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Einrichtung zum Giessen von Metallen.
Die Erfindung betrifft Kokilleneinrichtungen für das Giessen von Metallen, insbesondere von Aluminium und diesem ähnlichen Metallen und Legierungen in die Form von Platten, Barren u. dgl.
Zum Giessen solcher Körper hat man sich vielfach Kokillen mit einem sogenannten Eingusstrichter in der Wand bedient. Der Eingusstrichter besteht aus einem von dem oberen Rand der Kokillenwand in ihr abwärts bis zur Bodenfläche reichenden Kanal, welcher in seiner ganzen Höhenausdehnung nach dem Innenraum der Kokille schlitzartig offen ist und von einer im oberen Rand der Wand für die Aufnahme des flüssigen Metalls aus dem Giesshehälter vorgesehenen mulden-oder trichterartigen Erweiterung für die Aufnahme des flüssigen Metalls aus dem Giessbehälter seinen Ausgang nimmt.
Das flüssige Metall fliesst bis zur jeweiligen Höhe des steigenden Spiegels durch den Kanal in der Wand abwärts und gelangt dann durch den Schlitz aus der Wand in den Giessraum unmittelbar in oder auf den Spiegel in seiner jeweiligen Höhe.
Solche in der Kokillenwand vorgesehene Eingusstrichter haben zunächst den betriebstechnischen Nachteil, dass nach jedem Guss das im Wandkanal erstarrte Metall aus ihm entfernt werden muss. um die Kokille für den nächsten Guss wieder brauchbar zu machen. Ferner haben sie einen so beträchtlichen Nachteil in der Wirkungsweise, dass die Kokillen insbesondere bei Aluminium und diesem ähnlichen Metallen und Legierungen überhaupt keine zufrieden- stellenden Ergebnisse ermöglichen. Man verlangt nämlich ein feinkristallinisches Gefüge und um dieses zu erzielen, muss man die Erstarrung möglichst schnell vor sich gehen lassen.
Diese Aufgabe läuft praktisch darauf hinaus, die Temperatur des flüssigen Metalls bei der Ankunft im Spiegel möglichst niedrig über der (ja immer gleichen) Erstarrungstemperatur zu halten, d. h. möglichst nicht hoher zu halten, als notwendig ist. um das für das gleichmässige Verteilen des zugeflossenen Metalls auf die ganze horizontale Ausdehnung des Giessraumes eben
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gefälle (Abnahme der Temperatur des Metalls von dem Augenblick, in welchem es den Spiegel erreicht, bis zur Erstarrung) so klein wie nur eben möglich gehalten werden. Ferner soll selbstverständlich das Gefüge auch den ganzen Gusskorper hindurch überall das gleiche sein. Diese Gleichheit lässt sieh aber nur erzielen, wenn die Temperatur bei der Ankunft des
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werden kann.
Bass diese beiden grundsätzlichen Forderungen mit Kokillen der beschriebenen Arte jedoch nicht, auch nicht annähernd erfüllt werden können, liegt auf der Hand, wenn man das folgende bedenkt. Das flüssige Metall hat beim Beginn des Giessens den langen Weg von der Eingussstelle, der Trichtermulde oben im Wandrand, durch den anschliessenden Trichterkanal hindurch abwärts bis zum Boden der Kokille bzw. bis zum noch tief liegenden Spiegel zu durchlaufen und wird dabei infolge der engen und langen Berührung mit der notwendigerweise in oder unter der Erstarrungstemperatur gehaltenten Kokillenwand nnvermeidbar beträchtlich abgekühlt #
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wohlgemerkt schon ehe es den Boden bzw. den noch tief liegenden Spiegel erreicht.
