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Abdampfinjektor für Lokomotiven.
Die Erfindung betrifft einen Abdampfinjektor, der sowohl mit Abdampf und Frischdampf, als auch mit Frischdampf allein arbeitet und besteht im wesentlichen in einer Einrichtung, bei der die Absehlussorgane für den Abdampf und für das Wasser durch Dampfdruck gesteuert werden. In Verbindung mit der Einrichtung stehen noch eine Anordnung, durch die die Wirkung des Abdampfinjektors verbessert wird und eine Einrichtung, durch die die Möglichkeit einer genaueren Herstellung gegeben ist.
Die Zeichnung veranschaulicht einen der Erfindung gemäss gebauten Abdampfinjektor für Lokomotiven in zwei beispielsweisen Ausführungen. Es bezeichnet A das Gehäuse des Injektors, das aus zwei gesondert herstellbaren Teilen 1 und 2 besteht, die durch eine Flanschenverbindung zusammengefügt sind. 3 bezeichnet die Dampfkammer, 4 den Wasserraum, 5 den Schlabberraum, 6 den Druck-
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für den Frisehdampf, der aus dem Lokomotivkessel, dem Einströmrohr zu den Zylindern oder dem Schieberkasten entnommen werden kann. Die Leitung 16 mündet in einen Raum 17, in dem sich das Rückschlagventil 18 befindet.
Der Raum 17 ist in der Ausführung nach Fig. 1 mit dem Raum 14, in der Ausführung nach Fig. 2 mit dem Dampfraum 3 des Injektors durch die Öffnung 19 in Verbindung, wenn das Rückschlagventil 18 geöffnet ist. Es ist jedoch der Dampfraum 3 bzw. die Abdampfleitung oder der mit ihr in Verbindung stehende Raum 14 gegen den Raum 17 verschlossen, wenn 18 auf seinem Sitz aufruht und die Öffnung 19 verschliesst. Die beiden RÜckschlagventile 15 und 18 sind derart angeordnet, dass, wenn eines von beiden auf seinem Sitze aufruht, es einen Anschlag für das andere bildet und es dadurch verhindert, auf seinen Sitz zu gelangen. Es ist daher ein Ventil immer geöffnet, wenn sich das andere in Schlussstellung befindet. Ist also z.
B. der auf dem RÜckschlagventil 15 (Fig. 1) lastende Druck, gleiehgiltig ob dieser nun ein Gewichts-oder Federdruck oder der Druck des in 13 oder 14 befindlichen
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ventil 15 geschlossen, während das Ventil 18 geöffnet wird und das in der Leitung 16 befindliche Mittel, z. B. Niederschlagwasser, durch die Öffnung 19 abfliessen kann. Wenn in den Räumen 17 und 14 gleicher Druck herrscht, dann ruht das Ventil 15 auf seinem Sitz auf, wobei das Ventil 18 von seinem Sitz absteht.
Dabei kann das Ventil 15 entweder durch Federdruck, wie dies Fig. 1 veranschaulicht oder durch Eigengewichtsdruck oder durch beides auf seinen Sitz gedrückt gehalten werden.
Durch eine zweite Frischdampfleitung 20 kann Kesseldampf in die Dampfkammer 3 gelangen.
Da dieser Dampf nur strömen soll, wenn kein Abdampf vorhanden ist, um den fehlenden Abdampf zu ersetzen, ist es erforderlich, dass er mit vermindertem Druck in die Dampfkammer eintritt und er wird daher am besten schon vor Eintritt in die Leitung entsprechend gedrosselt. Er kann entweder, wie dies Fig. 2 veranschaulicht, mit einer Einmündung von oben oder an beliebiger anderer Stelle in die Dampfkammer eintreten oder, wie dies Fig. 1 zeigt, durch mehrere Öffnungen in die Dampfkammer strömen.
Die beiden Frischdampf1eitungen 16 und 20 sind durch das Absperrorgan 21 abwechselnd (alternativ) absperrbar. Dieses Absperrorgan ist in Fig. 1 als ein Kolbenschieber dargestellt es kann aber auch für den gleichen Zweck ein Musehelschieber oder ein Flachschieber Anwendung finden. Auch kann der erwähnte Zweck durch Ventile oder sonstige Absperrorgane erreicht werden.
Zur Frischdampfdüse 7 des Injektors führt ein gesonderter Frischdampfweg 22 für den Kesseldampf, von dem, wie dies Fig. 1 veranschaulicht, eine Abzweigung 23 in einen Raum 24 führt, wo ein Ventil 25 angeordnet ist, das eine nach dem Wasserraum 4 des Injektors führende Öffnung 26 beherrscht und unter der Einwirkung des nach 24 strömenden Dampfes auf seinen Sitz gedrückt wird, hiebei seine Bewegung auf das Wasserabschlussventil 27 fiberträgt, das hiedurch geöffnet wird und den Weg für das vom Tender der Lokomotive durch die Leitung 28 kommende Wasser nach dem Wasserraum 4 des Injektors freigibt. Das Ventil 25 kann auch, wie dies Fig. 2 veranschaulicht, in den Dampfweg zur FrischdampfdÜse'1 eingeschaltet sein, wo es unter der Einwirkung des zuströmenden Dampfes gehoben wird.
