AT129215B - Vorrichtung zur Regelung elektrisch angetriebener Rollapparate. - Google Patents

Vorrichtung zur Regelung elektrisch angetriebener Rollapparate.

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AT129215B
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  Vorrichtung zur Regelung elektrisch angetriebener Rollapparate. 



   Das die Papiermaschine mit konstanter Geschwindigkeit verlassende Papier muss fortlaufend in Rollen aufgewickelt werden. Hiezu dienen vorwiegend Rollstangen oder sogenannte Tamboure, die am Ende der Papiermaschine in dem sogenannten Rollständer übereinander gelagert sind. Wenn die jeweils aufwickelnde Rolle einen bestimmten Durchmesser erreicht hat, wird die Papierbahn abgerissen und auf eine andere leere Rollstange übergeführt. 



   Bisher wurde der Antrieb der Rollstangen fast allgemein von der vorhandenen Papiermaschinentransmission abgeleitet. Vereinzelt ist jedoch auch elektrischer Einzelantrieb ausgeführt worden. Allgemeine Einführung hat der elektrische Einzelantrieb bisher noch nicht erlangt, weil seiner Durchführung verschiedene Schwierigkeiten, die in der Betriebsweise der Rollapparate begründet sind, entgegenstehen. 



   Um festgewickelte Rollen zu erhalten, muss nämlich das Papier mit einer bestimmten Zugspannung, die sich jeweils nach Art und Beschaffenheit des Papiers zu richten hat, aufgewickelt werden. Die Zugspannung darf aber bestimmte Höchstwerte nicht überschreiten, damit die Papierbahn nicht abreisst. 



  Erschwert wird diese Bedingung dadurch, dass während des Aufrollvorganges der Rollendurchmesser beständig anwächst und die Drehzahl der Rollen dementsprechend vermindert werden muss. Da bei konstanter Papierspannung das erforderliche Antriebsdrehmoment proportional dem Rollendurchmesser geradlinig ansteigt, muss der Drehzahlverlauf einer gleichseitigen Hyperbel folgen, d. h. mit zunehmendem Rollendurchmesser muss die Drehzahl entsprechend vermindert werden. Werden diese Bedingungen eingehalten, so ist die erforderliche Antriebsleistung während des ganzen Aufrollvorganges konstant. 



  Hieraus ergibt sich, dass sich der   Gleiehstromnebenschlussmotor   mit Feldregelung zum Einzelantrieb solcher Rollapparate im besonderen Masse eignet. 



   Rollapparate mit Einzelantrieb der Wickelachse durch je einen besonderen   Gleichstromneben-   schlussmotor sind bereits bekanntgeworden. Die Drehzahlregelung wurde dabei in verschiedener Weise durchgeführt. So z. B. ist es bekannt, einen drehbar gelagerten Fühlhebel anzuordnen, dessen eines freie Ende eine Laufrolle trägt, die an der aufwickelnden Rolle anliegt und mit zunehmendem Rollendurchmesser die Winkellage des Fühlhebel zwangsläufig ändert. Diese Drehbewegung des Fühlhebels wird auf einen Feldregler übertragen, der die Drehzahl des Antriebsmotors dem veränderlichen Rollendurehmesser anpasst. Diese Regelung hat jedoch den Nachteil, dass die erforderliche Übereinstimmung zwischen Rollendurchmesser und Motordrehzahl, bedingt durch Reglerausschlag und Regelbereich, nur schwer zu erzielen ist.

   Bei dieser starren mechanischen Abhängigkeit zwischen Rollendurchmesser und Motordrehzahl besteht die Gefahr, dass die   Papierbahn leicht überbeansprucht   wird. Daher ist es erforderlich, dass die Bedienung während des Aufrollens die Belastung des Antriebsmotors ständig beobachtet und öfter ausgleichend eingreift. Einen Anhalt hiezu bietet der an den Antriebsmotor angeschlossene Strommesser. 



