CH117151A - Verfahren zur Herstellung von nahezu alkoholfreiem Bier. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von nahezu alkoholfreiem Bier.

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CH117151A
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Meyer Johann Dr Friedrich
Hans Luecker
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Meyer Johann Dr Friedrich
Hans Luecker
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    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12CBEER; PREPARATION OF BEER BY FERMENTATION; PREPARATION OF MALT FOR MAKING BEER; PREPARATION OF HOPS FOR MAKING BEER
    • C12C12/00Processes specially adapted for making special kinds of beer
    • C12C12/04Beer with low alcohol content

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Description


      Verfahren    zur     lierstelltang    von     nahezu.        alkoholfreiem    Bier.    Die Erfindung     betrifft    ein Verfahren zur  Herstellung von nahezu alkoholfreiem, zum  Beispiel nur     0,5"/o    Alkohol enthaltendem  Bier, bei welchem man die Bierwürze eine  kurze alkoholische Gärung durchmachen lässt,  die durch Abkühlung gehemmt wird.  



  Die Erfindung bezweckt nun die Schwierig  keiten zu überwinden, die sich bei der prak  tischen Durchführung dieser Art der Her  stellung von nahezu alkoholfreien Bieren  insbesondere im Grossbetriebe ergeben haben.  Es hat sich gezeigt, dass die Hefe trotz  Unterkühlung nicht restlos ihre Gärtätigkeit  einstellt, und ausserdem durch die starke  Abkühlung insbesondere die nicht gelösten  Eiweissstoffe in einer Form abgeschieden  werden, welche die     Filtrierung    in den üblichen  Bierfiltern unmöglich macht, weil die Filter  sich in kürzester Zeit verstopfen.

   Während  nämlich beim     endvergorenen    Bier, in welchem  sich die Hefe abgesetzt hat, durch     Filtrierung     nur noch die Glanzfeinheit erzeugt werden  soll, da im Bier keine     vergärbaren        Stoffe     mehr vorhanden sind, muss, im Falle der  Herstellung nahezu     alkobolfreier    Biere, bei  dem in     Angärung    befindlichen Bier die    gesamte Hefe, die bei der gewöhnlichen  Bierherstellung im Gärbottich und im Lager  <B>gefäss.</B> sich abgesetzt hat, durch das Filter  zurückgehalten werden. Nun gibt es keine  Filter, die dieses Ziel in praktisch befriedi  gender Weise erreichen lassen.

   Versuche  haben gezeigt, dass ein Filter, das bei  abgelagertem     untergärigen    Bier eine Dauer  leistung von etwa 300 hl hat, beim Filtrieren  des in     Angärung    befindlichen Bieres nach  Durchgang von 12 hl derart mit Hefe belegt  ist, dass die Filterkuchen herausgenommen  und gereinigt oder umgetauscht werden  müssen. Dies macht nicht bloss das Verfahren  umständlich, sondern hat auch einen Verlust  von je 150 bis 180 1 beim     jedesmaligen    Aus  tausch der Filterkuchen, das heisst einen  Bierverlust von 12 bis 15 > zur Folge, was  das ganze Verfahren wirtschaftlich und  technisch unmöglich macht. Auch ist die  Reinigungswirkung der Filterkuchen dadurch  beeinträchtigt, dass diese infolge vorheriger  Waschung niemals steril. sein können.  



  Bei dem Verfahren gemäss der vorliegenden  Erfindung werden nun diese Nachteile bei  der Herstellung von nahezu alkoholfreiem      Bier dadurch vermieden, dass das zum Bei  spiel vom Gärgefäss kommende beziehungs  weise durch den Kühlapparat fliessende und  in der Gärung befindliche Bier \der Ein  wirkung der Zentrifugalkraft, ohne Mithilfe  filtrierender Schichten, bei Gegendruck unter  worfen wird. Es kann dadurch, dass diese  Art der Klärung     all    eine kurzdauernde,  unter Druck vorgenommene und durch       Kühlung    unterbrochene Gärung angeschlossen  wird, eine vollständige Unterbrechung der       Gärtätigkeit    und gleichzeitig eine ausser  ordentlich günstige Klärwirkung erreicht  werden.

   Die Flüssigkeit kann derart zentri  fugiert werden, dass dabei praktisch keinerlei  Bierverluste entstehen und die einmal ab  geschiedene Hefe mit dem nachfliessenden  Bier nicht mehr in Berührung kommt. Es       können    solche Zentrifugen verwendet werden,  die eine Dauerleistung von etwa 100 hl bei  einem     Zentrifugeninhalt    von     ?4    1 aufweisen.  Es können daher höchstens 24 1, das heisst der       Zentrifugeninhalt,        somit        0,24%        Bier        beim          Entfernen    der in der Zentrifuge abgeschie  denen     Stoffe    verloren gehen.

