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Mehrfachstarkstromkabel.
Nach den bestehenden Vorschriften sind bei verseilten Mehrleiterkabeln für Kupferquerselmitte über 25 MMM litzenformige Leiter zu verwenden, also solche, die aus mehreren einzelnen Drähten ver- seilt sind. Massgebend für diese Vorschrift war der Umstand, dass die verseilten Kabel eine hinreichende
Biegsamkeit haben sollen, um sieh leicht genug verlegen zu lassen.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass die Biegsamkeit eines Kabels ausser von der Art des Leiterquerschnittes insbesondere von dem Durchmesser des Bleimantels abhängt, dessen Wider- standsmoment mit dem Durchmesser sehr stark anwächst. Ausserdem ist die Biegsamkeit abhängig von dem Widerstand, welchen die verseilten Adern einer axialen Verschiebung zueinander entgegensetzen,
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in der Regel getränktes Papier, ist von verhältnismässig geringem Einfluss.
Wie gross die Faktoren im einzelnen sind, welche die Biegsamkeit eines Kabels bestimmen, ist
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Kabels. Es wurde nun durch Versuche festgestellt, dass diese Gesamtbiegsamkeit eines verseilten Starkstromkabels auch bei Verwendung relativ steifer Leiter in normalen Grenzen bleibt, wenn die übrigen Widerstände gegen Biegung, insbesondere die des Bleimantels, entsprechend herabgedrüekt werden.
Gemäss der Erfindung wird ein Mehrleiterkabel aus mehreren verseilten, je mit einem Metallmantel versehenen Einleiterkabeln, deren Leiter aus massivem Draht von über 25 MM Querschnitt bestehen, hergestellt. Es werden hiebei also an sich steifere Leiter verwendet als bei einem normalen Kabel mit Litzenleiter. Die Gesamtbiegsamkeit des Kabels ist aber dennoch grösser als die des normalen Kabels mit einem gemeinschaftlichen Bleimantel für alle Adern. Denn bei dem Kabel nach der Erfindung ist erstens der gesamte Bleiquersehnitt kleiner als der eines normalen Kabels mit Gürtelisolation und gemeinsamem Bleimantel.
Zweitens sind die Widerstandsmomente der Bleimäntel der einzelnen Adern infolge ihres wesentlich geringeren Durchmessers zusammen erheblich kleiner als das Widerstandsmoment des gemeinsamen Bleimantels eines entsprechenden Kabels mit Gürtelisolation und drittens gestatten die einzelnen Adern beim Biegen infolge ihrer glatten Oberfläche sehr leicht eine Verschiebung gegeneinander.
Die Biegsamkeit wird weiterhin wesentlich dadurch unterstützt, dass bei einem solchen aus mehreren
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liegen. Die Verwendung von massiven Drähten als Leiter ergibt den weiteren Vorteil, dass bei gleichem wirksamem Querschnitt die Leiterdurchmesser und damit auch der Gesamtdurchmesser des Kabels kleiner werden. Daraus resultiert eine beträchtliche Verbilligung der Herstellung durch Materialersparnis und Ausfall der Verseilarbeit für die Leiter. Ausserdem setzt bekanntlich die glatte Oberfläche der massiven Leiter die dielektrische Beanspruchung des Isoliermittels im Vergleich zu verseilten Litzenleitern wesentlich herab, so dass die Kabel betriebssicherer werden.
Ein weiterer Vorteil von betriebstechnisch erheblicher Bedeutung ist der Umstand, dass Massivleiter, da sie nicht wie ein Seil durchgehende Hohlräume enthalten, ein Fliessen der Tränkmasse längsweise durch das Kabel unterbinden. Diese Eigenschaft ist namentlich wertvoll, wenn es sich um Kabel handelt, welche starker Erwärmung durch hohe Belastung, durch Verlegung in heissen Räumen usw. ausgesetzt sind. Die sieh bei Erwärmung stark ausdehnende Tränkmasse kann nicht durch den Leiter zu den Enden des Kabels abfliessen und durch die Endverschlüsse austreten.
Auch bei Biegungen verhalten sieh Massiv-
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leiter günstiger insofern, als sie auch bei Krümmung um kleine Radien stets ihre kreisrunde Form behalten, während bei einem Seil, insbesondere bei Hin-und Herbiegen, die an der Oberfläche'liegenden Drähte zum Ausspringen neigen und dann eine sogenannte Korbbildung hervorrufen.
Die Vorteile der Massivleiter treten um so mehr in Erscheinung, je grösser der Leiterquerschnitt ist, u. zw. praktisch bei Querschnitten von 25 mm2 an aufwärts.
Die Figur zeigt eine Ausführungsform des Kabels gemäss der Erfindung. 1 sind die massiven Leiter eines Dreifachkabels, 2 sind die Isolierschichten, 3 die Bleimäntel, 4 ist die übliche innere Juteschieht, 5 die Armierung, z. B. Bandeisen, und 6 die äussere Juteschicht.