   Vorteilhafter als die starre mechanische Abhängigkeit zwischen Rollendurchmesser und Regelung des Antriebsmotors ist die   belastungsabhängige elektrische   Regelung der Motoren zum Antrieb der Wickelachsen. Eine derartige Regelung lässt sich bei Verwendung von   Gleichstromnebenschlussmotoren   leicht durchführen, weil, wie im vorhergehenden dargelegt wurde, die Leistung während des Aufrollvorganges bei konstantem Papierzug ebenfalls konstant ist. Es sind auch bereits Einrichtungen bekanntgeworden, welche die Feldregler der Antriebsmotoren in Abhängigkeit von der Ankerstromstärke der Motoren 

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 dessen Belastung wieder zu erhöhen. Da aber die Zugspannung der Papierbahn nicht mehr vorhanden ist, wird der Motor bis zu seiner höchsten Drehzahl beschleunigt.

   Das Wiederaufführen der Papierbahn auf die aufwickelnde Rolle ist dabei äusserst erschwert oder unmöglich. Um das Wiederaufführen der Papierbahn zu ermöglichen, muss in solchem Falle der selbsttätige Regler abgeschaltet und die Drehzahl des Antriebsmotors wieder auf diejenige zurückgeführt werden, die vor dem Abreissen des Papiers bestand. 



  Weil jedoch die Bedienung die vorherige Reglerstellung nicht kennt, ist das Einstellen der zur Wiederaufführung erforderlichen Drehzahl sehr erschwert. 



   'Diese Schwierigkeit wird erfindungsgemäss dadurch behoben, dass die Regelvorrichtung von einem Stromwächter überwacht ist, welcher bei Unterschreitung einer bestimmten Stromstärke im Antriebsmotor die Regelvorrichtung unwirksam macht. Weiterhin wird die Regeleinrichtung dadurch wesentlich vereinfacht, dass für sämtliche Einzelantriebsmotoren der Wickelachse eines Rollapparates ein gemeinsamer selbsttätiger Feldregler verwendet wird. 



   Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Die Einzelantriebsmotoren   I   und I'der Wickelachse werden von dem Kraftnetz   Pi, nul   mit Gleichstrom veränderlicher Ankerspannung gespeist und von dem Gleichstromnetz   Pa, Na   mit konstanter Spannung erregt. An das Kraftnetz   Pi,        sind der Papiermaschinenmotor (bei Einmotorenantrieb der Papiermaschine) oder die Teilantriebsmotoren der einzelnen Gruppen der Papiermaschine (bei Mehrmotorenantrieb) angeschlossen.

   Wenn durch Änderung der'Spannung des Kraftnetzes   Pi, TVi   die Geschwindigkeit der Papiermaschine anders eingestellt wird, so folgt auch die   Geschwindigkeit'der Rollennotoren I   und l'dieser 
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 an die Veränderlichkeit des Rollendurchmessers erfolgt durch Feldregelung mittels des Reglers VIII. Dieser wird in an sich bekannter Weise in Abhängigkeit von der Ankerstromstärke der Motoren   I   oder l' 
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 tätigen   Schaltapparat XII nach   Erfordernis für Rechts-oder Linkslauf geschaltet wird. Der Schalt- apparat'XIl hat die Aufgabe, in Abhängigkeit von der   Stromstärke   der Rollermotoren   I   und   7'den  
Feldregler VIII zu überwachen.

   Die Magnetspule 8 dieses Apparates ist unter Vorschaltung eines kleinen
Einstellwiderstandes 7 an den Messwiderstand X oder X'angeschlossen und erregt den   Steuermagneten   so, dass sein Kern bei der jeweils vorgeschriebenen Belastung des Rollermotors in Gleichgewichtslage ist. 



   Weicht die Belastung des Rollermotors vom Sollwert ab, so schliesst der Schalter   XII   einen der Kontakte 11 oder 12, bis durch entsprechende Verstellung des Feldreglers VIII die vorgeschriebene Belastung wieder erreicht ist. 



   An die Messwiderstände X und X'ist zugleich die   Spule 7,   des Stromwächters XI angeschlossen. 



   Bei normalem Betrieb ist der Kontakt   P210   geschlossen.'Wenn die Papierbahn reisst, so tritt an dem
Motor 1 bzw. I'eine plötzliche Entlastung auf. Dabei fällt der Stromwächter XI ab, und durch das Öffnen seiner Kontakte   Ps--M wird   der Steuerstrom des selbsttätigen Feldreglers VIII plötzlich unterbrochen. 



