AT10745B - Verfahren zur Entfernung der gebundenen Schwefelsäure aus Wasser. - Google Patents
Verfahren zur Entfernung der gebundenen Schwefelsäure aus Wasser.Info
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Description
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Österreichische PATENTSCHRIFT ? 10745.
HANS REISERT iN KÖLN AM RHEIN.
Verfahren zur Entfernung der gebundenen Schwefelsäure aus Wasser.
Es sind bereits Versuche gemacht worden, im Wasser frei oder gebunden gehaltene Schwefelsäure mit Hilfe von kohlensaurem Baryt zu entfernen. Entweder wurde zu diesem Zwecke der kohlensaure Baryt dem Wasser einfach beigemischt, oder es wurde das Wasser über grössere Stücke des natürlichen kohlensauren Barytes (Witherit) geleitet. Beide Verfahren haben sich aber als nicht geeignet erwiesen, um im kontinuierlichen Betriebe die ge-
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Zustande, der auch durch Fällung oder Schlemmen erzielt sein kann, angewendet, und das Wasser wird durch den pulverförmigen Baryt in kontinuierlichem Strome hindurch geleitet. Dieses Verfahren wird derart ausgeführt, dass der pulverförmige kohlensaure Baryt in ein hinreichend weites Gefäss eingebracht und in beständiger Bewegung erhalten wird.
Zu dem Zwecke wird das Gefäss mit dem kohlensauren Baryt nicht vollständig, sondern nur zu einem geringen Teile angefüllt, so dass das hindurchgeleitete Wasser den kohlensauren Baryt aufschwemmt und die einzelnen Teilchen in beständiger Bewegung erhält,
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erfolgt. Es bildet sich dann also in dem Gefäss eine strömende Wassersäule, in welcher sich fein verteilte Teilchen des kohlensauren Barytes beständig hin-und herbewegen und hierbei die Umsetzung der schwefelsauren Verbindungen in die unlöslichen oder doch fast unlöslichen kohlensauren Verbindungen bewirken.
Versuche haben ergeben, dass die einmalige Füllung dos Gefässes mit kohlensaurem Baryt in der angegebenen Art genügt, um das Speisewasser für einen dauernd im Betriebe befindlichen Dampfkessel während der Dauer von ungefähr einem halben Jahre von der gebundenen Schwefelsäure zu befreien.
Es handelt sich also um einen kontinuierlichen Betrieb, der nur in grossen, auch schon durch andere Rücksichten gebotenen Pausen eine Neueinfüllung des kohlensauren Barytes verlangt.
In der Zeichnung ist das Verfahren durch die Fig. 1 und 2 erläutert, während Fig. 3 eine besondere Ausführungsform des zur Ausübung des Verfahrens dienenden Apparates veranschaulicht.
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filter ausgebildet ist, hält die im Wasser suspendierten Teile zurück.
Wird Wasser durch Leitung b, natürlich unter einem gewissen Drucke, eingeleitet so wird der pulverförmige kohlensaure Baryt aufgeschwemmt, so dass in dem Gefässe o eine dasselbe füllende aufsteigende Wassersäule entsteht, in welcher sich die fein verteilten Teilchen des kohlensauren Barytes beständig hin-und herbewegen, wobei die erwähnte Umsetzung und somit die Ausscheidung der gebundenen Schwefelsäure er-
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schwebenden fein verteilten Teilchen des kohlensauren Barytes, so dass die Wirkung auch in konstanter Weise vor sich geht, bis nach langer Pauer eine Neueinfüllung stattfindet.
Die gebundene Schwefelsäure wird hierbei vollständig entfernt, ohne dass ein umfangreicher Apparat oder lange Wege für die Einwirkung des kohlensauren Barytes erforderlich wären.
Um das Verfahren für Kesselspeisewasser nutzbar zu machen, muss in Berück- sichtigung gezogen werden, dass ausser der Schwefelsäure auch noch der doppeltkohlensaure Kalk (und Magnesia) auszuscheiden ist. Dies kann nach einer bekannten Methode durch Zufuhr von geeigneten Chemikalien, insbesondere Ätzkalk, bewirkt werden.
Bei Anwendung von Chemikalien ist nun zu berücksichtigen, dass aus dem doppeltkohlensauren Kalk einfach kohlensaurer Kalk als Schlamm gebildet wird. Wenn man demnach die Behandlung des Wassers mittelst kohlensauren Barytes und mittelst der zur Beseitigung des doppeltkohlensauren Kalkes erforderlichen Chemikalien gleichzeitig vornehmen würde, so würde der Kalkschlamm in das Barytgefäss gelangen, was besonders bei Anwendung von Kalkhydrat und hei Vorhandensein von viel doppeltkohlensaurem Kalk im Wasser den Baryt unnötigerweise verschlammen und dessen Wirkung herabmindern würde, denn es käme kohlensaurer Kalkschlamm von zwei chemischen Reaktionen hinein.
