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Die Erfindung betrifft einen zusammenlegbaren und höhenverstellbaren Hängematten- ständer, gemäss Oberbegriff von Patentanspruch 1.
Solche Hängemattenständer sind aus der DE-41 16 675 C2 bekannt. Sie weisen ein umfangsgeschlossenes zusammengestecktes Bodengestell auf, das an zwei stirnseitigen Abschnitten mit winklig angesetzten Einsteckmuffen versehen ist, in die Schrägholme einsteckbar und in unterschiedlichen Ausziehpositionen einrastbar sind, wodurch die Höhenverstellbarkeit des Hängemattenständers gewährleistet ist. Mit der Höhenverstellung ist zwangsläufig auch eine Längenverstellung verbunden, die auch erwünscht sein kann, um durch Gebrauch der Hängematten aufgetretenen Dehnungen Rechnung zu tragen. Der bekannte Hängemattenständer hat sich daher in der Praxis auch gut bewährt, jedenfalls in Verbindung mit spreizstabfreien, sogenannten südamerikanischen Hängematten.
Die DE-24 47 696 AI zeigt einen Hängemattenständer mit H-förmigem Bodengestell, bei dem ebenfalls die notwendige Anpassung des Ständers an Längentoleranzabweichungen und Längendehnungen der Hängematte angesprochen ist.
Anstatt die Schrägholme längenverstellbar auszubilden wie beim erstgenannten Stand der Technik wird hier zu demselben Zweck der Längsholm teleskopierbar gestaltet.
Beiden bekannten Hängemattenständern ist das Merkmal gemeinsam, dass die Schrägholme mit ihren Aufhängepunkten eine so grosse Höhe aufweisen, dass die Hängematte, die an zwei diametral gegenüberliegenden Ecken aufgehängt wird, einen genügenden Durchhang bei ausreichendem Bodenabstand hat, um ein diagonales Liegen des Benutzers in gestreckter Lage, also ohne Rückenkrümmung zu erlauben. Dabei stellt sich eine bestimmte Wölbungsform der Hängematte ein, die von deren Länge und dem Abstand der Aufhängepunkt des Ständers abhängig ist. Die Wölbungsform kann flacher oder bauchiger sein. Für jede Person existiert eine individuelle Bestform, die ihr optimalen Liegekomfort vermittelt.
Wird nun eine gebrauchte Hängematte durch eine neue, längere Hängematte ersetzt, so müssen bei beiden Ständertypen die Teleskoprohr ausgezogen werden, um die passende Liegehöhe einhalten zu können. Dabei verändert sich die Wölbungsform der Hängematte, und zwar bei dem zuerst beschriebenen Ständer weniger, bei dem anderen mehr. Deswegen ist ein Ständer mit langenverstellbaren Schrägholmen einem solchen mit längenverstellbarem Längsholm
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überlegen. In beiden Fällen wird die Wölbungsform flacher. Dies kann als
Komforteinbusse empfunden werden.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, einen Hängemattenständer zu schaffen, der es ermöglicht die Wölbungsform der Hängematte zu verändern, ohne die Liegehöhe zu beeinflussen und ohne erhebliche Mehrkosten zu verursachen.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Dank der doppelten Verstellmöglichkeit der Aufhängepunkt des Ständers nämlich in
Schrägrichtung und in Horizontalrichtung kann trotz unterschiedlich langer Hängematten und bei gleichbleibender Liegehöhe dieselbe als optimal empfundene Wölbungsform eingestellt werden. Umgekehrt kann aber auch eine völlig andere Hängemattenform bei gleichbleibender Liegehöhe eingestellt werden, was sogar die Verwendung andersartiger Hängemattentypen ermöglicht.
Neben dem vorstehend beschriebenen südamerikanischen Hängemattentyp sind in Europa Hängematten in Gebrauch, die im Grundriss ein schmales Rechteck bilden und an deren Schmalseiten Spreizstäbe vorgesehen sind, an denen die Aufhängeschnüre befestigt sind. Diese Spreizstabhängematten verlangen eine ebene Aufspannung möglichst ohne Durchhang. Sie werden in ausreichend niedriger Höhe, z. B. zwischen Bäumen straff gespannt.
Die erfindungsgemässen Hängemattenständer ermöglichen überraschenderweise auch die Aufspannung einer Spreizstabhängematte, da dank der Einfahrbarkeit der teleskopierbaren Schrägholme die Aufhängepunkt des Ständers auf ein für das Einsteigen ausreichend niedriges Niveau gebracht werden können und die damit verbundene Verringerung des Abstandes der Aufhängepunkt durch Verlängern des Längsholms kompensiert werden kann, so dass es möglich ist, eine Spreizstabhängematte von über 3 m Länge auf diesem niedrigen Niveau aufzuspannen.