Mit steigendem Spiegel nimmt zwar der Weg durch den Trichterkanal und damit auch das Temperaturgefälle von der Eingussstelle bis zur Ankunft im Spiegel-in der Folge Zuflussgefälle genannt-ab, diese Abnahme bedingt aber eine Zunahme der Zufliesstemperatur im Spiegel, welche ihrerseits wieder das Erstarrungsgefälle erhöht und diese Erhöhung ist von einer Grössenordnung, welche gegenüber der zur Sicherung der hinreichend leichten Verteilung des zugeflossenen Metalls nach der Ankunft im Spiegel auskömmlichen Grössenordnung des Erstarrungsgefälles selbst nicht nur nicht vernachlässigt werden kann, sondern sie sogar erreicht.
Das Erstarrungsgefälle ist dann also ein die Gusszeit hindurch in hohem Masse ungleiches und diese Ungleichheit wirkt sich wieder in der Ungleichheit der Erstarrungszeit und, infolge dieser, in der Ungleichheit des Gefüges aus.
Es ist also tatsächlich nicht möglich, mit solchen Kokillen beide Forderungen zu erfüllen. d. h. sowohl ein feinkristallinisches Gefüge (durch möglichstes Kleinhalten des Erstarrungsgefälles), als auch eine hinlängliche Gleichheit des Gefüges (durch möglichstes Gleichhalten des Erstarrungsgefälles die ganze Gusszeit hindurch) zu erzielen.
Nach einem bereits bekannten Vorschlag des Anmelders wurden nun diese Schwierigkeiten durch Verbesserungen der Einrichtung schon überwunden. Der Vorschlag ging, was die bauliche Ausbildung angeht, dahin, erstens die Kokille nicht als ringsum umwandeten, sondern als im horizontalen Schnitt etwa U-formigen, hufeisenförmigen, bei vierkantiger Form mithin nur dreiseitig umwandeten, d. h. an der vierten Seite (in der ganzen Innenraumhöhe) offenen, unten einen Boden besitzenden Raum zu gestalten, zweitens, zur Bildung des allseitig, d. h.
auch an der vierten Seite bewandeten Giessraumes einen in senkrechter Richtung längs der Kokille bewegbaren Wandkörper vorzusehen, mit welchem die seitliche Kokillenöffnung während des Giessens von unten nach oben fortschreitend abgedeckt wird, und, drittens, in diesem bewegbaren Wandteil den Trichter unterzubringen, den Trichter aber vom oberen Wandrand aus wenig tief reichend, wenig unter ihm in den Innenraum der Kokille mündend auszubilden.
Mit der so beschaffenen Einrichtung sollte man nach dem Vorschlag, was das Verfahren angeht, die Trichterwand während des Giessens in solchem Zeitmasse längs der Kokillenöffnung steigen lassen, dass die steigende Trichtermündung immer in gleichem und geringem Höhenabstand über dem gleichzeitig entsprechend der zeiteinheitlichen Zuflussmenge steigenden Spiegel blieb oder genau die steigende Spiegelebene einhielt.
Nun waren mit der Verbesserung die oben erörterten Nachteile zwar völlig vermieden, denn jetzt konnte man den Zuflussweg vom oberen Rand der Wand bis zum Spiegel nicht nur klein, sondern auch den ganzen Guss hindurch gleich halten und es war wesentlich einfacher, nach dem Guss das erstarrte Metall aus dem Trichter zu entfernen, aber es ergaben sich mit ihr neue Nachteile und sie ermöglichte auch nicht, einige weitere, später zu erörternde Nachteile der früheren Einrichtung zu beseitigen.
Hiezu das folgende : Da die Abdeckwand und die Kokille der verbesserten Einrichtung in bezug aufeinander zu bewegen sind (in der baulichen Durchführung durch Senken der Kokille längs der ortsfesten Abdeckwand), um die wenig unter dem oberen Wandrand befindliche Trichtermündung mit dem Spiegel steigen zu lassen-darin besteht ja die Verbesserung-, so findet notwendigerweise auch eine Bewegung der Abdeckwand in bezug auf die bereits eingegossene Masse statt. Es wird demnach die eingegossene, in unmittelbarer Nachbarschaft der Abdeckwand befindliche Masse, je nachdem sie noch flüssig oder schon zähflüssig oder schon erstarrt ist, von der Abdeckwand mitbewegt, dann mitgerissen und schliesslich gerieben.
