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Lagermetall.
Die vorliegende Erfindung betrifft Lagermetalle des ternären Systems Zinn, Antimon und Blei die bei einem Zinngehalt von weniger als 60% hinsichtlich der Festigkeit den zinnreicheren Legierungen dieser Art, wie sie für hohe Beanspruchungen hinsichtlich der Festigkeit üblicherweise verwendet werden, gleichkommen und diesen an Plastizität nicht erheblich nachstehen.
Die bereits vorliegende Untersuchung der thermischen Gleichgewichtsverhältnisse und die metallo- graphische Untersuchung des ternären Systems Zinn, Antimon und Blei haben zur Konstruktion des in der Zeichnung dargestellten Diagramms geführt (Loebe, Zeitschrift für Metallurgie, 8. Band, Seite 7).
Ferner haben Heyn und Bauer (Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbfleisses, 1914, Beiheft) Legierungen dieses Systems, ihre Zusammensetzung von 10 zu 10% variierend, auf Härte und Schlagfestigkeit untersucht und dabei gezeigt, dass bei fortgesetzter Steigerul1g des Zinngehaltes die Härte bis zu einem Höchstwert gesteigert wird, dann allmählich wieder abnimmt, um alsdann wieder bis zu einem zweiten Höchstwert anzusteigen, und dass auch hinsichtlich der Schlagfestigkeit Diskontinuitäten auftreten. Durch weitere Untersuchungen wurde nun festgestellt, dass genau an der Grenze zwischen
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Stauchfähigkeit einsetzt und diese an der Grenze gegen Zustandsfeld IV ein Maximum erreicht.
Ferner wurde gefunden, dass die Depression der Härte gleichfalls scharf an den Grenzen zwischen Zustandsfeld 11 und 111 einsetzt und an den Grenzen zwischen den Zustandsfeldern 111 und IV ihr Ende findet. Zur Erklärung dieser einigermassen überraschenden Sachlage bot sich die schon von Heyn und Bauer fest. gestellte Tatsache dar, dass das Gefüge im Zustandsfeld 111 zwei Eutektika enthält, deren eines aus Alpha-Mischkristallen besteht, wodurch gleichzeitig auch die verhältnismässig hohe Plastizität der vergleichsweise zinnarmen Legierungen dieses Zustandsfeldes erklärlich wird.
Diese Erklärung der an das Feld 111 gebundenen Festigkeitsdepression hat sodann zu der Lösnngsidee geführt, bei Verwendung der Legierungen dieses zwei Eutektika aufweisenden Zustandsfeldes 111 als Grundsubstanz für Lagermetalle die Festigkeitseigenschaften durch den Zusatz von Metallen zu erhöhen, die mit den in den Eutekticis vertretenen Metallen eine feste Lösung bilden.
Dabei wurde zunächst theoretisch nur erkannt, dass in die Eutektika eingeführte Metalle einen hervorragenden Einfluss auf die Festigkeitseigensehaften der Legierungen haben müssten, ohne dass abzusehen war, in welchem Sinn sich dieser Einfluss geltend machen würde. Versuche haben die Annahme bestätigt und ergeben, dass dieser Einfluss 7. B. bei Quecksilber. Bismuth und Kadmium positiv, d. h. die Festigkeit erhöhend ist.
Praktisch kommen für die Grundsubstanz vor allem die folgenden Zusammensetzungsgrenzen in Betracht : Zinn 20-52%, Antimon 12-20%, Blei 28-68%. Das in der Zeichnung innerhalb des Zustandsfeldes Ill ersichtlich gemachte Parallelogramm umschliesst sämtliche Legierungen der oben angegebenen Zusammensetzungsgrenzen.
Die Erprobung hat gezeigt, dass Quecksilber und Wismuth in Mengen von 0.1-3% die Brinellsche Härtezahl derartiger weicher Legierungen um 0'3 - 4 0 erhöhen und die spezifische Druckfestigkeit um 25-150 leg pro 1 cm2 steigern. Kadmium erhöht die Härte bei einer Menge von 0'1-2% um 1' (ì-12O Brinell und die Druckfestigkeit um 90 bis 450 lg pro 1 ein2, d. i. im Maximum etwa 30%. Es bietet sich also vor allem das Kadmium als vorzügliches Mittel zur Herstellung von Lagermetallen aus den bezeichneten Grundsubstanzen dar ; durch geringe Zusätze von Kadmium gelingt es,
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