Demnach ist es notwendig. den kohlensauren Kalk von Zeit zu Zeit zu entfernen.
Mit der Entfernung desselben, sei es durch Ablassen nuttelst eines Schlamm ahanes oder durch Ausspülen eines angewandten Filters, würde aber auch kohlensaurer Baryt entfernt und somit ein Verlust desselben eintreten. Daher wird das Verfahren derart ausgeführt, dass die notwendige Filtration getrennt vorgenommen wird und und zwar einmal, um den
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dass der Baryt stets in das Gefäss zurückgelangen kann und setzt hierauf Kalkhydrat hinzu, oder man kocht statt dessen das Wasser und filtriert den Kalkschlamm ab, oder man macht es umgekehrt, indem man zuerst den doppeltkohlensauren Kalk mittelst Kalk- hydrat etc. und Filtration entfernt und nachher das Wasser durch das Barytgcfäss leitet und tiltriert.
Durch Fig. 3 wird nun die erste Methode dargestellt. Es ist hierbei angenommen worden, dass die Beseitigung des doppeltkohlensauren Kalkes mittelst Ätzkalkes in Form gesättigten Kalkwassers erfolgt.
Der Apparat besteht aus folgenden Hauptteilen : Einem Wasseryprteilungsbehälter r, einem Behälter il zur Herstellung gesättigten Kalkwassers, einem Behälter für den Baryt und einem Behälter o, in welchem die Beseitigung des kohle'sauren Kalkes erfolgt.
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in den unteren Teil des Behälters p, durchdringt denselben von unten nach oben, passirrt ein Filter ! I und strömt klar und von Schwefelsäure befreit in den Behälter o. In diesen wird zur Beseitigung des doppeltkohlensauren Kalkes eine entsprechende Menge gesättigten Kalkwassers aus dem Sättigungsbehälter/t durch Rohr i zugeführt. Das Wasser durch-
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Filter A.
Dieses hält den Schlamm zurück und das Wasser verlässt durch das Rohr m den Apparat.
Die Leistungsfähigkeit des Apparates p kann bei gleichem kubischen Inhalt hedeutend erhöht werden, wenn man vor dem Filter 9 noch eine Klärvorrichtung h anordnet, weil dadurch das Filter g sehr entlastet wird. Diesen gleichen Zweck erreicht man aber auch durch einen sich nach oben erweiternden Behälter p mit genügend grossem Querschnitt zur Umsetzung zwischen dem kohlensauren Baryt und den schwefelsauren Verbindungen. Es ist bereits bekannt, dass mittelst eines sich nach oben erweiternden Behälters eine Sättigung des Wassers mit einem löslichen Salze derart erzielt werden kann, dass das gesättigte Wasser ziemlich klar den Behälter verlässt.
Es hat sich nun gezeigt, dass eine ähnliche Wirkung überraschender Weise auch dann eintritt, wenn, wie bei vorliegendem Verfahren, der kohlensaure Baryt in ein nach oben genügend sich erweiterndes
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eingeführt wird. Die Umsetzung zwischen dem kohlensauren Baryt und den schwefelsauren Verbindungen des Wassers findet dann in der Weise statt, dass vollkommen selbsttätig die gefällten unlöslichen Substanzen, im wesentlichen also der schwefelsaure Baryt und
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nahezu bezw. nach der Filtration vollkommen klar und von der gebundenen Schwefelsäure befreit, den Behälter p oben verlässt, ohne dass eine besondere Klärvorrichtung erforderlich ist.
Claims (1)
- PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Verfahren, die gebundene Schwefelsäure aus Wasser, insbesondere aus ihren Verbindungen mit Kalk, Magnesia, Kali und Natron mit Hilfe von kohlensaurem Baryt zu entfernen, dadurch gekennzeichnet, dass der kohlensaure Baryt in Pulverform angewendet und das Wasser in kontinuierlichem Strom durch denselben geleitet wird.2. Das Verfahren nach Anspruch 1 in seiner Anwendung auf Wasser, aus welchem ausser der gebundenen Schwefelsäure auch doppeltkohlensaurer Kalk und doppeltkohlensaure Magnesia entfernt werden soll, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlung des Wassers zum Zwecke der Entfernung der gebundenen Schwefelsäure von der Behandlung zum Zwecke der Ausscheidung des Kalkes und der Magnesia derart getrennt wird, dass die aus letzterer Behandlung entstehenden Niederschläge nicht in das Barytgefäss gelangen.3. Apparat zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Kombination eines mit einem Filter verbundenen Umsetzbehälters zur Behandlung des Wassers mit kohlensaurem Baryt und eines ebenfalls mit einem Filter verbundenen Behälters zur Behandlung des Wassers mit Chemikalien, welche die Ausscheidung von doppeltkohlensaurem Kalk und doppeltkohlensaurer Magnesia bewirken. EMI3.1
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