Die Folge davon ist insbesondere eine erhebliche Beeinträchtigung der gleichmässigen Güte des Gusses, namentlich wenn es sich um so empfindliche Metalle wie Aluminium handelt.
Ferner bedingt die Verbesserung, dass die aufeinandergleitenden Flächen der Kokille einerseits und der zu ihr bewegten Abdeckwand anderseits zwecks sicherer Abdichtung des Giessraumes fest aufeinandergepresst werden müssen. Indessen selbst wenn die Flächen fest aufeinandergepresst werden und auch genau aufeinander passend bearbeitet sind, wird man im allgemeinen doch nicht gänzlich vermeiden können, dass flüssiges Metall zwischen sie dringt. Dann wird aber der eben infolge des hohen Abdichtungsdruckes und infolge des Reissens und Reibens der Abdeckwand an der Masse ohnehin schon so grosse Widerstand noch wesentlich grösser, ja unter Umständen praktisch bis zur völligen Beseitigung der Bewegbarkeit von Wand und Kokille zueinander gross werden, da das zähflüssig werdende Metall offenbar eine Art klebende Wirkung auf die abdichtenden Flächen hat.
Hier setzt die vorliegende Erfindung ein. Der ihr zugrunde liegende Gedanke besteht darin, die Einrichtung so zu treffen, dass die Abdeckwand, insoweit sie die Kokillenöffnung jeweils schon abdeckt, in bezug auf die Kokille völlig ruht. Gelingt dies, so werden auch die abdichtenden Flächen nicht mehr in bezug aufeinander bewegt, mithin tritt auch keine Behinderung der Abdeckbewegung durch zwischen die abdichtenden Flächen dringendes flüssiges
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Metall mehr auf. infolgedessen ruhen auch die abdeckende Wand und die an ihr liegende gegossene Masse in bezug aufeinander, so dass auch insoweit die Nachteile der vorbekannten verbesserten Einrichtung von vornherein völlig vermieden werden.
Mit einer in sich starren Platte als Abdeckwand, wie sie die vorbekannte verbessere Einrichtung vorsah, lässt sich nun aber die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe des Nichtbewegens des die Kokillenöffnung schon abdeckenden Teiles der Abdeckwand gegenüber der Kokille usw. nicht lösen. Daher geht die Erfindung hiervon grundsätzlich ab.
Sie schlägt statt dessen vor, entweder die Abdeckwand bandartig biegsam auszubilden, so dass es möglich ist, jeweils nur denjenigen Teil der Abdeckwand, welcher die Kokillenöffnung bereits abdecken soll, an die Randflächen seitlich der Kokillenöffnung abdeckend heranzubringen, den übrigen oberen Teil aber noch von der Kokillenöffnung zurückgebogen zu halten, oder, die Abdeckwand während jeden Gusses aus einzelnen nacheinander und anschliessend übereinander vor die Kokillenöffnung zu bringenden schmalen Körperstreifen (flachen Stäben) aufzubauen.
Eine solche Ausbildung erschwert nun aber die Unterbringung der Zuflussvorrichtung (der Trichter der beiden vorbekannten Einrichtungen) in der Abdeckwand. Zwar ist sie keineswegs ausgeschlossen, denn man könnte z. B. bei der zweitgenannte Ausführungsform jeden der einzelnen Stäbe etwa mit einer abwärtsgerichteten Nut, die sich zur Erleichterung des Eingiessens oben etwas erweitert, versehen. Dazu müssten aber die einzelnen Stäbe breiter (in ihrer Lage an der Öffnungsfläche der Kokille höher) sein, als es für das Verfahren im übrigen vorteilhaft ist, ferner würde das Eingiessen jedesmal durch das Hinzukommen des nächsten Stabes gestört werden.
