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Selbsttätiger Klappenverschluss für Wehre, Kammerschleusen u. dgl.
Den Gegenstand der Erfindung bildet eine selbsttätige Wehrklappe, welche sich bei normalen Verhältnissen entsprechend der schwankenden Oberfläche des Wassers einstellt, während sie sich bei plötzlichen oder besonders starken Wasserstauungen vollständig öffnet, um dem überflüssigen Wasser einen freien Abfluss zu gestatten, und sich, sobald das gestaute Wasser auf einen bestimmten Stand gesunken ist, wieder selbsttätig schliesst.
In den beiliegenden Zeichnungen stellt dar : Fig. 1 die Wehrklappe im Schnitt nach 1-1 der Fig. 2, Fig. 2 die Vorderansicht eines mit der neuen Einrichtung versehenen Klappenwehres als Stauschleuse. Fig. 3 eine abweichende Ausführungsform der an der Hauptklappe befestigten, besonderen Nehenklappen. Fig. 4 den Schnitt durch ein mit beweglichen Nebenklappen ausgestattetes Wehr. Fig. 5 eine Ausführungsart der beweglichen Befestigung der Nebenklappen. Fig. 6 die Vorderansicht des Wehres mit Feststellvorrichtung für die beweglichen Abschlusselemente. Fig. 7 den Längsschnitt durch diese Einrichtung.
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um die horizontale Achse c, welche an der Oberfläche des Klapptores befestigt sein oder auch in der Fläche des Tores selbst liegen kann.
Die Anschlagfalze der Griessäulen d für den Unterarm a des Tores befinden sich zu beiden Seiten des Wehres auf der äusseren, d. h. dem Wasserdruck abgekehrten Seite, während die der Griessäulen e für den Ober- arm b der Klappe an der Wasserdruckseite angeordnet sind. Der Wasserdruck presst unter gewöhnlichen Verhältnissen das Wehr an diese Griessäulen und hält es so in lotrechter
Stellung. Sobald jedoch der Wasserspiegel über eine bestimmte Höhe steigt, überwiegt der gegen den Oberarm b wirkende hydrostatische Druck den auf den Unterarm wirkenden. so dass sich die Klappe in einen gewissen Winkel neigen und das überschüssige Wasser ablassen wird.
Findet die Wasseranstauung nur verhältnismässig langsam statt, so kann das überschüssige Wasser rasch genug durch die so geöffnete Klappe abfliessen, ohne die- selbe ganz umzulegen, so dass letztere wieder in ihre frühere Lage zurückkehren kann.
Bei ziemlich starkem oder plötzlichem Anstauen des Wassers wird die Klappe über den betreffenden Winkel hinaus gedreht, aus welchem sie noch in seine lotrechte Stellung zurückkehren könnte ; die Klappe dreht sich dann in die in Fig. 1 mit punktierten Linien gezeichnete Stellung, wobei'das Wehr oberhalb der Klappenachse vollkommen geöffnet ist.
Damit die Wehrklappe sich beim Sinken des Wasserspiegels wieder selbsttätig schliessen kann, sind an ihrem Unterarm a zwei Nebenklappen f und 9 vorgesehen, die an der äusseren Seite der Hauptklappe möglichst radial zur Achse c in gewissem Abstande von einander angeordnet smd. Die Anzahl dieser Nebenklappen kann natürlich beliebig gewählt werden, aber in der Praxis wird es nicht erforderlich sein, mehr als zwei derselben an- zuwenden. Diese Nebenklappen können entweder unbeweglich an der Hauptwehrklappe be- festigt werden (Fig. 1) oder sie können beweglich angeordnet sein (Fig. 4 und by. Im ersteren Falle werden dieselben an der Hauptkiappe und untereinander durch die Stützen h versteift.
Die äussere Ncbenklappe f wird zwekmässig so lang gewählt, dass sie sich beim Umlegen der Hauptklappe gegen die Schleusenschwelle i legt. Die mittlere y muss dagegen
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Nebenklappen kunden entweder durchwegs volle Flächen oder, wie z. B. in Fig. 3 gezeigt ist, aus drei Balken k bestehen, die nur in ihrem unteren Teil mit dem Brett l bedeckt sind.
Die Wirkung der genannten Abschlusseleinente ist folgende : Die umgelegte Hauptwehrklappe bleibt in der in Fig. 1 mit punktierten Linien gezeigten Lage so lange, bis die gestaute Wasserobertläche so weit sinkt, dass das Wasser in nur geringer Menge über den umgelegten Oberarm fliesst und jetzt mehr auf die Nebenklappen des Unterarmes drückt. Dann wird sich die Wehridappe fast augenblicklich in ihre normale, lotrechte Stellung heben. Diese Rückwärtsbewegung der Klappe findet umso rascher statt, je mehr der Wasserdruck auf den Unterarm den Druck des noch über den Oberarm fliessenden Wassers überwiegt. Es kann jedoch bei besonders schweren oder aus bestimmten Gründen sich schwer umlegenden Wehren vorkommen, dass man genötigt ist, die Wirkung des Wassers auf diese Nebenklappen zu erhöhen.
