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Pinsel zum Auftragen von Farbe beim Bromöldrnckverfahren.
Das Bromöldruckverfahren beruht darauf, dass auf ein Gelatine-Quellrelief Fettfarbe mittels eines entsprechend geformten Pinsels aufgetragen wird. Die Farbe wird zunächst in dickerer Lage aufgebracht und dann durch leichtes Tupfen mit dem Pinsel verteilt. Je leichter und rascher dies geschieht, desto grösser ist die Wirkung. Werden die Pinsel mit der Hand geführt, so ist namentlich bei Verwendung von grossen Pinseln ein zartes Austupfen schwer möglich, weil das eigene Gewicht des Pinsels, welches mit der Hand schwer zu bremsen ist, an sich schon ein zu heftiges Auffallen des Pinsels bewirkt. Man hat es versucht, mechanische Vorrichtungen einzuführen, welche ein federndes Auffallen des Pinsels bewirken u. zw. indem man an den Pinsel senkrecht auf dessen Stielachse federnde Drähte ansetzte, an deren Ende ein Griff befestigt war.
Solche Vorrichtungen haben den Nachteil, dass durch die Hebelwirkung das Pinselgewicht noch stärker wirkt ; ausserdem ist so die Stelle, an welche der Pinsel Farbe abgibt, leicht zu verfehlen und schliesslich kommt hiebei der Pinsel in unerwünschte pendelnde Bewegungen um seine Längsachse.
Eine beispielsweise Ausführung ist in der Zeichnung wiedergegeben. Der Stiel a des Pinsels ist gleichmässig zylindrisch gestaltet. Knapp oberhalb der Bindung der Haare ist eine Hülse b mit dem Stiel fest verbunden. Von dieser Hülse geht eine Spiralfeder 1 aus, welche sich um den Stiel in der Weise legt, dass er frei beweglich bleibt ; ihr Ende ist mit der Griffhülse c verbunden, welche den Pinselstiel derart umschliesst, dass er sich darin bewegen kann.
Wird nun der Pinsel bei der Griffhülse c gefasst und leicht gegen den zu bearbeitenden Brom- öldruck gestossen, so gerät der Pinsel durch die Wirkung der Spiralfeder j ill eine auf-und abgehende vibrierende Bewegung, welche eine leichte und überaus feine Verteilung der Farbe bewirkt, wie sie in gleicher Weise von Hand nicht möglich ist. Ausserdem wird dadurch das eigene Gewicht des Pinsels praktisch ausgeschaltet und die Arbeit weitgehend beschleunigt und erleichtert.
An Stelle die Griffhülse am freien Ende der einen Endes am Pinsel befestigten Feder t anzubringen, kann die frei bewegliche Griffhülse c auch in die Mitte oder sonst zwischen die Feder t geschaltet werden, indem oberhalb der Griffhülse c und an dieser befestigt weitere Gewindegänge j'der Feder angebracht sind, welche an ihrem oberen Ende in einer mit dem Stiel fest verbundenen Hülse b'befestigt ist. In der Zeichnung wurde diese Ausführungsform strichliert angedeutet.
Bisher musste die notwendige Elastizität des Stosses durch entsprechende Wahl der Pinselhaare gewährleistet werden, so dass nur besonders elastische und teure Haarqualitäten verwendbar waren.
Bei Anwendung der geschilderten Vorrichtung können auch billigere Haarsorten von minderer Qualität gebraucht werden.
Beim Auftragen der Farbe wird der Pinsel am Stiele a über der Hülse c bzw. bei durchgehender, den ganzen Stiel bedeckender Feder zwischen den Spiralen beim Verteilen der Farbe an der Hülse c selbst gehalten.
Die geschilderte Ausführungsform ist nur eine beispielsweise, wesentlich ist, dass die Federung in der Weise angebracht wird, dass die Feder nur pirallel der Längsachse des Pinsels wirkt. Die Feder kann daher ebensogut, wie beim gezeichneten Ausführungsbeispiel den Pinselstiel a umschliessen, als sie seitlich davon angebracht oder in das Innere des Stiels verlegt oder etwa zwischen den beiden Teilen des zerschnittenen Stiels angebracht sein kann.