Es vermeidet nun die Erfindung restlos alle diese Schwierigkeiten, indem sie für den Allgemeinfall überhaupt davon abgeht, die Abdeckwand zugleich als Zuflussvorrichtung auszubilden und statt dessen eine besondere Zuflussvorrichtung, etwa eine Giessrinne, vorsieht.
Hierin ist aber nicht etwa ein Rückschritt, sondern sogar ein wesentlicher Fortschritt zu sehen, indem dadurch ein grundsätzlich anderes, weitaus besseres Verfahren ermöglicht wird. Während nämlich bei den beiden vorbekannten Einrichtungen das Zufliessen zum Spiegel immer nur auf die Stelle unmittelbar bei der Mündung des Wandtrichters in den Innenraum beschränkt war, kann man mit der Mündung der besonderen, d. h. von der Abdeckwand gesonderten Giessrinne od. dgl. durch den jeweils noch offenen Teil der seitlichen Kokillen- öffnung hindurch nicht nur beliebig nahe an den Spiegel, sondern auch zu jeder Raumstelle über ihm gelangen.
Diese Möglichkeit ist für Aluminium und die ihm ähnlichen Metalle und Legierungen wegen der schon genannten Bedingungen für die Erzielung wirklich guter Güsse sogar von sehr grosser, ja gegebenenfalls von entscheidender Bedeutung, denn mit der Giessrinne kann man das flüssige Metall auf die Spiegelfläche verteilen, d. h. es, wie gerade im Augenblick am besten erscheint, bald hier bald dort zum Spiegel fliessen lassen. Infolgedessen braucht man nicht, wie bei den beschriebenen vorbekannten Einrichtungen, zur Sicherung einer einigermassen guten Verteilung von immer der gleichen Zuflussstelle an der Wand aus das Erstarrungsgefälle grösser zu halten und man vermeidet auch den Nachteil der durch die Beschränkung der Wärmezufuhr auf immer dieselbe Stelle bedingten Ungleichheit der Erstarrungbedingungen.
Ferner hat die von der Abdeckwand gesonderte Zuflussvorrichtung den Vorteil, jeden Wärmeübergang zwischen ihnen gänzlich vermeidbar zu machen. Bei den vorbekannten Einrichtungen bedeutet ja die durch die Körpereinheit von Abdeckwand und Trichter notwendig bedingte enge Wärmeberührung des zufliessenden Metalls mit der in oder unter der Erstarrungtemperatur zu haltenden Kokillenwandung, zu welcher ja auch die Abdeckwand gehört, entweder eine schädliche vorzeitige Abkühlung des Metalls oder eine schädliche Temperaturerhöhung der Abdeckwand oder beides.
Den Unterschied des in dieser Weise, d. h. unter Verwendung einer besonderen Zuflussvorrichtung, betriebenen Verfahrens nach der vorliegenden Erfindung gegenüber dem Verfahren mit der vorbekannten verbesserten Einrichtung kann man (abgesehen von dem durch die Ruhe des bereits abdeckenden Wandteils zur Kokille bedingten Unterschied) auch darin sehen, dass der von der Abdeckwand jeweils noch nicht abgedeckte, also noch offene Teil der Kokillen- öffnung bei dem Verfahren mit der vorbekannten Einrichtung gar keine Rolle spielt, bei dem Verfahren nach der Erfindung aber von wesentlichster Bedeutung ist, indem er die Hindurchführung der besonderen Zuflussvorrichtung von der Seite aus in den Kokillenraum beliebig nahe über dem Spiegel überhaupt erst ermöglicht.
