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Verfahren und Vorrichtung zum Abbinden isolierter oder Isolieren blanker elektrischer
Leitungen.
Es wurde bereits vorgeschlagen, zum Zwecke der Isolierung der blanken Enden isolierter Leitungen auf diese Enden Gummihülsen od. dgl. aufzuschieben. Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zum Aufbringen solcher Gummihülsen od. dgl., nach welchem diese Hülsen bereits vor dem Aufbringen in mindestens zwei verschiedenen Richtungen mechanisch aufgeweitet und nach Einstecken der Leitung bis zu der abzubindenden oder zu isolierenden Stelle die Aufweitungskräfte derart aufgehoben werden, dass das Schlauchstück unter starker Eigenspannung die Leitung umschliesst. Zweckmässig werden nach Einstecken der Leitung die Aufweitungskräfte zunächst in der einen und dann erst in der andern Richtung aufgehoben.
Die Zeichnung veranschaulicht zunächst ein Ausführungsbeispiel eines für das Verfahren gemäss der Erfindung geeigneten Gerätes, u. zw. in Fig. 1 in Draufsicht, in Fig. 2 in Seitenansicht. Fig. 3 und 4 zeigen in Seitenansicht und Draufsicht einen Zubehörteil des Gerätes nach Fig. 1 und 2. Die Fig. 5-13 veranschaulichen die verschiedenen Arbeitsvorgänge bei Benutzung des Gerätes und Fig. 14 stellt zwei gemäss der Erfindung abgebundene Leitungsstücke dar.
Das Gerät nach Fig. 1 und 2 besteht aus zwei um den Zapfen a drehbaren Schenkeln b, die durch Erfassen der Handgriffe c auseinanderbewegt werden können. Eine Feder d, die auf zwei gebogene Führungsstücke e an den Handgriffen c aufgeschoben ist, drückt die Schenkel b in der Ruhelage zusammen. Die Handgriffe c können bei zusammengedrückter Stellung der Feder d durch einen Überwurf f zusammen- gehalten werden, der, an dem einen Handgriff c bei angelenkt, doppelarmig ausgebildet ist und unter der Wirkung einer Feder hl steht. Die Schenkel b tragen je die eine Hälfte zweier gespaltener Dorne h und i, die am Ende etwas abgerundet sind, um in das Schlauchstück eingeführt werden zu können. Werden
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in seiner Gesamtheit dünner als der Dorn i.
Zu diesem Gerät gehört ein Hilfsgerät nach Fig. 3. Dieses besteht aus einem in der Mitte mit einer Wölbung k versehenen Blech m, das auf der einen Seite zwei Stifte n und auf der andern Seite zwei Stifte o trägt. Die Stifte n haben einen geringeren Abstand voneinander als die Stifte o. Gegebenenfalls ist die Wölbung k in der Nähe der Stifte n schärfer gekrümmt als in der Nähe der Stifte o.
Dieses Gerät wird nun in folgender Weise benutzt :
Zunächst wird nach Fig. 5, nachdem die Zange mit einer Hand erfasst ist, mit der andern Hand beispielsweise auf den gespaltenen Dorn i ein Schlauchstück p, gegebenenfalls unter geringer Aufweitung, aufgeschoben. Dieses Schlauchstück p ist abgeschnitten von einem Gummischlauch, dessen lichte Weite bei isolierten Leitungen von 6 mm etwa 1'5 bis 2 mm beträgt, und dessen Wandung so stark ist, dass sie eine möglichst grosse Aufweitung gestattet. Ist das geschehen, so wird gemäss Fig. 6 die Zange an den Handgriffen c zusammengedrückt, und die Folge ist, dass das SchlauchstÜck 11 in einer Richtung stark aufgeweitet wird.
Dann wird in das so aufgeweitete Schlauchstück das Hilfsgerät m nach Fig. 3 und 4, beispielsweise mittels der Stifte o, eingeführt, deren Abstand etwas kleiner ist als der Abstand der Dorn-
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das Schlauchstück p in zwei senkrecht zueinander stehenden Richtungen aufgeweitet, und das Hilfsgerät m kann, ohne dass es in seine Ursprungslage zurückkehrt, losgelassen werden. Dank der Wölbung k des Bleches m kann nunmehr ein Leitungsstück r, an dem sich infolge Freilegens der blanken Drahtenden eine Isolationskrause s gebildet hat, gemäss Fig. 9 und 10 in das in zwei Richtungen erweiterte
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in die Lage der Fig. 7 zurückgedreht. Das Schlauchstück p legt sich dann von zwei Seiten gegen. die Leitung r und hält diese fest.
Die Leitung r kann also wieder losgelassen und das Hilfsgerät m entfernt werden. Endlich wird die Zange derart losgelassen, dass sie sich schliesst (Fig. 12), die Leitung r mit dem
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miteinander verbundene Drähte gemäss dem linken Teil der Fig. 14 manschettenartig von dem Schlauchstück p umfasst und zusammengehalten werden. Das Werkzeug selbst eignet sich natürlich auch für alle Fälle, bei denen Schlauchstücke für andere Verwendungszwecke aufgeweitet werden sollen.
PATENT-ANSPRÜCHE ;
1. Verfahren zum Abbinden isolierter oder zum Isolieren blanker elektrischer Leitungen mittels auf diese aufgeschobener Gummihülsen od. dgl., dadurch gekennzeichnet, dass die auf passende Längen abgeschnittenen Stücke von Gummischläuchen möglichst kleiner lichter Weite vor dem Aufbringen auf die Leitung in mindestens zwei verschiedenen Richtungen mechanisch aufgeweitet und nach Einstecken der Leitung die Aufweitungskräfte aufgehoben werden, so dass das Schlauchstück unter starker Spannung die Leitung umschliesst.