<Desc/Clms Page number 1>
Vorrichtung zum Schwelen von Brennstoffen.
Bei der Destillation bituminöser Brennstoffe ist es von besonderer Wichtigkeit, grosse Mengen von Brennstoffen wirtschaftlich in klein zu haltenden und nicht zu teueren Vorrichtungen so zu verarbeiten, dass eine möglichst hohe Ausbeute schonend gewonnener Destillationsprodukte anfällt. Dieses Ziel wird aber nur dann erreicht, wenn man den Brennstoff während der Destillation in allen seinen Teilen möglichst gleichmässig erwärmt. Die vorliegende Erfindung erfüllt diese Bedingung in besonders hohem Masse.
Sie geht dabei zunächst von einer Vorrichtung mit gruppenweise neben-und übereinander angeordneten, schräg oder vertikal liegenden Heizflächen aus, auf denen das Schwelgut nach unten wandert. Derartige Vorrichtungen sind an und für sich bekannt und in einer bestimmten Ausführung, z. B. in der deutschen Patentschrift Nr. 368158, beschrieben.
Ihnen fehlt jedoch das Hauptmerkmal der vorliegenden Erfindung, wonach zur besseren und gleichmässigeren Wärmedurchdringung im Falle der lotrechten Abwärtsführung des Brennstoffes (Fig. l) die Heizflächen und die Schwelgasabführungswände, die den Brennstoff begrenzen, in übereinanderliegenden Zonen abwechselnd an entgegengesetzten Brennstoffseiten angeordnet sind, und, im Falle der Brennstoff in schräger Richtung abwärts geführt wird (Fig. 2), besondere Führungen zur wechselseitigen Leitung des Brennstoffes zu den untereinanderliegenden schrägen Heizflächen vorgesehen sind.
Die Schwelung kann also erfindungsgemäss auf verschiedene Art durchgeführt werden. Bei lotrechter Abwärtsführung wird das Material an wechselseitig angeordneten vertikalen Heizwänden vorbeigeführt, wobei es jeweilig an der Gegenseite der Heizflächen an gasdurchlässigen Gleitflächen, z. B.
Jalousiewänden, herabgleitet. Eine weitere Ausführungsform ist die Anordnung dachförmiger Heizflächen, die gegeneinander so angeordnet werden, dass unter jeder Heizfläche ein freier Raum entsteht, in dem das Material in seinen Böschungswinkel derart herabgleitet, dass das Material wechselseitig über die Heizflächen geführt wird. Die untere Verbindung der dachförmigen Heizfläche kann, um ein Kraken der Schwelgase zu verhindern, nach den Schwelgasräumen hin isoliert werden.
Eine andere Ausführungsform ist die Anordnung von aussen beheizten Flächen rhombenähnlicher Form, welche übereinanderliegend so angeordnet sind, dass das Material an den inneren Wandungen der Heizflächen vorbeigeführt wird, u. zw. derart, dass unter der engsten Stelle bis zur breitesten Stelle dachförmige Rutschfläche vorgesehen sind, unter denen sich das Material im Böschungswinkel lagert.
Diese Rutschflächen dienen gleichzeitig zur Gasabführung und sind an ihrem oberen Teil mit den darüberliegenden Heizflächen durch wechselseitig angebrachte Führungsflächen so verbunden, dass das Material von den Heizflächen über die Führungsfläche auf die Gleitfläche wandert, derart, dass eine wechselseitige Beheizung des herabgleitenden Materials stattfindet. Bei dieser Ausführung wird das Material von Heizflächen in an sich bekannter Weise vollständig umgeben. Die Ausführungsform kann aber auch so gewählt werden, dass rhombenähnliche, rohrförmige Heizkörper übereinander so angeordnet werden, dass diese Heizkörper in an sich bekannter Weise vom Material eingeschlossen sind.
Bei dieser Ausführungsform kann die Gleitfläche, durch welche das Material an dem unteren Rhombenheizraum vorbeigeführt wird, mit den oberen Rhombenspitzen so verbunden sein, dass durch wechselseitig angeordnete Führungsflächen das Material wechselseitig beheizt wird. Ausser den vorgeschlagenen Ausführungsformen können noch andere zweckentsprechende Ausführungen zur Ausübung der Erfindung gewählt werden. Die Heizfläche oder Gleitfläche kann aus verschiedenem Material, z. B. Metallen, keramischem Material usw., hergestellt werden.
An jenen Stellen, an denen die Schwelgase
<Desc/Clms Page number 2>
einen längeren Weg durch das Schwelmaterial machen müssten, werden nach dem Sehwelgasraum zu Abzugsöffnungen in den Gleitflächen angeordnet, die vom heranrutschenden Schwelgut durch besonders angebrachte Gleitflächen geschützt sind. Die einzelnen Sehwelkörper können gruppenweise zu Batterien vereinigt werden. In den Schwelräumen können an geeigneten Stellen besondere Vorrichtungen, z. B.
Rechen, angeordnet werden, welche das Material bei Materialstoekung in bekannter Weise durch Bewegung weiter fördern. Die auf der Gegenseite der einzelnen Heizflächen angeordneten, gasdurchlässigen Gleitführungen, z. B. Jalousien, können beweglich angeordnet sein, damit durch die Bewegung der Gleitflächen Materialstockungen ausgeschlossen sind. Um die Schwelgase möglichst schnell abzuführen, können in bekannter Weise erhitzte Spülgase in die Sehwelkammern eingeführt werden, deren Temperatur so geregelt wird, dass sie unter dem Krakpunkt der Schwelgase und über dem Kondensationspunkt der in dem Gas enthaltenen Teere liegen.
Das Einhalten einer solchen Temperatur ist von besonderer Wichtigkeit, damit die Schwelgase nicht zersetzt werden und keine Ansätze in dem Schwelraum durch Teerniederschlag entstehen.
Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 eine Ausführungsform, bei der das Material an vertikal angeordneten Heizflächen wechselseitig vorbeigeführt
EMI2.1
geführt werden kann, dass das Material beim Herabgleiten wechselseitig beheizt wird. Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform, bei der das Material von Heizflächen eingeschlossen nach unten wandert und durch besonders angeordnete Gleit-und Führungsflächen wechselseitig an den Heizflächen vorbeigeführt wird.
In der Darstellung nach Fig. 4 werden die Heizflächen von Schwelgut umgeben, welches durch besondere Gleit- und Führungsflächen wechselseitig beheizt nach unten gleitet. Fig. 5 zeigt eine perspektivische Ansicht der Heiz-, Gleit- und Führungsflächen von der in Fig. 3 gewählten Ausführungsform.
Wie in Fig. 1 dargestellt, gleitet das Schwelmaterial wechselseitig an den Heizflächen 1 nach unten.
Den Heizwänden liegen die als jalousiewände 2 ausgebildete Gleitflächen gegenüber. Die Heizkörper mit den Heizwänden J ! und die Jalousiewände 2 sind gruppenweise angeordnet, so dass das Material beim Heruntergleiten wechselseitig beheizt wird. Die oben an der Einführung des Materials liegenden Gleit-
EMI2.2
pressen das Material während einer bestimmten Schwelperiode zusammen. Das Material wird unter den Walzen in stückiger Form weiter wechselweise beheizt. Das ausgegarte material wird bei 6 in die Bunker 7 ausgetragen. Die Schwelgase werden bei 8 seitlich abgeführt.
EMI2.3
an ihrer Spitze senkrechte Führungsbleche aufweisen.
Die Heizflächen sind dabei so angeordnet, dass das Material in den Räumen 10 im Böschungswinkel lagern kann, während die Führungsbleche die Materialschicht beim Herabgleiten fortwährend umlenken und dadurch eine wechselseitige Beheizung dieser Schiebt
EMI2.4
in umgekehrter Richtung erfolgen.
Bei der Ausführungsart nach Fig. 4 wird das Sehwelgut über rohrförmige, im querschnitt rhomben- ähnliche Heizkörper 32 geleitet, die von dem Schwelmaterial umgeben sind. Das Material wird durch die Gleitflächen 33 an den unteren Rhombenheizflächen vorbeigeführt und gleitet über die wechselseitig angeordneten Führungsflächen 34, welche die Gleitfläche 33 mit den Spitzen der Rhombenflächen 32 verbinden und in gleicher Richtung der Gleit- und Heizflächen liegen, so nach unten, dass das material wechselseitig beheizt wird. Die Schwelgase werden durch die Öffnungen 35 seitlich abgeführt. Das verschwelte Material wird bei 36 durch die Schwenkplatte 37 in die Bunker 38 ausgetragen.
In Fig. 5 ist der Einbau einer Heizkammer in der Ausführungsform der Fig. 3 dargestellt. Die
EMI2.5
<Desc/Clms Page number 3>
Flächen 15 identisch sind. Wie aus Fig. 3 ersichtlich, sind diese Flächen 16 bis zur horizontalen Schnittfläche der grössten Breite der von den Flächen 15 gebildeten Schwelräume geführt. Dadurch bilden die
EMI3.1
rutscht und unter denen ein Hohlraum durch das sattelartige Dach und den Böschungswinkel des Materials gebildet wird, in den die Schwelgase eintreten, um von dort durch seitliche Öffnungen 20 abgeführt zu werden.
Die Verbindungsflächen17, welche zwischen den Daehspitzen und den engsten Schwelraumstellen der Flächen fliegen, sind wie aus Fig. 5 ersichtlich, wechselseitig durch die Öffnungen 39 so durchbrochen, dass an den Stellen, wo sich an der einen Seite die Flächen 17 befinden, an der Gegenseite Öffnungen 39
EMI3.2
gas unter Vermeidung eines längeren Weges durch das Schwelmaterial sofort abgeführt wird. Die winklig angeordneten Führungsfläehen 40 haben den Zweck, dem über die Flächen 17 nach unten gleitenden Material, welches in sich kreuzenden Schichten über die Flächen 17 geführt wird, Richtung zu geben.
Das nach unten wandernde Schwelmaterial, wird wie folgt durch die Schwelräume geführt. Das auf den Flächen 15u befindliche, nach unten gleitende Material wird von den winklig angeordneten Flächen 40 auf die Flächen 17 gedrängt, gleitet auf den Flächen ? y durch die Öffnungen 39 auf den Flächen 16 zwischen den Flächen 19 sowie 16 und 150 zur unteren Kante der Flächen 16 und bildet von dort aus den aus Fig. 3 zu ersehenden Böschungswinkel. Von hier wird das Material in der vorbeschriebenen gleichen Art weiter
EMI3.3
Dachflächen 16 gleitet, und so fort, bis es ausgetragen wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Schwelen von Brennstoffen auf gruppenweise neben-und übereinander angeordneten, schräg oder vertikal liegenden Heizflächen, auf denen das Sehwelmaterial nach unten wandert, dadurch gekennzeichnet, dass im Falle der lotrechten Abwärtsführung des Brennstoffes (Fig. 1) die Heizflächen und die Schwelgas-Abführungswände, die den Brennstoff begrenzen, in übereinanderliegenden Zonen abwechselnd an entgegengesetzten Brennstoffseiten angeordnet sind, und dass im Falle der Brennstoff in schräger Richtung abwärts geführtwird (Fig. 2 bis 5), besondere Führungen zur wechselseitigen Leitung des Brennstoffes zu den untereinanderliegenden schrägen Heizflächen vorgesehen sind.