Zu dem oben erstgenannten Erfindungsmerkmal, der Ausbildung der Abdeckvorrichtung, das folgende : Eine von der vorbekannten verbesserten Einrichtung unmittelbar ausgehende Ausführungsform nach der Erfindung ist die, dass ein unten. und zwar nur unten, an der Kokille
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. der ortsfesten Platte gezogen wird. Mit der eingegossenen Masse kommt hiebei hur das in bezug auf die Kokille ruhende Band und nicht die Platte in Berührung. Die Platte hat auch nur noch die Aufgabe, das sich an ihrer Innenfläche legende Band fest gegen die Randflächen beiderseits der Kokillenöffnung zu pressen und ihm gegen die nach aussen gerichteten Druck- und Wärmewirkungen der eingegossenen Masse, welche es sonst nach aussen ausbeulen würden, als Rückhalt zu dienen.
Der Teil des Bandes, welcher sich jeweils noch oberhalb des oberen Randes der Platte befindet, legt sich infolge seiner Biegsamkeit über und um den oberen Rand der Platte zurück.
Infolgedessen ist der jeweils noch oberhalb des oberen-Randes der Platte befindliche Teil der Kokillenöffnung noch für die Hindurchführung der Giessrinne von der Seite aus zum
Innenraum der Kokille offen.
Diese Ausführungsform hat indessen noch einen störenden Nachteil. Die Bewegung tritt . bei ihr zwischen dem Band einerseits und der Platte anderseits auf, es ist aber offenbar der dem Bewegen entgegenstehencle Reibungswiderstand zwischen ihnen (Platte und Band) sehr gross, einmal weil ihre aneinander reibenden Flächen sehr ausgedehnt sind, sodann weil der
Druck der Platte zum Anpressen des Bandes an die Öffnungsrandflächen der Kokille zur Sicherung der Abdichtung gross sein muss und schliesslich weil sich die Druck-. und Wärmewirkungen der ein- gegossenen Masse auf das Blechband auch in einer Erhöhung des Reibungswiderstandes äussern.
Diese Schwierigkeit wird nach der Erfindung dadurch überwunden, dass man die Platte ausspart und von ihr etwa nur noch eine Art Rahmen übrig behält, dessen senkrechte Seitenteile an. Breite gerade ausreichen mögen, um das Band fest an den Randflächen zu beiden Seiten der Kokillenöffnung in Anlage zu halten. Mit der Aussparung nimmt man nun aber dem Band den Rückhalt gegen die nach aussen strebenden Kräfte der eingegossenen Masse, infolgedessen wird es, da es ja biegsam sein muss, nach aussen ausbeulen. Auch diese Schwierigkeit über- windet die Erfindung und zwar'mit dem Vorschlag, dass man das Band nur um horizontale. aber nicht auch um vertikale Achsen biegsam ausbildet. Ein solches Band kommt z.
B. dadurch zustande, dass man eine Anzahl nicht biegsamer schmaler Körperstreifen oder Stäbe Längsseite an Längsseite irgendwie gelenkig (jalousieartig) miteinander verbindet. Oder man behält das
Blechband der oben beschriebenen Ausführungsform bei und nietet auf diejenige Fläche des
Bandes, welche vom Kokilleninnenraum aus gesehen Aussenfläche ist, nicht biegsame Stäbe horizontal gerichtet Längsseite an Längsseite, jedoch mit geringen Abständen voneinander. Das
Blechband bildet dann gewissermassen die Gelenke zwischen den Stäben.
Ein so ausgebildetes Band kann sich einerseits ohne weiteres über und um den oberen
Querteil des Rahmens von der Kokillenöffnung weg zurückwiegen und beult anderseits doch nicht aus zwischen den vertikalen Seitenteilen des Rahmens, welche die Längsenden der starren Querstreifen oder Stäbe an den Randflächen zu beiden Seiten der Kokillenöffnung festhalten.
