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Vorrichtung zur Bearbeitung einer Vielzahl von Werkstücken mit Streukörpern.
Nach bekannten Vorschlägen wird bei der Bearbeitung von Kleineisenwaren u. dgl. mittels eines auf dieselben gerichteten Strahles gespannter Gase, denen Streukörper beigemischt sind, in der Weise verfahren, dass eine grössere Anzahl der Werkstücke in ungeordneter Lage innerhalb eines Behälters in fortgesetzte Lagenveränderung versetzt wird, wobei die Werkstücke etwa im freien Fall durch die von dem Bearbeitungsstrahl bestrichen Zone hindurchgetrieben und dabei in der gewünschten Weise bearbeitet werden (österr. Patent Nr. 84690).
Bei dieser Art von Bearbeitung hat man sich bisher vorzugsweise einer, um eine waagrechte Achse drehbaren Trommel bedient, an deren Stirnseiten vor einer in der Trommelwand vorgesehenen mittleren Öffnung die den Bearbeitungsstrahl ins Trommelinnere entsendende Düse angeordnet ist, u. zw. entweder unbeweglich oder so, dass sie schwingende, in der Ebene der Trommelachse liegende Bewegungen ausführt.
Die Erfahrung hat gelehrt, dass diese Arbeit des Apparates mancherlei Nachteile mit sich führt.
Insbesondere ist dabei der Bearbeitungsstrahl immer nur in einer stark von der lotrechten abweichenden, mehr oder minder schräge zur Trommelachse geneigten Auftrefflinie wirksam. Die dadurch entstehenden Nachteile lassen sich vermeiden, wenn man erfindungsgemäss die Werkstücke so lagert und bewegt, dass sie sich bei der Drehung der schräg im Raume gelagerten Trommel auf einer der prismatischen Mantelseiten und der daran anschliessenden Teilfläche des pyramidenartig gestalteten Bodens, nur um sich selbst wälzen können, wobei kein freier Fall eintritt, das Massengut sich vielmehr in einer ziemlich flachen und einigermassen gleichmässig auf der Unterlage ausgebreiteten Schicht rollbahnartig verschiebt.
Durch diese Veränderung in der Lagerung und Bewegung wird folgendes bewirkt : Der Weg vow der Düse bis zum Arbeitsgut wird stark verkürzt. Dadurch langen die Streukörper mit erheblich grösserer Geschwindigkeit, wie bei längeren, schräg gerichteten Flugstrecken auf den Werkstücken an. Ihre Kraft ist dabei ungeschwächter, wie bei langen, schrägen Flugbahnen. Sollen daher die Streukörper, wie das bei der Herstellung von Überzügen der Fall ist, auf den Werkstücken haften bleiben, so wird das Haftvermögen ein grösseres. Werden ferner die aus geschmolzenem Metall bestehenden Streukörper durch eine an der Mündung der Streudüse gebildete Flamme erschmolzen, so werden die Werkstücke durch die ihnen genäherte Düsenmündung stärker erhitzt, wie bei der Vorrichtung nach dem eingangs erwähnten Patent.
Dadurch wird die Masse solcher dünnflüssig auftreffenden Metallteilchen stärker abgeplattet und verteilt ; das Korn wird ein schöneres, gleichmässigeres.
Die Kürzung der Flugstrecken der Teilchen hat kürzere Bearbeitungsdauer, diese wiederum Schonung empfindlicher Arbeitsstücke zur Folge, insbesondere solcher, die mit feingängigen Schraubengewinden oder mit scharfen Kanten usw. ausgestattet sind. Auch erhebliche wirtschaftliche Vorteile bietet die neue Vorrichtung. Letztere bestehen einmal in geringerem Verbrauch an Pressgasen (Zerstäubungsdruekluft, Brenngas, Sauerstoff usw.) sodann in verkürzter Lohnarbeit und in vermehrter Zahl der Beschickung der Maschine.
In den Fig. 1-3 der Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstanda veranschaulich. Darin zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht, Fig. 2 eine Frontansicht und Fig. 3 einen Vertikalschnitt durch die Trommel ohne Gestell.
In einem Gestell 1 ist waagrecht die Achse 2 gelagert, auf der ein Kegelrad 3 sitzt, welches mit einem Kegelrad 6 kämmt. *Das Kegelrad 6 ist auf einem Achsenstumpf 5 befestigt, der in dem schräg einstellbaren Fusslager 4 gelagert ist. Dieses Lager wird von einem Schneckenradsektor 7 getragen, der durch Betätigung einer mit einer Handkurbel 9 ausgestatteten Schnecke 8 in verschiedene Schräglagen
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eingestellt werden kann, wobei Tragarme. 10 des Fusslagers 4 die Schrägstellungen auf die, an den Trag- amen 10 befestigte Trommel 11'übertragen.'