   Dadurch wird erreicht, dass dieser Regler seine jeweilige Stellung und dadurch auch der Motor 1 oder l' seine Drehzahl unverändert beibehält. Das Wiederaufführen der Papierbahn bereitet daher keine
Schwierigkeiten. Gewöhnlich wird beim Wiederaufführen die Papierbahn mehr oder weniger durchhängen. 



   Der Durchhang lässt sich einfach beheben, indem die Bedienung nach dem Aufführen der Papierbahn auf die aufwickelnde Rolle   denfeldregler Vlllvon Handetwas nachstellt   und dadurch   den Motor 1 oder l'     so weit beschleunigt, bis die Papierbahn wieder gestrafft ist. Sobald sich die Belastung des MQtors I oder I'   wieder dem normalen Wert nähert, schliesst sich selbsttätig der   Stromwächter   XI, und dieser schaltet somit die selbsttätige Regelung wieder ein. 



   Wie schon vorstehend bemerkt, besteht ein wesentlicher Teil der Erfindung in der Verwendung einer einzigen gemeinsamen Regeleinrichtung für sämtliche Antriebsmotoren der Wickelaehsen eines
Rollapparates. Von diesen Motoren ist meist jeweils nur derjenige in Betrieb, der die aufwickelnde Wickel- aehse antreibt. Wenn der Durchmesser der jeweils aufwickelnden Rolle, z. B. Rolle   1,   den vorgeschriebenen
Endwert erreicht, wird, bevor die Papierbahn abgerissen und auf eine der andern leeren Rollen, z. B. 



   Rolle   I',   aufgeführt wird, zunächst der Motor   l'mit   vollem Feld angelassen.   Die Überschaltung der  
Regeleinrichtung von Motor 1 auf den Motor l'erfolgt durch den von Hand zu bedienenden Umschalter   V 1.   



   Ist die Papierbahn von Rolle   I   auf Rolle   l'übergeführt   worden, so legt die Bedienung den   Umschalter 77   nach rechts, so dass dessen Kontakte   Pa-5'geschlossen   werden. Dadurch schliesst sich das   Sehütz VII',   das den Regler VIII an das Feld   11'des   Motors   l'und   die Magnetspule des Schaltapparates   X11   und des   Stromwäehters   XI an den Messwiderstand   T legt.   Da die Rolle   l'noch   ihren kleinsten Durchmesser hat, muss der Motor I'mit höchster Drehzahl laufen.

   Die selbsttätige Regelung ist zunächst ausser Wirkung, denn, weil die Papierbahn noch nicht gestrafft und daher der Motor I'noch nicht normal belastet ist, ist der Kontakt   Pic   des   Stromwächters   XI geöffnet. Um den Motor   F auf erforderliche   hohe Dreh- 

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 zahl zu beschleunigen, verstellt die Bedienung den Feldregler VIII im erforderlichen Masse von Hand. 



   Durch die Beschleunigung des Motors   l'wird   das durchhängende Papier aufgewickelt. In dem Masse, wie dann die Zugspannung der Papierbahn ansteigt, erhöht sich auch die Stromaufnahme des bisher nahezu leer laufenden Motors   1'.   Sobald eine gewisse Mindeststromstärke erreicht ist, schliesst der Strom- wächter XI den Kontakt P2-10 und schaltet somit die selbsttätige Regelung ein. Ist es während des
Betriebes aus irgendeinem Grunde erforderlich, den Motor, z. B. mittels Druckknopfes V', plötzlich still- zusetzen, so wird durch den Hilfskontakt 3', 4'des   Schützes     JV der Steuerstrom   des Schützes VII' unterbrochen und damit auch die selbsttätige Regelung abgeschaltet.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Elektrischer Antrieb für Rollapparate mittels Gleichstromnebensehlussmotoren, bei welchem die Drehzahl der Motoren in Abhängigkeit von ihrer Ankerstromstärke selbsttätig geregelt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelvorrichtung von einem Stromwächter überwacht ist, welcher bei Unter- schreitung einer bestimmten Stromstärke im Antriebsmotor die Regelvorrichtung unwirksam macht. EMI3.1
AT129215D 1930-06-17 1931-06-10 Vorrichtung zur Regelung elektrisch angetriebener Rollapparate. AT129215B (de)

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