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Verfahren zur Herstellung von nahezu alkoholfreien Bieren und anderen praktisch alkoholfreien Getränken.
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Die praktische Durchführung des Verfahrens kann beispielsseise folgendermassen geschehet !. Eine nach der üblichen Arbeitsweise hergestellte Bierwürze mit beispielsweise 6-8% Extrakt wird auf etwa' 120 C abgekühlt und dann in geschlossenen Gefässen unter Zusatz von etwa 100 g abgeprrsster Hefe auf 1 hl Würze vergoren, wobei zweckmässig das Gärgefäss von vornherein unter erhöhtem Druck gesetzt werden kann, um ein Entweichen der Kohlensäure zu verhindern. Soll beispielsweise ein Bier mit einem Alkoholgehalt von 0. 5% erzeugt werden, das im Sinne der gesetzlichen Vorschriften als alkoholfreies Getränk anzusehen ist, so lässt man etwa 0. 9% Extrakt vergären, was etwa 14 Stunden erfordert.
Dann leitet man die Gärflüssigkeit durch einen Kühlapparat in ein druckfestes Lagergefäss, wobei es auf 0-10 abgekühlt und so die Gärung unterbrochen wird. Alle diese Arbeiten erfolgen unter entsprechendem Gegendruck, um ein Entweichen der Kohlensäure zu verhindern, und unter Anwendung der notwendigen Druckausgleichvorrichtungen. Die Klärung erfolgt ebenfalls unter Gegendruck in einer geschlossenen Zentrifuge ohne Filtrierschicht. Um das Bier versandfertig zu machen, kann man es nochmals durch dieselbe oder eine gleichartige Klärzentrifuge leiten und in Transportfässer oder Flaschen abfüllen, was natürlich wiederum unter Gegendruck zu geschehen hat.
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von 5-7% und den üblichen Gehalt an natürlicher Kohlensäure, deren Entweichen durch die ständige Arbeit unter Gegendruck verhindert worden ist.
Der Geschmack des Getränkes ist praktisch derselbe wie bei alkoholreichen Bieren, was bei den nach den bisher üblichen Verfahren durch Gärung in offenen Gefässen hergestellten Getränken infolge des Entweichens der Kohlensäure nicht der Fall ist. Das Verfahren hat zudem noch den Vorteil, dass auf 1 M etwa 30-35% Malz erspart werden. Die Arbeitsweise lässt sich ganz allgemein anwenden ; um eine alkoholische Gärung so zu leiten, dass nur eine geringe Menge Extrakt zur Erzeugung schwach alkoholhaltiger Getränke vergoren wird, ohne dass die geringe Menge der entwickelten Kohlensäure verlorengeht.
Ein nicht endvergorenes Bier, das noch vergärbare Stoffe enthält, muss nach dem Filtrieren noch pasteurisiert werden, damit es haltbar wird. Wird ein derartiges Bier, statt filtriert, gemäss dem Verfahren der Erfindung so lange zentrifugiert, bis alle Gärungserreger daraus entfernt sind, so kann eine nachträgliche Pasteurisierung in Fortfall kommen, weil das zentrifugiert Bier von allen Gärungserregern befreit ist. Es kann daher ein so behandeltes, nahezu alkoholfreies Bier auch in Fässern versandt werden, ohne dass eine Nachgärung zu befürchten ist. Infolge des Fortfalles der Pasteurisation wird auch die Güte des Bieres verbessert, indem der unerwünschte Brotgeschmack des Pasteurisierens beseitigt wird.
Die Klärung durch. Zentrifugieren kann auch in zwei oder mehreren Stufen erfolgen, indem z. B. in der ersten Stufe eine Vorklärung, d. h. die hauptsächliche Enthefung und in der zweiten Stufe die Feinklärung vorgenommen wird. Die Vorklärung dient vor allem zur Unterstützung der Unterbrechung der Gärung, die durch die Abkühlung hervorgerufen worden ist. Es können in der ersten Stufe auch zwei oder mehrere parallelliegende Zentrifugen verwendet werden, um einen Dauerbetrieb aufrechtzuerhalten.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von nahezu alkoholfreien Bieren und andern praktisch alkoholfreien Getränken durch Unterbrechung einer kurz dauernden alkoholischen Gärung und darauffolgende Klärung der Gärflüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, dass man die Gärung unter Druck erfolgen lässt und die Unterbrechung der Gärung durch Abkühlung der Gärflüssigkeit bewirkt und dann die Klärung der Flüssigkeit in Zentrifugen, ohne Mitwirkung filtrierender Schichten, ebenfalls unter Druck durchführt.