<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren und Vorrichtung zum Pressen von Kunstmasse zu endlosen Bändern.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und eine zu dessen Durchführung dienende Vorrichtung zum Pressen von Kunstmasse zu endlosen Bändern für die Gewinnung starrer Platten (z. B. Kunststeinoder Kunstharzplatten), wie sie für Türfüllungen, als Tischplatten, Wandverkleidungsplatten, als Bodenbelag und für andere ähnliche Zwecke Verwendung finden. Dabei können als Ausgangsmaterial mineralische Substanzen, z. B. eine Mischung von Kalk und Faserstoffen, oder organische Substanzen, insbesondere das heute in steigendem Masse verwendete Kunstharzpresspulver, verwendet werden.
Gemäss der Erfindung wird die Kunstmasse von zwei umlaufenden, vorzugsweise polierten Stahlbändern durch eine Walzenstrasse gezogen, deren Walzen auf beide Stahlbänder und dadurch indirekt auf das zwischenbefindliche Gut die erforderliche Pressung ausüben.
Wohl ist schon ein Verfahren zur Herstellung von Korkplatten bekannt, bei welchem das Ausgangsmaterial (zerkleinerter Kork) sich während des Pressvorganges in einer umlaufenden Rinne befindet, die aus gelenkkettenartig aneinandergereihten Gliedern besteht und deren oberen Abschluss ein mitlaufendes endloses Pressband bildet. Dieses Verfahren ist jedoch für die Herstellung von Kunststeinoder Kunstharzplatten deshalb nicht anwendbar, weil das fertige Produkt entsprechend den Fugen zwischen den Rinnengliedern Querstreifen aufweist und in diesen Zonen eine geringere Festigkeit besitzt, somit der Forderung einer vollkommen glatten Oberfläche und durchaus homogenen Struktur und Festigkeit nicht entspricht.
Auch wurde bereits vorgeschlagen, zwischen zwei endlosen, über beidseitige Führungstrommeln laufenden Bändern vor allem durch Hitzeeinwirkung aus Gummipulver Gummiplatten zu pressen, wobei die relativ geringen Drücke ohne Anwendung einer Walzenstrasse ausgeübt wurden. Dieses Verfahren ist für die Herstellung von Kunststein-oder Kunstharzplatten vor allem deshalb nicht anwendbar, weil das fertige Produkt starr ist und daher nicht wie eine Gummiplatte von einer umlaufenden Trommel abgezogen werden kann. Überdies erfordert die Herstellung von Kunststein-oder Kunstharzplatten Pressungen, die zwischen 50 und 300 kg pro 1 cm2 liegen, so dass die Anwendung einer auf die beiden Stahlbänder mit hoher Pressung einwirkenden Walzenstrasse unerlässlich ist.
Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens, u. zw. stellt die Fig. 1 ein Schema der Anlage dar, zu welchem die Fig. 2 eine Einzelheit im Schnitt nach a-b der Fig. 1 wiedergibt.
Das zu pressende Gut (Kunstmasse) wird aus dem Einfüllbehälter 1 mittels eines einstellbaren Zubringerorgans 2 (Walze od. dgl. ) bei seitlicher Führung durch Leitbleche L (Fig. 2) in gewünschter Menge der Pressvorrichtung zugeführt. Diese besteht im wesentlichen aus zwei endlosen, vorzugsweise polierten Stahlbändern 3, 4, welche über die Trommeln 5,6 bzw. 7, 8 laufen und deren Fortbewegung durch die in die Randperforationen 9 der Stahlbänder eingreifenden Zähne 10 der angetriebenen Trommeln 6 bzw. 8 besorgt wird.
Zur Spannung der Stahlbänder sind Spannrollen 11, 12 vorgesehen, während die Reinigung von anhaftender Kunstmasse durch Reinigungsvorrichtungen, z. B. Putztrommeln 13, 14, Bürsten, Schaber od. dgl., besorgt wird.
Die beiden Stahlbänder laufen durch eine Walzenstrasse, deren untere Walzen 15 fest gelagert sind und samt den Walzen 16 zur Unterstützung des Stahlbandes 4 dienen, während die auf das Stahlband 3 einwirkenden oberen Walzen 17 a bzw. l'1b die Pressung der Kunstmasse bewirken. Dabei stehen die Walzen 17a der ersten Walzengruppe unter einem nachgiebigen Druck, z. B. von Spiralfedern 18,
<Desc/Clms Page number 2>
welcher Druck im Sinne der Bewegung des Pressgutes von Walze zu Walze zunimmt, während der Druck der Walzen 17b der zweiten Walzengruppe, z. B. hydraulisch, eingestellt werden kann.
Die Walzen 17 a, welche zur Vorwärmung der Kunstmasse auch heizbar ausgeführt sein können, bewirken eine Vorpressung des Gutes, welches dann mittels der Walzen 17b auf die gewünschte Band-bzw. Strangform fertiggepresst wird.
Das die Walzenstrasse verlassende gepresste Band B aus Kunstmasse läuft über Rollen 20 und kann mittels einer Schneidevorrichtung S in Stücke gewünschter Länge zerschnitten werden. Zu diesem Zwecke muss aber die Schneidevorrichtung synchron mit dem Band B bewegt und nach jedem Querlauf in ihre Anfangslage zurückgeholt werden. Dies wird dadurch erreicht, dass man-die fortschreitende Bewegung der Schneidevorrichtung über eine Schraubenspindel 21 und ein Wendegetriebe 22, z. B. von der angetriebenen Trommel 6, ableitet.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Pressen von Kunstmasse zu endlosen Bändern für die Gewinnung starrer Platten, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunstmasse von zwei umlaufenden, vorzugsweise polierten Stahlbändern durch eine Walzenstrasse gezogen wird, deren Walzen auf beide Stahlbänder und dadurch indirekt auf das zwischenbefindliche Gut die erforderliche Pressung ausüben.