Keiner der beiden bekannten Ständer kann diese Aufgabe lösen, weil möglicherweise bei der ersten Ausführung der Verstellbereich der Schrägholme zu gering ist, um die Aufhängepunkt etwa auf Sitzhöhe abzusenken. Aber auch wenn man den Teleskopierbereich entsprechend vergrössern würde, würde sich prinzipbedingt der Abstand der Aufhängepunkt bei deren Absenken auf das Sitzniveau so stark verringern, dass die Spreizstabmatte nicht mehr straff gespannt werden könnte. Bei dem zweiten bekannten Ständertyp scheidet das Einstellen der Aufhängepunkt auf ein niedriges Niveau von vornherein aus.
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Die Erfindung schafft dagegen, mit einfachen, an sich bekannten Mitteln einen Universal-Hängemattenst nder, der gleich gut für südamerikanische Hängematten und für europ ische Spreizstab-Spannmatten geeignet ist. Obwohl die Verstellbarkeit der
Schr gholme und diejenige des Längsholms je für sich und zu demselben Zweck bekannt und auch in Gebrauch waren, ist aber nicht erkannt worden, dass der Ständer durch Kombination beider Lösungen eine Zusatzfunktion erhält, nämlich der beliebigen
Formänderung der Matte unter Beibehaltung eines komfortablen Bodenabstandes.
Die beiden Querholme weisen vorzugsweise je ein einstückiges Querrohr auf. In eine, am Endrohr angeschweisste Hülse, ist das Querrohr eingeschoben. Daraus resultiert der Vorteil platzsparender Lagerung und geringen Verpackungsmassen. Ausserdem ist das
Bodengestell leicht und schnell montierbar, und leicht in handliche Einzelkomponenten zerlegbar, denn die Hülse ist kurz, so dass vom Längsholm und dessen Endrohren seitlich nur kurze Bauteile abstehen. Für die Funktion des Hängemattenständers muss das Bodengestell in sich verwindungssteif sein und den hohen Belastungen standhalten. Deshalb weisen die Endrohre des Längsrohres in den Bereichen, in denen sie mit der Hülse verschweisst sind, je eine bodenseitige Vertiefung auf, in die die Hülse mindestens angenähert formschlüssig eingreift. Dadurch entsteht eine lange, umfanggeschlossene Schweissnaht.
Diese besonders geformte Schweissnaht setzt sich aus vier abwechselnd konkav und konvex gekrümmten Abschnitten zusammen.
Bei den teleskopierbaren Holmen, weisen deren Innenrohre vorzugsweise je mindestens eine Bohrungsreihe auf, deren Bohrungen als Gewindelöcher ausgebildet sind. Dadurch erhält eine, durch eine Bohrung des Aussenrohres hindurch in ein Gewindeloch eingeschraubte Schraube zusätzlich zur Arretierung eine Klemmfunktion, dank deren beide Rohre wackelfrei aneinander festklemmbar sind.
In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind wahlweise verschiedene Schr gholme einsetzbar. Sie unterscheiden sich in der Art der Aufhängung der Hängematte. Die Zwei-Punkt-Aufhängung wird für Hängematten vorwiegend aus dem südamerikanischen Raum verwendet. Eine Vier-Punkt-Aufhängung wird bei Spreizstabhängematten aus europäischen Ländern verwendet. Bei letztgenannten ist der Schr gholm gemäss einer Ausführungsform Y-förmig ausgebildet, bei dem an seinen zwei oberen Enden Aufhängemittel vorgesehen sind.
Gemäss einer Alternative ist nur das Innenrohr des Schrägholmes Y-förmig ausgebildet, dessen unterer Schaft die Bohrungsreihe trägt, andererseits kann auch das Innenrohr gerade sein und ein Yförmiges Aussenrohr tragen.
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Anstelle des Y-förmigen Rohres wird gemäss einer Variante ein T-förmiges Rohr verwendet, das an den beiden Enden des oberen Querstückes Aufh ngemittel, vorzugsweise in der Form von Haken vorsieht. Durch den wahlweisen Einsatz verschiedener Schr gholmvarianten ist der Hängemattenständer weiterhin optimal an Hängemattentypen anpassbar.
Die Aufhängemittel werden durch vergleichsweise dicke Zapfen gebildet, die an Passstücken angeformt sind und zugleich als Holmabdichtung dienen. Die Zapfen bieten für die Schnüre der Hängematte grosse und glatte Anlageflächen, so dass ein Abscherren und Abscheuern verhindert wird.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass mindestens einer der Holme einen gewölbten Polygonquerschnitt mit gerundeten Ecken aufweist, so dass die aufeinander zu steckenden Rohre relativ undrehbar sind. Dadurch ergibt sich eine schnellere und unkomplizierte Montage der Rohre, weil beim Einschieben die Bohrungen selbsttätig in Fluchtung kommen.
Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der beiliegenden Zeichnung genauer erläutert.
Es zeigt : FIG. 1 eine perspektivische Ansicht des H ngemattenst nders, bestehend aus einem Längsholm, an dem zwei Querholme und zwei Schr gholme befestigt sind, FIG. 2 eine perspektivische Ansicht einer abgewandelten Form der Schr gholme und FIG. 3 eine perspektivische Ansicht einer weiter abgewandelten Form der Schr gholme.
