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Verfahren zur Herstellung von Chlorkalk.
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Bleichpulver, welches durch Entzug von Feuchtigkeit haltbar gemacht ist, deren Gegenwart bekanntlich eine der Hauptursachen der Nichtbeständigkeit des Pulvers, besonders in tropischen Ländern, ist. Man hatte Bleichpulver nach ihrer Herstellung bereits getrocknet, beispielsweise dadurch, dass man das Pulver in dünnen Lagen der Luft ausgesetzt hat oder einen Strom erwärmter Luft oder inerter Gase in Gegenstrom über das Bleichpulver streichen liess.
Ein solcher Vorgang ist wegen der Wärme kostspielig, die man dem Gas zuführen muss, um die Temperatur des Bleichpulvers so ausreichend zu erhöhen, dass es Wasser an die Luft abgibt, und ferner verursachen die für dieses Verfahren notwendigen Anlagen und die zu leistenden Arbeiten wesentliche Kosten.
Erfindungsgemäss wird die Herstellung des Bleichpulvers mit seinem gänzlichen oder teilweisen Trocknen in einem einzigen Arbeitsvorgang zusammengezogen. Es wurde nämlich gefunden, dass dies durch Ausnutzung der Reaktionswärme möglich ist, welche während der Herstellung des Bleichpulvers entwickelt wird. Vorzugsweise wird eine gewählte Menge von verdünntem Chlorgas während der Herstellung des Bleichpulvers in der Vorrichtung zirkuliert und die Feuchtigkeit aus dem abziehenden Gas, beispielsweise durch Kühlung, entfernt, bevor letzteres wieder in die Vorrichtung geschickt wird.
Auf diese Weise werden wertvolle, wirtschaftliche Effekte erzielt :
1. dadurch, dass eine Erhitzung der grossen Menge an Luft oder inertem Gas wegfällt, wie dies bei dem früheren Verfahren notwendig war. Diese Luftmenge musste notwendigerweise eine sehr beträchtliche sein, weil die Temperatur des Bleichpulvers so hoch zu treiben war, dass das Wasser wirklich entzogen wurde. Bei dem vorliegenden Verfahren ist eine solche aussenliegende Wärmequelle unnötig, 1 nd es wird die zum Trocknen des Bleichpulvers notwendige Wärme praktisch zur Gänze durch jene geliefert, welche bei der Reaktion zwischen dem Chlor und dem Kalk bei der Herstellung des Bleiehpulvers entsteht.
2. werden durch die gleichzeitige Herstellung und Trocknung in einer Vorrichtung die Kosten der Anlage und der Arbeit vermindert. Die früher für das getrennte Trocknen notwendige Hilfseinrichtung und die Kosten des Transportes des Bleichpulvers von der Herstellungs-zur Trocknungsanlage sowie die damit verbundene Arbeit kommen in Fortfall.
Die Herstellung und das Trocknen kann in einer Vorrichtung von bekannter Art erfolgen, die beispielsweise aus einem langen eisernen Zylinder besteht, welcher mit glasierten Ziegeln ausgekleidet und in Abständen durch Walzen oder Rollenlager unterstützt ist. Dieser Zylinder ist etwas, etwa im Verhältnis 1 : 24, geneigt und wird zum Umlaufen gebra : ht. An seinem oberen Ende ist ein Trichter angeordnet, der mittels Förderband eine bestimmte Menge an Kalk zugeführt erhält, und das fertige Bleichpulver wird am unteren Ende des Zylinders in einem entsprechenden Auffangtrichter abgegeben.
In dem Zylinder wird durch einen Ventilator eine geringe Saugwirkung ausgeübt, welche die heissen Gase vom Chlorzuführungsende durch eine Anzahl von annähernd parallel zueinander liegenden Steingutrohren abzieht, welche als Kühler wirken. Wenn notwendig, kann ein weiteres Abkühlen dadurch hervorgebracht werden, dass man das Gas durch in eine künstlich gekühlte Salzlösung tauchende Rohre hindurchführt. Das dabei kondensierte Wasser wird abgeführt und das trockene Gas nach einer mit starkem Chlorsäuregas erfolgenden Einstellung auf die nötige Zusammensetzung durch den Ventilator
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