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Keilriemengetriebe.
Bei den bisher üblich gewesenen Keilriementrieben waren die Seitenwände der Radnuten, in denen der Riemen läuft, aus hartem Material, z. B. aus Eisen, und es waren gleichzeitig die Seitenflächen der Riemenglieder mit einem weichen Material, z. B. Leder umkleidet.
Bei gegebenem Flächendruck hängt die Kraftübertragungsfähigkeit derartiger Keihiemen nur vom gegenseitigen Reibungskoeffizient der verwendeten Materialien ab. Hat man in dieser Beziehung die geeignetsten Stoffe ausgewählt, so gibt es bei den bisher bekannten Anordnungen kein Mittel mehr, die Leistungsfähigkeit des Antriebes noch mehr zu steigern.
Die vorliegende Erfindung hat eine Materialanordnung bei Keilriementrieben zum Gegenstand, bei der die mitnehmende Kraft noch um einen bedeutenden Betrag weiter erhöht werden kann. Fig. 1 zeigt die Vorderansicht einer beispielsweisen Ausführungsform ; Fig. 2 einen Querschnitt und Fig. 3 die Ansicht von oben.
Die Erfindung gründet sich auf folgende Überlegung. Wenn man einen, z. B. aus Eisen bestehenden Körper, der auf seiner Standfläche mit Leder überzogen ist, auf einer polierten eisernen Richtplatte verschiebt, so ist hiezu eine gewisse Kraft nötig, die nur vom gegenseitigen Reibungskoeffizienten und vom Körpergewicht abhängt. Eine solche Anordnung liegt bei den bisherigen Ausführungsarten von Keilriemen vor, bei welchen, wie schon erwähnt, mit Leder überzogene Kettenglieder an den glatten eisernen Wänden der Teibscheibennuten anliegen.
Wenn man indessen, unter Verwendung genau derselben MateriaJien, die Rollen des Eisens und des Leders miteinander vertauscht, d. h. die Richtplatte mit einer nicht zu dünnen Lederschicht tube-zieht und auf dieser den nun blanken Eisenkörper verschiebt, so treten ganz andere Verhältnisse ein. Infolge des Körpergewichtes und der Elastizität wird unter dem Körper im Leder ein kleiner Eindruck entstehen.
Eine Verschiebekraft hat jetzt nicht mehr nur die blosse Reibung zwischen Leder und Eisen zu überwinden, sondern gleichzeitig auch noch die nicht unerhebliche Arbeit zu leisten, die mit dem fortwährenden Verschieben des Ledereindruckes verbunden ist. Um ein Rutschen des Körpers herbeizuführen, ist also jetzt eine bedeutend grössere Kraft aufzuwenden, als wenn eine Verschiebung ohne gleichzeitige Materialdeformation vor sich gehen kann (wie dies bei den bisherigen lederbeschlsgenen Keilriemengliedern der Fall ist). Bedingung ist nur, dass die elastische Schicht dick genug ist, damit trotz Härtung und Polierung an ihrer Oberfläche das darunterliegende weiche Bett noch genügend nachgibt.
Die Anwendung des vo stehend entwickelten Gedankens auf die Herbeiführung einer erhöhten Durchzugskraft bei Keilriemen führt dazu, die Lederumkleidung nicht mehr an den Teilgliedern, sondern an den Wänden der Scheibennut anzubringen. Es können dann die Aussenflächen der Glieder mit Vorteil ganz hart, z. B. aus gehärtetem Stahl, hergestellt und gut abgerundet und poliert werden.
Die Fig. l, 2 und 3 zeigen eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung : a stellt die Treibscheibe dar mit ihrer keilförmigen Eindrehung b, c ist die elastische Wandverkleidung der Nute, die statt aus Leder auch aus Gummi oder einem anderen elastischen Stoff bestehen kann, d stellt die keilförmigen
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Besteht die Verkleidung aus Leder, so kann sie zweckmässigerweise aus zwei Schichten hergestellt werden, einer unteren, besonders weichen und schwammigen, die an die Nutenwand angenietet ist und einer oberen, die an die weiche Schicht angeklebt wird. Diese überdeckt die Nieten und kann überdies aus besonders widerstandsfähigem Material bestehen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Keilriemengetriebe, dadurch gekennzeichnet, dass dessen keilförmige Kettenglieder mit harten Seitenflächen versehen sind und die Seitenwände der in den Keilrädern vorhandenen Keilnuten aus einem elastischen, ein wenig einrückbaren Stoff bestehen.