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Verfahren zur Herstellung wässriger Elektrolytgemische mit stark keimtötender
Wirkung.
Es sind Verfahren zur Herstellung von Lösungen stark keimtötender Wirkung bereits bekannt, welche darin bestehen, dass man zur Lösung von Basen, Säuren oder Salzen, deren Konzentration kleiner
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u. dgl. allein oder in Gemischen zugibt.
Bei den dort beschriebenen Wirkungen handelt es sich vornehmlieh um die Desinfektion von infizierten Schleimhäuten. Wunden, serösen Höhlen usw., wobei es neben der Erzielung einer ausreichenden keimtötenden Wirkung durch abundante und länger dauernde Spülung mit den genannten Flüssigkeiten insbesondere auf die Vermeidung von Schädigungen der empfindlichen lebenden Gewebe abgesehen ist. Die Abtötung der Keime durch die in den bekannten Verfahren beschriebenen Lösungen geht aber
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von NaOH, welche zugleich 8#5 g CaCl im Liter enthält, bei Aussaat von bact. coli aus der keimtötenden Lösung erst in 24 Stunden eine völlig Abtötuna ; erzielt, während hei sofortiger Aussaat nur die Hälfte der Keime abgetötet sind.
Es ist nun aber häufig, z. B. bei der allgemeinen äusseren Desinfektion, erwünscht, sofortige starke, womöglich vollständige Abtötung zu erzielen, wenn anderweitige Schädigungen nicht zu befürchten sind. Dies ist z. B. der Fall bei der Desinfektion chirurgischer Instrumente u. dgl. m. Eine solche sofortige
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Nr. 463333 zur Anwendung kommenden Lösungen erhöht, ohne dabei aber solche Konzentrationen zu erreichen, welche irgendwelche Schädigungen hervorzurufen imstande sind.
In dem gewählten Beispiel der Desinfektion chirurgischer Instrumente behandelt man diese erfindungsgemäss einige Minuten in Lösungen bis zu einem Achtel n Na OH, welche ausserdem 0-85% NaCl (entsprechend einer physiologischen Kochsalzlösung) enthalten. Durch eine solche Behandlung werden pathogene, vegetative Keime fast momentan abgetötet, ausserdem löst die alkalische Flüssigkeit noch vorhandene organische Substanzen, wie Blut, Eiter, Fett u. dgl.. welche möglicherweise an den Instrumenten angetrocknet sind.
Eine Schädigung des Gewebes durch spurenweise anhaftende Mengen von Alkali an den wieder verwendeten Instrumenten ist nicht zu befürchten, weil die starke Pufferung des Blutes, der Lymphe und der Gewebesäfte erhebliche Mengen von Alkali auf ihre eigene aktuelle Reaktion auszugleichen imstande ist.
In ähnlicher Weise kann man beispielsweise zur Desinfektion der Hände statt der gebräuchlichen Sublimatlösung (1 : 1000), welche empfindliche Haut unter Umständen sehädigt, entsprechende Lösungen von Säuren, z. B. bis ein Achtel @ n HCI. verwenden, welche Zusätze von KCI, CaCl2 u. dgl. allein oder in Gemischen in solchen Konzentrationen enthalten. dass die Gesamtnormalität dieser Salze ein Halb n nicht überschreitet. Solche Lösungen töten pathogene Keime praktisch augenblicklich, ohne durch die Gegenwart von Neutralsalzen allzu quellend auf die Haut einzuwirken.
Diese erfindungsgemäss hergestellten sauren oder alkalischen Salzlösungen sind nicht zu ver-
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die ausserdem noch mindestens ein Viertel ii NAOH, bzw. ein Achtel 11 HCI enthalten, im PiekelungsverfahrenmilzbrandigerHautanwenden.
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und dass man anderseits diese Lösungen nicht in solehen Konzentrationen herstellt, dass bei den hier angestrebten Zwecken Schädigungen der damit behandelten Gewebe u. dgl. zu befiirchten sind. Erfin-
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erhöht.