Der Gleitwiderstand zwischen den in bezug aufeinander zu bewegenden Seitenteilen des
Rahmens einerseits und den Längsenden der Querstreifen oder Stäbe anderseits lässt sich wenn nötig durch Rollen od. dgl. auf ein geringes Mass herabdrücken.
Es kann auch eine Ausführungsform brauchbar sein, bei welcher die einzelnen ab- deckenden Stäbe nicht bandartig miteinander verbunden sind. Man sieht dann etwa in einem geringen Abstand von der Öffnungsfläche der Kokille gehaltene senkrechte Stützen vor und schiebt die Stäbe einzeln nach und nach von der Seite her zwischen die Stützen einerseits und die Öffnungsfläche der Kokille anderseits übereinander. Das Vonderseiteeinschieben ist auch maschinell durchführbar.
Eine besondere Ausbildungsart einer Einrichtung nach der Erfindung unter Verwendung eines um horizontale, aber nicht auch vertikale Achsen biegsamen Bandes ist auf der bei- gefügten Zeichnung dargestellt. Fig. 1 ist eine Seitenansicht der Einrichtung, Fig. 2 eine
Vorderansicht, bei welcher die Zuflussvorrichtung nicht mit dargestellt ist, Fig. 3 eine Duratif- sicht in grösserem Massstabe, bei welcher der oberste Teil weggeschnitten und die Zufluss- vorrichtung gleichfalls nicht mit dargestellt ist und Fig. 4 eine Einzelheit.
Mit der Einrichtung sollen Barren von rechteckigem Querschnitt und eine Länge gleich der senkrechten Tiefe des Kokillenraumes gegossen werden.
Die Kokille besteht aus den drei senkrechten Seitenwänden 1, 2 und 3 und dem Boden 4.
Die vierte Seitenwand fehlt, die Kokille ist dort in der ganzen senkrechten Tiefe des Innenraumes seitlich offen. Die in gleicher senkrechter Ebene liegenden Stirnflächen 5 und 6 der Seiten- wände 1 und 3 seien als die Öffnungsrandflächen der Kokille bezeichnet, da der zwischen ihnen liegende Teil 7 ihrer Ebene eben die Kokillenöffnung darstellt.
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Die Kokille 1, 2, 3, 4 ist zwischen den auf der Standplatte 8 festen und abgestützten senkrechten Ständern 9 und 10 auf-und abwärts bewegbar und zwar mittels des Handrades 11 an der senkrechten Schraubenspindel 12. welche mit ihrem Gewinde ein Muttergewinde in dem die Ständer 9 und 10 oben verbindf'uden Querstück 13 durchläuft.
Das Band für die Abdeckung der Kokillenofnung 7 setzt sich zusammen aus den schmalen horizontalen, Längsseite an Längsseite aneinandergereihten und gelenkig miteinander verbundenen Stäben 14. Die gelenkige Verbindung stellen kettenartige Gebilde zu beiden Seiten der Stabreihe dar. Es ist endlos in sich geschlossen und läuft mit den beiden Ketten um die Rollen-Kettenräderpaare 15 und 16, welche im Gestell 17 senkrecht übereinander gelagert sind. Mit der einen Flachseite liegt das Band in der Ebene der Kokillenöffnung 7. Der Ab. stand der Drehachsen der Kettenräderpaare 15 und 16 voneinander möge etwas grösser sein, als die Kokille Höhe hat, und möge nachgestellt werden können.
Die Gelenkbolzen 18 sind beiderseits nach aussen etwas verlängert und es sind unten an der Kokille zwei Mitnehmerhaken 19, an jeder Seite einer, vorgesehen, welche jeweils um ein Paar der verlängerten Bolzen 18 von oben her derart greifen, dass, wird die Kokille senkrecht abwärts bewegt, sie den in ihrer Öffnungsebene liegenden Flachteil des Bandes mit abwärts nimmt. Dabei soll die Kokille etwa mittels der unter dem Druck der Federn stehenden Rollen 20 oder unter Wirkung ihres Eigengewichtes (indem sie auf einer senkbaren Trägervorrichtung in Richtung auf das
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fläche zu sichern.
