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Röntgenanlage für Aufnahmen von kurzer Dauer.
Die Erfindung betrifft eine Röntgenanlage für Aufnahmen von kurzer Dauer. Bei solchen kurzen Aufnahmen ist es zum Erzielen eines guten Erfolges notwendig, dass während einer sehr kurzen Zeit ein grosser Strom durch die Röntgenröhre geführt wird. Dieser Anforderung kann eine Röntgenanlage nicht genügen, in der nur ein Transformator angewendet wird, um die erforderliche Spannung zu liefern.
Es ist bekannt, dass man für kurze Röntgenaufnahmen, bei denen es erforderlich ist, dass während einer kurzen Zeit ein grosser Strom durch die Röhre geführt wird, diesen Strom von einem Kondensator liefern lässt, der infolge der Steigerung der Glühfadentemperatur plötzlich über die Röntgenröhre entladen wird. Dabei stösst man aber infolge der Wärmeträgheit des Glühfadens auf grosse Schwierigkeiten, und wenn eine Aufnahme mit Beeinflussung durch Trägheit erfolgt, ist die Erzielung von sehr kurzer Aufnahmsdauer nicht möglich. Es ist also notwendig, Röntgenaufnahmen von kurzer Dauer ohne Trägheits- einfluss erfolgen zu lassen.
Gemäss der Erfindung werden in einer Röntgenanlage für Aufnahmen von kurzer Dauer, bei denen eine Kondensatorentladung angewendet wird, Mittel vorgesehen, die eine trägheitslose Entladung des Kondensators durch die Röntgenröhre bewirken.
Zu diesem Zweck kann beispielsweise in Reihe mit der Röntgenröhre eine Funkenstrecke geschaltet werden, die bei einer bestimmten Spannung des Kondensators durchschlägt. Während des Über-
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Ein anderes Mittel, welches beispielsweise verwendet werden kann, besteht darin, zwischen der Kathode und der Antikathode der Röntgenröhre eine Hilfselektrode anzuordnen, die im Ruhezustand der Röhre ein niedrigeres Potential aufweist, das so gering ist, dass der Stromdurehgang verhindert wird, und der'während einer sehr kurzen Zeit jedoch ein wesentlich höheres Potential gegeben wird. Durch das plötzliche Anlegen der hohen Spannung wird bewirkt, dass während dieser Zeit ein Strom grosser Intensität durch die Röntgenröhre fliesst.
Eine geeignete Ausführungsform des letzten Anwendungsbeispiels, die gestattet, das Anordnen einer eigenen Hilfselektrode zu ersparen, besteht darin, die an sieh bekannte, die Glühkathode umgebende Sammelvorrichtung als Hilfselektrode in dem obgenannten Sinn zu verwenden und sie daher mit denjenigen Herausführungen und Mitteln auszurüsten, die dazu dienen, sie im Ruhezustand der Röhre auf einer niedrigen Spannung für sehr kurze Zeit, jedoch auf einer sehr hohen Spannung zu halten. Diese Potentialänderung der Hilfselektrode, beispielsweise der als solche wirkenden Sammelvorrichtung, kann hiebei durch Vermittlung eines Kommutators erfolgen.
Um den durch die Röntgenröhre geführten Strom regeln zu können und auch um zu verhindern, dass der Funke bereits zu früh überschlägt und ein allzu grosser primärer Strom entsteht, ist auf der Primärseite des in die Röntgenanlage aufgenommenen Transformators ein Widerstand vorgeschaltet ; dieser ist genügend gross, um die Stromstärke durch den Transformator auf einige Ampere zu beschränken.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 ein Scha1tungsschema, bei dem die Erfindung angewendet ist, und Fig. 2 schematisch eine Röntgenröhre, in der zwischen der Kathode und der Antikathode eine Hilfselektrode angeordnet ist, der abwechselnd ein niedriges und ein hohes Potential gegeben werden kann,
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sators 5 verbunden ist, dessen anderer Belag an Erde gelegt ist. 6 ist eine Funkenstrecke, deren einer Pol mit dem Kondensator 5 und deren anderer Pol mit der Anode 7 einer Röntgenröhre verbunden ist.
Als
Röntgenröhre wird zweckmässig eine solche verwendet, deren Aussenwand 9 zum Teil aus Metall besteht und die zweckmässig mit einer beweglichen Antikathode versehen ist. 8 bezeichnet die Glühkathode der
Röntgenröhre, die innerhalb einer Sammelvorrichtung 10 angeordnet ist.
Die Anlage arbeitet wie folgt : Beim Anschluss des Transformators an eine Spannungsquelle wird der Kondensator 5 über den Gleichrichter 4 aufgeladen. So lange die Spannung des Kondensators nicht genügend hoch ist, um die Funkenstrecke durchschlagen zu lassen, wird kein Strom durch die Röntgenröhre fliessen, wenn auch der Glühfaden schon auf der gewünschten Temperatur ist. Bei einer bestimmten
Spannung des Kondensators schlägt die Funkenstrecke 6 aber durch und wird somit leitend, und es wird ein Strom durch die Röntgenröhre entstehen, dessen Dauer und Grösse durch die Kapazität des Kon- densators und die Temperatur des Glühfadens bestimmt ist. Dieser Stromdurchgang wird z. B. 0'05 Sek. betragen können und die Stromstärke z. B. 500 mA, wenn die Kapazität des Kondensators 0'25 mF und die Hochspannung 100.000 Volt ist.
Nach Fig. 2 wird der kurz dauernde Stromdurchgang durch das an die Sammelvorrichtung 2 anzulegende Potential statt durch die Funkenstrecke 6 der Fig. 1 bewirkt. Während der Zeit, in der kein Stromdurchgang stattfindet, ist dieses Potential niedrig. Durch Erhöhung des Potentials der Sammelvorrichtung wird, wenn dieses Potential einen bestimmten Wert in bezug auf das Potential der Kathode angenommen hat, Strom durch die Röhre fliessen. Die Sammelvorrichtung spielt also gewissermassen die Rolle des Steuergitter in bei der drahtlosen Telephonie und Telegraphie verwendeten Entladungröhren.
Bei diesem Ausführungsbeispiel erfolgt das Anlegen des gewünschten Potentials an Sammelvorrichtungen mittels des schematisch dargestellten Kommutators 3, der mit einer geeigneten Spannungquelle verbunden ist.
PATENT-ANSPRÜCHE : 1.'Röntgenanlage für Aufnahmen von kurzer Dauer, bei denen eine Kondensatorentladung angewendet wird, dadurch gekennzeichnet, dass eine trägheitslose Entladung des Kondensators durch geeignete Mittel, z. B. durch eine in Reihe mit der Röntgenröhre geschaltete Funkenstrecke, die bei einer bestimmten Spannung des Kondensators durchschlägt, oder durch eine zwischen der Kathode und der Antikathode angeordnete Hilfselektrode, die im Ruhezustand der Röhre ein so niedriges Potential aufweist, dass der Stromdurchgang verhindert wird und die während einer sehr kurzen Zeit ein hohes Potential erhält, bewirkt wird.