Besonders deutlieh wird die desinfizierende Wirkung des neuen Mittels veranschaulicht durch die folgenden in Tabellenform dargestellten Abtötungsversuche von wilder Hefe (Torula) und Oidium
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Ergebnis. Es zeigt sich somit, dass gerade bei den erfindungsgemäss festgestellten Konzentrationen ein Optimum in der Abtötungswirkuns vorliegt.
Tabelle I.
Wilde Hefe (Torula)
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<tb>
<tb> Anzahl <SEP> der <SEP> Keime <SEP> nach
<tb> NaCl <SEP> NaOH <SEP> Beimpfg. <SEP> # <SEP> Stunde <SEP> 1 <SEP> Stunde <SEP> 6 <SEP> Stunden <SEP> 24 <SEP> Stunden
<tb> 1. <SEP> # <SEP> @ <SEP> ¯ <SEP> 500,000 <SEP> 500,000 <SEP> 500,000 <SEP> 500,000 <SEP> 600.000*
<tb> 2. <SEP> # <SEP> n/300 <SEP> 500,000 <SEP> 500,000 <SEP> 500,000 <SEP> 500,000 <SEP> 600.000*
<tb> 3. <SEP> # <SEP> n/200 <SEP> 500,000 <SEP> 500,000 <SEP> 500,000 <SEP> 500,000 <SEP> 600.000*
<tb> 4. <SEP> # <SEP> n/100 <SEP> 500,000 <SEP> 500,000 <SEP> 500,000 <SEP> 400,000 <SEP> 600.000*
<tb> 5. <SEP> # <SEP> n/50 <SEP> 500,000 <SEP> 500,000 <SEP> 400,000 <SEP> 250,000 <SEP> 150.000*
<tb> 6. <SEP> # <SEP> n/8 <SEP> 500,000 <SEP> 100,000 <SEP> 50,000 <SEP> -
<tb> 7.
<SEP> # <SEP> n <SEP> 500,000 <SEP> 100,000 <SEP> 50,000
<tb> @ <SEP> Verrechnung
<tb>
Tabelle II. Odium (Schimmelpilz)
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<tb>
<tb> Anzahl <SEP> der <SEP> Keime <SEP> nach
<tb> KNO3 <SEP> HNO3 <SEP> Behnpfg. <SEP> #Stunde <SEP> 1 <SEP> Stude <SEP> 6 <SEP> Stunden <SEP> 24 <SEP> Stunden
<tb> 1. <SEP> #n <SEP> ¯ <SEP> 500.000 <SEP> 500.000 <SEP> 500.000 <SEP> 500.000 <SEP> 600.000*
<tb> 2. <SEP> # <SEP> n/300 <SEP> 500.000 <SEP> 500.000 <SEP> 500.000 <SEP> 500.000 <SEP> 600.000*
<tb> 3.., <SEP> n/200 <SEP> 500. <SEP> 000 <SEP> 500. <SEP> 000 <SEP> 500. <SEP> 000 <SEP> 500. <SEP> 000 <SEP> 600. <SEP> 000*
<tb> 4. <SEP> # <SEP> n/100 <SEP> 500.000 <SEP> 500.000 <SEP> 500.000 <SEP> 400.000 <SEP> 250. <SEP> 000
<tb> 5. <SEP> # <SEP> n/50 <SEP> 500.000 <SEP> 500.000 <SEP> 400.000 <SEP> 250.000 <SEP> 150.000
<tb> 6.
<SEP> " <SEP> n/8 <SEP> 500. <SEP> 000 <SEP> 100.000 <SEP> 50. <SEP> 000
<tb> 7. <SEP> " <SEP> n. <SEP> 500. <SEP> 000 <SEP> 100.000 <SEP> 50. <SEP> 000
<tb> Verrechnung
<tb>
PATENT-ANSPRÜCHE :