   Durch die Ab  scheidung der noch vorhandenen Gärungs  erreger beim Zentrifugieren kann eine Nach  gärung nach der Abkühlung der Gärflüssig  keit verhindert werden. Im Gegensatz     zri     den schwer zu reinigenden Filtern und den       dazu    gehörigen Filtermassen ist die Reini  gung von Zentrifugen leicht durch Ausspülen  mit Wasser und nachträgliche Sterilisation       mittelst        Dampfes    durchzuführen.  



  Das Verfahren gemäss der vorliegenden       Erfindung    kann beispielsweise folgendermassen   < ausgeführt werden: Eine nach der üblichen  Arbeitsweise aus Malz und Hopfen her  gestellte Bierwürze mit beispielsweise 6-8 0,'0       Eitrakt        wird.    auf etwa 130 abgekühlt und  dann in geschlossenen Gefässen, unter Zusatz       voll    etwa 100 Gramm     abgepresster    Hefe  auf 1 hl Würze, vergoren, wobei zweck  mässig das     Gärgefäf,)    unter erhöhten Druck       gesetzt    wird, um ein Entweichen der Kohlen  säure zu verhindern.

   Soll beispielsweise ein  Bier mit einem Alkoholgehalt von 5 0%  erzeugt werden, das im Sinne der gesetz-    liehen Vorschriften als alkoholfreies Getränk  anzusehen ist, so lässt man etwa     0,90/0     Extrakt vergären, was etwa 14 Stunden  erfordert. Dann leitet man die     Gärflüssigkeit     durch einen     Kühlapparat    in ein druckfestes  Lagergefäss, wobei es auf 0 bis 10 abgekühlt  und so die Gärung unterbrochen wird.

   Alle  diese Arbeiten erfolgen unter     ensprechendein     Gegendruck, um ein Entweichen der Kohlen  säure zu verhindern, und unter Anwendung       dar    notwendigen     Druckausgleichvorrichtungen.     Die Klärung erfolgt ebenfalls unter Gegen  druck in einer geschlossenen Zentrifuge  ohne     Filtrierschicht.    Um des Bier verband  fertig zu machen, kann man es nochmals  durch dieselbe oder eine gleichartige     Mä        r-          zentrifuge    leiten und in     Transportfisser    oder  Flaschen abfüllen, was natürlich wiederum  unter Gegendruck zu geschehen hat.  



  Ein auf diese Weise hergestelltes Bier  ist nach zwei bis drei Tagen trinkreif, hat  einen     Extraktgehalt    von 5 - 7     0%o    und den  üblichen Gehalt an natürlicher Kohlensäure,  deren Entweichen durch die ständige Arbeit  unter Gegendruck verhindert worden ist. Der       Geschmack    des     Getränkes    ist praktisch der  selbe wie der     voll    alkoholreichen Bieren,  was bei nach bisher üblichen Verfahren  durch Gärung in     offenen    Gefässen hergestellten       Getränken    meist infolge des     Entweichens    der  Kohlensäure nicht der Fall ist.

   Diese Aus  führungsform des Verfahrens hat zudem noch  den Vorteil, dass auf den     Hektoliter    etwa       30-35%        Malz        erspart        wird.     



  Wird ein Bier, das gemäss dem Verfahren  der Erfindung hergestellt ist, solange zentri  fugiert, bis alle     Gärungserreger    daraus ent  fernt sind, so     kann    eine nachträgliche       Pasteurisierung    in Fortfall kommen. Es kann  daher ein so behandeltes, nahezu     alkoholfreies     Bier auch in Fässern versandt werden; ohne       dass    eine Nachgärung zu befürchten ist. Bei  Fortfall der     Pasteurisation    wird auch die       Cliite    des Bieres verbessert, indem der dabei  auftretende unerwünschte     Brotgeschmack     vermieden wird.  



  Es kann ferner eine zur     Verdeckung    des       Zuckergeschmackes    nötige Säuerung der      Würze durch entsprechendes Leiten des       Mälzens    und Maisehens herbeigeführt werden,  anstatt hierfür, wie sonst üblich, einen  Bakterienzusatz zu der Würze zu verwenden.  Die bekannte     Milchsäurebildung    im Malz  kann durch Ansetzen des Malzes bei etwas  höherer Temperatur ohne jeden Bakterien  zusatz sehr schnell und sicher erreicht und  auf     genau    bestimmte Werte eingestellt  werden.  