Die Trommel 11 enthält im Innern eine am Umfang prismatisch ausgeführte Einsatztrommel12.
Letztere ist mit ihrem pyramidenförmig ausgebildeten Boden 13 auf dem Achsenstumpf 5 des Fusslagers 4 befestigt.
Die Einsatztrommel 12, 13 ist allseits gelocht, besitzt aber keinen Deckel. Ein abnehmbarer Deckel 14 ist jedoch über der, die Einsatztrommel umgebenden Aussentrommel H vorgesehen und dient in geöffnetem Zustande zur Beschickung von 12, 13. Ausserdem besitzt der Deckel M, der übrigens zweckmässig mehrteilig ausgeführt wird, in welchem Falle die Teile durch Scharniere 28 verbunden sind, eine Öffnung 15. Durch diese kann der Ausleger 16 eines vor der Trommel aufgestellten Stativs 17 ins Innere der Einsatztrommel 12 eingeführt werden.
An dem Ausleger 16 ist der, den Bearbeitungsstrahl entsendende Apparat, z. B. eine Metallspritzpistole befestigt, derart, dass der aus der Düse austretende Spritzstrahl senkrecht auf die ihm zugekehrte Fläche des Massengutes auftrifft.
Wird die Achse 2 durch Betätigung des um die Festscheibe 19 gelegten Antriebsriemens im Sinne der eingezeichneten Pfeilrichtung um den Achsenstumpf 5 gedreht, so wird das in der Einsatztrommel befindliche Massengut sich unter dem Einflusse dieser Drehung und des prismatischen Umfanges bzw. pyramidenförmigen Bodens ständig so verlagern, dass die Einzelkörper sich um sich selbst wälzen, die ganze Masse sich aber wie eine Rollbahn langsam von oben nach unten verschiebt, sich dabei weiter bewegt und sich dann wieder von unten nach oben weiter wälzt. Das alles geschieht in gleichmässiger, dünner Schicht.
Man hat es nun durch Einstellung der Schräge der Trommel 12, 13 in der Hand, diese Umwälzungsarbeit so vor sich gehen zu lassen, dass dabei auf die Eigenart der Formgebung der Einzelteile Rücksicht genommen wird, ebensogut natürlich auch auf die Schnelligkeit, mit der die Lagenveränderung vor sich gehen soll. Mit dieser verschiedenen Einstellung der Trommel11 und ihres Inhaltes muss selbstverständlich auch eine entsprechende Einstellung der Richtung des Auslegerarmes 16 und des an ihm befestigten
Strahlenentsendungsapparates 18 einhergehen.
Die Abführung des Staubes aus dem Innern der Trommel kann durch den Anschluss der Trommeln an einen Exhaustor geschehen, indem eine bewegliche Absaugeleitung 21 die Bewegungen der Trommel gestattet.
Die Beschickung der Einsatztrommel12 erfolgt, wie schon erwähnt, durch Aufklappen der beweglichen Teile des Deckels 14. Die Entleerung der Einsatztrommel. M von dem fertig metallisierten Inhalt erfolgt mit Hilfe eines verschiebbaren Teiles der Umfangswand von 11. Dieser z. B. als Schiebetür 11a
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punktierte Stellung verschoben werden kann. Bei dieser Verschiebung von 11 a wird auch der Einsatz 12 freigelegt. Durch Lösen des Verschlusses 24 wird eine als Klappe 22 ausgebildete Teilfläche des Pyramiden- bodens 13 aufgeklappt oder auch eine entsprechend gestaltete Teilfläehe des Mantels von 12. Der Behälter- inhalt von 12 fällt dann aus den so freigelegten Trommeln in ein bereit gehaltenes Transportgefäss.
Der
Triehteransatz 29 von lla dient zum Abführen der Streukörper, die etwa während des Betriebes der
Maschine aus 12 nach 11 gelangt sind.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Bearbeitung einer Vielzahl von Werkstücken mittels auf dieselben geworfener
Streukörper unter. Benutzung eines in Bewegung versetzten, die Werkstücke enthaltenden Behälters dadurch gekennzeichnet, dass der beliebig schräg im Raume einstellbare, um seine Eigenachse drehbare
Behälter (12, 13) für das Massengut so an seiner oberen Stirnfläche zugänglich ist, dass ein von dort in das Behälterinnere gerichteter, seinen Strahl von Druckgasen mit beigemischten Streukörpern auf das Massengut entsendender Apparat die Oberfläche des im Apparat verteilten Massengutes bei allen Drehbewegungen des Behälters in senkrechter Auftreffriehtung beeinflusst.