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In Fig. 1 ist der allgemein mit 10 bezeichnete H ngemattenständer abgebildet. Er umfasst ein Bodengestell 12 und zwei Schr gholme 14. Das Bodengestell 12 besteht aus, in einer bodenparallelen Ebene liegenden Querholmen 16 und einem Längsholm 18.
Die Querholme 16 umfassen je ein Querrohr 20, eine Hülse 22, Kunststoffbuchsen 24, sowie Steckfüsse 26, Verschlussstopfen 27 und Klemmschrauben 40.
Der L ngsholm 18 umfasst ein Mittelrohr 28 und zwei an ihren Enden abgebogene Endrohre 30. Die Endrohre 30 weisen bodenseitig je eine Vertiefung auf, in die die Hülse 22 des Querholmes 16 formschlüssig eingreift. Die speziell an die Umfangskontur der Hülsen angepasste Form der Vertiefungen, vorzugsweise in Form von Eindrückungen, alternativ auch in Form von Ausfräsungen ermöglicht eine lange, umfangsgeschlossene, abwechselnd konvex und konkav gekrümmte Schweissnaht, die zusammen mit der Formschlussverbindung an der Kreuzungsstelle verwindungshohen Beanspruchungen standh lt.
Die Schr gholme 14 bestehen jeweils aus einem Innenrohr 32 und einem teleskopartig ausziehbaren Aussenrohr 34, das an seinem oberen Ende ein Aufhängemittel 36 in Form eines dicken Zapfens aufweist. Dieser ermöglicht eine ausreissfeste Aufhängung der Hängematte und ist an einem Passstück befestigt, das seinerseits in das Aussenrohr 34 des Schr gholmes 14 eingesetzt ist und dieses abdichtet.
Aus Fig 1 ist ersichtlich, dass das Mittelrohr 28 des Längsholmes 18 und das Innenrohr 32 des Schr gholmes 14 je mit einer Bohrungsreihe 37 mit gleich beabstandeten Gewindebohrungen versehen sind. Das Aussenrohr 34 des Schr gholmes 14 und die Endrohre 30 des Längsholmes 18 weisen je zwei Bohrungen 38 auf, die mit zwei Gewindebohrungen der Bohrungsreihe 37 des Mittelrohres 28 bzw. des Innenrohres 30 ausgefluchtet werden, so dass jeweils zwei Klemmschrauben 40 eingeschraubt werden können. Dies ergibt eine Zwei-Zonenklemmung. Durch die paarweise Anordnung der zwei Klemmschrauben 40 wird an Wackelfreiheit und Verwindungsstabilität gewonnen.
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Das Innenrohr 32 des Schr gholmes 14 passt in den nach oben stehenden Schenkel des abgebogenen Endrohres 30 und wird in dieses soweit eingesteckt, bis es im
Aussenbereich der Biegestelle 42 anstösst und sich an dessen Innenfläche abstützt.
Damit ist eine Lagerstelle des Innenrohres 32 definiert. Die zweite Lagerstelle wird durch eine Klemmschraube 40 gebildet, die die Bohrung des Endrohres 30 und das
Gewindeloch des Innenrohres 32 durchsetzt. Das Loch im Innenrohr kann enrfallen, wenn der Bohrung des Endrohres ein Gewinde zugeordnet wird, zum Beispiel durch Aufschweissen einer Mutter. Die Schraube wirkt dann drückend. Auf den Schenkel des Endrohres 30 ist eine Kunststoff-Bundbuchse aufgeschoben, deren Bund das Innenrohr 32 eng umfasst und abdichtet.
Alternativ zu der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform können die Bohrungen 38 der Endrohre 32 bodenseitig angeordnet werden. Damit wirken die frei liegenden Bohrungen 37 des Mittelrohres als Ablauflöcher für eingedrungenes Wasser.
Die Steckfüsse 26 der Querholme 16 sind gegen solche mit anderer Fussfl che auswechselbar. Für einen weichen, sandigen Untergrund ist zum Beispiel eine grössere Standfläche von Vorteil als bei einer steinigen Bodenfl che.
Eine Versteifungsstrebe 41 überbrückt die Biegestelle 42 der Endrohre 30.
Fig. 2 zeigt eine alternative Ausführungsform, bei der auf den Gabelenden eines Yförmigen Innenrohres 32'jeweils ein Aussenrohr 34 mit einem H ngemattenaufh ngemittel 36 aufgeschoben ist.
Fig. 3 zeigt eine T-förmige Schr gholmvariante. Mittels eines Querstückes 46 ist das Aussenrohr 34'T-förmig gestaltet, dessen L ngsschenkel auf einem Zwischenrohr 44 undrehbar festgeklemmt ist, wozu eine Schraube entsprechend der Klemmschraube 40 beide Rohrwandungen durchsetzt. Das Zwischenrohr 44 ist seinerseits auf dem mit einer Bohrungsreihe versehenen Innenrohr 32 in gleicherweise festgeklemmt.