Beim Beginn des Giessens befindet sich die Kokille in der höchsten Lage, in welcher der Kokillenboden 4 sich etwa in der Höhenebene der Drehachse des oberen Kettenräder- paares 15 befindet. Es ist hiebei die Kokillenöffnung 7 entweder überhaupt noch nicht, oder nur unmittelbar über der Ebene des Bodens 4 um eine Höhe sagen wir gleich einem Teil der Breite eines Stabes 14 abgedeckt. Wird nun die Kokille mittels des Handrades 11 lang- sam abwärtsbewegt, so gelangt ein Stab 14 des Bandes nach dem andern von den oberen
Kettenrädern 15 kommend mit seiner der Kokille zugewendeten Fläche in die Ebene der
Kokillenöffnung 7 und deckt die letztere damit um ein Höhenstück gleich der-Stabbreite mehr ab.
Die Tiefe des dadurch auch an der vierten Seite geschlossenen Giessraumes nimmt also nach und nach zu, bis schliesslich die Kokillenöffnung 7 bis an den oberen Kokillenrand ab- gedeckt ist, wie dies die Abb. 1 und 2 zur Darstellung bringen.
Es soll nun während der Abwärtsbewegung der Kokille das flüssige Metall in die Kokille fliessen und zwar durch die Giessrinne dz mit welcher man von der Seite aus unmittelbar oberhalb der oberen Kettenräder 15 durch die Kokillenöffnung 7 hindurch in den Innenraum der Kokille vordringen kann. Dabei sollen die Zuflussmenge in der Zeiteinheit und die Abwärts- bewegung der Kokille in solche Übereinstimmung gebracht sein, dass der Spiegel im gleichen Masse steigt, wie die Kokille sinkt und sich immer z. B. in der Höhe der oberen Kante des jeweils zuletzt in die Kokillenöffnungsebene gelangten Stabes 14 oder nur wenig darunter be- findet.
Verfährt man so, so ist die Kokillenöffnung 7 jeweils nur um so viel von unten aus abgedeckt, als zur Verhinderung des Wiederherausfliessens des Metalls aus dem Giessraum gerade erforderlich ist. so dass man die Mündung der durch die Öffnung 7 in den Kokillenraum dringenden Giessrinne 21 vom Beginn bis zum Schluss des Giessens in der Spiegelhöhe oder in beliebig geringer Höhe über dem Spiegel halten kann. Bildet man die Giessrinne 21 dazu noch entsprechend lang und in waagrechter Richtung bewegbar aus, so kann man das Metall auch jeweils an beliebiger Stelle der ausgedehnten Spiegelfläche zufliessen lassen.
Je schmäler die Stäbe 14 sind, um so näher kann man bei gegebener Länge und gegebenem Höhengefälle der Giessrinne 21 mit deren Mündung an den Spiegel herankommen, auch der Kettenräder 15 wegen, deren Höhe ja die tiefstmögliche Lage der Giessrinne 21 bestimmt, denn um so weniger halbmessergross braucht man sie auszubilden.
Für manche Fälle kann es zweckmässig sein. die Kokille nicht nur mit einer, sondern mit mehreren abdeckbare seitlichen Öffnungen. etwa zwei auf entgegengesetzten Seiten, auszubilden. Man kann dann durch die zwei oder mehreren Giessrinnen 21 dem an Tiefe zunehmenden Giessraum flüssiges Metall zufliessen lassen. Dies Verfahren kann z. B. den Vorteil haben, bei gegebener günstigster Zuflussmenge in der Zeiteinheit durch jede Giessrinne die Füllgeschwindigkeit grösser halten zu können oder das flüssige Metall noch besser, als es mit einer Giessrinne möglich ist. auf die Spiegelfläche und die Wärmezufuhr günstiger verteilen zu können.