Das Speisewasser tritt von oben in den die Abdampfdüse 8 umschliessenden Wasserraum 4 ein. Ein derartig angeordneter Wassereintritt beeinflusst die Wirkung des Abdampfinjektors, der bei dieser Anordnung, wie Versuche ergeben haben, günstiger arbeitet, als wenn das Wasser z. B. von unten oder seitlich in den Ringraum 4 eintritt.
Da ein Abdampfinjektor infolge der grösseren Anzahl und der grösseren Länge der hintereinander geschalteten Düsen eine grosse Baulänge besitzt und einzelne Düsen zueinander vollkommen achsengleich angeordnet sein müssen, ist das Injektorgehäuse derart geteilt, dass in jedem Teil diejenigen Düsen angeordnet sind, bei denen die gegenseitige Achsengleichheit von besonderer Wichtigkeit ist. Es ist nämlich für die gute Wirkung des Apparates unerlässlich, dass die Frisehdampfdüse 7, die Abdampfdüse 8 und die ihr folgende Mischdüse 9 in einer Achse liegen und ebenso ist es wichtig, dass die Sammeldüse 11 und die
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an dieser Stelle weniger empfindlich ist.
Es ist daher die Teilung des Gehäuses so vorgenommen, dass in dem einen Teil 1 die Düsen 7, 8 und 9 und in dem andern Teil 2 die Düsen 11 und 12 untergebracht sind. Was die Düse 10 anlangt, so kann diese entweder im Teil 1 oder im Teil 2 des Gehäuses angeordnet sein. Die Zweiteilung hat, wie bereits angedeutet wurde, den Vorteil, dass in jedem Gehäuseteil die Gewinde oder Führungen der Düsen von einer Seite her gedreht oder gebohrt werden können, wodurch eine ziemlich vollkommene Achsengleichheit der Bohrlöcher bzw. Gewinde für die einzelnen Düsen, dort, wo dies besonders notwendig ist, erreicht werden kann.
Die Wirkungsweise des Apparates ist folgende :
Soll z. B. bei Stillstand der Maschine, also wenn kein Abdampf vorhanden ist, gespeist werden, dann wird das Umschaltorgan 21 in die Stellung gebracht, bei der die Frischdampfleitung 16 verschlossen ist. Hierauf wird das Kesseldampfventil 29 geöffnet. Es strömt dann der Kesseldampf durch die Frischdampfleitung 22 in die Frisehdampfdüse 7, wobei er in der Ausführung nach Fig. 2 auf seinem Wege zur Frischdampfdüse das Ventil 25 oder gemäss der Ausführung nach Fig. 1 nach Durchströmen des Seitenkanals 23 dieses Ventil 25 hebt, wodurch das Wasserventil 27 geöffnet wird. Durch die zweite Leitung 20 strömt der Frisehdampf in abgedrosseltem Zustande in die Abdampfkammer, von wo er in die Abdampfdüse 8 und in die Mischdüse 10 gelangt.
Da in dem Teil der Dampfkammer, der hinter der Frisehdampfdüse liegt, während der Wirkung des Apparates Unterdruck herrscht, so wird das Ventil 15 auf seinen Sitz gedrückt, wodurch der Eintritt der Rauchgase in die Dampfkammer 3 verhindert wird.
Aber selbst wenn dieser Unterdruck nur gering oder nicht vorhanden ist, ist ein Zuströmen der Rauchgase verhindert, weil das Ventil 15 durch Gewichts-oder Federdruck auf seinem Sitz aufruht. Soll während der Fahrt mit offenem Regler gespeist werden, dann ist das Umschaltorgan 21 in die Stellung zu bringen, bei der die Leitung 20 verschlossen und die Leitung 16 geöffnet ist. Nach Öffnen des Kesseldampfventiles 29 wird der Dampf durch 22 zur Frischdampfdüse und durch 16 nach dem Raum 17 strömen, das Ventil 18 schliessen und gleichzeitig durch Öffnung des Ventiles 15 den Eintritt des Abdampfes in die Dampfkammer gestatten.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Abdampfinjektor für Lokomotiven mit einer zur Dampfkammer des Injektors führenden Abdampfleitung und einer zur Dampfkammer, dem Abdampfrohr oder einem mit ihm in offener Verbindung stehenden Raum führenden Frischdampfleitung, dadurch gekennzeichnet, dass die Dampfkammer (3) gegen die Abdampfleitung (13) oder den mit ihr in Verbindung stehenden Raum (14) durch ein Rück- schlagventil (15) verschliessbar und überdies dieselbe Dampfkammer (3) oder die Abdampfleitung (13) oder der mit ihr in Verbindung stehende Raum (14) gegen die Frischdampfleitung (16) durch ein zweites Rückschlagventil (18) abschliessbar ist und die beiden Rückschlagventile zueinander so angeordnet sind,
dass das jeweils auf seinem Sitz aufruhende Ventil einen Anschlag für das andere bildet, der es verhindert, auf seinen Sitz zu gelangen, und es dadurch offen hält.