  Ein höherer Säuregrad wird zum Beispiel  dadurch erreicht, dass die     Mälzungsdauer    von  sieben auf acht Tage erstreckt und die Tem  peratur des     Mälzungsgutes,    statt auf<B>170</B> C  auf<B>19'</B> C gehalten wird. Dadurch wird  infolge des verlängerten und hitzigeren  Wachstums der     Keimlinge'im    einzelnen Korn  eine Säureanreicherung gleichlaufend mit  einer weitgehenderen, als Abbau zu bezeich  nenden Auflösung erzielt. Beim Maischen  wird eine Säureanreicherung erhalten, wenn  beispielsweise die     Einmaischung,    das heisst  der Beginn des Brauaktes, statt am     Sudtage,     am Abend vorher erfolgt und die Maisch  temperatur etwa 10 Stunden auf 400 C  gehalten wird.

   Für die dem Malzschrot an  haftenden Säurebakterien wird dadurch das  günstigste Klima zur Vermehrung geschaffen.  Bei gesteigertem Betrieb und weitgehender  Ausnutzung der     Maischgefässe    empfiehlt es  sich, für die Säurebildung im     Maischgut     besondere     Versäuerungsgefässe    zur Verfügung  zu stellen.  



  Das sonst erforderliche Kochen der  Würze mit der zur Unterbrechung der Milch  säuregärung dienenden Hopfenzugabe ist bei  dieser Art der Säuerung nicht notwendig,  da man der gesäuerten Würze sofort Hopfen  auszug zusetzen und dann mit Hefe ein  Prozent     deN    Extraktes vergären kann. Man  kann ferner sowohl ein helles, als auch ein  dunkles Bier herstellen, indem man die in  der Würze entstehende     Milchsäurebildung     entsprechend zum Beispiel zwischen 0,09       und        0,16%        wählt.     



  Die Klärung durch Zentrifugieren kann  auch in zwei Stufen erfolgen, indem die  Flüssigkeit durch zwei hintereinander ge-    schaltete     Zentrifugen    geleitet wird,     von    denen  die erste die     Vorklär4ing,    das heisst die haupt  sächliche     Enthefung    und die zweite die  Feinklärung bewirkt. Die     Vorklärung    dient  vor allem zur Unterstützung der Unterbrechung  der Gärung, die durch die Abkühlung her  vorgerufen worden ist. Es     können    auch drei  oder mehr Zentrifugen in dieser Weise in  Reihe geschaltet werden, um die Klärung  in mehreren Stufen durchzuführen, von denen  die erste der     Enthefung    und die übrigen der  Feinklärung dienen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von nahezu alkoholfreiem Bier, bei dem eine aus Malz und Hopfen hergestellte Würze einer kurz dauernden alkoholischen Gärung und darauf folgender Klärung unterworfen wird, dadurch gekennzeichnet, dass man die Gärung unter Druck erfolgen lässt und die Unterbrechung der Gärung durch Abkühlung der Gärflüssig keit bewirkt und dann die Klärung der Flüssigkeit in Zentrifugen, ohne Mitwirkung filtrierender Schichten, ebenfalls unter Druck durchführt. <B>UNTERANSPRÜCHE:</B> 1. Verfahren nach dem Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeit mindestens zweimal zentrifugiert und hierbei durch das erste Zentrifugieren die hauptsächliche Enthefung und durch das weitere Zentrifugieren die Fein klärung bewirkt wird. 2.
    Verfahren nach dem Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man das Mälzen und Maischen derart leitet, dass eine zur Verdeckung des Zuckergeschmackes der Bierwürze nötige Säuerung eintritt und die Unterbrechung der Gärung durch Abkühlung der Flüssigkeit auf<B>0'</B> bewirkt. 3.
    Verfahren nach dem Patentanspruch und dem Unteranspruch 2, dadurch gekenn zeichnet, dass man die zur Verdeckung des Zuckergeschmackes erforderliche Säue- rung der Bierwürze durch eine Mälzungs- dauer von acht Tagen und eine 1M' älz- temperatur von<B>191'</B> herbeiführt. 4.
    Verfahren nach dem Patentanspruch und dem Unteranspruch 2, dadurch gekenn zeichnet, dass man zur Herbeiführung des zur Verdeckung des Zuckergeschmackes notwendigen Säuregrades der Bierwürze die Eintnaischung einige Zeit vor dem Sudtage bewirkt und die kIaischtemperatur auf etwa 40' hält.
CH117151D 1925-05-07 1925-05-07 Verfahren zur Herstellung von nahezu alkoholfreiem Bier. CH117151A (de)

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