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Steuerung für mehrere parallel geschaltete Schnellschlussventile von Dampfturbinen.
Bei grossen Maschineneinheiten kommt man mit einem einzigen Schnellschlussventil nicht aus, sondern man muss zur Bewältigung der grossen Dampfmengen zwei oder mehr Schnellschlussventile parallel zueinander anordnen. Durch diese Unterteilung des für den Dampf erforderlichen Durchgangsquerschnittes auf mehrere Einzelquerschnitte treten neue Aufgaben auf, die weniger konstruktiver als vielmehr betrieblicher Natur sind. Eine solche Aufgabe liegt der Erfindung zugrunde.
Es kann nämlich der Fall eintreten, dass an der Maschine, z. B. an der Steuerung, eine Störung eintritt, die ein Stillsetzen der Maschine erforderlich macht. Ihre Last muss dann von den übrigen Maschinen übernommen werden. Jede Maschine braucht aber eine gewisse Zeit, bis sie sich auf einen neuen Belastungszustand eingestellt hat. Würde man sämtliche Schnellschlussventile in der bisher üblichen Weise so ausbilden, dass sie bei einem inneren Eingriff augenblicklich schliessen, so würde die Gesamtlast der abgeschalteten Maschine den übrigen Maschinen aufgedrückt werden. Diese sind meistens zu so schneller Übernahme der grossen Last nicht fähig und würden überlastet werden, d. h. ausfallen.
Es liegt also die Aufgabe vor, die Steuerung der Schnellschlussventile so auszubilden, dass die Entlastung der stillzusetzenden Maschine und die Belastung der übrigen Maschinen allmählich verläuft, um den in Betrieb bleibenden Maschinen die Möglichkeit zu geben, die erhöhte Belastung störungsfrei zu übernehmen.
Dabei soll jedoch an der Wirkung der Ventile als Schnellschlussventile nichts geändert werden, wenn ein Betriebsfall eintritt, der zu einem Ansprechen des Schnellschlussreglers führt.
Gemäss der Erfindung werden bei einer Steuerung für mehrere parallelgeschaltete Schnellschlussventile von Dampfturbinen, von denen eines in bekannter Weise durch ein Gestänge vom Maschinistenstande aus geschlossen werden kann, die übrigen Schnellschlussventile mit einer von Hand zu bedienenden hydraulischen Steuerung ausgerüstet, die ihr allmähliches Schliessen ermöglicht.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Fig. 1 dargestellt. Fig. 2 zeigt das rechte der beiden Ventile der Fig. 1 in der Offenstellung.
Es ist angenommen, dass zwei Ventile 1 und 2 vorgesehen seien, von denen das Ventil 1 in an sich bekannter Weise durch ein Gestänge verstellt werden kann, das zum Maschinistenstande führt, während für das Ventil 2 eine Steuerung gemäss der Erfindung vorgesehen ist.
Um nun die Möglichkeit zu schaffen, das Ventil 2 allmählich zu schliessen, ist dieses mit folgender Anordnung ausgerüstet : Der Ventilteller 15 wird durch eine Spindel 16 getragen, die an ihrem oberen Teil einen Kolben 17 trägt, der durch eine Feder 18 belastet wird. Das durch die Bohrung 19 zuströmende Drucköl (Fig. 2) gelangt durch die Öffnung 20 in den Raum 21 unterhalb des Kolbens 17 und drückt dadurch den Ventilteller 15 aufwärts. Der Federraum 22 steht über die Schlitze 23 mit der Abflussleitung 24 in Verbindung. Für den Schlitz 20 ist nun gemäss der Erfindung eine Vorsteuerung vorgesehen, die im wesentlichen aus einem Steuerstift 25 mit den Steuerkolben 26 und 27 und der Feder 28 besteht. Der Raum oberhalb des Kolbens 26, in welchem auch die Feder 28 liegt, steht durch eine Leitung 29 mit einer Öldruckleitung 13 in Verbindung, u. zw. über einen Hahn 30.
Dieser Hahn befindet sich zunächst in einer Stellung, in welcher die Leitung 29 gegenüber der Druckleitung 13 abgeschlossen und mit einer Ölabflussleitung 14 verbunden ist. Da der Raum oberhalb des Kolbens 26 drucklos ist, kann der auf die Unterfläche des Kolbens 27 einwirkende Öldruck den Vorsteuerstift 25 entgegengesetzt der Kraft der Feder 28 aufwärts bewegen, so dass die in der Fig. 2 dargestellte Stellung eintritt. Soll jetzt das Ventil 15 geschlossen
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werden, so wird der Hahn 30 in die dargestellte Stellung gedreht. Jetzt ist die Leitung 13 mit der Leitung 29 in Verbindung. Der Kolben 26 wird entgegengesetzt beaufschlagt wie der Kolben 27. Die beiden resultierenden Kräfte sind entgegengesetzt gerichtet und heben sich ganz oder teilweise auf.
Jetzt überwiegt die Kraft der Feder 28 und bringt den Steuerstift 25 in die Lage gemäss der Fig. 1, d. h. es wird eine Verbindung vom Raum 21 über die Schlitze 20 und 23 mit dem Raum 22 hergestellt. Infolge der Druckentlastung beiderseits des Kolbens 17 ist jetzt die Feder 18 in der Lage, das Ventil 15 auf seinen Sitz zu drücken.
Auf diese Weise wird es ermöglicht, bei irgendwelchen Störungen, die ein Stillsetzen der Maschine erforderlich machen, die Last langsam von der einen Maschine wegzunehmen und sie auf andere Maschinen überzuleiten.
Soll das Ventil dagegen als Schnellschlussventil wirken, so ist auch dies bei der erfindungsgemässen Bauart möglich. Der durch die Leitung 19 zugeführte Ölstrom steht nämlich unter der Wirkung des Schnellschlussreglers. Wenn dieser anspricht und dadurch den Öldruck wegnimmt, so hört die von unten her auf die Kolbenfläche 27 wirkende Gegenbelastung gegen die Feder 28 auf. Diese drückt den
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Ventilbauart wird es möglich, ein Schnellschlussventil sowohl als reines Sehnellsehlussventil zu verwenden als auch es langsam zu schliessen, um die Belastung der Maschine langsam zu verringern, vor allem dann, wenn ihre Leistung auf eine andere Maschine übertragen werden soll.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Steuerung für mehrere parallelgeschaltete Schnellschlussventile von Dampfturbinen, von denen eines in bekannter Weise durch ein Gestänge vom Maschinistenstande aus betätigt werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass die übrigen Schnellschlussventile zusätzlich mit einer von Hand zu bedienenden hydraulischen Steuerung ausgerüstet sind, die ihr allmähliches Schliessen ermöglicht.