Dies geschieht durch Anordnung von dem Drehkreis des Aussenrandes von f entsprechend gebogenen Schwellen m an dem Abschlussboden (Fig. 1 und 2) und durch Anwendung von Seitenwänden 1t n an den Griessäulen, welche den Raum, in welchem sich die Klappen bewegen, seitlich einengen oder auch durch eine entsprechende Erhöhung des Gewichtes des Unterarmes. Ein entsprechendes Gewicht, welches man nach Belieben an dem Tor an einer lotrechten Stange höher oder niedriger festzulegen vermag, kann überhaupt dazu dienen, die leichte Beweglichkeit der Wohrklappe zu regulieren, sowohl hinsichtlich des Neigungswinkels, welcher nach dem Vorgesagten durch die normalen SchwanKungen des Wasserspiegels hervorgerufen wird, als auch bezüglich dos Eintrittes der Wirkung der Nobenklappen bei umgelegter Hauptklappe..
Je tiefer das Gewicht herabgelassen ist, desto weniger wird die Klappe bei normalen Wassorverhältnissen umgelegt werden, da sie sich schwerer drehen und umso rascher und früher wieder aufrichten kann. Eine noch genauere Regulierung bezüglich der Beweglichkeit der Klappe kann man durch wagrechte Verstellung des Gewichtes auf einer senkrecht zur Oberfläche der Klappe angeordneten Stange hervorrufen.
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bunden sein ;
in diesem Falle hängen sie bei normaler Stellung der letzteren, sich an diese anlegend, eine über der anderen, und öffnen sich erst beim Umlegen der Klappe, wobei das Mass ihrer Verstellung entweder durch bestimmte Länge der Ketten o begrenzt wird, mit welchen die mittlere Nebenklappe mit dem Unterarm und beide unter sich ver- bunden sind (Fig. 4) oder mittels entsprechender Widerlager, welche entweder direkt an der Hauptklappe angeordnet sind, oder durch hervortretende Nasen an den Scharnieren hezw. Ösen gebildet werden, um welche sich die Ahschlussflächen drehen.
Eine dieser verschiedenen Ausführungsarten ist auf Fig. 5 dargestellt, auf weicher die genannten Wider-
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gebildet sind ; an diesen Bügeln können auch die Scharniere p für die Nebenklappen f 9 vorgesehen werden.
Wenn an der Hauptklappe bewegliche Nebenklappen angeordnet werden, so kann os sich als wünschenswert herausstellen, in einem gegebenen Augenblicke die Möglichkeit zu haben, das Öffnen der Nebenklappen an dem umgelegten Wehr zu verhindern, z. B. wenn man das Wasser überhaupt niedriger, als die Achse c ablassen will. Hiezu können verschiedene Einrichtungen dienen und zwar in Form von Schiebern, Ketten, Schlitzen etc.
Eine derartige Vorrichtung ist in Fig. 6 und 7 gezeigt. Dieselbe besteht aus der Kette t, welche mit einem Ende an der äusseren Nebenklappe f und zwar an deren innerer Seite befestigt ist, durch die Öffnung t (mit Führungsrolle der mittleren Nebenklappe y und dann durch die Öffnung t'des Unterarmes geht. Hier ist die Kette über eine lotrechte Führungsrolle geführt, die entweder in der Öffnung selbst oder am Rande derselben angebracht sein kann, wird dann auf der Oberfläche der Hauptklappe bis zur Rolle w, die in einer Höhe mit der Achse c angeordnet ist, senkrecht nach oben geleitet, von hier zur Rolle x an der Griossäule und längs derselben nach oben zur Rolle y.
An dem frei über die Rolle y hängenden Ende der Kette wird ein nicht zu grosses Gewicht q befestigt, um das Gewicht der Kette auszugleichen. Im Falle es nötig ist, die Nebenklappen an der Hauptklappe festzuhalten, so dass sie sich beim Umlegen des Tores nicht öffnen, wird die Kette in der Lage befestigt, wie sie in den Fig. 6 und 7 gezeichnet ist und zwar an dem am Griesständer angeordneten Hacken z. Die kleinen Öffnungen für die Kette in den Klappen haben natürlich keinen Einfluss auf die Abschlusswirkung derselben.
Der beschriebene, selbsttätige Verschluss kanu bei Wehren und Schleusen verschiedenster Art angewendet werden, z. B. bei einfachen Stauschleusen, mehrteiligen Schleusen, bei Kammerschleusen, bei ständigen, sich öffnenden, wie auch bei zusammen- legbaren Schleusen u s= w