 in der Längsrichtung in. einer Muffe 19 unterhalb der Zahnstange 20 gleiten, so dass man trotz der Starrheit der Stange den Löffel in gewissem Masse vorwärts-und zurückschieben kann, ohne jedesmal den Wagen 4 des Laufkranes verschieben zu müssen. Geeignete Führungen, welche nicht gezeichnet sind, halten die Zahnstange 20 starr senkrecht ; ihre Verzahnung greift in ein Zahnrad ein, welches die Winde 5 an dem Wagen 4 ersetzt.
Fig. 4 zeigt eine andere Ausführungsform der Entnahme und Bedienung, bei welcher der Laufkran durch einen Motorwagen und eine Hebevorrichtung ersetzt ist, welche auf dem Boden fahren. Dieser Wagen 21 läuft auf zwei Antriebsrädern 22, die von einem Elektromotor 23 angetrieben werden, und auf einem leerlaufenden Rad 24. Er trägt in seinem Mittelpunkt eine Winde 25, deren Schraube 26 gezahnt ist und in ein Zahnrad 27 eingreift, das auf der Welle eines zweiten Elektromotors 28 befestigt ist.
Eine feste eckige Hülse 29, in welcher das untere eckige Ende der Schraube 25 gleiten kann, hindert diese, sich zu dem Wagen zu drehen, wenn die Schraube 26 angetrieben wird, so dass je nach der Richtung der Schraubenumdrehung ein Heben oder Senken durch die Führung 30 eintritt.
Der Löffel 7 ruht oben auf der Schraube 25 in einer doppelten Gabel 31, in welcher sein Stiel gleiten und geschwenkt werden kann, die aber so angeordnet ist, dass man sich des Griffes 8 als Lenkstange bedienen kann, um den Wagen zu lenken. Die beiden Kontaktdosen 9 und 10 des Griffes enthalten jede nur ein Kontaktknopfpaar. Die Knöpfe 12, 12' steuern den Motor 23 und die Knöpfe 13 1 den Hebemotor 28. Beide Motoren werden beispielsweise mit Hilfe einer Kabelrolle 32 und eines Verbindungskabels 33 mit Strom gespeist.
Beim Bedienen der Knöpfe ruft der Arbeiter nach Belieben eine Vorwärts-und eine Rückwärtsbewegung des Wagens, ebenso wie ein Heben oder Senken der Winde hervor.
Gleichzeitig kann er den Wagen mit Hilfe des Griffes 8 in beliebiger Weise lenken.
Es ist natürlich möglich, den Hebewagen ebenso wie den vorher beschriebenen Laufkran in verschiedener Weise zu ändern. Die Erfindung ist auch nicht auf den elektrischen Antrieb beschränkt. Ebenso können die Einzelheiten der Ausführungsformen, welche vorstehend beschrieben sind, Änderungen erfahren.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Entnehmen von geschmolzenem Glas, bei der der Entnahmelöffel von einem fahrbaren Hebezeug getragen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die aus elektrischen Druckkontaktknöpfen bestehenden Steuerungsorgane am Griff des Löffels befestigt sind.