Im allgemeinen ist es zweckmässig, wie bei diesem Ausführungsbeispiel, den Abdeckvorgang durch Abwärtsbewegung der Kokille hervorzurufen, denn wenn man statt dessen die Kettenräder 15, 16 mit dem endlosen Band längs der ruhenden Kokille heben würde, müsste man auch die Giessrinne 21 heben, deren Höhenlage man aber zumeist unverändert zu halten
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vorzieht. Immerhin kann es aber auch Fälle geben, in denen man lieber die Zuftussvorrich- tung heben, als die Kokille senken wird. Schliesslich ist es auch möglich, den Abdeckvorgang teils durch Senken der Kokille und teils durch Heben der ganzen aus den Kettenrädern und dem Band bestehenden Vorrichtung hervorzurufen.
Ob man bei Ausführungsformen mit abwärtsbewegbarer Kokille die Kokille antreibt und von ihr das Band mitnehmen lässt, wie dies bei der dargestellten Einrichtung der Fall ist, oder das Band durch Antrieb etwa eines der Kettenräderpaare 15, 16 antreibt und von ihm die Kokille mitnehmen lässt, ist an sich gleichgültig und Sache der Zweckmässigkeit im einzelnen Falle.
Bei der dargestellten Ausführungsform liegen die Achsen der Gelenkbolzen. 18 in der Abdeckebene. Um dabei die Biegungsbewegung der Stäbe 14 zueinander zu ermöglichen, sind diese nach rückwärts schräg geschnitten. Diese Ausbildung bietet den Vorteil, die Spalten zwischen den Stäben 14 auch schon bei den Biegungen vor dem Erreichen der Kokillenrand- öffnungsebene geschlossen zu halten, so dass das Auftreten von Klemmwirkungen, welche die ungehinderte Biegung in die Öffnungsebene stören könnten, ausgeschlossen sind.
Der Vierkant 22 am Ende der Welle des einen der beiden Kettenräderpaare dient, wenn die Kokille ganz unten ist, dazu, mit Hilfe einer aufgesteckten Kurbel das Band allein so weit zu drehen, dass die verlängerten Bolzen 18 wieder in die Anfangstellung gelangen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Giessen von Metallen, insbesondere von Aluminium und diesem ähnlichen Metallen und Legierungen in Barren, Platten u. dgl., bei welchen man zwecks Ermöglichung des Zufliessenlassens des flüssigen Metalls zum Spiegel aus beliebig geringer und gleichbleibender Höhe eine Kokille mit seitlicher Öffnung, die zur Bildung des ringsum geschlossenen Giessraumes entsprechend dem Steigen des Spiegels von unten nach oben fortschreitend abdeckbar ist, verwendet, dadurch gekennzeichnet, dass man das Abdecken der seitlichen Kokillenöffnung so vor sich gehen lässt, dass der jeweils schon abdeckende Teil der Abdeckwand keine Bewegung in bezug auf die Kokille ausführt, etwa indem man als Abdeckwand einen'bandartig biegsamen Flächenkörper (Band)
von unten nach oben fortschreitend zur dichten Anlage an die Öffnungsfläche der Kokille bringt und den jeweils noch nicht abdeckenden Teil des Bandes von der Öffnungsfläche sich zurückbiegen lässt, oder indem man die Abdeckwand von unten nach oben fortschreitend aus einzelnen schmalen, nicht biegsamen Wandteilen dadurch aufbaut, dass man diese Wandteile nacheinander und übereinander zur dichten Anlage an die Öffnungsfläche der Kokille bringt, wobei man das flüssige Metall an dem jeweils schon angelegten Teil der Abdeckwand oder durch eine besondere durch den jeweils noch offenen Teil der seitlichen Kokillenöffnung hindurch in den Giessraum geführte Giessrinne od. dgl. zufliessen lässt.